Überblick Corona-Infektionen in Frankreich überspringen Millionengrenze – weitere Kantone verschärfen ihre Regeln

Agenturen/red

23.10.2020 - 21:30

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innert 24 Stunden 6’634 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem registrierte das BAG gemäss Mitteilung vom Freitag zehn neue Todesfälle und 117 Spitaleinweisungen.

Am Donnerstag waren 5’256, Mittwoch 5’596 und am Dienstag 3’008 neue Ansteckungen gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie mussten insgesamt 5’838 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Insgesamt sind bislang 1’877 Todesfälle gemeldet worden, wie das BAG am Donnerstag weiter mitteilte.

Die Anzahl der in den letzten 24 Stunden gemeldeten Covid-19-Tests lag bei 25'061. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'726'438 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, davon waren 6,7 Prozent positiv.

Die Positivitätsräte in den letzten 14 Tagen lag bei 18 Prozent. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 103'653 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Neue Massnahmen in den Kantonen

Am Freitagnachmittag haben Fachexperten des Bund über die aktuellen Entwicklungen bei der Pandemiebekämfung informiert. Martin Ackermann, Mitglied der Covid-Taskforce, wählte dabei deutliche Worte: «Aktuelle Massnahmen genügen bei weitem nicht!».

Die Kantone Freiburg, Jura, Neuenburg, Genf, Waadt, Solothurn und Luzern haben strengere Massnahmen beschlossen. Eine Übersicht der neuen Beschlüsse finden Sie weiter unten im Ticker und hier.

Weitere Verschärfungen der Corona-Regeln in Europa

Angesichts dramatischer Infektionszahlen werden die Massnahmen gegen die zweite Corona-Welle in vielen europäischen Ländern verschärft. Polen schliesst von Samstag an alle Restaurants und verbietet Versammlungen mit mehr als fünf Personen. Belgien macht die Freizeitparks dicht. In Tschechien muss unterdessen der Gesundheitsminister seinen Posten räumen, weil er gegen die eigenen Vorschriften verstossen hat.

In Dänemark dürfen sich von Montag an nicht mehr als zehn Personen an einem Ort versammeln. Zuvor lag die Grenze bei 50. Ausserdem dürfen Kioske und Supermärkte nach 22 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen. Die Regierung in Luxemburg hat eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Zwischen 23.00 Uhr und 06.00 Uhr dürfen Einwohner ihre Häuser nicht mehr verlassen. Die Massnahmen sehen auch ein Verbot von Versammlungen von mehr als vier Menschen vor. Sie sollen zunächst einen Monat lang gelten. Im Fürstentum Liechtenstein werden wegen der stark gestiegenen Corona-Fallzahlen Restaurants, Bars und Clubs sowie Diskotheken und Tanzlokale für das Publikum geschlossen. Dies gilt vorerst für drei Wochen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in Frankreich hat die Millionengrenze überschritten.
  • Der Bund hat 6'634 neue Coronafälle registriert bei 25'061 Tests. Die Positivitätsrate liegt bei 26,5 Prozent. In derselben Zeit sind zehn Patienten verstorben und 117 neu hospitalisiert worden.
  • Die Kantone Jura, Neuenburg, Genf, Bern, Luzern und Freiburg verschärfen die Coronamassnahmen deutlich. Zürich sieht dagegen von einer weiteren Verschärfung ab.
  • In Europa werden mehr als 200'000 Covid-19-Fälle gezählt – zehn Tage zuvor waren es noch 100'000 gewesen. 
  • Deutschlands Regierung stellt die Weichen für Corona-Impfungen. Noch in diesem Jahr sollen 60 Impfzentren entstehen.

22.00 Uhr: Wir beenden den heutigen Live-Ticker

21.42 Uhr: Lettland verschärft Corona-Regeln

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen verschärft Lettland die Einschränkungen für die Bevölkerung. Die Regierung in Riga setzte am Freitag die erlaubte Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen auf 10 Personen in Räumen und 100 Personen im Freien herab. Die neue Beschränkung gilt ab Samstag. Ab Montag dürfen sich bei öffentlichen und wirtschaftlichen Veranstaltungen in Räumen nicht mehr als 300 Menschen zusammenfinden. Die neuen Regeln sind zunächst bis zum 15. November befristet.

Darüber hinaus beschloss die Regierung, dass die Maskenpflicht an öffentlichen Orten ausgeweitet wird. So müssen in dem baltischen EU-Land künftig auch bei Veranstaltungen mit festen und personalisierten Sitzplätzen Mund und Nase bedeckt werden. Dafür galt bislang eine Ausnahme. Auch wurde die zeitliche Befristung der Maskenpflicht bis 6. November aufgehoben – sie gilt nun unbegrenzt.

21.23 Uhr: Schweizer Armee streicht Truppenübungen

Die Schweizer Armee setzt die für dieses Jahr geplanten grossen Truppenübungen aus. Sie tut dies im Hinblick auf mögliche Einsätze in der aktuellen Corona-Situation, so «nau.ch». Dies teilte das VBS am Freitagabend mit. Der Entscheid sei vom Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, getroffen worden.

Mit dem Verzicht auf grosse Truppenübungen werde die Einsatzbereitschaft im Hinblick auf mögliche Einsätze zugunsten der zivilen Behörden fokussiert. Die Armee prüfe zudem die Durchführung von laufenden und geplanten Wiederholungskursen.

20.36 Uhr: Corona-Infektionen in Frankreich überspringen Millionengrenze

Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in Frankreich hat die Millionengrenze überschritten. In den vergangenen 24 Stunden seien gut 42’000 neue Fälle registriert worden, teile die nationale Gesundheitsbehörde am Freitag mit. Damit seien in diesem Jahr in Frankreich insgesamt 1’041’075 Menschen mit dem Virus infiziert worden. Frankreich ist nach Spanien das zweite EU-Land, das mehr als eine Million Corona-Fälle verzeichnet. Mehr als 34’000 Infizierte sind gestorben. In dem Land leben knapp 65 Millionen Menschen.

Wie andere Staaten auch registriert Frankreich in den vergangenen Tagen eine schnelle Zunahme der täglichen Neuinfektionen. «Die Epidemie beschleunigt sich sehr stark», sagte Präsident Emmanuel Macron bei einem Besuch im Krankenhaus von Pontoise nördlich von Paris.

