Überraschende Wende Schweizer kehren Wärmepumpen den Rücken – Öl und Gas feiern Comeback

Patrik Berger, Ringier, blick.ch

30.11.2024 - 12:23

Heizungen sind wieder vermehrt mit fossilen Brennstoffen betrieben. (Symbolbild)
Heizungen sind wieder vermehrt mit fossilen Brennstoffen betrieben. (Symbolbild)
Fabian Sommer/dpa

Der Heizungsmarkt in der Schweiz erlebt eine überraschende Kehrtwende: Die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen steigt, während Wärmepumpen an Beliebtheit verlieren. 

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  • Öl- und Gasheizungen feiern in der Schweiz ein Comeback.
  • Wärmepumpen hingegen sind nicht mehr so attraktiv.
  • Die Auswirkungen sind in der Branche spürbar, da es bei Herstellern und Zulieferern bereits zu Entlassungen kommt.

Der Trend zu umweltfreundlichen Heizlösungen in der Schweiz hat einen Dämpfer erhalten. Die Nachfrage nach Wärmepumpen, die einst als zukunftsweisende Alternative galten, ist stark zurückgegangen.

Stattdessen entscheiden sich immer mehr Schweizerinnen und Schweizer wieder für Öl- und Gasheizungen. Diese Entwicklung ist vor allem auf die gestiegenen Strompreise zurückzuführen, die Wärmepumpen weniger attraktiv machen. Laut dem Westschweizer Fernsehen RTS sind die Verkäufe von Wärmepumpen um ein Drittel gesunken.

Im Gegensatz dazu verzeichnen Gaskessel einen Verkaufsanstieg von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aktuelle Daten des Gebäudetechnikverbandes Immoclimat zeigen. Diese Trendwende hat sich bereits seit Ende 2023 abgezeichnet, wie Philippe Ranc von der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz berichtet. Die Auswirkungen sind in der Branche spürbar, da es bei Herstellern und Zulieferern bereits zu Entlassungen kommt.

50 Prozent der Gebäude fossil beheizt

Die Preisentwicklung bei Öl und Gas nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges hatte zunächst Wärmepumpen als kostengünstigere Alternative erscheinen lassen. Doch mit den aktuellen Strompreisen hat sich das Blatt gewendet. Die Bereitschaft, auf grünen Strom zu setzen, hat abgenommen, was die Energiewende in der Schweiz verlangsamt.

Die langfristigen Klimaziele der Schweiz stehen auf dem Spiel, da viele Heizungen, die heute installiert werden, noch bis 2040 oder 2050 in Betrieb sein könnten. Der Bundesrat strebt eine klimaneutrale Schweiz an, was bedeutet, dass nicht mehr Treibhausgase ausgestossen werden sollen, als die Natur und moderne Technologien aufnehmen können.

Derzeit werden jedoch über 50 Prozent der Schweizer Gebäude mit fossilen Brennstoffen beheizt, was einen erheblichen Sanierungsbedarf zur Erreichung der Klimaziele bedeutet.

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