Vier Tage nach der Niederlage gegen Real Madrid und einen Tag nach dem Rücktritt des Präsidenten rappelt sich Barcelona in der Champions League auf. Die Katalanen gewinnen gegen Juventus 2:0.
Das zweite Gruppenspiel der Champions League förderte beim italienischen Serienmeister Juventus Turin zwei neue Feindbilder zutage: Corona-Tests und den Video-Schiedsrichter. Ersteres verhinderte im Duell mit Lionel Messis Barcelona den Einsatz des eigenen Superstars Cristiano Ronaldo. Letzteres liess die Katalanen dank einem frühen Tor von Ousmane Dembélé und einem späten von Lionel Messi per Foulpenalty (91.) mit drei Punkten die Heimreise aus Norditalien antreten.
Ein abgefälschter Schuss des 23-jährigen Dembélé, dem Ronald Koeman den Vortritt vor dem wertvollsten Barça-Juwel Ansu Fati gab, brachte die Gäste in der 14. Minute auf die Siegesstrasse. Der Franzose krönte für die Katalanen, die nach der bitteren 1:2-Niederlage vom Samstag in der Meisterschaft gegen Erzrivale Real Madrid und dem sofortigen Rücktritt von Präsident Josep Bartomeu am Dienstag sichtlich um Wiedergutmachung bemüht waren, eine starke Startphase mit der verdienten Führung.
Letztlich siegte mit den Spaniern in einem sehenswerten Schlagabtausch, der mehr Tore verdient gehabt hätte, aber auch das glückhafter Team. Das Team von Andrea Pirlo, respektive dessen Angreifer Alvaro Morata, bekundete in der Startphase doppeltes und nach der Pause ein weiteres Mal Zentimeter-Pech. Der spanische Internationale hatte in der 15. und 30. Minute seine Tore bereits gefeiert, ehe sie ihm der Video-Schiedsrichter wegen Offsides nahm. Zehn Minuten nach der Pause – wieder hatte Morata getroffen, diesmal aber verhaltener gefeiert – förderte ein längeres Video-Studium ein nächstes Offside des bedauernswerten Angreifers zutage.
Favres BVB beweist Geduld
Eine Reaktion zeigte auch Lucien Favres Borussia Dortmund, das gegen Zenit St. Petersburg zu einem hart erkämpften 2:0 kam. Vor Wochenfrist leistete sich das junge Dortmunder Team zum Auftakt der Königsklasse bei Lazio Rom einen uninspirierten Auftritt, der in einer 1:3-Niederlage endete. Auch eine erste starke Reaktion im Ruhrpott-Derby gegen Schalke 04 (3:0) konnte die Kritiker nicht zum Verstummen bringen. Besonders Trainer Favre befindet sich früh schon wieder im medialen Kreuzfeuer.
Dass Favre im Vorfeld der Partie gegen Zenit von einem harten Test und einem Geduldsspiel sprach, befeuerte die Kritiker des Schweizers weiter. Auch dass sich die Prognose des Waadtländer bewahrheitete, dürfte ihm in Deutschland nur wenig helfen. Dass aber die junge Dortmunder Equipe trotz harter Gangart des Gegners Geduld bewies und sich in der Schlussphase dank Toren von Jadon Sancho (78./Foulpenalty) und Erling Haaland (91.) den Sieg sicherte, ist als positives Signal zu werten.
RB Leipzig geht im Old Trafford 0:5 unter
Das erste Auswärtsspiel in der Königsklasse bei Man United ging für das Team von Julian Nagelsmann total daneben. Der Champions-League-Halbfinalist musste bei den Red Devils seine erste Pflichtspiel-Niederlage dieser Saison hinnehmen.
Mason Greenwood (21. Minute), mit 19 Jahren der jüngste Spieler auf dem Platz, schoss die Red Devils vor der Geisterkulisse im Old Trafford in Führung, ehe der eingewechselte Marcus Rashford mit einem Dreierpack (73./78./90.+2) und Anthony Martial per Foulelfmeter (87.) den ersten Heimsieg in dieser Saison perfekt machten. Zuvor gab es es in der Premier League ein 1:3 gegen Crystal Palace, ein krachendes 1:6-Debakel gegen Tottenham Hotspur und ein 0:0 gegen den FC Chelsea.