Fussball-Skandale Die 10 grössten Fehlentscheide der Geschichte

Sandro Zappella

26.9.2024

Die Hand Gottes: Diego Armando Maradona Argentinien schreibt mit seinem eigentlich irregulären Treffer gegen Torwart Peter Shilton Geschichte.
Die Hand Gottes: Diego Armando Maradona Argentinien schreibt mit seinem eigentlich irregulären Treffer gegen Torwart Peter Shilton Geschichte.
imago images/Sven Simon

Fussball ohne Schiedsrichter, das geht nicht. Aber weil Menschen nun mal Fehler machen, tun das auch Schiedsrichter. Einige Fehlentscheide gingen jedoch in die Geschichte ein – das sind die Top 10.

Sandro Zappella

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • An der Fussball-EM im Sommer sorgte ein vermeintliches Handspiel des Spaniers Marc Cucurella gegen Deutschland für Aufstehen.
  • Mittlerweile hat die UEFA eingeräumt, dass es sich dabei um eine Fehlentscheidung handelte.
  • Fehler der Unparteiischen sind Teil des Fussballs – die gröbsten Fehlentscheide gingen jedoch in die Geschichte ein. 

Zweieinhalb Monate nach dem EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien hat die UEFA offenbar eingeräumt, dass der nicht gegebene Elfmeter nach einem Handspiel des Spaniers Marc Cucurella eine Fehlentscheidung war.

Die Deutschen stinksauer: War das ein Penalty?

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Dass das Handspiel von Cucurella nicht geahndet wurde, sorgte vor allem für Aufsehen, weil der Videoassistent nicht eingegriffen hat. Vor der Einführung des VAR kam es immer wieder zu eklatanten Fehlentscheiden. Wir haben die Top 10 gesammelt.

Maradonas Hand Gottes

Eines der bekanntesten Tore der Fussball-Geschichte ist auch eines, welches nur durch einen haarsträubenden Fehler des Schiedsrichters entstehen konnte. Die berühmte «Hand Gottes» von Diego Maradona an der WM1986 gegen England war selbsterklärend irregulär und hätte nie zählen dürfen. 

Das Wembley-Tor von Geoff Hurst

Das berühmteste Tor, das eigentlich ein Nicht-Tor war: 1966 wird England Fussball-Weltmeister, weil der Schuss von Geoff Hurst auf der Linie aufprallt, vom Schiedsrichtergespann aber als Treffer gegeben wird. England wird dadurch zum einzigen Mal Fussball-Weltmeister.

Lampards Tor zählt nicht

Die Revanche für das Wembley-Tor gibt es an der WM 2010. Deutschland führt gegen England mit 2:1, als Frank Lampard mit einem Distanzschuss den vermeintlichen Ausgleich erzielt. Der Ball geht von der Latte hinter die Linie, doch das Schiedsrichtergespann sieht das anders. Am Ende gewinnt Deutschland das Achtelfinale mit 4:1, scheidet dann aber im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Spanien aus.

Das Phantomtor

Im April 1994 erzielte Bayerns Thomas Helmer eines der berühmtesten Nicht-Tore der Fussball-Geschichte. Der Verteidiger stocherte im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg einen Ball deutlich am Tor vorbei. Doch Linienrichter Jörg Jablonski sah den Ball im Tor. Schiedsrichter Joachim Osmers – der später Morddrohungen erhielt – liess sich überzeugen und gab den Treffer. 

Nürnberg verlor die Partie mit 1:2, doch da der Fehlentscheid so eklatant war, wurde ein Wiederholungsspiel angesetzt. Die Bayern gewannen es mit 5:0 und wurden Meister, Nürnberg hingegen stieg am Saisonende ab – ein Punkt im Spiel gegen die Bayern hätte gereicht, um diesen Abstieg zu verhindern. 

Das Geistertor von Kiessling

Ähnlich wie Thomas Helmer erzielte auch Leverkusens Stephan Kiessling in der Bundesliga ein Phantomtor. Im Oktober 2013 köpfte der Stürmer gegen Hoffenheim einen Ball ins Aussennetz. Da jedoch ein grosses Loch im Netz war, landete der Ball im Tor und der Treffer zählte tatsächlich.

