Kritik von Bickel YB reagiert: «Wir wehren uns, wenn Mitarbeitende verunglimpft werden»

lbe

16.9.2019

Aus Sicht von YB hat Fredy Bickel mit seiner öffentlichen Kritik eine Grenze überschritten.
Aus Sicht von YB hat Fredy Bickel mit seiner öffentlichen Kritik eine Grenze überschritten.
Bild: Keystone

Nach der harschen Kritik des ehemaligen Sportchefs Fredy Bickel reagiert der BSC Young Boys am Montag in einer Stellungnahme und zieht auch rechtliche Schritte gegen den 54-Jährigen in Erwägung.

«Es war ein abgekartetes Spiel», sagt Fredy Bickel in der vergangenen Woche in einem Interview mit der «Berner Zeitung» über seine letzten Monate vor der Entlassung als Sportchef bei YB. Bereits als Urs Siegenthaler im Frühling 2016 in den Verwaltungsrat kommt, sei ihm klar gewesen: «Das ist mein Ende.»



Sein angebotener Rücktritt im Mai wird dann aber ausgeschlagen, bevor er im September dann entlassen wird. «Ich wurde die ganze Zeit angelogen. Im Geheimen wurde alles vorbereitet, mit Paul Meier war bereits im Juni ein Sportchef verpflichtet worden. Auch andere wie Chefscout Stéphane Chapuisat wären entlassen worden. (...) Zum grossen Glück für YB gab Siegenthaler dann diese merkwürdigen Interviews, die ihn untragbar machten und alles veränderten. Und dann erzählen diese Leute, die das alles geplant hatten, es sei immer die Idee gewesen, Christoph Spycher zum Sportchef zu machen. Das ist lachhaft.»

YB zieht rechtliche Schritte in Erwägung

Am Montag reagieren der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung des BSC Young Boys nun in einer schriftlichen Stellungnahme auf die heftigen Vorwürfe des ehemaligen Mitarbeiters: «Wir haben kein Verständnis dafür, dass drei Jahre nach einem Austritt aus der Firma Betriebsgeheimnisse und Internas, teilweise falsch dargestellt, preisgegeben werden. Gegen schwere Verletzungen der arbeitsvertraglichen Treuepflicht behalten wir uns vor, Rechtsmittel einzuleiten.»

Auch zu Bickels Finanzstrategie hat man eine klare Meinung, auch wenn klargestellt wird, dass das Ergebnis nicht nur von einer Person zu verantworten ist. «Selbstverständlich liegt das finanzielle Ergebnis der Young Boys nie in der Verantwortung eines einzelnen Mitarbeiters. Aber es trifft zu, dass von 2013 bis 2016 und somit in der Amtszeit des ehemaligen Mitarbeiters im Sportbereich operative Verluste von über 40 Millionen Franken resultierten, die uns immer noch belasten.»

Eine Grenze überschritten

Vielmehr will man sich in Bern aber nicht mit der Vergangenheit beschäftigen. «Die Führung der Young Boys konzentriert sich in der Regel ganz auf die Gegenwart und Zukunft und wird dies ab sofort auch wieder tun.» In diesem Fall sei eine Reaktion aber unverzichtbar gewesen, um «zu dokumentieren, dass es Grenzen gibt. Und diese Grenzen dürfen aus unserer Sicht nicht überschritten werden. (…) Wir wehren uns, wenn YB-Mitarbeitende verunglimpft werden.»



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