Die Schweiz gewinnt das erste Testspiel im Hinblick auf die EM-Endrunde und kommt zum vierten Sieg in Folge. In St. Gallen schlägt sie die USA dank einer Steigerung nach der Pause 2:1. Ricardo Rodriguez und Steven Zuber schiessen die Tore.
Keine Verletzung, ein positives Resultat: Mehr hatte Nationalcoach Vladimir Petkovic vor dem Testspiel gegen die USA nicht verlangt von seinem Team. Die beiden Ziele hat die SFV-Auswahl in St. Gallen erreicht. Weil sich die Mannschaften nicht weh taten, und weil der eingewechselte Steven Zuber rund eine halbe Stunde vor dem Ende das Tor zum über die gesamten 90 Minuten betrachtet etwas glückhaften Sieg erzielte.
Petkovic dürfte mit dem Abend aber nicht ganz zufrieden sein. Denn einiges lief noch gar nicht rund. Das muss es im Prinzip nach den ersten strengen Trainingstagen auch nicht. Und doch darf gerade die Leistung vor der Pause durchaus als «Schuss vor den Bug» betrachtet werden. Da klappte im Schweizer Team fast nichts. Defensive Fehler, zu viele Räume im Mittelfeld, zu wenig Lust in der Offensive.
Rodriguez erst Torschütze, dann Penalty-Sünder
Es war das Glück der Schweizer, dass die Amerikaner aus den vielen Chancen, die ihnen zugestanden wurden, kaum etwas Zählbares herausholten. Und es war ihr Glück, dass sie nach dem frühen Rückstand dank dem einzigen sehenswerten Angriff in der ersten Hälfte zügig zum Ausgleich kamen (10.). Ricardo Rodriguez war nach einem Zuspiel von Silvan Widmer mit einem leicht abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich. Alles in allem war das Zwischenresultat von 1:1 nach 45 Minuten mehr als schmeichelhaft.
Nach der Pause wurde der Auftritt der Schweizer engagierter. Sie kamen jetzt auch zu Chancen, drei Mal hatten Fabian Schär und Breel Embolo den möglichen zweiten Treffer verpasst, ehe dieser dem eingewechselten Steven Zuber doch noch gelang. Die Abwehr der USA hatte dabei den Ball nicht klären können – gleich wie die Schweizer zu Beginn des Spiels beim frühen Gegentor. Den Treffer hatte sich Zuber dank seiner Laufbereitschaft während des gesamten Teileinsatzes trotzdem redlich verdient.
Andere wussten weniger zu gefallen. Rodriguez etwa sammelte zwar einen Pluspunkt mit seinem Treffer, dafür schoss er kurz vor der Pause aber auch einen Handspenalty kläglich neben das Tor. Xherdan Shaqiri, der wie Rodriguez in der abgelaufenen Saison im Klub wenig zum Einsatz gelangte, blieb blass und wurde zur Pause ausgewechselt. Captain Granit Xhaka steigerte sich wie der Rest der Auswahl immerhin in den zweiten 45 Minuten. Im Sturm war Haris Seferovic bemüht, bis auf einen Abschluss in der Schlussphase aber wirkungslos, während sich Breel Embolo kurz vor seiner Auswechslung wenigstens zwei grosse Chancen erlief und erspielte.
Schweiz – USA 2:1
Kybunpark, St. Gallen. – 100 Zuschauer. – SR Osmers (GER). – Tore: 5. Lletget (Aaronson) 0:1. 10. Rodriguez (Widmer) 1:1. 63. Zuber 2:1.
Schweiz: Sommer; Elvedi (46. Akanji), Schär, Benito (46. Freuler); Widmer, Zakaria, Xhaka, Rodriguez (68. Cömert); Shaqiri (46. Zuber); Embolo (68. Mehmedi), Seferovic (84. Fassnacht).
USA: Horvath; Cannon (81. Yedlin), McKenzie, Brooks (60. Ream), Dest; Yueill (60. Acosta); McKennie, Lletget (60. Musah); Reyna (72. Weah), Sargent (72. Siebatcheu), Aaronson.
Bemerkungen: Schweiz ohne Kobel, Omeragic, Ndoye, Mbabu, Gavranovic und Sow (alle auf der Tribüne), USA ohne Pulisic und Steffen (Champions-League-Final). 42. Rodriguez schiesst Handspenalty neben das Tor. 52. Schuss von Reyna an den Pfosten.