Viele Fragen offenPrivatflugzeug stürzt nach Irrflug in die Ostsee
dpa
5.9.2022 - 09:15
Privatflugzeug über Ostsee abgestürzt
Die Cessna 551 war offenbar weite Strecken ohne Kontrolle des Piloten über Europa geflogen. Die vier Insassen offenbar bei dem Absturz ums Leben gekommen.
05.09.2022
Ein Kleinflugzeug mit vier Insassen stürzt über der Ostsee ab. Zuvor hat es einen ominösen Flug über den halben Kontinent zurückgelegt.
Eine internationale Rettungsmission ist im Einsatz.
DPA
05.09.2022, 09:15
05.09.2022, 09:32
dpa
Nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges über der Ostsee sind weiterhin viele Fragen offen. Die Privatmaschine war auf dem Weg von Spanien nach Köln bis über die Ostsee geflogen und dort vor der Küste Lettlands ins Meer gestürzt. Die deutsche Luftwaffe bestätigte am Sonntagabend den Absturz der Maschine auf Twitter. Zuvor war jeglicher Kontakt zu dem Flugzeug abgerissen. An Bord waren nach «Bild»-Informationen ein Pilot, ein Mann, eine Frau und ihre Tochter.
Die Zeitung «El País» berichtete unter Berufung auf spanische, mit dem Vorfall vertraute Quellen von einer deutschen Familie, der die Maschine gehört haben soll – einem älteren Mann, seiner Frau, einer Tochter des Paares und einem Mann in deren Alter. Nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA war der Jet in Österreich registriert und auf ein deutsches Unternehmen zugelassen.
Leider müssen wir bestätigen, dass am heutigen frühen Abend ein #Kleinflugzeugzeug, das - aus #Spanien kommend - den dt. #Luftraum durchflog, in der #Ostsee vor 🇱🇻 abstürzte. Unsere #Eurofighter#Alarmrotte|n aus Neuburg, Laage und Ämari 🇪🇪 begleiteten die Maschine vorher. Such-
Ersten Erkenntnissen zufolge war der Pilot womöglich bewusstlos geworden. Ein Experte für Luftsicherheit, Hans Kjäll, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, Druckprobleme könnten dazu geführt haben, dass die Passagiere das Bewusstsein verloren hätten. Gerade in Höhen, in denen Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren.
Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Cessna 551, wie die schwedische Zeitung «Dagens Nyheter» berichtete. Die Maschine flog über die deutsche Insel Rügen hinaus, gelangte in den schwedischen Luftraum, flog südlich von Gotland und setzte ihren Geisterflug weiter in Richtung des Golfs von Riga fort. Dann stürzte sie ins Meer. Eigentlich hätte das Flugzeug am frühen Abend am Flughafen Köln-Bonn landen sollen.
Kontakt abgebrochen
«Bild» berichtete, die Maschine habe nach dem Start im südspanischen Jerez Druckprobleme in der Kabine gemeldet. Demnach brach der Kontakt zum Boden kurz hinter der iberischen Halbinsel ab. Im Luftraum über Frankreich übernahm zunächst eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.
Am Abend lief eine Rettungsmission mit internationalen Kräften. Der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums sagte im lettischen Fernsehen, es würden Suchaktionen koordiniert und das Gebiet durchkämmt.