Erdbeben in der Türkei & Syrien Mehrere Babys und eine 75-Jährige nach rund 60 Stunden lebend aus Trümmern geborgen

Agenturen/red.

8.2.2023 - 20:48

Zahl der Erdbeben-Toten steigt auf über 8700

Zahl der Erdbeben-Toten steigt auf über 8700

Allein in der Türkei wurden bis Mittwochmorgen mehr als 6200 Todesopfer gemeldet. Rund 50 Stunden nach den schweren Beben Überlebende zu finden, wird immer schwieriger.

08.02.2023

Die steigenden Todeszahlen machen es überdeutlich: Die türkisch-syrische Grenzregion ist von einem der schlimmsten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte heimgesucht worden. Die Entwicklungen im Ticker.

8.2.2023 - 20:48

Das Wichtigste im Überblick

  • Bei den Erdbeben im Südosten der Türkei und dem Norden Syriens sind nach derzeitigem Stand mehr als 11'700 Menschen gestorben.
  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Ausnahmezustand in zehn betroffenen Provinzen ausgerufen.
  • Tausende Gebäude sind eingestürzt. Temperaturen um den Gefrierpunkt machten den Überlebenden im Katastrophengebiet zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf..
  • Laut dem Katastrophendienst Afad hatten die beiden Beben am frühen Montagmorgen Stärken von 7,7 und 6,5. Am Montagmittag erschütterte ein Nachbeben der Stärke 7,5 dieselbe Region. Es gab zahllose, zum Teil ebenfalls sehr starke Nachbeben.
  • Angehörige der Schweizer Armee haben ihren Rettungseinsatz in der Türkei. Im Vordergrund steht die Suche nach Überlebenden.
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  • 20.49 Uhr

    Protest gegen mutmassliche Twitter-Sperre in der Türkei

    Türkische Politiker und Prominente haben nach der Erdbeben-Katastrophe gegen die mutmassliche Twitter-Sperre protestiert. Kemal Kilicdaroglu, Chef der grössten Oppositionspartei CHP, äusserte am Mittwoch scharfe Kritik: «Diese wahnsinnige Palastregierung hat die Kommunikation der sozialen Medien unterbrochen», schrieb der Oppositionsführer auf Twitter. «Das Ergebnis ist, dass Hilferufe weniger gehört werden. Wir wissen, was sie alles zu verbergen versuchen. Wir warten auf eure Erklärung.»

    Auch der türkische Schauspieler und Comedian Cem Yilmaz forderte im Netz Aufklärung. «Gibt es eine Erklärung dafür, dass Twitter beschränkt wurde, wo es doch nützlich sein kann, Leben zu retten?» Immer wieder hatten in den vergangenen Tagen verschüttete Menschen über die sozialen Medien Hilferufe abgesetzt.

    Die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, berichtete am Mittwoch über die Beschränkung von Twitter durch meherere Internetanbieter in der Türkei. Von offizieller Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Den Kurznachrichtendienst erreichten Nutzer in der Türkei nur noch durch Tunneldienste (VPN). In den sozialen Medien forderten Nutzer unter einem Hashtag die Freigabe von Twitter.

  • 20.25 Uhr

    Malteser: «Wir werden jetzt die lebensrettenden Massnahmen erhöhen»

    Nach den verheerenden Erdbeben stockt der Malteser Hilfsdienst seine Hilfe in Syrien auf. «Wir werden jetzt die lebensrettenden Massnahmen erhöhen», sagte der Leiter der Nothilfeabteilung der Malteser International, Oliver Hochedez, am Mittwochabend im ZDF. «Wir werden versuchen, Medikamente (...) auch an Krankenhäuser zu entsenden.» Nötig seien auch Zelte. «Es ist bitterkalt.» Die Hilfsorganisation ist nach seinen Angaben bereits seit zehn Jahren vor allem im Gesundheitssektor in Syrien im Einsatz.

    Frauen vor einem eingestürzten Gebäudes im Stadtteil Elbistan in Kahramanmaras, Türkei, am 8. Februar 2023.
    Frauen vor einem eingestürzten Gebäudes im Stadtteil Elbistan in Kahramanmaras, Türkei, am 8. Februar 2023.
    SEDAT SUNA/KEYSTONE

    Seit den Erdbeben würden verstärkt Verwundete behandelt. «In den letzten zwei, drei Tagen sind es über 100 Operationen, die wir auch durchgeführt haben mit den syrischen Ärzten vor Ort», sagte Hochedez, «Wir sehen viele Menschen, die auf der Strasse eine Unterkunft eingerichtet haben.» Viele seien traumatisiert.

  • 20.11 Uhr

    Erste Rettungsteams aus den USA in der Türkei eingetroffen

    Nach den schweren Erdbeben sind erste Rettungsteams aus den USA in der Türkei angekommen. Das teilte das US-Verteidigungsministerium am Mittwoch in Washington mit. Zwei Such- und Rettungsteams aus den USA seien am Mittwoch auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik eingetroffen und könnten in Kürze ihre Arbeit aufnehmen, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder mit. Bereits am Dienstag hätten in Incirlik stationierte Flugzeuge des US-Militärs mit dem Transport von Ersthelfern in die am stärksten betroffenen Gebiete begonnen.

  • 19.54 Uhr

    Sieben Monate altes Baby aus Trümmern in der Türkei gerettet

    Türkische Feuerwehrleute haben in der Südprovinz Adiyaman ein sieben Monate altes Baby aus den Trümmern gerettet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurde das Baby am Mittwoch zwei Tage nach den Erdbeben in ein Krankenhaus gebracht.

    Soldaten untersuchen ein 20 Tage altes Baby, das 58 Stunden nach dem Erdbeben gerettet wurde, bevor sie es in den Krankenwagen laden. Das Baby soll bei guter Gesundheit sein. Die Rettungsbemühungen für seine Mutter gehen weiter.
    Soldaten untersuchen ein 20 Tage altes Baby, das 58 Stunden nach dem Erdbeben gerettet wurde, bevor sie es in den Krankenwagen laden. Das Baby soll bei guter Gesundheit sein. Die Rettungsbemühungen für seine Mutter gehen weiter.
    Ibrahim Onerx/IMAGO/ZUMA Wire

    Auch im südtürkischen Hatay befreiten Retter ein Baby 58 Stunden nach der Katastrophe. Die Helfer stiegen in eine Lücke zwischen den eingestürzten Hauswänden, wickelten das Baby in eine Decke und hoben es heraus, wie Aufnahmen der Nachrichtenagentur DHA zeigten.

