Brutale Hitze 54,4 Grad im Death Valley – so heiss war es (wohl) noch nie

tafi/Agenturen

18.8.2020

Im US-amerikanischen Death Valley wird die weltweit höchste Temperatur seit 1931 gemessen. Es könnte sogar noch der Allzeit-Rekord werden.

Im für seine unglaubliche Hitze ohnehin berüchtigten Death Valley im US-Staat Kalifornien ist eine rekordverdächtige Temperatur gemessen worden. Der Nationale Wetterservice der USA twitterte am Sonntagnachmittag (Ortszeit), dass die Hitze am Besucherzentrum «Furnace Creek» (deutsch: Ofen-Bach) 130 Grad Fahrenheit (rund 54,4 Grad Celsius) erreicht habe. Das wäre eine der höchsten jemals gemessenen Temperaturen – wenn der Wert bestätigt wird.

Eigentlich gilt die Messung auf der Greenland Ranch im Death Valley vom Juli 1913 als Weltrekord – damals wurden sagenhafte 56,7 Grad gemessen. Eine Untersuchung des Wetter-Historikers Christopher Burt aus dem Jahr 2016 kam allerdings zu dem Schluss, dass der Wert meteorologisch gesehen «nicht möglich» gewesen sei. Die wahrscheinlichste Erklärung sei ein Fehler. Auch die zweithöchste Messung – 55 Grad in Kebili in Tunesien – hat Burt zufolge ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Rekorde mit Glaubwürdigkeitsproblem

Probleme mit fehlerhaften Messungen gibt es immer wieder: Lange führte der Ort El Asisija in Libyen die Liste der heissesten Orte der Erde an. Dort wurde im September 1922 eine Temperatur von 58 Grad Celsius festgestellt. Vor einigen Jahren machte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mit Sitz in Genf dann jedoch einen Rückzieher – der Wert konnte wegen Problemen mit den Instrumenten und einer Messung auf asphaltähnlicher Oberfläche nicht weiter anerkannt werden.

Eine Besucherin legt im Death Valley National Park einen Eisbeutel auf ihrem Kopf: Im für seine unglaubliche Hitze berüchtigten Tal im US-Staat Kalifornien ist eine rekordverdächtige Temperatur gemessen worden.
Eine Besucherin legt im Death Valley National Park einen Eisbeutel auf ihrem Kopf: Im für seine unglaubliche Hitze berüchtigten Tal im US-Staat Kalifornien ist eine rekordverdächtige Temperatur gemessen worden.
John Locher/AP/dpa

Auch jetzt betonte die Weltorganisation, sie müsse den neuen Wert vom Furnace Creek erst noch überprüfen. Das kann mehrere Monate dauern. Weiterhin Gültigkeit haben dagegen die im Juli 2016 in Mitribah in Kuwait gemessenen 54 Grad.



Das Death Valley ist der heisseste, trockenste Ort und mit bis zu 86 Metern unter dem Meeresspiegel einer der tiefsten Stellen in den USA. Die Form des schmalen Beckens trägt dabei massgeblich zu den Temperaturen bei, denn die steilen Berge drumherum strahlen die Hitze zurück ins Tal. Zudem sorgen die klare und trockene Luft sowie der spärliche Bewuchs von Pflanzen dafür, dass der Boden sich im Sonnenlicht stark erwärmt.

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