Medizinisches Personal hilft einem Corona-Patienten im Nouvel Hopital Civil. (Archivbild)
Medizinisches Personal hilft einem Corona-Patienten im Nouvel Hopital Civil. (Archivbild)
Bild: Jean-Francois Badias/AP/dpa

19.38 Uhr: Dänemark verschärft Corona-Regeln - Kein Alkoholverkauf nach 22 Uhr

Die dänische Regierung hat am Freitag weitere Massnahmen angekündigt, die den Anstieg der Corona-Neuinfektionen bremsen sollen. Von Montag an dürfen sich nicht mehr als zehn Personen an einem Ort versammeln. Zuvor lag die Grenze bei 50. Ausserdem dürfen Kioske und Supermärkte nach 22 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen. «Corona ist nicht überstanden, im Gegenteil, es ist zurück mit voller Kraft», sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Freitagabend bei einer Pressekonferenz. Sie forderte die Dänen auf, ihre persönlichen Kontakte auf zehn Menschen zu beschränken.

Für den Zeitraum vom 29. Oktober bis zum 2. Januar 2021 wird ausserdem die Mundschutzpflicht ausgeweitet. Sie gilt dann nicht nur für öffentliche Verkehrsmittel, sondern für alle Räume, die öffentlich zugänglich sind. Das betrifft konkret auch Supermärkte, Bibliotheken und Take-Away-Restaurants.

Fahrgäste in Dänemark tragen Mundschutze und warten am Bahnsteig auf einen Zug. (Archivbild)
Fahrgäste in Dänemark tragen Mundschutze und warten am Bahnsteig auf einen Zug. (Archivbild)
Bild: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

19.07 Uhr: Luxemburg verhängt nächtliche Ausgangssperre und Versammlungsverbot

Angesichts steigender Coronavirus-Infektionszahlen hat die Regierung in Luxemburg eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Zwischen 23.00 Uhr und 06.00 Uhr dürfen Einwohner ihre Häuser nicht mehr verlassen, wie Ministerpräsident Xavier Bettel am Freitag mitteilte. Die Massnahmen sehen auch ein Verbot von Versammlungen von mehr als vier Menschen vor. Sie sollen zunächst einen Monat lang gelten.

«Die Situation hat sich in den vergangenen drei Tagen in besorgniserregender Weise verändert, und die Versorgung muss weiterhin gewährleistet sein», sagte Bettel. In Bars und Restaurants dürfen fortan höchstens vier Menschen zusammen an einem Tisch sitzen. Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass Wettkämpfe im Amateursport vorerst ausgesetzt werden.

18.44 Uhr: Mindestens 11’242 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag mindestens 11’242 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Diese Zahl ist vergleichbar mit dem Rekordwert von 11’287 Fällen vom Vortag und liegt deutlich über den 7’334 gemeldeten Neuinfektionen vom Freitag vergangener Woche.

Allerdings kann die aktuelle Gesamtzahl noch höher liegen. Wegen einer technischen Störung am Robert Koch-Institut ist es am Donnerstag zeitweise zu Datenlücken bei der Übermittlung von Infektionszahlen aus den Bundesländern gekommen. Durch einen Ausfall eines Webservers beim RKI am Donnerstagnachmittag seien knapp drei Stunden bis 17.30 Uhr Übermittlungen von den Gesundheitsämtern zu den zuständigen Landesbehörden und von denen zum RKI gestört gewesen, teilte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher am Freitag mit. Anschliessend habe der Server aber wieder funktioniert.

18.30 Uhr: WHO-Chef zur Corona-Lage: Zu viele Länder auf gefährlichem Pfad

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die von rasant steigenden Corona-Infektionen betroffenen Länder zum Handeln aufgerufen. «Zu viele Länder sind auf einem gefährlichen Pfad», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. «Wir sind an einem kritischen Punkt, vor allem in der nördlichen Hemisphäre. Die nächsten Monaten werden sehr schwierig.» Er beschwor Regierungen, sofort neue Massnahmen zu ergreifen, um weitere Todesfälle zu verhindern und die Gesundheitsdienste vor dem Kollaps zu bewahren.

Wenn Regierungen die Kontaktverfolgung rigoros durchführten und Infizierte isolierten sowie deren Kontakte in Quarantäne schickten, könnten Ausgehverbote noch vermieden werden. Länder müssten es den Menschen allerdings auch einfach machen, Quarantäneauflagen einzuhalten. Unterstützung sei für Einzelne und Familien nötig.

An die Länder, in denen die Zahlen an Neuinfektionen, Krankenhauseinweisungen und die Belegung der Intensivstationen stark steigen, appellierte Tedros, die bisherigen Massnahmen so schnell wie möglich anzupassen. «Solche Anpassungen durchzusetzen, wenn sie nötig sind, ist ein Zeichen von Führungsstärke», sagte er.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), spricht während einer Sondersitzung zur Corona-Pandemie. Er beschwor Regierungen, sofort neue Massnahmen zu ergreifen, um weitere Todesfälle zu verhindern. (Archivbild)
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), spricht während einer Sondersitzung zur Corona-Pandemie. Er beschwor Regierungen, sofort neue Massnahmen zu ergreifen, um weitere Todesfälle zu verhindern. (Archivbild)
Bild: Christopher Black/WHO/AP/dpa

18.27: Schaffhauser Schüler der Sekundarstufe I müssen Masken tragen

Die Schaffhauser Schulen verschärfen ihre Corona-Schutzmassnahmen. Neu müssen auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I eine Maske tragen. Für Musik- und Sportunterricht gibt es Einschränkungen. Die neuen Vorgaben gelten ab kommenden Dienstag.

Auf Schulanlässe wie Klassenlager oder öffentliche Veranstaltungen solle möglichst verzichtet werden, teilte das Erziehungsdepartement am Freitag mit. Exkursionen von einzelnen Klassen seien möglich, wenn die Schutzkonzepte eingehalten werden könnten. Sie sollten aber äusserst zurückhaltend erfolgen.

Im Kanton Schaffhausen müssen neu auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I eine Maske tragen. (Symbolbild)
Im Kanton Schaffhausen müssen neu auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I eine Maske tragen. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Gaetan Bally

17.40 Uhr: Liechtenstein schliesst Gastrobetriebe 

Im Fürstentum Liechtenstein werden wegen der stark gestiegenen Corona-Fallzahlen Restaurants, Bars und Clubs sowie Diskotheken und Tanzlokale für das Publikum geschlossen. Dies gilt vorerst für drei Wochen.

Ebenfalls ist Konsumation an Veranstaltungen nicht mehr gestattet. Dies betrifft auch private Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen. Bislang sind in Liechtenstein 324 laborbestätige Covid-19-Erkrankungen zu verzeichnen.

