Neue Entwicklung Seltene Hirnkrankheit: Mit dieser Maschine lernt Oliver gehen

gusi

14.9.2019

Der dreijährige Oliver in der Spezialanfertigung. Damit lernt der Bub jetzt die Bewegungsabläufe beim Gehen.
Der dreijährige Oliver in der Spezialanfertigung. Damit lernt der Bub jetzt die Bewegungsabläufe beim Gehen.
Dukas

Der dreijährige Oliver Hardwell leidet seit Geburt an der äusserst seltenen Krankheit Pontozerebelläre Hypoplasie. Dadurch ist er in seinen Bewegungen eingeschränkt. Eine Maschine lässt ihn jetzt trotzdem gehen.

Die Krankheit ist so selten, dass in Grossbritannien, wo Oliver lebt, gerade mal sechs Fälle bekannt sind. Pontozerebelläre Hypoplasie ist eine angeborene und fortschreitende Erkrankung, die eine Minderentwicklung des Kleinhirns auslöst. 

Beim Jungen aus Bristol äussert sich die Krankheit in schweren Entwicklungsstörungen. Er kann sich nicht selber fortbewegen und auch nicht alleine sitzen. Er kann nur schwer Worte formen und hat Mühe beim Schlucken, was zu einer Verschleimung seiner Atemwege führt.

Vater Stephen Hardwell versorgt seinen Sohn. Durch seiner Krankheit kann Oliver nicht gehen und sich auch nicht in seinem Bett aufrichten. Mit der neuen Maschine kann der Junge aber die Muskulatur in seinen Beinen trainieren. Was seinen ganzen Körper stärkt.
Vater Stephen Hardwell versorgt seinen Sohn. Durch seiner Krankheit kann Oliver nicht gehen und sich auch nicht in seinem Bett aufrichten. Mit der neuen Maschine kann der Junge aber die Muskulatur in seinen Beinen trainieren. Was seinen ganzen Körper stärkt.
Dukas

Beinmuskeln erstmals im Einsatz

Eine neuentwickelte Maschine ermöglicht es Oliver nun erstmals, aufrechtstehend seine Beine zu bewegen. Der Innowalk, wie die Maschine heisst, gibt ihm das Gefühl zu gehen und trainiert damit die dafür nötige Muskulatur. Olivers Ärzte unterstützen die Therapie und rechnen damit, dass sich sein Zustand damit deutlich verbessert.

Für die Maschine mussten die Eltern 20'000 Franken aufbringen. Für die junge Familie ein hoher Betrag. Im Mai lancierten sie deshalb eine Fundrising-Homepage, auf der sie Olivers Geschichte erzählten. Und das Schicksal des Jungen hat die Herzen der Briten erwärmt. Nach ein paar Wochen hatten die Eltern das Geld für den Innowalk zusammen. «Mir kamen die Tränen als ich Oliver darin erstmals gehen sah», sagt die Mutter Toni-Louise Worthington. «Wir sind so glücklich.» 

Oliver schaut aufmerksam zu, wie sein Vater den Innowalk vorbereitet.
Oliver schaut aufmerksam zu, wie sein Vater den Innowalk vorbereitet.
Dukas

Wie sich die Krankheit bei Oliver genau entwickeln wird, ist derzeit nur schwer abzuschätzen. Die Ärzte können den Eltern keine abschliessende Diagnose geben.

«Wir wissen nicht, was die Zukunft für Oliver bringt», so die Mutter. «Er ist noch so klein und muss schon so viel Stärke und Kraft zeigen. Und trotzdem strahlt er mich jeden Tag an. Dafür bin ich so dankbar.»

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