Super League Basel kann YB gefährlich werden +++ Alarmstufe Rot bei Luzern?

Von Patrick Lämmle

15.7.2019

Basel und YB sind auch in dieser Saison die einzigen ernstzunehmenden Meisterkandidaten.
Basel und YB sind auch in dieser Saison die einzigen ernstzunehmenden Meisterkandidaten.
Bild: Keystone

Wie haben sich die Teams verstärkt, welche Abgänge haben sie zu beklagen? Am Freitag fällt der Startschuss zur Super-League-Saison 2019/20. «Bluewin» nimmt die Teams unter die Lupe.


Super League
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   1.5

Wettquote «CH-Meister» von Sporttipp: 1.5

BSC Young Boys

Die Mannschaft von Gerardo Seoane scheint bereit für die Mission «Titel-Hattrick». Mit Captain Steve von Bergen (Rücktritt), Kevin Mbabu (Wolfsburg), Djibril Sow (Eintracht Frankfurt) und Loris Benito (Bordeaux) haben die Berner allerdings vier Leistungsträger verloren. Doch Sportchef Christoph Spycher hat kluge Einkäufe getätigt und mit Fabian Lustenberger einen neuen starken Captain an Bord geholt. Auch Vincent Sierro und Marvin Spielmann haben das Potenzial, sich in die Herzen der Fans zu spielen. Am Uhrencup haben die Berner vergangene Woche gezeigt, dass sie bereit sind für die neue Saison. Wer Frankfurt 5:1 und im Final Crystal Palace 2:0 besiegt, der kann in der Sommerpause nicht viel falsch gemacht haben.


   2.45

Wettquote «CH-Meister»: 2.45

FC Basel

Am 14. Juni hat es beim Vizemeister Boom gemacht: Marco Streller tritt per sofort als Sportchef zurück. Marcel Koller gewinnt den internen Machtkampf und bleibt Trainer. Später ernennt Koller Valentin Stocker zum Captain – eine Ohrfeige für Fabian Frei – und bietet erneut Angriffsfläche. Doch seither ist es erstaunlich ruhig geblieben, der FCB hat kaum Abgänge zu beklagen. Mit Marek Suchy, dem Captain der vergangenen Saison, wollte man nicht verlängern. Mit Pululu (Leihende) und Ex-Xamax-Torjäger Kemal Ademi hat Koller in der Offensive noch mehr Möglichkeiten. Das hat sich auch in den fünf Testspielen gezeigt, in denen Basel im Schnitt 3,8 Tore pro Spiel erzielte. Auch wenn die Generalprobe gegen Stuttgart (2:3) misslingt, der FCB ist ein ernstzunehmender Meisterkandidat.


   76

Wettquote «CH-Meister»: 76

FC Lugano

Die vergangene Saison beendete Lugano im dritten Rang. Doch diese Rangierung ist mit Vorsicht zu geniessen, drei Punkte weniger auf dem Konto und die Tessiner wären auf Platz 8 gelandet. Lugano hat einige Abgänge zu beklagen, vor allem jener von Armando Sadiku schmerzt. Doch mit Linus Obexer (Aarau), Marco Aratore (Ural/RUS) und Francisco Rorgiuez (Luzern) hat Lugano gut aufgerüstet. Lugano hat ein stabiles Gerüst, allerdings fehlt die Breite im Kader. Das könnte den Tessinern zum Verhängnis werden, denn Lugano spielt fix in der Europa-League-Gruppenphase und wird die Doppelbelastung zu spüren bekommen.


   88

Wettquote «CH-Meister»: 88

FC Thun

Wie immer ist es im Berner Oberland ruhig geblieben, obschon man, auch das hat mittlerweile Tradition, einen der herausragenden Spieler der abgelaufenen Saison, Marvin Spielmann, an YB abgibt. Dafür kehrt mit dem 26-jährigen Simone Rapp ein Stürmer zurück, der in Thun seine beste Zeit hatte und sich auf dem Platz blendend mit Dejan Sorgic zu verstehen scheint. In den sechs Testspielen erzielen die beiden je drei Tore. Thun wird nichts mit dem Abstieg zu tun haben, Europa wäre ein Zückerli.