Die «Hand des Frosches»

In den Playoffs zur WM-Qualifikation 2010 kommt es im November 2009 zu einer denkwürdigen Szene. In der 104. Minute der Verlängerung des Rückspiels braucht Frankreich ein Tor, um das anstehende Elfmeterschiessen zu verhindern. Nach einer Flanke kontrolliert Thierry Henry das Leder offensichtlich mit der Hand und bereitet dann den Treffer von William Gallas vor. Schiedsrichter Martin Hansson sieht es nicht. Frankreich fährt zur WM (wo sie sich blamieren und mit einem Punkt ausscheiden), Irland muss zuhause bleiben und tobt vor Wut. Die Irish Sun titelt: «The Hand of Frog» – «die Hand des Frosches». Dies in Anspielung auf das britische Schimpfwort für die Franzosen.

Offside Schalke gegen Basel

Im Dezember 2013 spielt der FC Basel in der Champions League auswärts gegen Schalke. Es ist das Direktduell um den Achtelfinal-Einzug. Basel reicht ein Punkt, Schalke braucht den Dreier. Die Deutschen gehen durch Julian Draxler in Führung, in der 57. Minuten erzielt Joel Matip dann das 2:0. Es ist ein Tor, welches wegen Abseits nie hätte zählen dürfen. Gleich mehrere Schalker stehen bei der Freistossflanke nämlich deutlich im Offside. Schalke gewinnt das Spiel mit 2:0 und schafft es ins Achtelfinale, scheitert dort aber mit dem Gesamtskore von 2:9 an Real Madrid.

Schalke trifft gegen Basel aus klarer Abseits-Position

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25.09.2024

Pedro Mendes für Tottenham gegen Manchester United

Im Jahr 2005 erlaubt sich Manchester-United-Torhüter Roy Carroll gegen Tottenham einen kapitalen Fehler. Einen Tottenham-Befreiungsschlag von Pedro Mendes aus der eigenen Hälfte lässt der Keeper durch die Hände gleiten. Der Ball segelt deutlich hinter die Linie, doch der Linienrichter entscheidet, dass der Ball nicht im Tor war. So endet das Premier-League-Spiel mit 0:0.

Schiedsrichter pfeift Afrika-Cup-Match gleich zweimal zu früh ab

Die Uhr von Schiedsrichter Janny Sikazwe war beim Afrika-Cup 2022 in Kamerun offenbar ihrer Zeit voraus. Der Unparteiische aus Sambia brachte es fertig, das Spiel zwischen Tunesien und Mali (0:1) gleich zweimal zu früh abzupfeifen. Schon nach 85:06 Minuten hatte Sikazwe genug von der Partie in Limbé gesehen und pfiff ab.

Die Spieler überzeugten ihn jedoch davon, dass er einen Fehler gemacht habe. Nach 89:45 Minuten war dann aber endgültig Feierabend. Da liess sich Sikawze auch von den wütenden Protesten der in Rückstand liegenden Tunesier nicht beeindrucken und verliess unter dem Schutz von Sicherheitskräften den Platz. Der zweite überpünktliche Abpfiff ist mindestens genauso rätselhaft wie der erste, da es genug Grund für eine Nachspielzeit gegeben hatte. Malis Mittelfeldspieler El Bilal Touré sah in der 87. Minute die Rote Karte, das Spiel war wegen der Videoüberprüfung lange unterbrochen. 

Ironischerweise sollte es am Ende dann doch noch eine Art Verlängerung geben. Als Malis Trainer Mohamed Magassouba gerade in der Pressekonferenz sass, wurde er von Offiziellen informiert, dass die restlichen Minuten doch noch nachgespielt werden sollen. Die Spieler Malis und Schiedsrichter Sikazwe versammelten sich also wieder auf dem Platz, doch die Tunesier kamen nicht. Nach kurzer Wartezeit pfiff Sikazwe endgültig ab.

Josip Simunic sieht dreimal gelb

An der WM 2006 kommt es im Gruppenspiel zwischen Kroatien und Australien zu einem Kuriosum. Der englische Schiedsrichter Graham Poll zeigt dem Kroaten Jospi Simunic in der 90. Minute die zweite gelbe Karte, verpasst es jedoch, den Verteidiger vom Feld zu stellen. So kommt es, dass Simunic in der 93. Minute eine weitere, seine dritte Gelbe Karte sieht. Diesmal hat Poll genug und schickt Simunic vom Feld. 

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