Ursache auf der Spur Mögliche Erklärung für mildere Omikron-Verläufe gefunden

SDA

24.1.2022 - 17:06

Positiv, aber nicht k.o.: Mit der Omikron-Variante sind schwere Krankheitsverläufe seltener. 
Positiv, aber nicht k.o.: Mit der Omikron-Variante sind schwere Krankheitsverläufe seltener. 
Bild: Kay Nietfeld/dpa

Die Omikron-Variante führt zu viel mehr Ansteckungen als Delta, aber zu vergleichsweise weniger schweren Verläufen. Warum ist das so? Dazu legen Forschende nun eine Theorie vor. 

24.1.2022 - 17:06

Der Grund für die vergleichsweise milden Erkrankungen durch die Omikron-Variante liegt womöglich den sogenannten Interferonen, die ein Teil des Immunsystems bilden. 

In Zellversuchen habe sich gezeigt, dass Omikron im Vergleich zur Vorgänger-Variante Delta besonders empfindlich auf die Interferon-Antwort des Menschen reagiere. Das teilte das Uniklinikum in Frankfurt am Montag mit. 

«Offenbar kann Omikron im Gegensatz zu Delta nicht verhindern, dass die befallenen Zellen Interferon produzieren und ausschütten», lässt sich Martin Michaelis von der School of Bioscience der University of Kent in der Mitteilung zitieren.

Wichtige Botenstoffe

Zum Verständnis: Von Viren befallene Zellen bilden bestimmte Interferone. Das sind vereinfacht gesagt Botenstoffe, die andere Zellen über den Eindringling informieren. Interferone sind wichtig für die unspezifische Immunantwort – also eine sehr schnelle, wenn auch weniger spezifische Reaktion des Immunsystems gegen einen Erreger.

Die unspezifische Immunantwort ist zu unterschieden von der spezifischen Immunantwort, deren Aufbau mehr Zeit braucht. Dabei werden unter anderem passgenaue Antikörper gegen den Erreger gebildet.

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