Weil jemand aus seinem Haushalt positiv auf das Coronavirus getestet wurde, musste Southampton-Coach Ralph Hasenhüttl seine Mannen aus dem Homeoffice dirigieren. Seine Begeisterung hält sich in Grenzen.
Nach einem positiven Corona-Test muss sich Ralph Hasenhüttl in Selbstisolation begeben und fehlt dem FC Southampton für das Heimspiel gegen West Ham am Dienstag. Wobei das nicht ganz korrekt ist: Obwohl der Österreicher nicht an der Seitenlinie steht, muss seine Mannschaft nicht gänzlich auf die Ratschläge des Trainers verzichten. Über Audio- und Videokanäle coacht Hasenhüttl seine Schützlinge kurzerhand aus dem Homeoffice.
Das geht zumindest in der Match-Vorbereitung ganz gut. «Wir haben definitiv einen guten Weg gefunden, die Spieler zu managen. Ich war in den Meetings, ich war in der Kabine und konnte erklären, was ich von ihnen sehen will», schildert Hasenhüttl und fügt an: «Ich habe sogar in der Halbzeitpause zu ihnen gesprochen.»
«In Hälfte zwei bin ich nicht sehr gesund gesessen»
Während des Spielgeschehens allerdings tut sich der 53-Jährige schwer. «Die Schwierigkeit war, dass ich nicht das Livebild zum Liveton hatte. Das war schrecklich, du hörst den Liveton, aber du hast das Bild dazu nicht.» Den grössten Unterschied zum Coaching an der Seitenlinie spürt Hasenhüttl aber erst gegen Ende der Partie. «In Hälfte zwei bin ich nicht sehr gesund gesessen. Die Schmerzen waren überall, ich bin vor dem Fernseher gekniet.»
Immerhin zahlen sich die Strapazen des Trainers aus – zumindest was die Defensive betrifft. Gegen den Tabellennachbar West Ham trennt sich das neuntplatzierte Southampton 0:0. «Ich bin glücklich, es hat halbwegs gut funktioniert, glaube ich», bilanziert deshalb auch der isolierte Coach. Am Montag empfangen die «Saints» Tabellenführer und Titelverteidiger Liverpool. Ob Hasenhüttl an der Seitenlinie oder vor dem Bildschirm mit dabei ist, steht noch in den Sternen.