    In Kahramanmaras wurde ein einjähriges Kind mit seiner schwangeren Mutter nach 56 Stunden lebend unter den Trümmern hervorgeholt, wie DHA berichtete. Das Gesicht des Mädchens war weiss vor Staub. Der Vater war schon zuvor lebend gerettet worden.

  • 19.36 Uhr

    75-Jährige in der Türkei nach 60 Stunden aus Trümmern gerettet

    In der Türkei ist eine 75-Jährige 60 Stunden nach der Erdbeben-Katastrophe aus den Trümmern befreit worden. Nach sechsstündigen Rettungsarbeiten sei die Frau in der schwer getroffenen Provinz Hatay aus einem eingestürzten Haus befreit worden, berichtete die Onlinezeitung Gazete Duvar am Mittwoch. Die Suche nach ihrem an Alzheimer erkrankten Ehemann brachen die Retter wegen fehlender technischer Ausrüstung schliesslich ab.

  • 19.10 Uhr

    Deza schickt Experten in vom Erdbeben betroffene Region in Syrien

    Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) will ein Expertenteam in die vom Erdbeben schwer getroffene Region in Syrien schicken. Das Team soll am Wochenende abreisen und dort die Bedürfnisse evaluieren und die humanitäre Hilfe konkretisieren.

    Ausserdem sei das humanitäre Büro der Deza in Damaskus durch Personal aus den Schweizer Vertretungen der Region verstärkt worden, wie die Deza am Mittwochabend mitteilte. Die Deza hat ausserdem einen Teil ihrer Aktivitäten in der Region angepasst, um mit den Partnerorganisationen auf die Notsituation reagieren zu können. Anders als in der Türkei kann nach Syrien wegen der Sicherheitslage aufgrund des Bürgerkriegs nicht die gleiche Hilfe entsandt werden.

    Am Wochenende soll aber auch weitere Unterstützung in die Türkei geschickt werden: So sollen rund zehn Spezialistinnen und Spezialisten in den Bereichen Medizin und Unterkunft abreisen. Die Deza will damit ihr Unterstützung auch nach der Phase der Nothilfe weiterführen. Bereits am Montag sind Schweizer Rettungsteams mit fast 90 Personen in die Türkei gereist. Gemäss eigenen Angaben hat die Deza bislang vier Millionen Franken für Hilfsmassnahmen in der Türkei und in Syrien zur Verfügung gestellt.

  • 18.59 Uhr

    EU plant nach Erdbeben Geberkonferenz für Syrien und die Türkei

    Die EU plant nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei für Anfang März eine Geberkonferenz, um internationale Hilfe zu mobilisieren. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch an. Die beiden Länder «können auf die EU zählen», schrieb sie im Onlinedienst Twitter. «Wir befinden uns in einem Rennen gegen die Zeit, um zusammen Leben zu retten», fügte von der Leyen hinzu.

  • 18.43 Uhr

    Zahl der Erdbeben-Toten steigt auf 11'700

    In den Erdbeben-Gebieten in Syrien und der Türkei werden bei der Suche nach Verschütteten immer mehr Leichen aus den Resten eingestürzter Gebäude geborgen. Mehrfach korrigierten die türkischen Behörden am Mittwoch die Zahl bestätigter Opfer nach oben - in den beiden Ländern starben mehr als 11 700 Menschen. Präsident Recep Tayyip Erdogan versprach den Betroffenen finanzielle Unterstützung und räumte zugleich Schwierigkeiten bei Rettungsaktionen ein.

    Vor allem im Norden Syriens ist die Lage unübersichtlich. Dort gestaltet sich die Unterstützung schwierig, die nicht zuletzt wegen der politischen Lage erschwert wird – so etwa am einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien. Dort hatte eine beschädigte Strasse die Lieferung humanitärer Hilfe verzögert. Die Fahrbahn ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile repariert. Die UN zeigte sich zuversichtlich, dass erste Lastwagen schon am Donnerstag wieder fahren könnten.

  • 18.30 Uhr

    Erdogan räumt Defizite im Katastrophenmanagement ein

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Defizite im Krisenmanagement seiner Regierung nach dem verheerenden Erdbeben vom Montag eingeräumt. Bei einem Besuch von zwei besonders von der Katastrophe betroffenen Regionen sagte Erdogan am Mittwoch: «Natürlich gibt es Defizite. Die Zustände sieht man ja ganz klar.» Es sei nicht möglich, «auf so ein Erdbeben vorbereitet zu sein», fügte er allerdings hinzu.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (r.) beim Besuch eines Zeltlagers nach dem schweren Erdbeben in Kahramanmaras, Türkei, am 08. Februar 2023.
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (r.) beim Besuch eines Zeltlagers nach dem schweren Erdbeben in Kahramanmaras, Türkei, am 08. Februar 2023.
    MURAT CETINMUHURDAR/KEYSTONE

    Erdogan nahm bei seinem Besuch in der südlichen Provinz Hatay Polizisten und Soldaten vor der nach dem Erdbeben aufgekommenen Kritik in Schutz. Diese seien «ehrenhaft». Wer behaupte, es seien keine Soldaten und Polizisten vor Ort, sei «ehrenlos und unehrlich». Seine Regierung werde es nicht zulassen, dass derart über die Einsatzkräfte gesprochen werde. In der Provinz Hatay seien mehr als 21'000 Helfer im Einsatz, darunter Soldaten und Polizisten.

    Zuvor hatte es heftige Kritik aus der Bevölkerung gegeben, dass sie bei den Bergungsarbeiten von den Behörden im Stich gelassen würden. Reporter der Nachrichtenagentur AFP sahen Menschen, die mit blossen Händen in den Trümmern nach Verwandten suchten, und sprachen mit wütenden Anwohnern, die vergeblich auf versprochene Zelte, Lebensmittel und Ausrüstung gewartet hatten.

    Auch im Internet beklagten sich zahlreiche Menschen in den betroffenen Regionen bitter über das Katastrophenmanagement der türkischen Regierung. Doch zum Zeitpunkt von Erdogans Besuchs in den Erdbebenregionen war der Kurzbotschaftendienst Twitter grösstenteils nicht mehr erreichbar. Nutzer in der Türkei und die Netzwerkverkehr-Beobachtungsstelle netblocks.org berichteten, dass der Zugang zu Twitter bei mehreren Internetanbietern eingeschränkt sei.

  • 17.44 Uhr

    Schweizer Retter konnten bisher vier Überlebende bergen

    Die Schweizer Rettungsteams haben auch zwei Tage nach den zerstörerischen Erdbeben in der Türkei und Syrien ihre Hoffnung nicht aufgegeben, Überlebende zu finden. Bisher konnten sie vier Überlebende aus den Trümmern befreien. Für das ebenfalls schwer betroffene Syrien hingegen ist kein Einsatz geplant.

