Detail im Gemälde Forscher lösen Rätsel um Mona Lisa

dpa/uri

4.5.2023 - 16:44

Die Mona Lisa hängt heute im Louvre in Paris: Laut italienischen Forschenden hat Leonardo da Vinci «La Gioconda», wie sie im Italienischen heisst, vor der Romito-Brücke in der Toskana in Szene gesetzt.
Die Mona Lisa hängt heute im Louvre in Paris: Laut italienischen Forschenden hat Leonardo da Vinci «La Gioconda», wie sie im Italienischen heisst, vor der Romito-Brücke in der Toskana in Szene gesetzt.
Bild: Imago/Joseph Martin

Über verschiedene Details des berühmtesten Gemäldes der Welt wird seit Jahrhunderten gerätselt. Italienische Kunsthistoriker melden nun eine Entdeckung: Sie wollen verortet haben, wo die Brücke im Bild-Hintergrund stand. 

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  • Italienische Forschende sind sich sicher, dass sie ein Rätsel um die Mona Lisa gelöst haben.
  • Durch Nachforschungen in Archiven und Drohnenflügen wollen sie herausgefunden haben, vor welche Brücke Leonardo da Vinci die Mona Lisa ins Bild setzte. 
  • Es handelt sich demnach um die Romito-Brücke von Laterina in der Toskana.
  • Die Arbeit beim Bild wird Kunsthistorikern aber nicht ausgehen: Noch immer ist nicht gesichert, wen da Vinci überhaupt malte. 

Die Mona Lisa ist das wohl berühmteste Gemälde der Welt, seit Jahrhunderten zieht Leonardo da Vincis Meisterwerk Betrachter in seinen Bann. Noch immer gibt das Ölgemälde Rätsel auf – zumindest eines davon wollen italienische Forscher nun aber gelöst haben.

Es geht um ein kleines Detail: Der Kunsthistoriker Silvano Vinceti behauptet, herausgefunden zu haben, um welche Brücke es sich im Hintergrund der Mona Lisa handelt. Das Renaissance-Genie habe die Romito-Brücke von Laterina, einem Ort in der Provinz Arezzo in der Toskana, gemalt, teilte der renommierte Da-Vinci-Experte mit.

Sogar die Wellenbewegungen passen

Bislang hatten Wissenschaftler vor allem zwei andere Brücken im Verdacht, von da Vinci verewigt worden zu sein. Auch Vinceti war lange Anhänger einer der zwei Theorien. «Aber heute habe ich keine Zweifel: Auf dem Gemälde ist die etruskisch-römische Romito-Brücke zu sehen», sagte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Rom. Der 74-Jährige ist Präsident einer Kommission zur Aufklärung bislang offener Rätsel rund um grosse Persönlichkeiten oder Werke Italiens.

Anhand von Nachforschungen in Archiven und Drohnenflügen vor Ort sieht Vinceti es als erwiesen an, dass da Vinci die Romito-Brücke abgemalt hatte, von der heute nur noch ein Teil erhalten ist. Auch der Flusslauf des Arno und sogar die Wellenbewegungen auf dem Bild – zu sehen hinter der linken Schulter der Mona Lisa – passen zur Brücke in der Toskana.

Da Vinci habe das Bauwerk Anfang des 16. Jahrhunderts, als er die Mona Lisa malte, selbst häufig gesehen. Er war damals nämlich in jener Gegend längere Zeit für Arbeiten beauftragt.

Umstritten bleibt, wen da Vinci malte

Die Mona Lisa ist eines der bekanntesten Ölgemälde der Welt und im Louvre von Paris ausgestellt. Rund um das Werk des Malers, Erfinders und Universalgenies da Vinci (1452–1519) gibt es seit Jahrhunderten Debatten, etwa jene darüber, welche Landschaften im Hintergrund zu sehen sind. Ein kleiner Teil davon könnte nun gelöst worden sein.

Weiterhin umstritten ist in der Kunsthistorie die Frage, wen da Vinci überhaupt malte. In Italien ist das Gemälde als «La Gioconda» bekannt, die Franzosen nennen es «La Joconde».

Die Namen kommen von einem Kaufmann aus Florenz, dessen Frau womöglich auf dem Gemälde zu sehen ist. Andere Theorien besagen, dass der Renaissancemaler eine andere Frau dargestellt habe, dass er vielleicht einen Mann malte oder dass er schlicht keine reale Person in seinem Werk verewigte.

Nachforschungen zur Landschaft noch nicht beendet

Vinceti ist indes mit seinen Nachforschungen zur Landschaft hinter der Mona Lisa noch nicht fertig. Beim Drohnenflug in der Toskana seien Bilder entstanden, anhand derer auch die Landschaft hinter der rechten Schulter der Porträtierten entschlüsselt werden könne.

Diese pyramidenförmigen Hügel ähneln stark Erhebungen nur wenige Kilometer von der Romito-Brücke entfernt, berichtete der Historiker. So sicher wie bei der Brücke ist er sich bei dem Detail aber – noch – nicht.

dpa/uri