Lungenkrankheit Zwei Fälle in Frankreich bestätigt: Coronavirus hat Europa erreicht

dpa/tsha

24.1.2020

Flughafenpersonal sprüht im südkoreanischen Flughafen Incheon International eine keimtötende Lösung. Nun wurden in Frankreich zwei Fälle gemeldet.
Flughafenpersonal sprüht im südkoreanischen Flughafen Incheon International eine keimtötende Lösung. Nun wurden in Frankreich zwei Fälle gemeldet.
Bild: Suh Myung-Geon/Yonhap/dpa

In Frankreich sind zwei Fälle der neuen Lungenkrankheit bestätigt worden. Das teilte die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn am Freitagabend mit.

Das Coronavirus hat Europa erreicht: In Frankreich wurden zwei Fälle der neuen Lungenkrankheit bestätigt. Das sagte die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn am Freitagabend bei einer Pressekonferenz.

Bei einem der Erkrankten soll es sich um einen in Frankreich lebenden Chinesen handeln, der vor Kurzem aus Wuhan nach Bordeaux zurückgekehrt war. Der 48-Jährige habe sich nach seiner Rückkehr und einem Zwischenstopp in den Niederlanden bei den Ärzten gemeldet, nachdem er von grippeartigen Symptomen berichtet hatte.

Bei dem zweiten Erkrankten soll es sich ebenfalls um eine aus China zurückgekehrte Person handeln. Der Patient wird derzeit in Paris behandelt. Die Regierung werde alles unternehmen, um eine Ausbreitung des Erregers einzudämmen, sagte Gesundheitsministerin Buzyn.

Erste Fälle in Wuhan

Die ersten Fälle der Erkrankung waren Anfang des Jahres in der chinesischen Stadt Wuhan aufgetreten. In China liegt die Zahl nachgewiesener Infektionen im Land den Behörden zufolge derzeit bei rund 900. Mehr als 25 der Patienten sind gestorben, zumeist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nachweise wurden auch aus anderen asiatischen Ländern wie Thailand, Singapur und Taiwan gemeldet.

In den USA waren bis Freitag zwei Fälle bestätigt worden – einer in Seattle und einer in Chicago. Die USA kündigten am Freitag an, das Personal ihres Generalkonsulats und deren Familien aus Wuhan abzuziehen. Die Anordnung erfolge wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus, der logistischen Probleme durch das beschränkte Transportwesen und der «überwältigten Krankenhäuser» der Stadt, sagte ein Botschaftssprecher.

In China war am Freitag bereits in mehr als zehn Städten der schwer betroffenen Provinz Hubei mit insgesamt mehr als 40 Millionen Einwohnern die Bewegungsfreiheit der Menschen stark eingeschränkt. Nah- und Fernverkehr wurden gestoppt, Ausfallstraßen gesperrt. Zudem sollen in der Öffentlichkeit Schutzmasken getragen werden.

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