    Die Tatsache, dass immer noch Lebenszeichen zu hören seien, stimme sie zuversichtlich, sagte der Einsatzleiter der Schweizer Rettungskette, Sebastian Eugster, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA aus der südtürkischen Stadt Hatay. Die vier geretteten Personen seien in Hohlräumen gefunden worden, die beim Kollaps der Betongebäude entstanden seien. Ähnliches sei noch immer möglich.

    Vier Lebendrettungen seien für die Schweizer Rettungskette historisch – es sei noch nie vorgekommen, dass sie Menschen lebend aus den Trümmern hätten holen können, sagte Eugster. Weitere Organisationen retteten bisher allein in Hatay über 20 Personen.

    Mitarbeiter der Schweizer Rettungskette beim Einsatz im türkischen Hatay, 
    Mitarbeiter der Schweizer Rettungskette beim Einsatz im türkischen Hatay, 
    Bild: Michael Fichter/EDA/Handout Rettungskette

    Auch ein Schweizer Team des Vereins für Such- und Rettungshunde (Redog) war erfolgreich: Es konnte in einer anderen zerstörten Stadt in Zusammenarbeit mit der türkischen Partnerorganisation GEA Arama Kurtarma 24 Personen lebend aus den Trümmern befreien, wie Redog-Bereichsleiterin Linda Hornisberger sagte.

    Die Schweizer Rettungskette seien dafür ausgerüstet, während zehn Tagen mit zwei Teams gleichzeitig auf zwei Schadensplätzen während 24 Stunden permanent arbeiten zu können, auch nachts und bei jedem Wetter, sagte Eugster. Wie lange die Hoffnung noch andauere, sei schwierig zu sagen. «Die Uhr tickt.»

    Der Leiter des Schweizer Einsatzteams der Humanitären Hilfe, Martin Jaggi, sagte vor den Medien in Bern, meistens schwänden die Überlebenschancen rund 72 Stunden nach dem Beben, also ab dem frühen Donnerstagmorgen. Trotzdem geht er davon aus, dass das Team der Soforthilfe voraussichtlich zehn Tage im Gebiet bleiben wird.

    Die Hoffnung, Überlebende unter den Trümmern zu finden, ist noch immer vorhanden.
    Die Hoffnung, Überlebende unter den Trümmern zu finden, ist noch immer vorhanden.
    Michael Fichter/EDA/Handout Rettungskette
  • 17.32 Uhr

    Türkei nimmt Hilfe aus Zypern an

    Die Türkei hat nach Angaben aus Zypern ein Angebot zur Entsendung eines Rettungsteams ins Erdbebengebiet angenommen. Ein Sprecher des zyprischen Aussenministeriums, Demetris Demetriou, sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP, das Angebot Zyperns sei über das Katastrophenschutzverfahren der EU erfolgt. Derzeit werde ein Rettungsteam mit etwa 20 Mitgliedern zusammengestellt.

    Politisch ist der Schritt bemerkenswert: Die Türkei erkennt das geteilte Zypern nicht als Staat an und hat seit 1974 Tausende Soldaten im türkisch-zyprischen Norden der Insel stationiert. Demetriou sagte, die Dringlichkeit der Lage habe den politischen Konflikt verdrängt.

    Demetriou sagte, es sei noch nicht klar, wohin in der Türkei das Team entsandt werde. Das Aussenministerium spreche sich auch mit anderen Behörden ab, um eine Sammlung von humanitärer Hilfe für die Türkei zu organisieren.

  • 17.17 Uhr

    Strasse repariert: Weg frei für Hilfslieferungen nach Syrien

    Zeichen der Hoffnung für die notleidende Bevölkerung in Nordsyrien: Eine beschädigte Strasse zwischen der Türkei und Syrien konnte so weit repariert werden, dass Hilfsgüter wieder befördert werden können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) könne so die Opfer in Nordsyrien mit Notfallmaterial aus einem Lager in der Türkei versorgen, sagte der WHO-Vertreter in der Türkei, Batir Berdiklischew, am Mittwoch per Videolink an die Zentrale in Genf.

    Ausserdem seien zwei Frachtmaschinen mit WHO-Material startbereit, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die erste sollte am Donnerstag, die zweite am Freitag in Damaskus eintreffen.

    In Syrien waren Klagen laut geworden, dass zwar viel Hilfe in der Türkei, aber wenig in Syrien eintrifft.

  • 17.01 Uhr

    Behörden veröffentlichen neue Opferzahlen

    Zwei Tagen den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien haben die Behörden neue Opferzahlen publiziert. Mehr als 11'700 Menschen kamen den Angaben von Mittwoch zufolge bei der Naturkatastrophe ums Leben.

    Allein in der Türkei seien 9057 Menschen gestorben, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch im Erdbebengebiet Hatay. Knapp 53'000 Menschen seien verletzt worden. Mehr als 6400 Häuser seien eingestürzt. Aus Syrien wurden zuletzt 2662 Tote gemeldet.

    Der Zugang zu Twitter sei in der Türkei stark eingeschränkt worden, teilte der Netz-Beobachter Netblocks mit. Viele Nutzer*innen klagten, dass Twitter auch über sogenannte Tunneldienste (VPN) nicht mehr zu erreichen sei.

  • 16.44 Uhr

    Bilder zeigen die verheerenden Folgen der Erdbeben in der Türkei und Syrien

  • 14.52 Uhr

    Schweizer Rettungsleiter: «Es gibt immer noch Lebenszeichen»

    Die Schweizer Rettungsteams haben nach dem Erdbeben in der südtürkischen Stadt Hatay bisher vier Personen lebend aus den Trümmern geborgen. Dass immer noch Lebenszeichen zu hören seien, stimmt das Team zuversichtlich, noch weitere Menschenleben retten zu können.

    Vier Lebendrettungen seien historisch für die Schweizer Rettungskette, sagte Einsatzleiter Sebastian Eugster am Mittwoch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei noch nie vorgekommen, dass sie Menschen lebend aus dem Trümmern geholt hätten. Die vier Personen seien in Hohlräumen gefunden worden, die beim Kollaps der Betongebäude entstanden seien. Ähnliches sei noch immer möglich.

    Eugster sprach von einer «absoluten Grosskatastrophe», wie er es in seiner Retterkarriere noch nicht gesehen habe. In Hatay sei ein Grossteil der Gebäude eingestürzt oder beschädigt. Viele Leute befänden sich auf der Strasse, schliefen in ihren Autos oder in behelfsmässigen Unterkünften. Kaum jemand wolle oder könne in sein Haus zurückkehren. Und so komme es zum Teil auch zu unangenehmen Situationen. Denn natürlich möchten alle von der Hilfe der internationalen Experten profitieren.

