Immobilien Wohneigentum bleibt teuer und knapp

SDA

4.3.2020 - 10:18

Teure Eingentumswohnungen: Es braucht im Schnitt mehr als fünf Jahreseinkommen für einen Kauf. (Symbolbild)
Teure Eingentumswohnungen: Es braucht im Schnitt mehr als fünf Jahreseinkommen für einen Kauf. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/TI-PRESS/ALESSANDRO CRINARI

Die anhaltenden Negativzinsen führen dazu, dass Wohneigentum gesucht, teuer und knapp bleibt. Der seit Jahren andauernde Run auf Immobilien dürfte laut einer Studie der Grossbank Credit Suisse (CS) daher erneut in die Verlängerung gehen.

Anleger und Investoren seien weiterhin auf der Suche nach Möglichkeiten, um mit überschaubaren Risiken eine real positive Rendite zu erzielen, schreiben die Immobilienexperten der Grossbank in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.

Da dies derzeit fast nur mit Immobilien möglich ist, dürfte der Anlagedruck auf Renditeimmobilien laut der CS auch in diesem Jahr bestehen bleiben und der sogenannte Immobilien-«Superzyklus» andauern.

Preise steigen weiter

Eine Folge der Negativzinsen sei unter anderem, dass Wohneigentum fast unerschwinglich geworden sei. Mehr als fünf Jahreseinkommen brauche es im Durchschnitt für den Erwerb einer Eigentumswohnung. Bei einem Einfamilienhaus seien es im Schnitt deren sieben.

Und ein Einbruch der Preise für Eigentum sei bisher nicht abzusehen: «Für Immobilienentwickler ist der Bau von Mietwohnungen schlicht einfacher und lukrativer, weil institutionelle Investoren wegen der Negativzinsen für den Kauf solcher Überbauungen Schlange stehen», heisst es weiter.

Folglich entstehe zu wenig Wohneigentum, was die Knappheitserscheinungen verschärfe. Daher rechnen die CS-Experten auch in diesem Jahr mit weiter steigenden Eigentumspreisen.

Etwas ältere Wohnungen bleiben leer

Im Mietwohnungsmarkt ergibt sich derweil ein etwas anderes Bild: Die Negativzinsen führen hier zu wachsenden Leerständen. Auch weil die Bautätigkeit an der Nachfrage vorbeizielt. Auf dem Land wird gebaut, obwohl der Bedarf dort gering ist. In der Stadt ist Bauland knapp, die Nachfrage aber sehr hoch.

Was die Leerstände anbelangt, dürften gemäss den CS-Ökonomen dabei die nicht mehr ganz neuen Wohnungsobjekte am stärksten unter Druck geraten. Denn die höchsten Leerstände registriere man zur Zeit weder bei den alten noch bei den neuen Wohnungen, sondern bei den nicht mehr ganz neuen Objekten.

Konkret handle es sich dabei um teure Mietwohnungen im Alter von drei bis sechs Jahren, die nach dem Auszug der Erstmieter nun leer stünden.

Tiefere Mietpreise auf dem Land

Daher erwarten die CS-Experten mit einer im Schnitt stärkeren Zunahme der Leerstände als im letzten Jahr. Die bereits aktuell relativ lange Vermarktungsdauer von Mietwohnungen dürfte zudem noch länger werden.

Hinzu komme, dass weder von der Zuwanderung noch von der Konjunktur her im laufenden Jahr Wachstumsimpulse für den Mietwohnungsmarkt auszumachen seien.

Zumindest für Mieter gebe es aber gute Nachrichten: «Die Mietpreise dürften aufgrund der wieder etwas rascher steigenden Leerstände erneut stärker unter Druck geraten», prognostizieren die CS-Ökonomen.

Keine Entwarnung in Punkto Mietpreise gebe es derweil in den fünf Grosszentren und wenigen Mittelzentren. Hier dürften die Mietpreise laut CS nochmals leicht anziehen.

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