Die 21. Runde der Super League war geprägt von fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Bald kommt der Video-Assistant-Referee (VAR). Aber verspricht das wirklich Besserung?
Selten musste in der Super League so viel über die Schiedrichter-Entscheidungen diskutiert werden wie an diesem Wochenende. Bereits am Samstag sorgten in St. Gallen einige Entscheide für Stirnrunzeln. Schiedsrichter Lukas Fähndrich verweigerte den «Espen» in der zweiten Halbzeit einen klaren Penalty. Dafür verwechselte er bei einem Foulspiel den bereits verwarnten St. Galler Dereck Kutesa mit dessen noch unbelastetem Teamkollegen Axel Bakayoko und zeigte diesem die gelbe Karte. Kutesa blieb auf dem Platz.
Auch der Sonntag war kein Tag für die Schweizer Schiedsrichter. Der FC Basel gewann die Partie gegen Sion dank eines höchst fragwürdigen Penalty-Entscheids und in Bern wurde ein klares Foulspiel Steve von Bergens nicht gepfiffen. In der Aktion danach lancierte der YB-Akteur den Konter zum 2:0 gegen den FC Zürich.
VAR – die Rettung?
Ab nächster Saison wird der Video Assistant Referee (VAR) auch in der Schweiz zum Einsatz kommen. Das bringt die altbekannte Frage auf: Wird dieser tatsächlich für Besserung sorgen?
Hätte man dieses Wochenende als Testphase für das neue System ausgewählt, so wäre wohl kaum darüber geklagt worden. Die Spieler-Verwechslung, die beiden Penaltys und das Foul der Berner hätten problemlos vom Video-Schiedsrichter korrigiert werden können. Aber hätte der auch bei all diesen Szenen eingegriffen?
Ja, der VAR greift sowohl bei Verwechslungen, Penalty-Szenen und auch bei Fouls im Aufbauspiel zu irregulären Toren ein. Es wäre also ein rundum erfolgreiches Wochenende für den Video-Schiedsrichter gewesen.
(Un)nötige Diskussionen?
Nächstes Jahr wird das aber nicht immer so sein. Wie erst kürzlich in der Champions League gesehen, sorgt auch der VAR weiterhin für reglich Diskussionsstoff. Im Champions-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Real Madrid wurde den Holländern das vermeintliche 1:0 nach Video-Konsultation wieder aberkannt. Es war eine Szene, die ohne VAR wohl gar nie diskutiert worden wäre, das Tor schien völlig regulär zu sein. Auch keiner der Madrilenen reklamierte.
Trotzdem, das Tor wurde nicht gegeben und so sorgt nun eine Szene für blaue Köpfe, die ohne VAR wohl von allen ohne viel Stirnrunzeln akzeptiert worden wäre.
Es ist also durchaus möglich, dass wir nächste Saison nach einem Super-League-Wochenende nicht über die Entscheide diskutieren, die nicht gefällt wurden, sondern über jene, die nicht hätten gefällt werden sollen.