    Die Schweizer Rettungskette traf als eines der ersten Rettungsteams vor Ort ein. Hatay sei ihnen nach ihrer Ankunft auf dem Flughafen Adana zugeteilt worden. Die ganze Stadt ist nun in verschiedene Sektoren eingeteilt und die Schweiz sei für einen dieser Sektoren zuständig, um systematisch Rettungsaktionen durchzuführen.

    Die Schweizer Teams mit insgesamt 87 Spezialisten seien dafür ausgerüstet, während zehn Tagen mit zwei Teams gleichzeitig auf zwei Schadensplätzen während 24 Stunden permanent arbeiten zu können, auch nachts und bei jedem Wetter. Wie lange die Hoffnung noch andauere, sei jedoch schwierig zu sagen. «Die Uhr tickt», sagte Eugster.

  • 14.35 Uhr

    Kein Schweizer Rettungseinsatz in Syrien geplant

    Die Schweiz wird nach den starken Erdbeben kaum Such- oder Rettungskräfte nach Syrien schicken. Diese würde gar nicht ins das Bürgerkriegsgebiet kommen. Stattdessen sollen Partnerorganisationen unterstützt werden.

    Kurzfristig sei die Lage sehr schwierig und es sehe nicht nach einer schnellen Verbesserung aus, sagte der Leiter des Schweizer Einsatzteams der Humanitären Hilfe, Martin Jaggi, am Mittwoch im «Tagesgespräch» von Radio SRF. Damit die Schweizer Rettungskette nach Syrien gehen könnte, bräuchte es schon ein Ende des Krieges.

    In der Zwischenzeit hat zwar auch die syrische Regierung eine entsprechende Hilfsanfrage gestellt, wie das Eidg.enössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage schrieb. Doch das Gesuch aus der Türkei sei sehr schnell erfolgt und die Schweiz verfüge nur über die Kapazitäten für eine Rettungskettenstaffel.

    Die Schweiz sei in Syrien vor allem via Partnerorganisationen aktiv, die in der Region gut verankert seien, sagte Jaggi. Sie dürften zusätzliche Hilfe erhalten. Er könnte sich auch vorstellen, dass im Nachgang des Erdbebens zusätzliche Schweizer Experten in die Region geschickt werden könnten.

  • 13.23 Uhr

    Erdogan verspricht finanzielle Soforthilfe

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Opfern des Erdbebens finanzielle Hilfe zugesagt. Betroffene Familien erhielten jeweils 10'000 Türkische Lira (rund 500 Franken) Soforthilfe, versprach der Staatschef am Mittwoch bei seinem Besuch in Kahramanmaras.

    «Am ersten Tag gab es natürlich einige Probleme, aber am zweiten Tag und heute konnte die Situation bewältigt werden», sagte Erdogan. Das Volk habe bei früheren Katastrophen «Geduld gezeigt» und werde das auch wieder tun.

    Man werde zügig mit den Aufräumarbeiten beginnen. Er kündigte zudem die Einrichtung von Sammelunterkünften an. «Wir können niemals zulassen, dass unsere Bürger auf der Strasse bleiben», sagte Erdogan.

  • 13.21 Uhr

    Italienische Retter befreien Bub aus den Trümmern

    Italienische Feuerwehrleute haben in den Trümmern eines eingestürzten Hauses in der Türkei einen Buben lebend entdeckt. Wie die Feuerwehr am Mittwoch mitteilte, wurde er in der Stadt Antakya – die auf Italienisch Antiochia heisst – lokalisiert. Gegen Mittag waren die Spezialkräfte demnach dabei, den Buben unter den Ruinen des Wohnhauses herauszuholen.

    Die italienische Feuerwehr hatte am Dienstag rund 50 Mitglieder einer Such- und Rettungseinheit sowie modernes Gerät nach Adana nahe Antakya an die türkische Mittelmeerküste geflogen. In der Nacht konzentrierten sich die Helfer samt Suchhunden dann auf ein fünfstöckiges Wohnhaus, das wegen des Erdbebens eingestürzt war.

  • 13.01 Uhr

    Politische Lage erschwert die Hilfe

    Während die Schreckensmeldungen neuer Opferzahlen nicht abreissen, eilen immer mehr Helfer in die Unglückregion. Fieberhaft suchen sie weiter nach Menschen unter den Trümmern. Ein Kampf gegen die Zeit - und gegen eisige Temperaturen.

    Vor Ort erschwert auch die politische Lage die Hilfe - so etwa am einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien. Wegen Strassenschäden verzögere sich dort die Lieferung humanitärer Hilfe, sagten UN-Quellen der Deutschen Presse-Agentur. Bab al-Hawa ist der letzte von einst vier Grenzübergängen, über den Hilfen auch in die Teile Syriens gelangen können, die nicht von der Regierung kontrolliert werden.

    Hilfsgüter, die über die Hauptstadt Damaskus ins Land kommen, werden von der Regierung von Präsident Baschar al-Assad verteilt. Es gab mehrfach Berichte darüber, dass die Regierung sich daran selbst bereichert, etwa durch den Verkauf ans eigene Volk - oder dass bei der Verteilung Gebiete übergangen werden, die die Regierung als verfeindet betrachtet.

    Die Hilfe gelangt nur spärlich nach Syrien, was die Suche nach Verschütteten, wie in der syrischen Stadt Aleppo,  zusätzlich erschwert.
    Die Hilfe gelangt nur spärlich nach Syrien, was die Suche nach Verschütteten, wie in der syrischen Stadt Aleppo,  zusätzlich erschwert.
    Keystone

    In der Türkei rückt aus dem Ausland immer mehr Unterstützung an. So trafen etwa 50 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) am Mittwoch in Gaziantep im Südosten des Landes ein. Ihre Aufgabe sei es, verschüttete Menschen zu orten, zu retten und erstzuversorgen, sagte der Sprecher des THW-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Michael Walsdorf, am Mittwoch.

  • 12.59 Uhr

    UNO-Nothilfebüro verspricht 25 Millionen Dollar für Erdbebenopfer

    Das UN-Nothilfebüro OCHA kündigte einen Notfallfonds in Höhe von 25 Millionen US-Dollar für die Erdbebenopfer in der Region an. «Die humanitäre Gemeinschaft wird sie bei jedem Schritt auf dem Weg aus dieser Krise unterstützen», sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths.

  • 12.44 Uhr

    Vater lässt seine verstorbene Tochter nicht los

    Ein Bild aus dem türkischen Erdbebengebiet geht um die Welt: Ein Vater hält die Hand seiner Tochter, die bei der Katastrophe ums Leben kam, fest umklammert. Sie wurde nur 15 Jahre alt.

