Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das Auftaktquartal wegen der starken Erholung an den Aktienmärkten mit einem satten Gewinn abgeschlossen. Rückschlüsse auf das Jahresergebnis sind wegen der starken Abhängigkeit von den Finanzmärkten allerdings schwierig.
Das Plus erreichte im ersten Quartal 30,7 Milliarden Franken. Getrieben wurde das Ergebnis vom Gewinn auf den Fremdwährungspositionen in der Höhe von 29,3 Milliarden. So habe das positive Börsenumfeld zu einem Gewinn von 17,4 Milliarden Franken auf Beteiligungspapiere und -instrumente geführt, teilte die SNB am Donnerstag mit.
Die Zins- und Dividendenerträge betrugen 2,4 Milliarden beziehungsweise 0,7 Milliarden. Auf Zinspapieren und -instrumenten resultierte ein Kursgewinn von 6,9 Milliarden Franken. Die wechselkursbedingten Gewinne beliefen sich auf insgesamt 1,9 Milliarden.
Nach dem Einbruch an den internationalen Aktienmärkten im Dezember 2018 kam es im ersten Quartal zu einer nie erwarteten Erholung. Der Schweizer Aktienindex SMI zum Beispiel erzielte ein Plus von gut 12 Prozent. Andere Indizes legten gar noch fulminanter zu – wie etwa der technologielastige US-Index Nasdaq mit plus 16 Prozent.
Gold ist teurer
Auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand der hiesigen Nationalbank resultierte zudem ein Bewertungsgewinn von 0,9 Milliarden. Per Ende März wurde Gold zu 41'459 Franken pro Kilo gehandelt nach 40'612 Franken Ende 2018. Auch auf den Frankenpositionen erzielte die Notenbank einen Gewinn von 0,6 Milliarden, der im Wesentlichen aus den Negativzinsen auf Girokontoguthaben resultierte.
Das Personal und der Sachaufwand kosteten die Zentralbank im ersten Quartal 45,1 Millionen Franken beziehungsweise 44,8 Millionen (inklusive Abschreibungen auf Sachanlagen).
Die Bilanz der SNB kommt auf 822,3 Milliarden Franken (+5,2 Milliarden), wovon mit 767,72 Milliarden der Grossteil auf die Posten Devisenanlagen fällt. Der Goldbestand wird mit 43,1 Milliarden bewertet.
Starke Schwankungen sind Regel
Das Gesamtergebnis von 30,7 Milliarden versteht sich vor der Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven. Die Nationalbank ist verpflichtet, Rückstellungen zu bilden, die es erlauben, die Währungsreserven auf der geld- und währungspolitisch erforderlichen Höhe zu halten. Die Zuweisung für das laufende Geschäftsjahr wird Ende Jahr festgelegt. Für 2018 wurden rund 5,4 Milliarden Franken zugewiesen.
Das Zwischenergebnis ist derweil keine grosse Überraschung: Es war in etwa so erwartet worden. Die Ökonomen der Grossbank UBS hatten den Quartalsgewinn im Vorfeld bereits auf rund 30 Milliarden Franken geschätzt.
Im Gesamtjahr 2018 war es noch zu einem Verlust von 14,9 Milliarden Franken gekommen. Die SNB betont am Donnerstag wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig sei. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.
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