Alvaro Oliveira hat wohl nicht damit gerechnet, dass eines Tages eine Schweizer Newsplattform über ihn berichtet. Hätte der Benfica-Fan bloss im Geografie-Unterricht keinen Fensterplatz gehabt ...
Dass Alvaro ein grosser Benfica-Fan ist, merkt man spätestens dann, wenn man sein Instagram-Profil besucht. Nicht nur, weil unter seinen Fotos Bilder von Benfica-Shootingstar Joao Felix und dem Benfica-Stadion zu finden sind. Selbst sein Profilfoto ist das Benfica-Logo. In seinem Profilnamen (alvaroslb1994) versteckt sich mit «slb» auch die Kurzschreibform seines Lieblingsklubs. Und im Profilbeschrieb, wo der User etwas über sich preisgeben kann, steht lediglich: «Força Benfica».
Einem richtigen Fan ist keine Strecke zu weit, um sein Team spielen zu sehen. In einem Europa-League-Viertelfinal schon gar nicht. Und deshalb macht sich Alvaro am frühen Mittwochmorgen mit seinem Kumpel auf den Weg Richtung Deutschland. Laut «Google Maps» beträgt die Strecke Lissabon – Frankfurt 28 Stunden. Sie können das gerne überprüfen, werden aber wahrscheinlich auf eine andere Zahl kommen – knapp 22 Stunden.
Alvaros Fehler war: Er hat im Navi das falsche Frankfurt eingegeben. Nicht Frankfurt am Main, sondern Frankfurt (Oder). Die Ortschaft im Osten Deutschlands hat bis auf den Namen nichts mit der Metropole im Bundesland Hessen gemein, die beiden Städte liegen rund sechs Autostunden voneinander entfernt.
Das bemerkt Alvaro aber nicht, wie seine Instagram-Stories, welche die ganze Reise herrlich dokumentieren, verraten. Nach einem Übernachtungs-Zwischenstopp in Paris macht sich der im Jahr 1994 geborene Fussballfan auf den Weg Richtung polnische Grenze. Um knapp 14 Uhr posiert er stolz vor dem Ortsschild «Frankfurt (O)» – in der rechten Hand eine Bierflasche, um den linken Arm ist ein Benfica-Schal gebunden. «Jesus im Himmel und Benfica auf der Erde. Wir sind in Frankfurt angekommen», schreibt er dazu.
Glaubt man seiner Instagram-Story, war Alvaro ingesamt 36 Stunden unterwegs, als er um exakt 14:54 Uhr merkt, dass er im falschen Frankfurt gelandet ist. «Wir sind gef***t», schreibt er in seiner Instagram-Story und erklärt seinen unglaublichen Fauxpas auf portugiesisch. Die gute Laune, die ihn während der ganzen Reise begleitet hat, ist verschwunden.
Wie er das Missgeschick bemerkt hat, ist (noch) nicht überliefert. Vielleicht machte ihn stutzig, dass er statt Wolkenkratzer nur viel grün sah. Oder die hunderten Kommentare auf seinem hochgeladenen Foto brachten Aufschluss. Auf jeden Fall dürfte Alvaro wissen, dass es jetzt knapp wird: Anpfiff in Frankfurt (das Hinspiel hat Benfica mit 4:2 gewonnen) ist um 21 Uhr. Von Frankfurt (O) bis Frankfurt a. M. hat er mit dem Auto wie gesagt rund sechs Stunden. Ist er um 15 Uhr losgefahren, könnte es also vielleicht doch reichen. Gib Gas, Alvaro!
Do 18.04. 20:13 - 01:00 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: Eintracht Frankfurt - Benfica Lissabon
Event ist beendet