    Erdbeben in der Türkei: Vater lässt seine tote Tochter nicht los

    Erdbeben in der Türkei: Vater lässt seine tote Tochter nicht los

    Ein Bild aus dem türkischen Erdbebengebiet geht um die Welt: Ein Vater hält die Hand seiner Tochter, die bei der Katastrophe ums Leben kam, fest umklammert. Sie wurde nur 15 Jahre alt.

    08.02.2023

  • 12.25

    Auch Syrien erhält internationale Hilfe

    Trotz der weitreichenden politischen Isolation der syrischen Regierung erhält auch das Bürgerkriegsland Erdbebenhilfe aus dem Ausland. Der Oman eröffnete eine Luftbrücke, um Hilfsgüter zu schicken, wie die staatliche Nachrichtenagentur ONA am Mittwoch meldete.

    Anders als in die Türkei, will der Golfstaat aber keine Rettungsteams ins Land schicken. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Mohammed bin Sajid Al Nahjan, hatte Syrien zuvor schon Hilfe in Höhe von 50 Millionen US-Dollar zugesagt. Die Türkei soll denselben Betrag erhalten. 

    Neben mehreren arabischen Ländern sicherten auch der Iran, Russland und China der syrischen Führung Unterstützung zu. Auch aus Indien kam bereits ein Flugzeug mit Hilfsgütern an, ein weiteres mit Medikamenten und medizinischem Material soll folgen, wie Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete.

    Syriens Regierung kritisiert die westlichen Sanktionen, die die USA und die Europäische Union gegen sie wegen ihres brutalen Vorgehens gegen die eigene Bevölkerung im Bürgerkrieg verhängt haben. 

    Immer wieder gibt es zudem Berichte, dass sich die Regierung an Hilfsgütern selbst bereichert und Gebiete übergeht, die die Regierung als verfeindet betrachtet. 

  • 12.03 Uhr

    Erdogan spricht von mehr als 10'000 Toten

    Die Zahl der Toten durch das verheerende Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist bis Mittwoch auf mehr als 11'000 gestiegen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte bei einem Besuch im Katastrophengebiet, allein in der Türkei seien mehr als 8500 Todesopfer zu beklagen.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan tritt in der Provinz Kahramanmaras vor das Volk. Er spricht von mehr als 10'000 Erdbeben-Toten.
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan tritt in der Provinz Kahramanmaras vor das Volk. Er spricht von mehr als 10'000 Erdbeben-Toten.
    Screenshot Video Twitter
  • 11.50 Uhr

    Erdogan trifft in Erdbebengebieten ein

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist in den Erdbebengebieten im Südosten des Landes angekommen. Er sei in der Provinz Kahramanmaras und auf dem Weg zu einer für die Erdbebenopfer errichteten Zeltstadt, teilte das Präsidialamt am Mittwoch mit. Erdogan wollte auch die Provinz Hatay besuchen.

    Beide Gebiete sind stark von den Beben getroffen und haben Tausende Tote zu verzeichnen. Vielerorts klagen Betroffene über fehlende oder nur schleppende Hilfe bei der Bergung Verschütteter.

    Aus Istanbul und der Küstenmetropole Izmir machten sich unterdessen zwei mit Geräten beladene Schiffe auf den Weg ins Erdbebengebiet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Sie hätten unter anderem schweres Gerät wie Kräne geladen.

  • 11.47 Uhr

    Türkische Börse setzt Handel nach Erdbeben aus

    Nach dem Kursrutsch infolge des Erdbebens im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist der Handel an der Istanbuler Börse vorerst ausgesetzt. «Unsere Börse hat beschlossen, den Handel mit Aktien, Futures und Optionen zu stoppen», hiess es in einer Stellungnahme der Börse am Mittwoch.

    Zuvor war der Handel nach dem Erreichen bestimmter Verlustschwellen bereits zweimal automatisch unterbrochen worden. Wann der Handel wieder aufgenommen werden soll, wurde nicht mitgeteilt. Nach dem Erdbeben 1999 war die Börse des Landes für eine Woche geschlossen.

    Der türkische Leitindex Bist 30 war in dieser Woche bis zur Handelsaussetzung um mehr als 16 Prozent gefallen. Angesichts der Umstände sei der Schritt vernünftig, um die Investoren zu schützen, sagte Fondsmanager Haydar Acun von Vermögensverwalter Marmara Capital der Nachrichtenagentur Bloomberg.

  • 11.40 Uhr

    Schweizer Rettungshunde die ganze Nacht in der Türkei im Einsatz

    Die Schweizer Rettungshundeteams haben während der ganzen Nacht auf Mittwoch weiter nach Überlebenden der schweren Erdbeben im Süden der Türkei gesucht. Bis jetzt konnten sie zusammen mit ihrem türkischen Partner 24 Personen lebend retten.  

    Die Teams hätten im Wechsel gearbeitet, sodass immer jemand draussen gewesen sei, sagte Linda Hornisberger, die Bereichsleiterin Verschütteten-Suche vom Verein für Such- und Rettungshunde (Redog) am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Erholungsphasen für Hunde und Begleitpersonen seien dabei sehr wichtig, um das Risiko von Unfällen zu minimieren.

    Redog arbeitet zum einen mit sechs Hunden und zehn Leuten zusammen mit der türkischen Partnerorganisation GEA Arama Kurtarma. Das türkische Team verfüge über grosse Erfahrung, sagte Hornisberger. Zum anderen hat der Verein acht Hunde und zwölf Leute der Schweizer Rettungskette zur Verfügung gestellt. Diese seien in die staatliche Infrastruktur eingebunden.

    Bereits gestern Abend schrieb Redog auf Twitter, dass 20 Menschen gerettet werden konnten.

  • 9.30 Uhr

    Neugeborenes lebend unter Trümmern geborgen

    Es ist eine Meldung, die ans Herz geht: In Dschinderis konnte ein Säugling unter Trümmern gerettet werden, der noch per Nabelschnur mit der Mutter verbunden war. Diese hat das Beben nicht überlebt.

    Das schreiende Neugeborene wurde gefunden, als es mit der Nabelschnur noch an seiner Mutter hing, die tot war, wie Verwandte und ein Arzt am 7. Februar sagten.

    Dschinderis bei Aleppo in Syrien: Retter haben den Säugling unter den Trümmern hervorgezogen.
    Dschinderis bei Aleppo in Syrien: Retter haben den Säugling unter den Trümmern hervorgezogen.
    Screenshot News.com.au
  • 9.10 Uhr

    Geologe: «Ziehen Sie weg aus dem Zentrum Istanbuls!»

