Geburt eines Giganten Rätselhafter Riese: Forscher finden nagelneuen Unterwasservulkan

tafi

24.5.2019

Beim grössten jemals registrierten Unterwasser-Vulkanausbruch ist vor dem Komoren-Archipel in drei Kilometern Tiefe ein neuer Gigant entstanden.
Beim grössten jemals registrierten Unterwasser-Vulkanausbruch ist vor dem Komoren-Archipel in drei Kilometern Tiefe ein neuer Gigant entstanden.
CNRS/IPGP-UNIVERSITÉ DE PARIS/via Twitter @IPGP_officiel

Innert sechs Monaten entsteht im Indischen Ozean vor der Küste Afrikas ein neuer Riesenvulkan: Der Berg ist bereits auf 800 Meter Höhe angewachsen.

Eigentlich ist dieser Vulkan noch ein Baby, allerdings mit 800 Metern Höhe und einem Durchmesser von fünf Kilometern ein stattliches: Französische Forscher haben vor der Komoren-Insel Mayotte zwischen Madagaskar und Mosambik im Indischen Ozean einen neuen Unterwasservulkan entdeckt, der innert sechs Monaten aus dem Nichts gigantische Ausmasse erreichte. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin «Science».



«So etwas haben wir noch nie gesehen», sagt Nathalie Feuillet vom Pariser Instituts für Geophysik. Sie ist die Leiterin einer Expedition des Forschungsschiffs Marion Dufresne, das seit Mitte 2018 verstärkt auftretende seismische Aktivitäten im Komoren-Archipel untersuchte.

Grösster jemals registrierter Unterwasserausbruch

Die auf der französischen Insel Mayotte lebenden Menschen hatten seit Monaten fast täglich kleine Erdbeben erlebt. Aber niemand kannte die Ursache, Seismologen auf der ganzen Welt standen vor einem Rätsel. Weil die Menschen verängstigt gewesen seien und nicht mehr schlafen konnten, wurden Feuillet und ihr Team im Februar losgeschickt, um der Sache auf den Grund zu gehen.



Und die Forscher machten eine verblüffende Entdeckung: den grössten jemals registrierten Unterwasser-Vulkanausbruch. Der Ausbruch könnte auch ein seltsames seismisches Ereignis erklären, das im November 2018 vor der Komoren-Insel Mayotte zwischen Madagaskar und Mosambik im Indischen Ozean aufgezeichnet wurde.

Seismisches Brummen als Geburtsschrei

Damals umkreiste ein seismisches Brummen die Welt, ohne dass Wissenschaftler den Auslöser finden konnten.  Laut «Science» war das Geräusch wahrscheinlich der Geburtsschrei des neuen Unterwasservulkans, der mittlerweile auf stattliche Masse angewachsen ist und etwa 50 Kilometer vor der Ostküste von Mayotte drei Kilometer unter der Meeresoberfläche liegt.

Auch wenn sie jetzt wissen, was es mit den zahlreichen Erdbeben auf sich hat, ruhiger schlafen können die Einwohner von Mayotte nicht. Im Gegenteil: Die seismischen Aktivitäten halten an. Auch wenn der neue Vulkan selbst wahrscheinlich zu tief liegt, um an Land einen gefährlichen Tsunami auszulösen, sind Forscher besorgt darüber, dass sich die Erdbeben der Insel nähern. Sie könnten für einen Unterwasser-Erdrutsch an der Insel sorgen: Und dieses Szenario könne durchaus einen Tsunami auslösen.

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