Vor dem Rhone-Derby in Genf gegen Servette, in dem dem FC Sion die fünfte Niederlage in Serie droht, stärkt Präsident Christian Constantin seinen Trainer Fabio Grosso mit salbungsvollen Worten.
«Wir sind mit Fabio Grosso in Schwierigkeiten geraten. Wir werden mit ihm wieder herausfinden», sagt Constantin über seinen wichtigsten Angestellten, den Weltmeister-Spieler von 2006.
Constantin hält sehr viel vom 43-jährigen Italiener, der im August seinen Landsmann Paolo Tramezzani abgelöst hat. «Er ist ein intelligenter Mensch, ein Mann mit Klasse.» Constantin macht – anders als bei früheren Trainern im Tourbillon – keinen Hehl daraus, dass er mit Grosso lange zusammenarbeiten möchte.
Die bittere Gegenwart
Fabio Grosso muss sich vorerst aber einer bitteren Wirklichkeit stellen: Die Mannschaft steckt in einer Niederlagenserie. Aus den letzten vier Partien in der Super League schaute kein Punkt heraus. Eine solche oder eine ähnliche Negativserie hat in der Vergangenheit schon manchen Sittener Cheftrainer den Job gekostet. Aber Christian Constantin hält entgegen: «Fabio war mit einer aussergewöhnlichen Situation konfrontiert, mit der Quarantäne der Spieler zwischen dem 19. Oktober und dem 9. November. 22 Tage lang konnte keiner trainieren. In Frankreich machte Nice ebenfalls so etwas durch. Und die Resultate von Nice sind zurzeit ebenfalls nicht gut.»
Insgesamt 14 Sittener Spieler waren am Coronavirus erkrankt. Grosso hat deshalb den Zugriff auf das Team gar noch nicht bekommen können. Christian Constantins Erkenntnis: «Die Mannschaft ist fragil. Es fehlt ihr noch an der Konstanz. Aber die Lage, in der sie sich befindet, ist eben ungewöhnlich.»
Von den üblichen Verpflichtungen entbindet Constantin den Trainer natürlich nicht. «Einen Vorwurf muss ich ihm machen», sagt der Präsident. «Er ist das Spiel in Vaduz Ende November (Sion verlor 1:4) nicht auf die richtige Weise angegangen. Er glaubte, dass Vaduz nicht die Mittel haben würde, um uns zu schlagen. Er hatte noch nicht verstanden, dass in dieser Meisterschaft jeder jeden schlagen kann.»
Sion mit guter Bilanz gegen Servette
In Bezug auf das Rhone-Derby vom Donnerstag hat Constantin nicht ganz recht. Seit der Rückkehr von Servette in die Super League blieben die Genfer gegen die Walliser in fünf Spielen sieglos. Es gab zwei Sittener Siege und drei Unentschieden. «Fünf Spiele, ohne zu verlieren, das will wohl schon etwas heissen», sagt Constantin mit einem Schmunzeln.
«Aber wenn wir jetzt wieder in Genf spielen, fürchte ich, dass wir noch nicht so gut gerüstet sind wie beim letzten Mal.» Christian Constantin spricht vom 3. August. Angeführt von einem hervorragenden Pajtim Kasami siegten die Sittener in der Praille 2:1. Sie stellten damit den direkten Ligaerhalt sicher und kamen darum herum, sich in der Barrage behaupten zu müssen. In diesem Zusammenhang darf man darauf hinweisen, das Sions letzter (und einziger) Sieg in dieser Meisterschaft das 2:0 im Tourbillon gegen Servette war.