17.20 Uhr: Runder Tisch Sport zum Thema Corona geplant

Bundesrätin Viola Amherd lädt für kommenden Mittwoch Vertreter von Swiss Olympic und Vertreter von Mannschaftssportarten zu einem virtuellen runden Tisch Sport ein. 

Neben der Gesellschaft und der Wirtschaft habe die Covid-19-Epidemie auch den Sport hart getroffen. Aufgrund der aktuellen Lage dürften auch für den Sport wieder schwierige Zeiten anbrechen, heisst es in der Mitteilung. Sportministerin Amherd sei es ein grosses Anliegen, sich mit Vertretern des Sports auszutauschen.

Bundesrätin Viola Amherd lädt Vertreter des Schweizer Sports zu einem Runden Tisch.
Bundesrätin Viola Amherd lädt Vertreter des Schweizer Sports zu einem Runden Tisch.
Keystone / Peter Klauzner

Besprochen würden neben der aktuellen Lage auch die Herausforderungen, denen sich der Sport in der Schweiz aktuell stellen muss. Auch die Erfahrungen der Sportverbände und Ligen mit den Hilfsmassnahmen des Bundes – Stabilisierungspaket für den Breiten- und Leistungssport sowie die Darlehen an die Profiligen – würden ein Thema sein.

16.45 Uhr: Schärfere Massnahmen auch in Bern und Luzern

Mit Bern und Luzern beschliessen zwei weitere Kantone schärfere Corona-Massnahmen. Der Kanton Bern verbietet ab Samstag Veranstaltungen von mehr als 15 Personen und verfügt eine Sperrstunde für Bars und Restaurants ein von 23 Uhr bis 6 Uhr. Geschlossen werden zudem öffentlich zugängliche Einrichtungen wie Museen, Kinos sowie Sport- und Fitnesscenter. Wettkämpfe und Trainings von Mannschaftssportarten unterer Ligen sind nicht mehr gestattet.

Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis, für die bereits Verpflichtungen eingegangen wurden, dürfen am Wochenende noch mit mehr als 15 Personen durchgeführt werden. Ziel der Regierung sei es, die Kontakte in der Bevölkerung gezielt zu reduzieren, erklärte Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) vor den Medien .

Mehrere Kantone verschärfen ihre Massnahmen gegen Covid-19 – vielerorts gilt nun eine Sperrstunde ab 23 Uhr.
Mehrere Kantone verschärfen ihre Massnahmen gegen Covid-19 – vielerorts gilt nun eine Sperrstunde ab 23 Uhr.
Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott

Im Kampf gegen Corona ersetzt auch der Kanton Luzern die Freiwilligkeit durch Zwang: Wer am Arbeitsplatz oder im Auto nicht allein ist, muss neu eine Maske tragen, in Spitälern und Altersheimen gilt ein Besuchsverbot. In Restaurants und Clubs ist zudem neu um 23 Uhr Schluss, Bordelle müssen ganz schliessen.

Die Vorschriften treten ebenfalls am Samstag in Kraft, wie die Luzerner Staatskanzlei mitteilte. Die epidemiologische Lage sei dramatisch, begründete Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) in der Mitteilung die Sofortmassnahmen.

An Arbeitsplätzen in Innenräumen gilt deswegen neu eine Maskenpflicht. Ausgenommen sind Personen, die sich alleine im Raum aufhalten oder die an Orten arbeiten, an denen der Abstand eingehalten werden kann, oder an denen Abschrankungen vorhanden sind.

Eine Maskenpflicht wird auch in Autos eingeführt. In geschlossenen Privat- und Transportfahrzeugen gelte diese, wenn Personen transportiert würden, die nicht im gleichen Haushalt lebten, teilte die Staatskanzlei mit. 

16.30 Uhr: Auch Genf verschärft Corona-Massnahmen

Der Kanton Genf hat die Regeln für soziale Zusammenkünfte angesichts der grassierenden Corona-Pandemie erneut verschärft. Private Treffen von mehr als fünf Personen werden künftig verboten, sowohl in der Öffentlichkeit als auch zu Hause.

Kinder unter zwölf Jahren werden dabei nicht mitgezählt. Ausnahmen gelten, wenn die Personen im gleichen Haushalt leben. Grossanlässe sind nur noch mit höchstens 1000 Personen erlaubt. Dies gilt auch für Fussball- oder Eishockeyspiele. Diese und weitere Massnahmen treten an diesem Sonntag um Mitternacht in Kraft. Sie werden mindestens bis zum 30. November dauern, wie die Genfer Regierung am Freitag vor den Medien mitteilte.

Auch die Regeln für Gasstätten werden strenger. Öffentliche Lokale wie etwa Restaurants müssen um spätestens um 23 Uhr schliessen. Alle Getränke müssen am Tisch bestellt werden. Es sind maximal fünf Personen pro Tisch erlaubt, ausser es handelt sich dabei um Personen eines gemeinsamen Haushalts oder um Kinder unter zwölf Jahren.

Die Ausübung von Kontakt-, Kampf- und Mannschaftssportarten auf Amateurniveau wird verboten. Freizeiteinrichtungen wie Bowling-, Billard- und Spielsalons müssen schliessen. Auch musikalische Gruppenaktivitäten wie zum Beispiel das Singen in einem Amateurchor werden untersagt.

16.10 Uhr: Sondersession kommende Woche wie geplant

Die Sondersession des Nationalrats am Donnerstag und Freitag kommender Woche soll laut den Parlamentsdiensten trotz stark steigender Coronafallzahlen wie geplant durchgeführt werden. Die Verwaltungsdelegation hat für das Bundeshaus ab sofort eine generelle Maskentragpflicht beschlossen.

Das teilte Karin Burkhalter, Informationsleiterin der Parlamentsdienste, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die Maskentragpflicht gelte neu auch «für das Zirkulieren in Sitzungsräumlichkeiten und Ratssälen». Wer an einem von Plexiglas geschützten Platz sitze, könne die Maske ablegen.

Im Bundeshaus gilt eine generelle Pflicht zum Tragen von Mund-Nase-Masken. (Symbolbild)
Im Bundeshaus gilt eine generelle Pflicht zum Tragen von Mund-Nase-Masken. (Symbolbild)
Keystone

Bereits im Hinblick auf die Herbstsession im September war das Parlamentsgebäude covid-konform ein- und ausgerüstet worden. Beispielsweise wurden in den Ratssälen und Sitzungszimmern Plexiglaswände installiert.

