Die Schilthornbahn muss aufgrund der Corona-Pandemie den Bau der neuen Trinkwasserversorgung um ein Jahr verschieben. Die Geschäftsleitung will damit verhindern, dass das Projekt die Liquidität des Unternehmens in dieser schwierigen Zeit unnötig belastet.
Die Erneuerung der Wasserversorgung ist Teil des 90 Millionen schweren Grossprojekts Schilthornbahn 20XX, mit dem die Bahn grundlegend erneuert werden soll.
Wann das Grossprojekt in Angriff genommen wird, hängt im Wesentlichen noch von den Planungsbehörden ab. «Die Wasserversorgung muss vor dem Baubeginn des Projekts Schilthornbahn 20XX fertiggestellt werden, damit es auf den Baustellen Birg und Schilthorn keine unnötigen Koordinations- und Platzprobleme gibt», wird Schilthornbahn-CEO Christoph Egger in einer Mitteilung des Unternehmens vom Montag zitiert.
Nicht mehr mit der Seilbahn
Bisher wurde das Wasser mit der Seilbahn aufs Schilthorn transportiert, mit Wassertanks im Boden der Luftseilbahn. Vorgesehen ist nun, Trinkwasser aus der Wasserversorgung Mürren in der Schiltalp zu entnehmen und mittels Druckleitung direkt in dafür vorgesehene Reservoire bei den Stationen Birg und Schilthorn zu pumpen.
Im Vergleich zum heutigen System sollen die Wassertransporte effizienter und einfacher werden. Zudem soll in den Graben für die neuen Wasserleitungen auch eine zweite Stromleitung verlegt werden. So kann eine redundante Energieversorgung für das Schilthorn sichergestellt werden.
Mitte März erteilten die Behörden die Baubewilligung. Die Bauarbeiten hätten in diesem Sommer mit der Etappe Schiltalp-Birg starten sollen. Die zweite Etappe Birg-Schilthorn wäre für nächsten Sommer geplant gewesen.
Verschiebung wegen Pandemie
Seit der Bundesrat Mitte März Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus erlassen hat, stehen nun praktisch alle Bahnanlagen und Gastrobetriebe der Schilthornbahn still. Ein Neubauprojekt könnte in dieser schwierigen Phase die Liquidität der Unternehmung belasten, weshalb die Geschäftsleitung beschloss, den Neubau der Wasserversorgung um eine Jahr nach hinten zu schieben.
«Mit der ersten Etappe starten wir im Sommer 2021, mit der zweiten Etappe ein Jahr später, im Jahr 2022», sagt Christoph Egger. Die Projektkosten betragen insgesamt rund 3 Millionen Franken.
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