Das raten ExpertenWie von Sinnen: Was tun bei Panikattacken?
Von Sabine Meuter, dpa
10.8.2019
Herzrasen, Zittern, Schweissausbrüche: Eine Panikattacke kann jeden treffen und wirkt auf den Betroffenen oft bedrohlich. Doch ab wann sollte man Experten einschalten? Und kann man selbst etwas dagegen tun?
Eine Panikattacke kommt von jetzt auf gleich. Sich dagegen wehren, irgendwie gegensteuern? Das funktioniert zumeist im ersten Moment nicht. «Es ist ein überfallartiger Zustand heftigster Angst», erläutert Werner Weishaupt, Heilpraktiker für Psychotherapie in Nienburg.
Gefühle, Gedanken, der Körper - alles ist in Panik. Der Betroffene fühlt sich wie von Sinnen und ohne Kontrolle. Die Attacke geht mit heftigen Körperreaktionen einher. Das können zum Beispiel Schwitzen, Herzrasen, Zittern und Atemnot sein. Dazu kommt oft das starke Gefühl, verrückt zu werden oder sogar sterben zu müssen. Wobei keines der beiden Szenarien eintritt.
«Eine Panikattacke dauert im Schnitt zehn Minuten bis eine halbe Stunde, nur in seltenen Fällen länger», sagt Prof. Arno Deister. Der Chefarzt des Zentrums für Psychosoziale Medizin des Klinikums Itzehoe ist ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).
Es ist ein Vorfall, den Betroffene beim ersten Mal in der Regel nicht zuordnen können. Oft suchen sie die Notfallambulanz eines Krankenhauses auf. «Eine einzelne Panikattacke ist in der Regel kein Grund zur Sorge», sagt Prof. Manfred E. Beutel. Er ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Mainz. Sie kann bei extremem Stress oder in Gefahrensituationen auftreten.
Vermeidungsverhalten ist keine Lösung
Anders sieht es aus, wenn Betroffene nach dem ersten Erlebnis in ständiger Angst vor der nächsten Attacke leben. Etwa wenn sie die spezifische Situation und den Ort meiden. «In solchen Fällen liegt eine behandlungsbedürftige Panikstörung vor», erklärt Weishaupt. Denn ein Vermeidungsverhalten ist keine Lösung und mindert die Lebensqualität. Generell kann eine solche Panikstörung als eine Form der Angststörung jeden in jedem Alter treffen. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. «Wer als Kind schüchtern und ängstlich war und in der Folge eine geringe Angsttoleranz hat, erleidet eher Panikattacken als andere», sagt Beutel.
Überfürsorgliche Eltern können ebenfalls dazu beitragen, dass ein Kind wenig Vertrauen in das Leben und in sich selbst aufbaut und damit anfällig für Panikattacken wird. Zum Ausbruch kommen sie häufig in schwierigen Lebenssituationen. Das können neben extremem Stress unverarbeitete Konflikte oder verdrängte Gefühle sein. «Nicht immer lassen sich unerlaubte Emotionen wie etwa Neid oder Missgunst beiseiteschieben», so Weishaupt. Er ist Präsident des Verbands Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater. Die Folge davon kann sein, dass angestaute Gefühle sich in Wut, einer Depression oder eben Panikattacken entladen.
«Immer wiederkehrende Panikattacken sind ein Signal, dass Betroffene in ihrem Leben etwas ändern müssen», betont Deister. Erste Anlaufstelle ist der Hausarzt. Er lotet über Untersuchungen aus, ob es für Symptome wie etwa Herzrasen oder Schwindel körperliche Ursachen gibt. Ist alles in Ordnung und verdichten sich die Hinweise, dass hinter den Beschwerden ein seelisches Problem steckt, wird der Patient an einen Facharzt für psychosomatische Medizin oder an einen Psychotherapeuten überwiesen. «Am besten untersucht ist die kognitive Verhaltenstherapie», sagt Beutel.
Beruhigungsmittel helfen nur bedingt
Bei der kognitiven Verhaltenstherapie stellen sich Patienten ihrer Angst und finden mithilfe eines Therapeuten heraus, was sie genau in bestimmten Situationen in Panik geraten lässt. Bei unverarbeiteten Konflikten kann eine tiefenpsychologische Behandlung helfen, die Ursache der Attacken zu finden und zu bearbeiten. Bei einer stark ausgeprägten Angststörung, zu der auch noch eine Depression kommt, verschreiben Ärzte mitunter zusätzlich zur Therapie entsprechende Medikamente. «Nicht empfehlenswert ist die Einnahme von Beruhigungsmitteln», betont Beutel. Sie helfen allenfalls kurzzeitig, tragen aber nicht dazu bei, das gesundheitliche Problem an sich zu lösen.
Betroffene können einiges selbst tun, um Panikattacken in den Griff zu bekommen. «Dazu gehört zum Beispiel auf Nikotin, Alkohol und übermässigen Kaffeegenuss zu verzichten», erklärt Deister. Solche Substanzen können bei Gefährdeten das Stressniveau im Körper erhöhen und eine Panikattacke begünstigen. Wichtig ist auch, Entspannungstechniken wie etwa Autogenes Training oder Qi Gong regelmässig in den Alltag einzubauen. «Wer entspannt ist, läuft weniger Gefahr, eine Panikattacke zu bekommen», so Weishaupt.
Betroffene sollten sich in Ruhe hinsetzen und sich klarmachen, was ihnen überhaupt Angst macht. «Darüber mit vertrauten Personen zu sprechen kann helfen, so dass sich mitunter auch die Angst relativiert», erklärt Deister. Klar muss aber auch sein: Angst ist nicht per se zu verteufeln. Im Gegenteil. Sie macht auf eine Gefahr aufmerksam, schärft die Sinne, bringt den Körper in eine Abwehrstellung. «Insofern hat Angst auch durchaus etwas Positives», stellt Beutel klar. Nur eben zu viel davon ist nicht gut.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)