Wegen der grossen Geschäftslast führt der Nationalrat am 29. und 30. Oktober eine zweitägige Sondersession durch. Ein Schwerpunkt ist die Regelung für die Geschäftsmieten während des Lockdown. Ein weiteres Traktandum sind Massnahmen zur Dämpfung der Gesundheitskosten.

15.50 Uhr: Österreich mit drittem Tagesrekord in Folge

Österreich hat den dritten Tag in Folge einen Rekord an Corona-Neuinfektionen registriert. Am Freitag meldeten Innen- und Gesundheitsministerium 2'571 neue Fälle binnen 24 Stunden.

Bereits am Donnerstag und am Mittwoch waren jeweils Höchststände seit Beginn der Pandemie erreicht worden. Die Zahl neu gemeldeter Fälle binnen sieben Tagen stieg auf 154,4 pro 100'000 Einwohner.

Im von Bundeskanzler Sebastian Kurz regierten Österreich wurde zum dritten Mal in Folge ein neuer Tageshöchstwert an Coronainfektionen gemeldet.
Im von Bundeskanzler Sebastian Kurz regierten Österreich wurde zum dritten Mal in Folge ein neuer Tageshöchstwert an Coronainfektionen gemeldet.
Keystone/AP/Olivier Matthys

Besonders betroffen sind die Bundesländer Salzburg (238,5), Tirol (215,4) und Vorarlberg (206,7) sowie Wien (189,8). Auch Kärnten zählte am Freitag 69,1 Fälle pro 100'000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Österreich gelten nun laut der Gesundheitsbehörde Ages rund 26'000 Menschen als aktiv erkrankt. 1'058 Covid-19-Patienten wurden am Freitag im Krankenhaus behandelt, 158 von ihnen intensivmedizinisch.

15.10 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Damit endet die heutige Medienkonferenz der Fachexperten des Bundes. Wir danken für die Aufmerksamkeit. Eine nächste Information in dieser Runde ist derzeit für kommenden Dienstag geplant.

15 Uhr: «Klar nicht genügend» – Kritik von Taskforce-Chef

«Wir gehen davon aus, dass sie klar nicht genügen», entgegnet Taskforce-Chef Ackermann auf die Frage, ob die jüngst getroffenen Massnahmen aus wissenschaftlicher Sicht ausreichen. «Bei weitem nicht», doppelt er nach. Mann müsse den Reproduktionswert deutlich senken, um eine Verbesserung zu erzielen.

14.53 Uhr: Virus ist nicht weniger gefährlich geworden

Ausschlaggebend für die Kapazitäten sei natürlich auch die Verfügbarkeit des Personals, sagt Andreas Stettbacher. Bei der Zahl der ausgewiesenen Spitalbetten finde diese Überlegung Eingang: Als verfügbar werde nur ein Bett ausgegeben, für das auch ausreichend Pflegepersonal verfügbar sei.

Taskforce-Präsident Martin Ackermann findet deutliche Worte zu den bislang getroffenen Massnahmen. (Archiv)
Taskforce-Präsident Martin Ackermann findet deutliche Worte zu den bislang getroffenen Massnahmen. (Archiv)
Bild: Keystone

Matthias Ackermann geht davon aus, dass die Dunkelziffer aktuell höher sei als noch bei der ersten Welle im Frühling. Im Anschluss äussert er sich zur derzeit tiefen Sterblichkeit, nach der ein Journalist fragt. Das liege unter anderem am grösseren Anteil junger Erkrankter und an der Erfahrung, die man bei der Pflege von Covid-19-Patienten hinzugewonnen habe seit dem Frühling. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sich das Virus so verändert habe, dass es weniger gefährlich sei. 

14.50 Uhr: Ackermann will keine Stellung beziehen

Aus wissenschaftlicher Sicht gebe es ein grosses Ansteckungsrisiko, sagt Taskforce-Chef Ackermann auf die Frage eines Journalisten, was er von den weiterhin stattfindenden Grossveranstaltungen halte. Vor allem der Zeitraum unmittelbar vor und nach den Anlässen sei problematisch. Er beschränkt sich allerdings auf diese Feststellung und äussert sich nicht zu konkreten Handlungsempfehlungen.

14.45 Uhr: Warum höhere Zahlen als in den Nachbarländern?

Auf die Frage einer Journalistin, warum die Schweiz die meisten Nachbarländer bei den Ansteckungen überholt habe, meint Ackermann, dass hierzu sicher das kältere Wetter beigetragen habe. Zudem habe man im September relativ lockere Massnahmen in der Schweiz gehabt und das Contact Tracing zu Herbstbeginn habe unter hohen Fallzahlen gelitten. Das habe zur Beschleunigung beigetragen.

14.40 Uhr: Nicht mehr Kurzarbeitsentschädigung

Derzeit ist nicht geplant, die Kurzarbeitsentschädigung wieder auszuweiten, sagt Erik Jakob vom Seco. Der Bundesrat habe aber im Rahmen des Covid-19-Gesetzes die Möglichkeit dazu.

14.35 Uhr: Testkapazitäten sind bald erschöpft

Nun beginnt die Fragerunde. Taskforce-Chef Ackermann nimmt auf die entsprechende Frage nicht unmittelbar Stellung zum Entscheid des Kantons Zürich, keine weiteren Massnahmen zu treffen. Stattdessen betont er, dass es nun schnell gehen müsse.

Anschliessend beantwortet Stefan Kuster vom BAG eine Frage zu den Testkapazitäten. Diese reichten aktuell noch aus, doch seien die Grenzen auch hier bald erreicht.

14.30 Uhr: Zahl der freien Spitalbetten sinkt rasch

Die Belegung der Spitäler erhöht sich derzeit schnell, sagt Andreas Stettbacher vom koordinierten Sanitätsdienst des Bundes, der den Überblick über die Belegung der Intensivstationen hat. Die Zahl der freien Betten habe in der vergangenen Woche um 7,8 Prozent abgenommen. Bei den Intensivstationen sei derzeit knapp ein Drittel der Betten noch verfügbar. In den vergangenen fünf Tagen habe die Zahl der verfügbaren Betten um gut 8 Prozent abgenommen.

14.25 Uhr: Tourismus leidet weiter stark

Nun geht es um die wirtschaftliche Situation des Tourismus-Sektors, der besonders stark unter der Pandemie-Krise leidet. Die Situation sei hier unverändert prekär, sagt Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco).