    Seismologen warnen seit Jahren vor einem möglichen Erdbeben in der türkischen Grossstadt Istanbul. Nun schlägt ein renommierter Geologe Alarm. Celal Sengör sagt im Interview mit dem türkischen TV-Sender Habertürk, er sehe im Beben von Düzce vom letzten November den Vorboten eines weitaus heftigeren Erdbebens, das Istanbul treffen könnte.

    «Ziehen Sie weg aus dem Zentrum Istanbuls!» Auch andere Seismologen rechnen mit einem schweren Beben der Stärke 7,1 bis 7,7 in der Bosporus-Region, der Zeitpunkt sei gemäss Experten allerdings ungewiss, schreibt das «RedaktionsNetzwerk Deutschland». Sengör hingegen geht davon aus, dass das Istanbul-Beben ziemlich nahe sei.

    Die Grossstadt Izmit wurde im Jahr 1999 von einem schweren Erdbeben erschüttert. Damals starben 17'000 Menschen. Das Beben forderte auch Istanbul knapp 1000 Tote. 

  • 9.00 Uhr

    Präsident Erdogan reist ins Erdbebengebiet

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reist in die Erdbebengebiete im Südosten des Landes. Er werde sich am Mittwoch in den Provinzen Hatay und Kahramanmaras ein Bild der Lage machen, teilte das Präsidialamt mit.

    Recep Tayyip Erdogan reist in seiner Funktion als türkischer Präsident am Mittwoch ins Katastrophengebiet.
    Recep Tayyip Erdogan reist in seiner Funktion als türkischer Präsident am Mittwoch ins Katastrophengebiet.
    Keystone 

    Beide Gebiete sind stark von den Beben getroffen und haben Tausende Tote zu verzeichnen. Vielerorts klagen Betroffene über keine oder nur schleppende Hilfe bei der Bergung Verschütteter.

    Die Türkei ist wegen ihrer geografischen Lage besonders erdbebengefährdet. Vielerorts wird jedoch auch die dürftige Bausubstanz als ein Grund für die vielen eingestürzten Häuser diskutiert.

    Die Regierung bezeichnete die Beben als eine der schlimmsten Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte und kündigte an, alle verfügbaren Mittel zu mobilisieren.

  • 8.01 Uhr

    Oppositionsführer wirft Erdogan nach Erdbeben Versagen vor

    Der türkische Oppositionsführer hat Präsident Recep Tayyip Erdogan nach dem schweren Erdbeben Versagen vorgeworfen. «Wenn jemand hauptverantwortlich für diesen Verlauf ist, dann ist es Erdogan», sagte Kemal Kilicdaroglu, Chef der grössten Oppositionspartei CHP, in einem Video, das er am frühen Mittwochmorgen auf Twitter teilte. Erdogan habe es versäumt, das Land in seiner 20-jährigen Regierungszeit auf solch ein Beben vorzubereiten, kritisierte Kilicdaroglu. Er warf Erdogan zudem vor, die Erdbebensteuer, die für die Vorsorge gedacht ist, verschwendet zu haben.

    Kilicdaroglu war in die Erdbebenregion gereist, Erdogan wird Medienberichten zufolge am Mittwoch dort erwartet, voraussichtlich reist er nach Adiyaman.

    Die Türkei befindet sich aktuell im Wahlkampf. Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen würden regulär im Juni stattfinden. Erdogan hatte aber angekündigt, die Wahlen auf den 14. Mai vorzuziehen. Welche Auswirkungen das Beben auf die Wahlperiode hat, ist noch nicht abzusehen.

    Am Dienstag hatte Erdogan einen dreimonatigen Ausnahmezustand für die zehn vom Erdbeben betroffenen Regionen ausgerufen. Er hatte zudem vor der Verbreitung von «Fake News» gewarnt und angekündigt, dass man sich diese merken und «das Notizbuch öffnen» werde, wenn der Tag gekommen sei.

  • 6.39 Uhr

    Frau nach 52 Stunden unter Trümmern gerettet

    Rettungskräfte haben in der Südosttürkei eine Frau 52 Stunden nach dem schweren Erdbeben lebend unter den Trümmern geborgen. Bilder des Senders NTV zeigten am Mittwoch, wie die Einsatzkräfte in der Provinz Kahramanmaras die Frau auf einer Trage zur Ambulanz trugen. Sie ist demnach 58 Jahre alt und aus einem eingestürzten Hotel geborgen worden. Die Provinz Kahramanmaras wurde schwer vom Beben getroffen, dort lag das Epizentrum.

    Verletzte werden teilweise zur Behandlung in die Millionenmetropole Istanbul gebracht, wie der Sender weiter berichtete. Dazu werde der für den zivilen Luftverkehr stillgelegte Atatürk-Flughafen genutzt.

    Temperaturen um den Gefrierpunkt machten den Überlebenden im Katastrophengebiet zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf. Die Helfer kämpften weiter mit eisigen Temperaturen. Das Wetter klarte sich aber auf – weiterer Schneefall oder Regen ist dem Wetterdienst zufolge in den betroffenen Gebieten vorerst nicht zu erwarten.

  • 4.34 Uhr

    Verein zur langfristigen Unterstützung der Erdbebenopfer

    Die Basler Grüne-Nationalrätin Sibel Arslan hat einen Verein mitbegründet, der die Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien zum Ziel hat. Es sei «ein neutraler Verein, mit dem wir Geldspenden sammeln, damit wir mit Hilfsorganisationen und anderen Akteuren vor Ort direkte Hilfe leisten können», sagte sie gegenüber «CH Media». Ein Spendenkonto sei eröffnet. «Als Nächstes kümmern wir uns um eine Website.» Mit dem Verein sollen die Schweizer Hilfe koordiniert und eine langfristige Unterstützung ermöglicht werden.

  • 3.52 Uhr

    Mehr als 8100 Tote – Rund 60’000 Helfer im Einsatz

    Unter grossem Zeitdruck dauert die Rettung von Verschütteten in den Erdbeben-Gebieten im Süden der Türkei und im Norden Syriens an. Zwei Tage nach der Naturkatastrophe mit Tausenden Toten schwindet die Hoffnung, bei teils winterlichen Temperaturen noch Überlebende unter den Trümmern eingestürzter Gebäude zu finden. Auch in der Nacht zum Mittwoch waren Rettungskräfte mit schwerem Gerät im Einsatz. Aus dem Ausland rückt indes immer mehr Unterstützung an. So brach am Flughafen Köln/Bonn am frühen Mittwochmorgen ein 50-köpfiges Team des Technischen Hilfswerks (THW) ins Katastrophengebiet auf.