   54

Wettquote «CH-Meister»: 54

FC Luzern

Thomas Häberli steht eine harte Saison bevor. Er hat mit Ruben Vargas (zu Augsburg) seinen vielleicht besten Offensivspieler verloren, die Zuzüge sind auf den ersten Blick eher zweitklassig. Die Testspiel-Ergebnisse stimmen zwar nicht nachdenklich, sie verleiten aber auch nicht zu Träumereien. Die Wettquote von Sporttipp würden wir ohne Zögern verdreifachen, denn wir können uns beim besten Willen nicht vorstellen, dass Luzern im Meisterrennen ein Wörtchen mitreden wird. Im Gegenteil. Luzern ist aus unserer Sicht nichts anderes als ein Abstiegskandidat.


   74

Wettquote «CH-Meister»: 74

FC St. Gallen

Alain Sutter wird nicht Nati-Manager, er bleibt dem FCSG treu. Und die Arbeit wird dem Sportchef so schnell nicht ausgehen. Neuzugänge und Abänge gibt es zu Hauf, besonders Tranquillo Barnetta (Rücktritt) und Vincent Sierro (YB) hinterlassen eine Lücke. In den Testspielen wissen die St. Galler zu überzeugen, insbesondere der 21-jährige Axel Bakayoko ist in blendender Verfassung und könnte eine der grossen Figuren der kommenden Saison werden. Und mit Cedric Itten kehrt nach langwieriger Verletzungspause einer der grossen Hoffnungsträger zurück. Wo die Reise hinführt? Sicher nicht in die Challenge League.


   24

Wettquote «CH-Meister»: 24

FC Zürich

Beim FCZ gibt es einige Rochaden, der gewichtigste Abgang ist wohl jener von Stephen Odey. Der 21-Jährige war zusammen mit Benjamin Kololli der fleissigste Torschütze (je 10 Treffer in der Super League). Die gute Nachricht: Kololli bleibt. Ausserdem präsentiert sich Assan Ceesay in blendender Verfassung, der 25-jährige Gambier hat in der Vorbereitung nicht weniger als sechs Tore erzielt. Der FCZ bleibt eine Wundertüte – und Trainer Ludovic Magnin sitzt alles andere als sicher im Sattel.


   38

Wettquote «CH-Meister»: 38

FC Sion

Die Walliser haben die vergangene Saison im 8. Rang beendet und dabei in 36 Spielen 55 Gegentreffer kassiert. Nur logisch, dass Christian Constantin mit einem neuen Übungsleiter in die Saison startet. Den gutbezahlten «Temporärjob Sion-Trainer» hat nun Stéphane Henchoz inne. Und er darf sich über einen prominenten Neuzugang freuen, Valon Behrami verleiht nicht nur dem FC Sion mehr Glanz sondern der gesamten Liga. Die Testspiele zeigen vor allem eins: Sion hat den Fokus auf die Stabilisierung der Defensive gelegt: 0:0 gegen Lausanne, 0:0 gegen PSV Eindhoven, 1:0 gegen Sion U21, 1:1 gegen Grenoble, 0:0 gegen Xamax, 0:0 gegen Everton. Eine Aneinanderreihung von Resultaten, die dem früheren Verteidiger Henchoz in der Liga wohl bereits den Job gekostet hätten.


   190

Wettquote «CH-Meister»: 190

Neuchâtel Xamax FCS

In Neuenburg haben sie bereits einige Runden vor Saisonende bekannt gegeben, dass sie nicht mit Henchoz verlängern – der neue Trainer heisst Joël Magnin. Und er ist nicht zu beneiden: Mit Kemal Ademi, Afimico Pululu und Geoffrey Serey Dié verliert er drei Leistungsträger der letzten Spielzeit – und es sind nicht die einzigen Abgänge. Einen Transfer-Coup hat man dagegen nicht gelandet. Xamax dürfte noch abhängiger werden von Raphaël Nuzzolo – nicht die rosigsten Aussichten. Das höchste aller Gefühle wäre wohl der direkte Liga-Erhalt ohne Umweg über die Barrage.


   110

Wettquote «CH-Meister»: 110

Servette FC

Mit Daniel Follonier hat der Aufsteiger nur einen unumstrittenen Stammspieler der vergangenen Spielzeit abgeben müssen. Auch den 37-jährigen Alexandre Alphonse, er hat seine Karriere beendet, wird man nur schon seiner Erfahrung wegen vermissen – unersetzbar ist er aber nicht. Alles in allem kann Servette mit einer eingeschweissten Truppe in die neue Saison starten. Der Niveauunterschied zwischen Challenge- und Super League ist nicht zu unterschätzen. Gleich zum Auftakt gastieren die Genfer beim Schweizer Meister, eine erste klare Pleite droht. Doch wer Servette als Abstiegskandidat Nummer eins handelt, der wird sich möglicherweise noch verwundert die Augen reiben im Verlaufe der Saison.



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