Ein wichtiges Thema für den Tourismussektor sei die kommende Wintersaison. Hierbei wünschten sich die Betroffenen Planungssicherheit, so Jakob. Dabei seien die wirksamen Schutzkonzepte zentral. Das Seco verfolge die Entwicklungen derzeit genau. Gute, wasserdichte Schutzkonzepte der Arbeitgeber und deren saubere Umsetzungen seien nun zentral, schliesst Jakob.

14.20 Uhr: «Kontakte auf Minimum reduzieren»

«Wir wissen, was zu tun ist: Wir müssen die Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum beschränken», schliesst Ackermann. Man dürfe nicht darauf warten, dass weitere Massnahmen verhängt würden.

14.15 Uhr: Es bleibt keine Zeit mehr

«Wir müssen die Epidemie stoppen», sagt Martin Ackermann, Leiter der Covid-19-Taskforce des Bundes – sonst würden die Kapazitäten in den Spitälern bald überlastet. Die Taskforce des Bundes geht davon aus, dass man bei den Intensivpflegeplätzen bereits in zwei bis drei Wochen am Limit sei. «Wir haben schlicht keine Zeit mehr, um abzuwarten, ob die getroffenen Massnahmen ausreichen», warnt Ackermann.

14.10 Uhr: Bevölkerung muss nahe Kontakte verringern

Laut Rudolf Hauri, Vorsteher der Kantonsärzte, lässt sich bei vielen Infektionen nicht mehr feststellen, wo die Ansteckung stattgefunden hat. Das Contact Tracing sei darum nur noch schwer machbar. «Das Contact Tracing hat Grenzen erreicht.» Hauri fordert darum alle Erkrankten auf, ihre nahen Kontakte selber zu informieren und nicht auf die Contact Tracer zu setzen.

Hauri fordert die Bevölkerung zudem mit Nachdruck dazu auf, die Zahl naher Kontakte zu reduzieren, da es aktuell eindeutig zu viele gebe. Der Zuger Kantonsarzt streicht noch einmal die Nützlichkeit des Maskentragens heraus, auch wenn dies vielfach als lästig empfunden werde.

14.05 Uhr: Schweiz am stärksten getroffen

Die Reproduktionszahl des Virus liegt derzeit nach wie vor bei rund 1,6, wie Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit sagt. Das bedeutet, dass zehn Erkrankte 16 weitere Personen anstecken. «Wir haben bis heute 19'000 Fälle zu verzeichnen in der Woche» – das sei so viel wie in der gesamten Vorwoche, und noch fehlen drei Tage. 

Die Schweiz sei nun von allen umliegenden Ländern bei Weitem am stärksten betroffen, so Kuster. Allerdings komme der Anstieg der Fallzahlen nicht überraschend, da die getroffenen Massnahmen erst mit einigen Verzögerungen wirkten.

14 Uhr: Experten des Bundes informieren

Nun informieren die Fachexperten des Bundes wieder über die aktuellen Entwicklungen bei der Pandemiebekämfung.

13.53 Uhr: Solothurn verbietet Grossveranstaltungen

Auch der Regierungsrat des Kantons Solothurn reagiert mit einer Verschärfung der Massnahmen auf den sprunghaften Anstieg der Coronafallzahlen: Ab sofort und bis zum 31. Januar 2021 sind im Kanton Solothurn Grossveranstaltungen mit über 1’000 Personen verboten.

13.45 Uhr: Medienkonferenz mit Fachexperten um 14 Uhr

Um 14 Uhr findet in Bern der nächste Point de Presse auf Fachebene statt. Über die aktuelle Coronalage werden folgende Experten Auskunft geben:

Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten, Bundesamt für Gesundheit (BAG), Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, Kantonsarzt Zug, Martin Ackermann, Präsident National COVID-19 Science Task Force, Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung SECO, WBF Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD).

12.55 Uhr: Nach der Konferenz ist vor der Konferenz

Die Medienkonferenz des Kantons Zürich geht zu Ende. Um 14 Uhr werden dann wieder die Fachexperten des Bundes über die aktuelle Lage informieren. Diese Medienkonferenz werden wir bei «blue News» im Stream zeigen und live begleiten.

12.50 Uhr: Schnelltests sollen mehr Kapazität bringen

Der Kanton Zürich setzt für den Ausbau der Testkapazitäten vor allem auf Schnelltests, betont Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli auf die Frage eines Journalisten. 

12.35 Uhr: Mario Fehr kritisiert Medienberichterstattung

Sicherheitsdirektor Mario Fehr nimmt Stellung zur Frage, warum der Kanton Zürich nicht mit den verschärften Massnahmen anderer Kantone mitziehe. Fehr verweist in seiner Antwort darauf, dass der Kanton mit scharfen Massnahmen vorgelegt habe und nun genau auf deren Einhaltung achte. Das sei aber offenbar zu langweilig, weshalb die Medien lieber über Verschärfungen anderer Kantone berichteten, als darauf einzugehen. Fehr kritisiert zudem die Berichterstattung, die in seinen Augen zu sehr auf Klicks ausgerichtet sei.

12.30 Uhr: Lob für Schutz bei Grossveranstaltungen

Krisenstabschef Keller lobt die Veranstalter: Diese achteten sehr gut auf die Einhaltung der Schutzkonzepte. Die Regeln würden durchgesetzt und bei Sportveranstaltungen würden immer wieder auch Personen weggewiesen, wenn sie sich nicht an die Vorgaben hielten. Er habe sich auch persönlich einen Eindruck verschafft und dabei einen guten Eindruck gewonnen.

Zum Ende appelliert noch einmal Regierungspräsidentin Steiner an die Bevölkerung, die Massnahmen einzuhalten – sonst werde der anstehende Winter sehr hart.

12.25 Uhr: Fehr pocht auf Eigenverantwortung

Regierungsrat Mario Fehr sagt, dass der Kanton weiterhin an Grossveranstaltungen festhalten will. Dabei achte man «strengstens» auf die Einhaltung von Schutzkonzepten. Man setze aber auch auf Eigenverantwortung, denn der Kanton könne nicht alles kontrollieren – und wolle das auch nicht.

Fehr mahnt bei Grossveranstaltungen, insbesondere im Sport-Bereich, einheitliche Regeln an. Im Anschluss gibt Bruno Keller, der den Zürcher Covid-19-Krisenstab leitet, Einblick in die Handhabung von bewilligten Grossveranstaltungen. Der Kanton habe deren 13 erteilt und die Einhaltung der Schutzkonzepte bei Stattfinden überprüft. Verstösse habe man vor allem bei der An- und Wegreise festgestellt, und auch die Raucherzonen seien problematisch.

