Manchester City steht erstmals in der Klubgeschichte im Final der Champions League. Nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel in Paris siegt die City gegen Paris Saint-Germain auch im Rückspiel, diesmal 2:0.
Riyad Mahrez erzielte in der 11. und in der 63. Minute beide Tore. Mit dem 2:0 war alles entschieden, zumal Angel Di Maria wenig später wegen einer Tätlichkeit mit der Roten Karte ausgeschlossen wurde.
Manchester City hat mithin eine weitere Stufe hinauf zum langersehnten grössten Ruhm genommen. Die Mannschaft wird am 29. Mai in Istanbul erstmals an einem Champions-League-Final teilnehmen – entweder gegen Chelsea oder gegen Real Madrid. Dass der Vorstoss in den Final verdient ist, zeigt allein schon ein Blick auf die Ergebnisse. Die Citizens haben in dieser Saison elf von insgesamt zwölf Spielen in der Königsklasse gewonnen. Das zwölfte war ein 0:0 in der Gruppenphase in Porto.
Diese Leistungen, ermöglicht auch durch die Arbeit des Weltklasse-Trainers Pep Guardiola, gehen mit der deutlichen Dominanz in der Premier League. Am kommenden Wochenende kann die City den Meistertitel früh sicherstellen.
Mahrez in beiden Partien Schlüsselspieler
Im zweiten Gigantenduell zweier vom Persischen Golf gesteuerter Klubs war in den ersten 20 Minuten fast so viel los wie in den nachfolgenden 70. Zuerst revidierte der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers zu Recht einen Handspenalty-Entscheid gegen Manchester City. Kurze Zeit später nutzte auf der anderen Seite Riyad Mahrez einen Abpraller, um aus kurzer Distanz von der Seite PSG-Goalie Keylor Navas kaltblütig zu bezwingen. Wieder verging wenig Zeit, bis Marquinhos den schnellen Ausgleich mit einem Kopfball an die Latte knapp verpasste. Direkt danach hätte Di Maria wohl ausgleichen müssen. Nach einem Fehler von City-Goalie Ederson sah der Argentinier die Hälfte des Tores leer vor sich, aber er traf es nicht. Nach diesen 20 Minuten hätten die Franzosen führen müssen, sie lagen aber zurück.
Der Schlüsselspieler beider Partien war Riyad Mahrez. Der 30-jährige Frankreich-Algerier, just bei Paris aufgewachsen, hatte im Hinspiel das eminent wichtige 2:1 erzielt. Wenn es der Mannschaft, wie auch im Rückspiel gegen PSG, in längeren Phasen nicht besonders gut läuft, braucht er nicht viele Chancen, um zu treffen. Das zweite Tor in Manchester erzielte er nach einem Konter fast aus der gleichen Position wie das erste. Die Effizienz, die Mahrez an den Tag legte, ging der ganzen gegnerischen Mannschaft inklusive Neymar ab. Die Franzosen enttäuschten keineswegs, aber ihre generösen Bemühungen führten zu oft ins Nichts.
PSG hatte schon vor dem kapitalen Match einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der an der Wade verletzte Kylian Mbappé konnte nicht rechtzeitig fit gebracht werden. Mbappé sass auf der Ersatzbank, aber ein Einsatz des Ausnahmespielers auf dem aufgeweichten, anfänglich leicht schneebedeckten Terrain wäre nicht zu verantworten gewesen. So stellte Mauro Icardi den Stossstürmer dar. Der Argentinier konnte bis zu seiner Auswechslung nichts bewirken.