SkandalbuchManigault Newman: Trump will mich mundtot machen
AP
15.8.2018
Die Fehde zwischen Donald Trump und seiner Ex-Beraterin Omarosa Manigault Newman könnte sich bald in einen Gerichtssaal verlegen. Im Interview zeigt sich die frühere Mitarbeiterin des Weissen Hauses kämpferisch - und bekräftigt Rassismusvorwürfe gegen ihren Ex-Chef.
Vor einem möglichen Justizstreit mit dem Team von US-Präsident Donald Trump hat dessen frühere Beraterin Omarosa Manigault Newman ihren Ex-Chef erneut scharf attackiert. Trumps Wahlkampflager versuche sie daran zu hindern, ihre Geschichte zu erzählen, sagte Manigault Newman im Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Doch werde sie nicht klein beigeben. «Ich werde mich nicht einschüchtern lassen. Ich werde mich von Donald Trump nicht mobben lassen.»
Wenige Stunden zuvor hatte Trumps Wahlkampflager angekündigt, juristisch gegen Manigault Newman vorzugehen. Sein Team wirft ihr vor, gegen eine Geheimhaltungsvereinbarung verstossen zu haben.
Manigault Newman hat eingeräumt, im Jahr 2016 einen solchen Deal unterzeichnet zu haben. Sie schrieb in ihrem Buch «Unhinged», dass ihr nach ihrer Entlassung aus dem Weissen Haus im Dezember 2017 eine Position im Wahlkampfteam für Trumps Wiederwahl mit einem Gehalt von 15'000 Dollar monatlich angeboten worden sei, wenn sie im Gegenzug eine neue Geheimhaltungsvereinbarung unterschreibe. Sie lehnte das nach eigenen Angaben ab.
«Bei jeder Gelegenheit beleidigt er Afroamerikaner»
Manigault Newman packt in ihrem kürzlich erschienen Buch über ihre Zeit als Beraterin im Weissen Haus aus. In den Memoiren stellt sie den Präsidenten unter anderem als Rassisten und Sexisten dar. Die 44-Jährige kennt Trump seit ihrer Teilnahme an dessen Realtiy-TV-Show «The Apprentice» im Jahr 2003.
Im Gespräch mit der AP erklärte Manigault Newman, Trump leide unter geistigem Verfall und sei für das Präsidentenamt ungeeignet. Zudem warf sie ihm vor, Zwietracht zwischen den Ethnien in den USA zu säen. Seine von rauer Rhetorik geprägten Kundgebungen nutze er dazu, das Land zu spalten. Seine Anhänger ermuntere er bei seinen Auftritten, erfolgreiche Schwarze niederzumachen. «Bei jeder sich bietenden Gelegenheit beleidigt er Afroamerikaner», ergänzte Manigault Newman - und verwies auf Trumps jüngste Kritik an den Basketballstar LeBron James und die kalifornische Abgeordnete Maxine Waters. Mit Blick auf die Unterschiede zwischen ihren Ansichten und jenen des Präsidenten sagte Manigault Newman zudem: «Ich will keinen Rassenkrieg sehen, wie es Donald Trump will.»
Profitgierige Ex-Mitarbeiterin?
Zugleich verwahrte sich Manigault Newman gegen Kritik, sich als Beraterin im Weissen Haus nicht genügend für andere Afroamerikaner eingesetzt zu haben. Sie habe sich dort für Vielfalt stark gemacht. Für die Personalpolitik im Weissen Haus seien zwar andere Mitarbeiter verantwortlich gewesen. Doch habe sie damals «Tonnen von E-Mails» geschrieben, in denen sie Kandidaten für Posten empfohlen habe. Doch habe der Präsident kein Interesse an einer ethnisch vielfältigen Belegschaft. Seit ihrem Abgang aus dem Weissen Haus gibt es dort keinen ranghohen Mitarbeiter mit afroamerikanischen Wurzeln.
Das Weisse Haus wies die Vorwürfe von Manigault Newman zurück. Sie sei eine verärgerte Ex-Mitarbeiterin mit Charakterschwächen, die nun auf Profit aus sei. Daher starte sie falsche Attacken auf jemanden, dem sie mehr als ein Jahrzehnt zugearbeitet und den sie unterstützt habe, sagte Regierungssprecherin Sarah Huckabee Sanders. «Sie arbeitete ein Jahr hier und hatte nichts von alledem gesagt. Tatsächlich war alles, was sie sagte, so ziemlich das Gegenteil.»
Auch das gehört zu Donald Trumps Führungsstil: Der US-Präsident entlässt oder vergrault einen Mitarbeiter nach dem anderen. Eine Auswahl.
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10. September 2019: Der Nationale Sicherheitsberater John Bolton wird entlassen. Bolton betont, er habe seinen Rücktritt angeboten, Trump erklärt, er habe ihn zum Rücktritt aufgefordert.
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31. August 2019: Madeleine Westerhout, die persönliche Assistentin Trumps, räumt überraschend ihren Posten. Sie habe mit Reportern über seine Familie gesprochen, sagt der Präsident.