12.15 Uhr: Zusätzliche Fachkräfte für Intensivpflege

Derzeit reichten die Kapazitäten in den Spitälern im Kanton Zürich noch aus, so Regierungsrätin Natalie Rickli. Der limitierende Faktor für die Intensivpflege von Patienten sei derzeit in erster Linie das Personal. Man habe darum im Sommer zusätzliche Pflegefachkräfte für die Intensivpflege ausgebildet.

Regierungsrätin Natalie Rickli (links) informierte gemeinsam mit Regierungspräsidentin Silvia Steiner über die Lage im Kanton Zürich – neue Massnahmen ergreift der Kanton derzeit keine.
Regierungsrätin Natalie Rickli (links) informierte gemeinsam mit Regierungspräsidentin Silvia Steiner über die Lage im Kanton Zürich – neue Massnahmen ergreift der Kanton derzeit keine.
Bild: Keystone/Alexandra Wey

Rickli appelliert an die Bevölkerung, die Hygiene- und Abstandsmassnahmen weiterhin konsequent einzuhalten, damit der Kanton gar nicht erst in eine Lage kommt, in der Kapazitäten knapp würden.

12.12 Uhr: Bund registriert 6'634 neue Infektionen

Während der Kanton Zürich über den aktuellen Stand informiert, gibt der Bund die jüngsten Ansteckungszahlen bekannt. Laut Bundesamt für Gesundheit sind in der Schweiz und in Liechtenstein 6'634 Coronavirus-Ansteckungen bei 25'061 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 26,5 Prozent. Zehn Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 117 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

12.10 Uhr: Contact Tracing wird ausgebaut

Die Massnahmen im Kanton Zürich werden trotz der ernsten Lage nicht verschärft: Grossveranstaltungen können weiterhin stattfinden, aber die Schutzkonzepte dafür werden noch einmal überprüft. Regierungspräsidentin Steiner sagt, dass der Kanton die verschärften Massnahmen des Bundes begrüsst und dass man nun nicht überhastet neue Massnahmen treffen wolle. Der Kanton baut aber das Contact Tracing weiter aus.

12.05 Uhr: «Die Situation ist ernst»

Regierungspräsidentin Silvia Steiner eröffnet die Medienkonferenz. «In den letzten vier Wochen hat sich die Situation sehr schnell verschlechtert», sagt sie. Anders noch als im Sommer seien nun auch wieder ältere Patienten betroffen. «Die Situation ist ernst», so Steiner.

Die Massnahmen, die der Kanton Zürich erlassen hat, dienten nur einem Zweck: die Bevölkerung zu sensibilisieren und die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Nun müsse das exponentielle Wachstum gebremst werden, zudem brauche es eine Strategie, die über mehrere Monate hinweg lebbar sei. 

11.55 Uhr: Nun informiert der Kanton Zürich

Um 12 Uhr informieren die Behörden des Kantons Zürich über die aktuelle Lage in dem Kanton. Mit dabei sind Regierungspräsidentin Silvia Steiner, Regierungsrätin Natalie Rickli sowie Regierungsrat Mario Fehr und Bruno Keller, der den Zürcher Covid-19-Krisenstab leitet.

11.32 Uhr: Neuenburg zieht ebenfalls die Schraube an

Angesichts der rapide steigenden Zahl von Corona-Ansteckungen hat der Kanton Neuenburg eine Reihe von schärferen Massnahmen beschlossen. Unter anderem werden Kontaktsportarten verboten und Fitnesszentren und Schwimmbäder geschlossen.

Die Regelungen treten am Samstag um 23 Uhr in Kraft, wie die Kantonsregierung am Freitag mitteilte. Zusammenkünfte von mehr als zehn Personen in privaten und öffentlichen Räumen, mit Ausnahme von religiösen Zeremonien und Beerdigungen und anderen Ausnahmen von überwiegendem öffentlichen Interesse, werden verboten.

Restaurants und öffentliche Einrichtungen müssen spätestens um 23.00 Uhr schliessen. In Gasstätten dürfen maximal vier Personen am selben Tisch sitzen, mit Ausnahme von Personen, die im selben Haushalt und in derselben Familie leben.

Fitness- und Wellnesszentren, Schwimmbäder und Bowlingbahnen müssen schliessen. Das Ausüben von Kontaktsportarten wie Fussball, Basketball, Hockey, Volleyball, Kampfsportarten oder Gesellschaftstanz wird untersagt. Auch kollektive musikalische Aktivitäten wie Chöre oder Blaskapellen sind nicht mehr möglich.

Auf Märkten und Messen gilt Maskenpflicht und jeglicher Konsum ist dort verboten.

In den Kantonen Jura, Freiburg und Neuenburg kommt unter anderen eine Sperrstunde. (Symbolbild)
In den Kantonen Jura, Freiburg und Neuenburg kommt unter anderen eine Sperrstunde. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.16 Uhr: Auch der Kanton Freiburg zieht die Zügel

Auch der Kanton Freiburg verschärft die Coronamassnahmen deutlich: Versammlungen von mehr als zehn Personen im öffentlichen Raum sind neu verboten.

Das gab Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) am Freitag vor den Medien bekannt. Als Beispiele nannte sie Plätze und Spielplätze, Promenaden, Trottoirs und Wege. Das Verbot tritt wie alle anderen Massnahmen am Freitag um 23 Uhr in Kraft und gilt vorerst bis Ende November.

Das gilt auch für weitere Verschärfungen, darunter die Schliessung von Discos, Casinos und Spielsalons. Für alle übrigen öffentlichen Gaststätten gilt Sperrstunde 23 Uhr. Maximal vier Personen dürfen im Restaurant am selben Tisch sitzen, es sei denn, die Gäste leben im selben Haushalt.

Die Ausübung von Sportarten mit Körperkontakt wird verboten. Darunter fällt etwa Fussball, Eishockey und Tanz. Profi-Spiele bleiben erlaubt, doch gilt neu wieder eine Obergrenze von 1'000 Zuschauern.

Auf Märkten und Messen gilt auch draussen eine Maskenpflicht. An Spitälern und Pflegeheimen werden Besuche streng begrenzt. Die Hochschulen sollen Vorlesungen und Gruppenseminare in der Regel im Fernunterricht durchführen.

10.55 Uhr: Kanton Jura verschärft die Massnahmen

Wegen stark ansteigender Hospitalisierungszahlen verschärft die jurassische Regierung ihre Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus: Bars, Clubs und Fitnesscenter werden für drei Wochen vollständig geschlossen. Zudem sind Treffen mit mehr als 15 Personen in öffentlichen und privaten Räumen verboten.