    Menschen sitzen in eingestürzten Gebäuden in Malatya in Ostanatolien. (7. Februar 2023)
    Menschen sitzen in eingestürzten Gebäuden in Malatya in Ostanatolien. (7. Februar 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Emrah Gurel

    Auch in der zweiten Nacht nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet suchten Angehörige und Rettungskräfte weiter nach Verschütteten. Die Bergungsaktivitäten in den Erdbebengebieten liefen immer noch auf Hochtouren, wie der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am späten Dienstagabend mitteilte. «Diese Arbeiten werden fortgesetzt, bis wir den letzten Bürger unter den Trümmern erreicht haben.»

    Nach Angaben Oktays sind rund 16’150 Rettungs- und Suchteams im Einsatz – sie seien in alle betroffenen Provinzen und Bezirke entsandt worden. Insgesamt seien rund 60’000 Helfer vor Ort. Der Regierungspolitiker sagte, dass in der Nacht zu Mittwoch internationale und lokale Teams vor allem in die Provinzen Adiyaman, Hatay und Kahramanmaras gebracht würden, teils auf dem Luftweg. Die Wetterbedingungen liessen solche Flüge zu, was die Arbeit erleichtere.

    Für viele Menschen kam indes jede Hilfe zu spät – die Opferzahl seit dem heftigen Beben steigt stetig weiter an. In der Nacht zum Mittwoch stieg die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf mehr als 8160. Über 39’200 Menschen wurden demnach verletzt. Alleine in der Türkei gibt es Oktay zufolge mindestens 5894 Tote zu beklagen und mehr als 34’810 Verletzte. In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weisshelme 2270 Menschen.

    Syrische Soldaten verfolgen Rettungsarbeiten in Aleppo. (7. Februar 2023) 
    Syrische Soldaten verfolgen Rettungsarbeiten in Aleppo. (7. Februar 2023) 
    Bild: Keystone/EPA

    Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben am frühen Montagmorgen das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Mittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein. Temperaturen um den Gefrierpunkt machten den Überlebenden im Katastrophengebiet zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf. Das ganze Ausmass der Katastrophe wird erst langsam deutlich.

    Auch deutsche Hilfsteams nahmen ihren Einsatz auf. Helfer der Organisation I.S.A.R. seien an der Rettung einer verschütteten Frau beteiligt gewesen, teilte die Organisation mit, die in der heftig getroffenen Stadt Kirikhan nahe der türkisch-syrischen Grenze hilft. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) sicherte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan weitere Unterstützung zu.

    Retter in Syrien vermuten, dass noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Eines der am schwersten betroffenen Gebiete ist die von Rebellen kontrollierte Region Idlib, in der sich staatliche Nothilfe wegen der verfeindeten Kräfte im Bürgerkrieg schwierig gestaltet. Nach mehr als elf Kriegsjahren kontrollieren die Regierungstruppen des Machthabers Baschar al-Assad wieder rund zwei Drittel Syriens.

  • 0.13 Uhr

    Zahl der Erdbeben-Toten in Syrien und Türkei steigt auf mehr als 8100

    Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist neuen Behördenangaben zufolge auf 8164 gestiegen. Mehr als 39’200 Menschen wurden demnach verletzt.

    Alleine in der Türkei gibt es mindestens 5894 Tote und mehr als 34’810 Verletzte, wie der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am späten Dienstagabend mitteilte. Zudem seien durch das schwere Erdbeben am Montag mindestens 5775 Gebäude eingestürzt.

    In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weisshelme 2270 Menschen.

  • Mittwoch, 0.04 Uhr

    Kleineres Erdbeben auch im Westjordanland

    Nach den verheerenden Erdbeben mit Tausenden Todesopfern in der türkisch-syrischen Grenzregion hat die Erde auch im Westjordanland und Israel gewackelt. Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) meldete am späten Dienstagabend leichte Erdstösse für die Region. Das Epizentrum habe in der Nähe der Stadt Nablus im Westjordanland gelegen. Das Beben hatte demnach eine Stärke von 4,4. Das Erdbebenzentrum der Al-Nadschah-Universität in Nablus meldete eine Stärke von 3,7.

    Israelische Medien berichteten, das Beben sei in mehreren Orten in Israel zu spüren gewesen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Die Erdstösse hätten keinerlei Gefahr für die Bevölkerung bedeutet, meldeten Medien unter Berufung auf Israels Armee.

    Auch Israel und das Westjordanland sind traditionelle Erdbebengebiete. Hier treffen die arabische sowie die afrikanische Kontinentalplatte aufeinander.

    Auch in der Türkei grenzen mehrere Erdplatten aneinander. Nach den schweren Beben von Montag gibt es dort weiterhin etliche Nachbeben. Experten warnen vor weiteren schweren Erdstössen in der Region, vor allem für das Landesinnere der Türkei.

  • 23.15 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Dienstag

  • 23.04 Uhr

    Zahl der Toten in Syrien und Türkei steigt auf knapp 7700

    Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist alleine in der Türkei auf 5894 gestiegen. Mehr als 34’810 Menschen seien verletzt worden, teilte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am späten Dienstagabend mit. Zudem seien durch das schwere Erdbeben am Montag 5775 Gebäude eingestürzt.

    Insgesamt liegt die Opferzahl somit am späten Dienstagabend bei knapp 7700. In Syrien starben laut den Behörden sowie der Rettungsorganisation Weisshelme fast 1800 Menschen.

  • 21.40 Uhr

    Laut türkischem Aussenminister Rettungskräfte aus 36 Ländern ım Einsatz

    Nach der verheerenden Erdbeben-Katastrophe sind nach Worten des türkischen Aussenministers Mevlut Cavusoglu bereits Retter aus 36 Ländern im Einsatz. Für Betroffene in den Erdbebengebieten stehen laut dem Minister 50'000 Betten in drei Provinzen zur Verfügung, wie die regierungsnahe Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansi (DHA) berichtete. Mehr als 3300 Such- und Rettungskräfte seien im Einsatz.

    Unterdessen kündigte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar an, Hauptquartiere und Garnisonen im Erdbebengebiet für Zivilisten zu öffnen.

  • 20.55 Uhr

    Laut WHO bis zu 23 Millionen Menschen betroffen

    Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnten bis zu 23 Millionen Menschen in der Türkei und Syrien von den Folgen des Bebens betroffen sein.

    Die hochrangige WHO-Vertreterin Adelheid Marschang sagte in Genf, ein Überblick über die betroffenen Gebiete in der Türkei und Syrien habe ergeben, dass «potenziell 23 Millionen Menschen» den Folgen des Bebens ausgesetzt seien, darunter fünf Millionen ohnehin besonders verletzliche Menschen. Die WHO sicherte den betroffenen Gebieten langfristige Unterstützung zu.

