Globale KlimafolgenKlimawandel in Afrika — Aktivisten kämpfen um Aufmerksamkeit
dpa/toko
5.6.2020
Afrika trägt nur geringfügig zum Klimawandel bei — leidet aber unverhältnismässig stark unter den Folgen. Aktivistinnen wie die Uganderin Vanessa Nakate finden, dass der Kontinent nicht genug Beachtung findet. Sollte er aber — gerade in der Corona-Krise.
«In der Schule wird der Klimawandel unterrichtet als etwas, das in der Zukunft passieren wird», sagt Vanessa Nakate. «Und, dass man sich darum keine Sorgen machen muss.» Doch dann hat die 23-Jährige angefangen, sich in ihrer Heimat Uganda umzuschauen. «Ich merkte, dass die Folgen jetzt schon in meinem Land zu spüren sind.»
Nakate wird oft mit Greta Thunberg verglichen. Sie ist eine der bekanntesten jungen Klimaaktivisten und -aktivistinnen in Afrika. Vor mehr als einem Jahr hat sie Thunbergs Klimabewegung Fridays for Future erstmals in ihrer Heimat umgesetzt; im Corona-Lockdown macht sie nun in den sozialen Netzwerken weiter. Doch Nakate kämpft nicht nur gegen den Klimawandel, sondern auch um mehr Aufmerksamkeit für den Kontinent, der am meisten unter den Folgen leidet — und für mehr Beachtung auf der globalen Bühne des Klimaaktivismus.
Nur drei Prozent des globalen CO2-Ausstosses
Afrika hat bislang nur etwa drei Prozent zum globalen CO2-Ausstoss beigetragen. Doch die Zukunft sieht unverhältnismässig düster aus: «Kein Kontinent wird so stark unter den Folgen von Klimawandel leiden wie Afrika», heisst es vom UN-Umweltprogramm (UNEP). In Afrika werden die Temperaturen Prognosen zufolge stärker ansteigen als in anderen Regionen der Welt. Dürren, Überschwemmungen und Zyklone könnten sich verstärken. Sollten die globalen Temperaturen um zwei Grad steigen, werden laut UNEP mehr als die Hälfte der Menschen Afrikas von Unterernährung bedroht sein.
Auch die wirtschaftlichen Folgen werden enorm sein. In den vergangenen 30 Jahren haben die meisten afrikanischen Länder wegen der Klimaveränderungen bereits jährlich 10 bis 15 Prozent an Wachstum des Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukts verloren, wie eine Studie unter anderem des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt. Länder, in denen Landwirtschaft eine grosse Rolle spielt, leiden demnach bereits wirtschaftlich am meisten und werden es auch in der Zukunft tun. «Die meisten der afrikanischen Volkswirtschaften sind schlecht an ihre derzeitigen Klimabedingungen angepasst», heisst es.
Trotzdem ist es schwer, für ihren Kampf Beachtung zu bekommen, sagt Nakate — vor allem dort, wo der Diskurs um den Klimawandel am lautesten ist, in Europa und Nordamerika. Internationale Medien sind erst durch ein schlecht zugeschnittenes Foto auf die 23-Jährige aufmerksam geworden. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar hatte die US-Nachrichtenagentur AP Nakate aus einem Bild mit Thunberg und anderen europäischen Aktivistinnen entfernt. Dagegen hatte sich die Uganderin ausgesprochen und viel Zuspruch bekommen. Doch der Hype — und das Interesse an ihrem Aktivismus — ist seitdem wieder abgeebbt.
Wissen um Klimawandel gering
In der Heimat haben es Nakate und ihre Mitstreiter nicht einfacher. Die Herausforderungen sind zwar gross, das Wissen um den Klimawandel aber gering. «Die Menschen haben so viele andere Probleme», sagt Happy Khambule, ein Experte für Klima- und Energiepolitik bei Greenpeace. Und noch verstünden die meisten nicht die Verbindung zwischen den Klimaveränderungen und ihren täglichen Problemen wie dem Mangel an Zugang zu sauberem Wasser oder der Heuschrecken-Plage in Ostafrika, die durch extrem viel Regen verstärkt wurde.
Obwohl afrikanische Länder wenig zum globalen CO2-Ausstoss beitragen, fordert Khambule mehr Handlung von den Regierungen auf dem Kontinent. Der Klimawandel sei wie Covid-19: Ein Problem, das nicht vermieden werden könne. «Die Länder müssen reagieren und sie müssen hart sein» — weg von Industrien, die auf fossilen Brennstoffen beruhen; stärkere Massnahmen, um die Bevölkerungen gegen die Klimawandel-Folgen zu wappnen. Aus Sicht von Khambule und Nakate ist die Corona-Krise eine einmalige Gelegenheit für dieses Umdenken.
«Im globalen Norden gibt es ein gewisses Privileg»
Doch das muss auch in der Bevölkerung passieren. «Im globalen Norden gibt es ein gewisses Privileg», sagt Nakate. Die meisten Menschen wüssten, was der Klimawandel ist; die Klima-Botschat von Thunberg und Co. treffe dort auf fruchtbaren Boden. Nakate trifft nach eigenen Angaben oft auf Widerstand, wenn sie mit Menschen in ihrer Heimat Uganda redet. «Warum kümmerst du dich nicht um andere Probleme?», bekomme sie etwa zu hören. Deswegen geht es Nakate mit kleinen Schritten an: Sie geht in Schulen und spricht mit der jüngeren Generation. Sie setzt sich für Solaranlagen und energieeffiziente Öfen ein. Sie organisiert in ihrem Heimatort Aufräumaktionen und redet dabei mit Menschen. «Wir nutzen eine Sprache, die den Menschen zu verstehen gibt, dass wir in einer Krise stecken.»
Khambule glaubt daher, dass das Greta-Modell des Klimaaktivismus in Afrika nicht unbedingt funktionieren würde. «Eine Bewegung rund um einen Personenkult würde sich hier schwer tun», sagt der Greenpeace-Experte. Die Probleme der Menschen seien zu unterschiedlich, als dass eine grosse Botschaft Wirkung haben würde. «Der Aktivismus hier hat einen eigenen Ansatz»: keine Massenproteste oder Reden vor einem Millionenpublikum; dafür gezielte Kampagnen, die die akuten Probleme der Menschen ansprechen. Vielleicht braucht Afrika also gar keine Greta, sondern viele, viele Vanessas.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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