Auch gilt ein Verbot von Mannschafts- und Kontaktsportarten sowie Chorproben, wie die jurassische Regierung am Freitag mitteilte. Restaurants und Cafés dürfen nur noch bis 22 Uhr geöffnet haben und es dürfen nicht mehr als vier Personen an einem Tisch sitzen.

Die Maskenpflicht wird im Kanton Jura ausgeweitet. Neu ist das Tragen einer Maske an Arbeitsplätzen der öffentlichen Verwaltung und von privaten Unternehmen jederzeit obligatorisch.

Die Regierung begründet die verschärften Massnahmen in ihrer Mitteilung unter anderem damit, dass sich die Zahl der Spitaleinweisungen wegen Covid-19 innerhalb einer Woche fast verfünffacht hat. Am Freitag waren im Kanton Jura 50 an Covid-19 erkrankte Menschen im Spital – das ist die höchste Zahl seit Ausbruch der Pandemie im Kanton Jura. Zudem verzeichnete der Kanton in den letzten sieben Tagen sechs Tote infolge von Covid-19.

Die Massnahmen gelten ab Freitag, 17.00 Uhr, und bis zum 15. November. Der Kanton Wallis hatte am Mittwoch ähnliche Massnahmen beschlossen.

10.35 Uhr: Masken schützen – aber nicht perfekt

Japanische Wissenschaftler sind mit einer Versuchsanordnung der Frage nachgegangen, wie gut verschiedene Atemschutzmasken tatsächlich vor dem Coronavirus schützen. Dafür bauten die Forscher der Universität Tokio eine hermetisch abgeriegelte Box, in der die Modelle zweier menschlicher Köpfe angebracht wurden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

In einem der Köpfe steckte ein Diffusionsgerät, das Husten mit echten Coronaviren simulierte. Der andere Kopf simulierte normales Atmen und verfügte über eine Sammelkammer zum Auffangen der Viren.

Wie der Versuch zeigte, reduzierte eine Baumwollmaske die Virusaufnahme beim Empfänger um bis zu 40 Prozent. Eine von Medizinern verwendete N95-Maske konnte sogar bis zu 90 Prozent der Erreger fernhalten, doch selbst wenn eine solche Maske mittels Klebeband rundherum am Gesicht befestigt wurde, konnte sie keinen hundertprozentigen Schutz bieten.

Wurden die Masken an jenem Kopf angebracht, der das Husten simulierte, blockierten beide Typen mehr als 50 Prozent der Virenmenge. «Es gabt einen Synergieeffekt, wenn sowohl der Viren-Verteiler, als auch der -Empfänger Masken trugen», schreiben die Wissenschaftler in ihrer Studie.

Zwei Frauen mit Masken stehen vor einer Treppe in Rom. 
Zwei Frauen mit Masken stehen vor einer Treppe in Rom. 
Bild: dpa

9.54 Uhr: Tschechiens Gesundheitsminister bricht Regeln

Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula ist am Freitag massiv unter Druck geraten, weil er sich nicht an seine eigenen strengen Coronavorschriften gehalten haben soll.

Die Zeitung «Blesk» fotografierte den Politiker, wie er in Prag am Donnerstagabend kurz vor Mitternacht ein Luxusrestaurant verlässt und dabei keine Maske trägt. Demnach habe sich der 56-Jährige dort mit dem Fraktionsvorsitzenden der populistischen Regierungspartei ANO, Jaroslav Faltynek, getroffen. Letzterer räumte das Fehlverhalten ein und bat im Parlament um Entschuldigung. Man habe in dem Restaurant «Dinge bei einem Kaffee besprochen».

In Tschechien gelten strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Menschen sind angehalten, so weit wie möglich zu Hause zu bleiben. Restaurants müssen geschlossen bleiben. Sie dürfen Essen zum Mitnehmen an einem Fenster verkaufen, aber nur bis 22.00 Uhr.

9.30 Uhr: Baselland stimmt über Mietzinsbeiträge ab

Im Kanton Basel-Landschaft wird am 29. November über Mietzinserleichterungen für Geschäfte abgestimmt, die von der Coronakrise stark beeinträchtigt sind. Entschieden wird über ein sogenanntes Dreidrittel-Modell.

Gemäss diesem Modell soll der Kanton Baselland ein Drittel der Mietzinsen von Geschäften übernehmen, wenn die Vermieter ihrerseits auf ein Drittel der Mieteinnahmen verzichten. Damit müssten die von der Coronavirus-Pandemie gebeutelten Mieterinnen und Mieter von Geschäftsräumlichkeiten nur noch für ein Drittel des Mietzinses aufkommen.

9.12 Uhr: Zahlen in Israel sinken nach ersten Lockerungen

Knapp eine Woche nach den ersten Lockerungen des zweiten Corona-Lockdowns in Israel sinken die Infektionszahlen weiter. Am Freitag teilte das israelische Gesundheitsministerium mit, am Vortag seien 895 neue Fälle verzeichnet worden.

Am 30. September waren es noch mehr als 9'000 gewesen. Die Zahl der Schwerkranken sank auf 570. Der Anteil der positiven Tests war mit 2,8 Prozent deutlich geringer als vor und während des Lockdowns. Im September war er noch etwa fünfmal so hoch gewesen.

Nach einem Monat des Corona-Lockdowns waren in Israel am Sonntag erste Lockerungen in Kraft getreten. Kindergärten und Vorschulen öffneten für Hunderttausende Kinder im Alter bis zu sechs Jahren. Auch Einrichtungen ohne Publikumsverkehr durften ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Auflage, dass Bürger sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Zuhause entfernen dürfen, wurde aufgehoben.

Während des Lockdowns waren in Tel Aviv teils weit und breit keine Autos zu sehen. (Archiv)
Während des Lockdowns waren in Tel Aviv teils weit und breit keine Autos zu sehen. (Archiv)
Bild: dpa

9.02 Uhr: USA verzeichnen mehr als 70'000 Ansteckungen

Die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in den USA ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) erstmals seit Ende Juli wieder auf mehr als 70'000 binnen eines Tages geklettert.

Rund 71'700 Menschen wurden demnach am Donnerstag mit positivem Test auf das Virus gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt wieder auf rund 60'000 pro Tag gestiegen.

Insgesamt wurden laut JHU in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie rund 8,4 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Etwa 223'000 Menschen starben bislang – mehr als in jedem anderen Land der Welt.

