LawinenSchweizer Alpen – Tausende Häuser stehen in der Gefahrenzone
uri
15.1.2019
Nicht nur das Hotel Säntis auf der Schwägalp steht in kritischem Gebiet: Tausende Gebäude in der Schweiz sind tendenziell von Lawinen bedroht – etwa auch das WEF in Davos.
In der Schweiz leben etliche Menschen in Lawinengefahrenzonen, wie die Zahlen und Gefahrenkarten der kantonalen Behörden zeigen. Selbst die Politiker und Wirtschaftsführer, die mit dem Helikopter ans WEF nach Davos fliegen, landen auf einem Platz, der am Rand einer blauen Gefahrenzone liegt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Das WEF verfüge deshalb über ein eigenes Lawinenkonzept.
Schweizweit lägen zwar keine Zahlen zur Gefährdung von Gebäuden vor, doch es dürften zigtausende Gebäude sein, die in Gefahrengebieten stehen. Allein im Kanton Graubünden seien es 7'000 Bauten, davon 2'100 Wohngebäude. 500 stünden dabei in der roten und 1'600 in der blauen Zone, schreibt die Zeitung auf ihrer Website. Im Kanton Bern seien es «82 dauerhaft bewohnte Gebäude in der roten und 341 in der blauen Zone.»
Drei Gefahrenzonen
Die Gefahrenkarten in der Schweiz signalisieren die Gefährdung von Gebieten mittels der Farben Rot, Blau und Gelb. Laut einer Information des Bundesamts für Umwelt BAFU gelten Personen in der roten Zone «sowohl innerhalb als auch ausserhalb von Gebäuden» als «gefährdet».
Hier sei «mit der plötzlichen Zerstörung von Gebäuden» zu rechnen. In der blauen Zone seien Personen innerhalb von Gebäuden zwar «kaum gefährdet», jedoch «ausserhalb davon». Hier seien Schäden an Gebäuden zu erwarten. In der gelben Zone sind Personen indes «kaum gefährdet». Hier habe man auch nur mit «geringen Schäden an Gebäuden» zu rechnen.
Letztmalig 1999 Lawinen-Tote in einem Gebäude
Bei einem Lawinenunglück starben in einem Gebäude in der Schweiz letztmalig im Jahr 1999 fünf Menschen. Drei Personen verletzten sich indes leicht, als am 10. Januar eine Lawine das Hotel auf der Schwägalp traf, das in der blauen Zone liegt.
Dass es in der Schweiz relativ wenige Todesopfer und geringe Schäden durch Lawinen gibt, führte ein Experte gegenüber dem «Tages-Anzeiger» darauf zurück, dass hierzulande schon lange Gefahrenkarten erstellt werden und in entsprechenden Gebieten strikte Bauauflagen gelten.
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