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28. Juli 2019: Trump kündigt an, dass der Geheimdienstkoordinator Dan Coats seinen Posten am 15. August verlassen wird. Wenige Tage später teilt er mit, dass auch die stellvertretende Geheimdienstkoordinatorin Sue Gordon ihren Posten abgeben wird.
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12. Juli 2019: Über die Affäre Epstein gestolpert: US-Arbeitsminister Alexander Acosta (rechts) bei der Bekanntgabe seines Rücktritts durch Präsident Donald Trump.
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18. Juni 2019: Der geschäftsführende Verteidigungsminister Patrick Shanahan gibt bekannt, dass er das Amt nicht dauerhaft leiten will. Hintergrund waren offenbar Berichte über Gewalt in seiner Familie.
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13. Juni 2019: Trump twittert, dass seine Pressesprecherin Sarah Sanders zum Monatsende ihr Amt aufgeben wird.
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8. April 2019: Das Weisse Haus verkündet, dass auch der Direktor des Secret Service, Randolph Alles, abtreten wird – der Chef jener Behörde also, die unter anderem für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist und dem Heimatschutzministerium untersteht.
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7. April 2019: Die Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen verlässt die Regierung. Trump soll unzufrieden mit ihrem Einsatz für Grenzsicherung gewesen sein.
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20. Dezember 2018: Ein Bild, das Bände spricht: US-Verteidgungsminister James Mattis schaut ziemlich resigniert drein. Am 20. Dezember 2018 reichte er seinen Rücktritt ein, weil er Trumps unberechenbare Aussenpolitik nicht mehr mittragen wollte. Ein Nachfolger soll spätestens Ende Februar 2019 vereidigt werden.
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15. Dezember 2018: Mitte Dezember 2018 kam für Innenminister Ryan Zinke das Aus. Er war im März 2017 vom Senat im Amt bestätigt worden und gehört damit zu den Ministern, die sich sehr lange unter Trump haben halten können.
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8. Dezember 2018: Trump kündigt den Anfang Dezember den Abgang von Stabschef John Kelly an. Kelly ist bereits der zweite Stabschef in Trumps Amtszeit als US-Präsident, der seinen Hut nehmen musste. Trumps Wunschkandidat für die Kelly-Nachfolge, Nick Ayers, kündigt eine Tag später seinen Rückzug aus dem Weissen Haus an.
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7. November 2018: Nur einen Tag nach den Kongresswahlen in den USA musste US-Justizminister Jeff Sessions seinen Posten räumen. Trump hatte ihn immer wieder kritisiert. Hintergrund ist, dass sich Sessions wegen Befangenheit aus den Russland-Ermittlungen rausgehalten hatte.
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9. Oktober 2018: Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, kündigt überraschend ihren Rücktritt von dem einfkussreichen Posten an.
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21. August 2018: Lange war Michael Cohen als «Ausputzer» von Donald Trump bekannt - als der Anwalt, der seinem Mandanten alle Probleme aus dem Weg räumte. Er räumte vor Gericht ein, unter anderem gegen Gesetze verstossen zu haben, die Wahlkampffinanzierungen regeln. Vom jahrelangen Verbündeten ist der Anwalt zu einer möglichen Bedrohung für Trump geworden.
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22. März 2018: John Dowd (Archivbild), Trumps führender Anwalt für die Russland-Ermittlungen, tritt zurück.
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13. März 2018: Trump verkündet auf Twitter, dass Aussenminister Rex Tillerson (l.) seinen Posten räumen müsse. Spekulationen gab es schon länger.
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6. März 2018: Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn kündigt seinen Rückzug an. Er war gegen von Trump angedrohte Strafzölle.
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28. Februar 2018: Der Abgang von Kommunikations-Chefin Hope Hicks kommt für Donald Trump zur Unzeit.
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18. August 2017: Trumps Chefstratege und früherer Wahlkampfchef Steve Bannon verlässt das Weisse Haus.
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28. Juli 2017: Trumps Stabschef Reince Priebus verlässt seinen Posten. Er sagt, freiwillig. Andere sagen, Trump habe ihn gefeuert.
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21. Juli 2017: Nach turbulenten sechs Monaten im Weissen Haus tritt der umstrittene US-Präsidentensprecher Sean Spicer zurück.
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9. Mai 2017: Trump entlässt den FBI-Chef James Comey, eine folgenreiche Sensation. Die Russland-Affäre nimmt an Fahrt auf.
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13. Februar 2017: Nach nur 23 Tagen im Amt tritt Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn zurück. Er ist in die Russland-Affäre über eine etwaige Wahlbeeinflussung verstrickt.
30. Januar 2017: Sie ist das erste Opfer der Trump-Regierung: Bereits wenige nach Trumps Vereidigung muss Justizministerin Sally Yates gehen, nachdem sie sich kritisch über das Einreiseverbot für Bürger aus sieben überwiegend muslimischen Ländern geäussert hatte. Auf Facebook schrieb Trump damals, Yates habe «das Justizministerium verraten».
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