8.14 Uhr: Zukunftstag 2020 abgesagt

Wegen der steigenden Infektionen mit dem Coronavirus fällt der Nationale Zukunftstag vom 12. November ins Wasser. Das Pandemie-Geschehen und die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) würden die Durchführung verhindern, teilten die Organisatoren mit.

Der jährliche Aktionstag hat zum Ziel, die offene Berufswahl zu fördern. Dass er 2020 ausfällt, bedauern die Organisatoren, wie sie am Freitag mitteilten. Reisen von Schülerinnen und Schülern müssten derzeit vermieden werden. Für viele Unternehmen sei es schwierig, am Zukunftstag die Abstands- und Hygienevorschriften einzuhalten. Der nächste Zukunftstag soll am 11. November 2021 stattfinden.

7.45 Uhr: Europas Neuinfektionen in zehn Tagen verdoppelt

Die Coronavirus-Infektionen in Europa haben sich laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters in den vergangenen zehn Tagen mehr als verdoppelt. Demnach stieg die Zahl der Neuinfektionen in Europa erstmals über die Marke von 200'000. Am 12. Oktober war erstmals die Zahl von 100'000 Fällen überschritten worden. Laut der Zählung beläuft sich die Zahl der Infektionen in Europa insgesamt auf 7,8 Millionen – bislang starben 247'000 an den Folgen von Covid-19.

Ein Sanitäter behandelt einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation des Allgemeinen Universitätsklinikums in Prag. (Archiv)
Ein Sanitäter behandelt einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation des Allgemeinen Universitätsklinikums in Prag. (Archiv)
Bild: dpa

6.17 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten – sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten – sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Grafik: dpa

5.18 Uhr: Erneut hohe Infektionszahlen in Deutschland

Deutschland hat am frühen Freitagmorgen 11'242 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Die Zahl ist vergleichbar mit dem Rekordwert von 11'287 Fällen vom Vortag und liegt deutlich über den 7'334 gemeldeten Neuinfektionen vom Freitag vergangener Woche. Die jetzigen Werte liegen damit über denen vom Frühjahr, sind aber nur bedingt vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

5 Uhr: Spahn hofft auf Impfbeginn noch vor Ende Jahr

Die deutsche Regierung schafft laut einem Bericht der «Bild»-Zeitung die Voraussetzungen für Corona-Impfungen noch in diesem Jahr. Das Gesundheitsministerium forderte diese Woche die Landesregierungen auf, bis zum 10. November Adressen von Impfzentren zu nennen.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hält es für möglich, dass noch im laufenden Jahr mit Impfungen gegen das Coronavirus begonnen werden kann. (Archivbild)
Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hält es für möglich, dass noch im laufenden Jahr mit Impfungen gegen das Coronavirus begonnen werden kann. (Archivbild)
Keystone

60 solcher Zentren sollten entstehen, die dann etwa mit für den Impfstoff notwendigen, leistungsfähigen Kühlgeräten ausgestattet seien, die in vielen Arztpraxen fehlten.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn habe Anfang der Woche in einer Videokonferenz der Gesundheitsminister gesagt, die Mainzer Firma Biontech stehe kurz vor der Zulassung eines Impfstoffes, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Teilnehmer der Konferenz. Spahn halte es für möglich, dass mit ersten Impfungen noch vor Ende des Jahres begonnen werden könnte.

1 Uhr: Glückskette sammelt über vier Millionen

Die Glückskette hat am Coronasammeltag Spendenzusagen für über vier Millionen Franken erhalten. Die freiwilligen Helfer am Telefon hatten viel zu tun.
Die Glückskette hat am Coronasammeltag Spendenzusagen für über vier Millionen Franken erhalten. Die freiwilligen Helfer am Telefon hatten viel zu tun.
Keystone

Über vier Millionen Franken an Spendenzusagen hat die Glückskette am Donnerstag im Rahmen des nationalen Solidaritätstages «Coronavirus International» erhalten. Während 16 Stunden wurde Geld gesammelt für die Bekämpfung der Coronakrise in bereits geschwächten Ländern.

Prominente Unterstützerin des Sammeltages war Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, wie die Glückskette mitteilte. «Die Pandemie braucht unsere Solidarität, auch über die Grenzen der Schweiz hinweg», liess sich die Magistratin zitieren. In bereits geschwächten Ländern habe diese Krise zusätzliche fatale Folgen, indem sie Probleme wie soziale Ungleichheit und Armut verschärfe.

Obwohl die Schweiz sich selbst in der Krise befinde und viele Menschen Not litten, habe sich die Bevölkerung am Spendentag sehr grosszügig gezeigt, schreibt die Glückskette. Sie sammelte bis zum Schluss um 23 Uhr total 4'016'886 Franken ein. Mit den Spendengeldern könne unter anderem Überbrückungshilfe mit Bargeld oder Sachspenden geleistet werden. Damit liessen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen auf arme und marginalisierte Bevölkerungsgruppen mildern.

0.20 Uhr: Remdesivir gegen Covid-19 in den USA zugelassen

Die US-Arzneimittelbehörde hat das Medikament Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen zugelassen. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichtem Mitteilung hervor.

Das US-Unternehmen Gilead Sciences produziert das Medikament Remdesivir, das die Auswirkungen der Lungenkrankheit Covid-19 lindern soll. Das Mittel hat nun in den USA die Zulassung erhalten. (Archivbild)
Das US-Unternehmen Gilead Sciences produziert das Medikament Remdesivir, das die Auswirkungen der Lungenkrankheit Covid-19 lindern soll. Das Mittel hat nun in den USA die Zulassung erhalten. (Archivbild)
Keystone

Bislang hatte das Mittel des US-Herstellers Gilead Sciences dort eine Notfallzulassung. In Europa erhielt das Mittel im Juli als erstes Medikament eine Zulassung unter Auflagen zur spezifischen Behandlung von bestimmten Covid-19-Patienten.

Den Angaben der US-Arzneimittelbehörde FDA zufolge kann Remdesivir die Dauer der durch die Infektion mit dem Coronavirus hervorgerufenen Erkrankung verkürzen. Dies sei hinreichend nachgewiesen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte vergangene Woche allerdings mitgeteilt, dass mehrere in weltweiten Testreihen überprüfte, potenzielle Coronamedikamente wenig oder keinen Nutzen gezeigt hätten. Darunter war auch Remdesivir.

Die Daten der von der WHO koordinierten Solidaritätsstudie waren allerdings noch in keinem begutachteten Fachjournal erschienen und von Wissenschaftlern geprüft worden.

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Agenturen/red