Schwerer Schlag für SherpasMount Everest wegen Coronavirus gesperrt
AP
26.3.2020
In der Himalaya-Region um den Mount Everest leben viele Menschen vom Bergsteiger-Tourismus. Aber weil dünne Höhenluft anfälliger für Covid-19 macht, wurde der Berg geschlossen — ausgerechnet zu Beginn der Bergsaison.
Apa Sherpa aus Nepal kennt die Gefahren auf dem Mount Everest aus erster Hand. Er hat den höchsten Berg der Erde 21 Mal erklommen, bevor er 2011 in den Ruhestand ging. Er weiss, was Lawinen, Schneestürme und Eisbrüche für Bergsteiger bedeuten könnten — etwa für seine Nichte, seinen Neffen und einen Cousin, die in seine Fussstapfen getreten sind. War er schon deshalb besorgt genug, so umso mehr, als kürzlich ein neues Schreckgespenst auftauchte: die Möglichkeit, dass im Basislager in 5400 Meter Höhe, da, wo sich die Bergsteiger akklimatisieren, die Lungenkrankheit Covid-19 ausbrechen könnte.
Bei den meisten Menschen löst das neue Coronavirus nur geringe oder mässige Beschwerden aus, die grosse Mehrheit ist in etwa zwei Wochen wieder auf dem Damm. Aber in dünner Luft kann jede Lungenbelastung schlimme Folgen haben, und das auch viel schneller, wie etwa Adrian Ballinger, Gründer des Unternehmens Alpenglow Expeditions, sagt.
So war der 60-jährige Sherpa denn auch erleichtert, als der höchste Berg aus Furcht vor dem Virus für Touren geschlossen wurde. Aber ihn plagt eine neue Sorge: Wovon sollen die Sherpas, Köche, Träger und all die anderen, die durch die Klettertouren ihren Unterhalt verdienten, nun leben? «Es tut mir einfach leid, für jeden von ihnen», sagt Apa Sherpa, der jetzt in der US-Stadt Salt Lake City lebt.
Da ist zum Beispiel der Nepalese Phurba Ongel. Er führt Bergsteiger aus dem Westen zum Gipfel in 8848 Metern Höhe und hatte sich voll auf den Beginn der Klettersaison im Frühling vorbereitet, als er vor zwei Wochen die Nachricht von der Schliessung erhielt. Ongel hat den Everest bereits neun Mal bestiegen und verdient jede Saison, die aus Wettergründen nur drei Monate dauert, umgerechnet an die 7740 Franken. Das ist viel, wen man bedenkt, dass das jährliche Durchschnittseinkommen in Nepal bei etwa 1060 Franken liegt. Ongel hat das Geld bitter nötig, um den Lebensunterhalt für sich und seine zwei Söhne bestreiten zu können. Aber jetzt, so sagt er, «habe ich nicht viel».
Auch die Betreiber der organisierten Bergtouren und das Gastgewerbe leiden. Zudem haben manche Kunden, die zwischen 32'000 und 85'000 Franken für die Bergbesteigungen ausgeben, durch die Pandemie an eigenem Einkommen verloren — auch das könnte sich auswirken. «Es ist verheerend für die Tourismusindustrie in Nepal und darüber hinaus», sagt Lukas Furtenbach, ein Bergführer und Gründer des Tourunternehmens Furtenbach Adventures.
Der Berg liegt im Himalaya, die Grenze zwischen Nepal und Tibet, das China für sich beansprucht, führt über den Gipfel. China hat die nördliche Route auf der tibetischen Seite wegen des Coronavirus am 12. März geschlossen, einen Tag später sperrte Nepal die — besonders beliebte — Südroute auf seiner Seite. Damit könnte die Regierung allein 3,83 Millionen Franken an Genehmigungsgebühren für die Bergtouren verlieren. Insgesamt bringt die Branche in der Region jährlich etwa 295 Millionen Franken ein, das meiste während der Frühlingssaison von März bis Mai, wie der nepalesische Bergsteigerei-Experte Ang Tshering sagt. Tausende in der Branche seien nun arbeitslos.
Ausserdem könnte es im nächsten Jahr auf dem Everest gefährlich von Bergsteigern wimmeln, weil viele wahrscheinlich ihre jetzt ausgefallene Tour nachholen wollen. Schon im vergangenen Mai hatte ein Foto von einer grossen Gruppe an Bergsteigern die Runde gemacht, die sich dicht an dicht auf einem Kamm in die Höhe schlängelte — einen mehr als 2100 Meter tiefen Abhang entlang, alle an einer einzelnen Leine angeseilt. So hält es Furtenbach denn auch für wichtig, dass die Regierung den Zugang zum Berg im kommenden Jahr reguliert: «Wenn nicht, sehe ich das Risiko eines totalen Chaos.»
Aber für Leute wie Ongel und andere Sherpas kommt es nun erst einmal darauf an, sich finanziell bis 2021 durchzuhangeln. Sie sind das Rückgrat einer Expedition — stets die ersten in der Saison, die auf dem Everest ankommen, und die letzten, die ihn verlassen. Sie bauen die Lager auf, tragen die Ausrüstung und kochen oft auch. Sie kümmern sich um die Seile und Leitern über Schluchten und Eisbrüche, die es den Bergsteigern ermöglichen, den Gipfel zu erreichen. Ein Sherpa, der den gesamten Weg nach oben zurücklegt, kann es pro Saison auf rund 9500 Franken oder sogar noch mehr bringen, Träger und Köche in den Lagern auf 3000 bis 4900 Franken in den drei Monaten Arbeit.
Aber sie ist gefährlich. Daher hat Apa Sherpa auch eine Stiftung zur Unterstützung von Studenten ins Leben gerufen — damit junge Leute mehr Möglichkeiten haben, einen anderen Berufsweg einzuschlagen. Bereits in der Vergangenheit hatte es Everest-Sperrungen gegeben, nach Lawinenunglücken 2014 und 2015, bei denen insgesamt 35 Menschen ums Leben gekommen waren.
Graham Cooper aus Kalifornien ist kürzlich 50 geworden, wollte das Ereignis mit einer Everest-Tour von der Tibet-Seite aus feiern. Zur Vorbereitung auf die dünne Bergluft schlief er in einem Sauerstoffzelt und wanderte in seinem Heimatstaat schneebedeckte Berghänge am Lake Tahoe hinauf. Dann kam die Textnachricht: Keine Everest-Tour. Natürlich war er enttäuscht. Aber er hatte auch Verständnis. «Es ist nicht das Ende der Welt», so Cooper. «Es gibt immer nächstes Jahr.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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