Österreich kommt im EM-Achtelfinal gegen Italien der Sensation nahe. Das Resultat und das Szenario sorgen für Frust. Italien hofft auf einen positiven Effekt.
Der österreichische Torschütze Sasa Kalajdzic, der in der Verlängerung zum 1:2-Schlussstand traf, sorgte nicht nur für das schönste Tor des Spiels, sondern auch für die besten Aussagen nach der Partie. «Absolut kein verdienter Sieg für Italien», meinte der Stürmer von Stuttgart im ZDF und erklärte weiter: «Ich glaube, das ist nicht nur das grausamste Spiel meiner Karriere, sondern auch in der gesamten österreichischen Fussball-Geschichte.»
Die Österreicher erlebten einen schmerzhaften Abgang von der EM, bei der sie sich zum ersten Mal für die K.o.-Runde qualifizieren konnten. «Eigentlich hätten wir gewonnen, wenn nicht Marko mit einem Zeh im Abseits gestanden hätte», klagte Kalajdzic. Marko Arnautovic bezweifelte, dass die Italiener sich hätte zurückmelden können, wenn das 1:0 der Österreicher in der 65. Minute gezählt hätte.
Zum VAR, der den Entscheid zu Ungunsten der Österreicher, aber zu Recht revidierte, fand Arnautovic auch klare Worte: «Wir haben schon oft genug diskutiert wegen dieser VAR-Geschichte. Man kann sich nicht mehr freuen, man muss immer warten, bis irgendwelche Leute irgendwas entscheiden, ob das Abseits ist, oder ein Tor ist, oder ein Foul ist.»
«Kann uns gut tun»
Frust und Stolz waren bei den Österreichern die dominierenden Gefühle, Erleichterung war es bei den Italienern. Die «Squadra Azzurra», die sich so leichtfüssig in den Achtelfinal gespielt hatte, wankte, aber sie fiel nicht. «Ein solch schwieriger Match kann uns gut tun», ist Nationaltrainer Roberto Mancini überzeugt. Das Team habe eine Willensleistung gezeigt und bewiesen, dass es auch gewinnen kann, wenn es mal nicht so gut läuft, hoben die italienischen Zeitungen hervor.
Der vierfache Weltmeister bleibt nach seinem 31. Match ohne Niederlage auf Kurs. Dass die Serie ohne Gegentore nach 1168 Minuten endete, war für die Italiener gut verkraftbar.