VerteidigungWegen Covid-19: Boom von Blindgängermeldungen bei der Armee
om, sda
16.5.2022 - 11:01
Die Blindgängermeldezentrale der Schweizer Armee hat im vergangenen Jahr 227 Blindgänger beseitigt. Gemeldet wurden 908 Funde. Das liegt ein Drittel über dem Zehnjahresdurchschnitt. Grund ist die Freizeitgestaltung in der Covid-19-Pandemie.
Keystone-SDA, om, sda
16.05.2022, 11:01
SDA
Im Vorjahr hatte die Zentrale die Rekordmenge von 1055 Meldungen erhalten, wie die Gruppe Verteidigung im Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Montag mitteilte.
Die 908 Meldungen führten 2021 zur Entfernung von 2741 Objekten. Acht Prozent von ihnen waren tatsächlich Blindgänger. Bei 75 Prozent handelte es sich um Munitionsschrott und bei 17 Prozent um Fundmunition.
Für das VBS erhärtet die Statistik die Vermutung, dass der 2020 erreichte Rekordwert an Meldungen mit den Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zusammenhängt. Der dadurch entstandene Boom von Freizeitaktivitäten im Freien dürfte den Grund bilden. Mehr als die Hälfte der Meldungen (519) stammte 2021 aus den Kantonen Bern, Graubünden, Wallis und St. Gallen.
Aufräumen auf Schiessplätzen
Die Blindgängermeldezentrale ist Teil des Kommandos für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung. Das Kommando übernimmt verschiedene Aufgaben im In- und Ausland. Neben der Behandlung von Blindgängermeldungen räumt das Kommando regelmässig Schiessplätze und Zielgebiete in der Schweiz auf.
Dabei führte es im vergangenen Jahr 47 Tonnen Munitionsschrott ab und beseitigte 150 Blindgänger. Weil sich Blindgänger oft an unzugänglichen Stellen im Gebirge finden, leistete die Luftwaffe während 60 Flugstunden Hilfe beim Suchen.
Wer auf ein verdächtiges Objekt stösst, soll es keinesfalls berühren, es im Gelände markieren und entweder telefonisch die Polizei oder über ein Online-Formular die Blindgängermeldestelle benachrichtigen. Zudem gibt es eine Blindgänger-App.
Wenn sich durch die Meldung ein Unfall vermeiden lässt, kann die Armee Privaten eine Prämie von bis zu 100 Franken ausrichten. 2021 zahlte sie dafür 9450 Franken aus.
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