«Ich hoffe, ich kann junge Frauen für das Fachgebiet inspirieren», sagt die frischgebackene Physik-Nobelpreisträgerin Andrea Ghez. Es gebe noch so viel mehr als Schwarze Löcher zu erforschen.
Bei der Bekanntgabe ihres Preises unterstrich sie die Bedeutung der Wissenschaft für die Menschheit. Besonders die Lehre geniesse sie, sagte die Wissenschaftlerin am Dienstag, als sie während der Verkündung der Auszeichnung von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm telefonisch zugeschaltet wurde. Dass die junge Generation Fragen stellen und nachdenken könne, sei schlichtweg entscheidend für die Zukunft der Welt.
Die 55-jährige US-Kosmologin Andrea Ghez, die mit «You Can Be a Woman Astronomer» 1995 auch ein vielgepriesenes Kinderbuch herausgegeben hat, ist erst die vierte Frau, die den Physik-Nobelpreis erhält. Die wissenschaftlichen Nobelpreisträger sind mehrheitlich männlich und oft jenseits der 70.
Von 919 unterschiedlichen Wissenschaftlern, Schriftstellern und Friedensstiftern mit Nobelpreisen sind zwischen 1901 und 2019 nur 53 Frauen gewesen (5,75 Prozent), wobei Marie Curie den Preis gleich zweimal erhielt, nämlich erst 1903 für Physik und acht Jahre später für Chemie.
Besonders bei den wissenschaftlichen Preisen ist das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen gross: Während es bislang zumindest 17 Friedens- und 15 Literaturnobelpreisträgerinnen gab, sind es in der Medizin (12), Chemie (5) und Physik (3) weitaus weniger gewesen. Unter den Wirtschaftsnobelpreisträgerinnen finden sich sogar nur zwei ausgezeichnete Frauen.
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