MobilitätGenf setzt grosse Hoffnungen auf neue S-Bahn
SDA
21.7.2019 - 10:04
Im Grossraum Genf entsteht in den nächsten Monaten das grösste grenzüberschreitende Eisenbahnnetz Europas. Die binationale S-Bahn Léman Express soll der Genferseeregion und dem benachbarten Frankreich frische Impulse geben.
Der Ballungsraum Gross-Genf, der einen Teil der französischen der französischen Departemente Ain und Haute-Savoie und den westlichen Teil der Waadt um Nyon einschliesst, leidet seit Jahren unter dem stetig wachsenden Autoverkehr. Über einer Million Menschen wohnen in den 212 Gemeinden. Doch trotz der geografischen Nähe fehlt der Zusammenhalt zwischen den Bewohnern Gross-Genfs.
Das zukünftige Schienennetz soll dies ändern. Es wird sich über 230 Kilometer erstrecken und 45 Bahnhöfe bedienen. Vor einem Jahr nahm der Léman Express seinen Teilbetrieb auf. Am 15. Dezember schaltet die S-Bahn auf Vollbetrieb.
Rückgrat wird die teilweise neu gebaute Strecke Cornavin-Eaux-Vives-Annemasse sein. Die Kosten sind in der Schweiz auf 1,56 Milliarden Franken und in Frankreich auf 235 Millionen Euro budgetiert.
Politische Meinungsunterschiede
«Umfragen der vergangenen Jahre zeigten, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Region recht gering ist», sagt Vincent Kaufmann, Leiter des Instituts für Stadtsoziologie der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dies sei insbesondere auf politische Meinungsverschiedenheiten beiderseits der Grenze zurückzuführen.
Jüngstes Beispiel ist die Weigerung Genfs, Kinder aus dem benachbarten Frankreich im Westschweizer Kanton einzuschulen. «Auch dass Genf 2014 ablehnte, in der Haute-Savoie fünf Park-and-Ride-Anlagen mitzufinanzieren, hinterliess Spuren», sagt Kaufmann.
Mitbewohner im selben Territorium
Die Einführung des Léman Express könnte die Situation jedoch nachhaltig verändern und die Bewohner der Region wie «Mitbewohner im selben Territorium» fühlen lassen, um den Bürgermeister von Annemasse (F), Christian Dupessey, zu zitieren. «Es ist schwierig, Vorhersagen zu treffen, aber das Image des Grossraums Genf dürfte sich in kleinen Schritten verbessern», sagt Kaufmann.
Auch nach Ansicht von Joël Vetter, Projektleiter Verkehr im Grossraum Genf, birgt der Léman Express viel Potenzial für Verbesserungen. «Wir werden uns leichter kennenlernen können und leichter entdecken können, wo wir wohnen. Die Bahn wird uns im wahrsten Sinne des Wortes zusammenbringen», zeigt sich Vetter überzeugt.
Am meisten profitieren vom neuen S-Bahnnetz werden die Pendler. Aber sie werden nicht die einzigen Nutzniesser sein. Der Léman Express sei für alle Arten der Nutzung,» für die Arbeit, aber auch für Kultur und Freizeit» konzipiert worden, erklärt Vetter.
Züge bis spät in der Nacht
«Die gute Nachricht für die Passagiere ist, dass das Angebot grosszügig ist. Es wird täglich und bis spät in die Nacht Züge geben», sagt der Stadtsoziologe Kaufmann. «Ein Genfer, der am Abend mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Annemasse fährt, um eine kulturelle Veranstaltung zu besuchen, kommt künftig genauso wieder nach Hause wie der Franzose, der an einem Sonntag am Genfer Strand Les Eaux-Vives schwimmen geht.»
Ob dies ausreiche, um die grenzüberschreitende Region zusammenzuführen, bleibe abzuwarten, sagte der EPFL-Soziologe nicht ganz ohne Skepsis. «Es wird – trotz des grossen Potenzials – sicher nicht über Nacht geschehen», dämpft er die Erwartungen. Er geht davon aus, dass das Interesse am Léman Express zumindest am Anfang vor allem in Frankreich grösser sein wird, wo heute «fast alle Bewohner zum Autofahren verurteilt» sind.
Rückgang des motorisierten Verkehrs
In der Stadt Genf selbst wird vor allem die Verbindung zwischen dem rechten und linken Ufer verbessert. Experten erwarten einen durchschnittlichen Rückgang des motorisierten Verkehrs am Stadteingang um 12 Prozent.
Die Entwicklung der Mobilität in der Region beschränkt sich nicht auf die Einführung des Léman Express. Weitere Projekte werden mehr oder weniger kurzfristig umgesetzt, wie etwa die ebenfalls für Ende 2019 geplante neue Buslinie zwischen Nyon und Gex (F). «Der 15. Dezember ist erst der Anfang von etwas Neuem», sagt Kaufmann.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
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