Zehn Jahre in einer Stunde Nasa lässt die Sonne im Zeitraffer glühen

uri

3.7.2020

«A Decade of Sun»: Die Nasa zeigt den erdnächsten Stern im Zeitraffervideo. 

Video: YouTube/Nasa

Ein Tag pro Sekunde: In einem faszinierenden Zeitraffervideo zeigt die Nasa die Aktivität der Sonne innerhalb des letzten Jahrzehnts.

Für den Zeitraffer-Clip der Sonne hat die US-Weltraumagentur Nasa aus 425 Millionen hochauflösenden Bildern 87'000 ausgewählt und zusammengefügt. Gemacht wurden die Aufnahmen zwischen dem 2. Juni 2010 und dem 1. Juni 2020 durch den Sonnenforschungssatelliten Solar Dynamics Observatory (SDO).

Das SDO schiesst alle 0,75 Sekunden ein Foto der Sonne. Die Datenmenge, die so in zehn Jahren zusammenkam, liegt bei gigantischen 20'000 Terabyte. Für das Nasa-Video fanden ausschliesslich Bilder Verwendung, die mit einer Wellenlänge von 17,1 Nanometern aufgenommen wurden, wodurch die Sonnenkorona – die äusserste und extrem heisse atmosphärische Schicht des Sterns – besonders gut zu erkennen ist.

2012 zieht die Venus durchs Bild

Der Film dokumentiert die wichtigsten Veränderungen der Sonne während eines Sonnenfleckenzyklus – das sind ungefähr elf Jahre. Dabei wird auch der Moment am 5./6. Juni 2012 gezeigt, an dem die Venus an der Sonne vorbeizieht. Ein Phänomen, das erst im Dezember 2117 wieder beobachtet werden kann.



Auch wenn die Aufnahmen extrem hochauflösend sind und das Auge des SDO «nicht blinzelt», wie die Nasa schreibt, zeigen die Aufnahmen auch einige Aussetzer. Ist die Sonne plötzlich für einen Moment verschwunden, dann hätten «die Erde oder der Mond das SDO verdunkelt, als sie zwischen den Satelliten und die Sonne wanderten».

Blackout im Jahr 2016

Einen «längeren Blackout» gab es im Jahr 2016, als es eine Woche lang technische Probleme beim Forschungssatelliten gab. Aufnahmen, auf denen die Sonne nicht komplett in der Mitte liegt, entstanden, als das SDO seine Instrumente kalibrierte, wie die Nasa erklärt.

Die SDO-Mission soll die Sonne voraussichtlich noch bis zum Jahr 2030 weiter beobachten. Für die musikalische Untermalung des rund einstündigen Films liess die Nasa den deutschen Künstler Lars Leonhard das Stück «Solar Observer» komponieren.

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