Ukraine Kriegschiff-Briefmarke wird zum Sammlerstück

AFP/sda/tgab

16.4.2022

Run auf Kriegsschiff-Briefmarke in der Ukraine

Run auf Kriegsschiff-Briefmarke in der Ukraine

In der Ukraine wollen zahlreiche Bürger eine Briefmarke erwerben, die das gesunkene russische Kriegsschiff «Moskwa» und einen ukrainischen Soldaten mit «Stinkefinger» zeigt. Die Briefmarke war nach kurzer Zeit ausverkauft.

16.04.2022

Die neuen Briefmarken der ukrainischen Post haben eine klare Botschaft an die russischen Angreifer. Das Motiv wird zum Sammlerstück und war am Freitagnachmittag in Kiew ausverkauft.

AFP/sda/tgab

In der Ukraine ist eine Briefmarke mit dem Motiv eines ukrainischen Soldaten, der einem russischen Kriegsschiff den «Stinkefinger» zeigt, zum Sammlerstück geworden. Die Briefmarke hat durch den Untergang der «Moskwa», des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte, neue Bedeutung gewonnen.

Die Hintergrundgeschichte des Motivs liegt schon in den Anfangstagen des Kriegs. Die «Moskwa» attackierte im Februar die nahe der rumänischen Grenze gelegene ukrainische Schlangeninsel. Der Funkverkehr mit den ukrainischen Grenzschützern auf der Insel ging viral: Auf die Aufforderung, sich zu ergeben, antworteten die Grenzwächter, «Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!». Der Funkspruch ging um die Welt und wurde zum Symbol des ukrainischen Widerstands.

Motiv aus 500 Vorschlägen ausgewählt

Nach über 500 Vorschlägen wurde die Illustration des Zeichners Boris Groh ausgewählt. Sie zeigt einen ukrainischen Soldaten, der auf gelbem Sand einem russischen Schiff den Mittelfinger zeigt.
Nach über 500 Vorschlägen wurde die Illustration des Zeichners Boris Groh ausgewählt. Sie zeigt einen ukrainischen Soldaten, der auf gelbem Sand einem russischen Schiff den Mittelfinger zeigt.
Nina Liashonok/ Ukrinform/Future Publishing via Getty Images

Anfang März schrieb die ukrainische Post einen Wettbewerb aus, um an das Ereignis zu erinnern. «Als wir die Briefmarke entwarfen, wussten wir nicht, wie diese Episode ausgehen würde, aber wir sind sehr froh darüber», kommentierte Ihor Smeljansky, Generaldirektor der ukrainischen Post, gegenüber AFP.

Die Briefmarke war bereits am Freitagnachmittag in Kiew ausverkauft. «Wir wollten mehr drucken», sagte Smeljansky. Aber russische Luftangriffe auf Kiew hätten «den Betrieb der Fabrik gestört und wir konnten nicht die geplante Menge drucken». Nun sollen schleunigst weitere Marken der auf eine Million Exemplare limitierten Edition produziert werden.

Die Briefmarken wurden in zwei Versionen herausgebracht: eine für das Inland und eine für das Ausland. Die ersten mit den Marken beklebte Sonderbriefumschläge wurden von Hrybow und Postchef Ihor Smyljanskyj im Hauptpostamt in Kiew signiert.