  • 20.42 Uhr

    Über 7200 Tote und 31'000 Verletzte

    Bei den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien sind mehr als 7200 Menschen ums Leben gekommen. In der Türkei gab es allein 5434 Todesopfer, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca sagte. Zuvor hatte bereits die Katastrophenschutzbehörde diese Zahl genannt. In Syrien starben laut den Behörden sowie der Rettungsorganisation Weisshelme fast 1800 Menschen.

    In der Türkei sind darüber hinaus mehr als 31'000 Menschen bei den Beben am Montag verletzt worden, wie der Minister weiter sagte. Noch immer werden zahlreiche Menschen in den Trümmern vermutet. Tausende Betroffene sind obdachlos geworden und harren bei teils eiskaltem und stürmischem Winterwetter aus.

  • 20.33 Uhr

    Saudi-Arabien und Katar schicken Hilfe in syrische und türkische Erdbebengebiete

    Nach der verheerenden Erdbeben-Katastrohe in Syrien und der Türkei hat Saudi-Arabien Unterstützung angekündigt. Wie die saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete, will das Königreich Notunterkünfte und Lebensmittel bereitstellen sowie im Bereich Logistik und Gesundheit helfen.

    Auch das Golfemirat Katar versprach Hilfe für die Erdbebengebiete und will 10'000 mobile Unterkünfte zur Verfügung stellen, wie die staatliche katarische Nachrichtenagentur QNA berichtete.

    Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und der Türkei hatten sich nach dem Mord an dem Journalisten und Regierungskritiker Jamal Khashoggi im Jahr 2018 drastisch verschlechtert. Der Journalist war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden. US-Geheimdienste sehen den Kronprinzen Mohammed bin Salman als Drahtzieher. Im Juni 2022 besuchte er in einem Schritt Annäherung wieder die Türkei.

  • 20.20 Uhr

    Hilfslieferungen an einzigem Grenzübergang nach Nordsyrien gestört

    Angesichts gestörter Lieferungen von humanitärer Hilfe nach Nordsyrien haben die Vereinten Nationen eine Lösung angemahnt. «Dies ist eine Gelegenheit, die Politik beiseite zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was dringend benötigt wird, um Männern, Frauen und Kindern zu helfen, deren Leben durch eines der schwersten Erdbeben seit langem zerstört wurde, und wir hoffen, dass alle das im Hinterkopf behalten», sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric in New York. Der Verkehr über den einzigen offenen Grenzübergang von der Türkei nach Syrien, Bab al-Hawa, sei wegen Schäden an einer Strasse gestört.

    Die syrische Regierung und ihr Verbündeter Russland hatten in den vergangenen Jahren einen entsprechenden UN-Hilfsmechanismus mit mehreren Übergängen Schritt für Schritt verkleinert, bis nur noch Bab al-Hawa übrig blieb. Der Grund dafür ist, dass weite Teile auf der nordsyrischen Seite der Grenze in den Händen von Rebellen sind und Damaskus diese einhegen will. Der syrische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Bassam Sabbagh, bekräftigte erneut, dass humanitäre Hilfe innerhalb Syriens durch Gebiete fliessen sollte, die von der Regierung kontrolliert werden. Weitere Grenzübergänge von Rebellengebieten in die Türkei sollten nicht autorisiert werden.

  • 20.03 Uhr

    Scholz sichert Türkei weitere Unterstützung zu

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Türkei weitere Hilfe in Aussicht gestellt. Bei einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan habe der Kanzler «weiter umfassende Unterstützung zur Bewältigung dieses Unglücks» zugesagt, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit.

    Nach dem Beben am Montag hatte Innenministerin Nancy Faeser  bereits angekündigt, das Technische Hilfswerk (THW) bereite die Lieferung von Notstromaggregaten, Zelten und Decken vor. In der Nacht zum Mittwoch wollte ein 50-köpfiges THW-Team im Auftrag der Bundesregierung in die Türkei fliegen.

    Bei dem Gespräch am Nachmittag habe Scholz dem Präsidenten «sein tief empfundenes Beileid zum Tod zahlreicher Menschen» übermittelt. Erdogan habe die internationale Unterstützung gewürdigt.

  • 19.58 Uhr

    Schweizer helfen bei der Rettung von fünf Erdbeben-Überlebenden

    Die Schweizer Rettungskette und das Team des Vereins Redog mit seinen Suchhunden haben in der vom Erdbeben heimgesuchten südtürkischen Stadt Hatay bei der Bergung von fünf Überlebenden geholfen. Redog ortete vier Menschen, die Rettungskette barg eine junge Frau.

    Die von den Redog-Hunden gefundenen Überlebenden barg die GEA Arama Kurtarma, die Partnerorganisation des Schweizer Vereins vor Ort, wie Redog-Sprecherin Dagmar Wurzbacher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

    Damit rettete die Partnerorganisation GEA bereits 20 Menschen aus den Trümmern. Redog reiste am Montagabend mit zehn Personen und sechs Hunden in die Türkei.

  • 19.46 Uhr

    Zahl der Toten in der Türkei steigt auf 5400

    Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer in der Türkei auf mehr als 5400 gestiegen. Wie die türkische Katastrophenschutzbehörde mitteilte, wurden bislang 5434 Todesopfer geborgen. In Syrien betrug die Opferzahl 1712. Damit steigt die Gesamtzahl der Todesopfer in der Türkei und Syrien auf mehr als 7100.

  • 19.37 Uhr

    Syrien stellt Hilfegesuch an die Schweiz

    Syrien hat die Schweiz offiziell um Hilfe gebeten. Dies berichtet das SRF unter Berufung auf das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten.

    Demnach sei ein Einsatz der Schweizer Rettungskette dort allerdings derzeit nicht geplant, denn es fehlten die Ressourcen. Das Hilfegesuch der Türkei sei früher eingetroffen, heisst es. «Die Schweiz verfügt über die Kapazitäten, um eine Rettungskettenstaffel in den Einsatz zu schicken. Diese ist aktuell in Hatay in der Türkei im Einsatz», schreibt das EDA dem Bericht zufolge.

  • 19.32 Uhr

    Neugeborenes und Kleinkind nach Erdbeben unter Trümmern gefunden

    Ein Baby in Syrien ist offenbar unter Trümmern eines bei dem Erdbeben vom Montag eingestürzten Gebäudes zur Welt gebracht worden. Das schreiende Neugeborene wurde gefunden, als es mit der Nabelschnur noch an seiner Mutter hing, die tot war, wie Verwandte und ein Arzt sagten. Die Kleine sei das einzige Mitglied ihrer Familie, die nach dem Gebäudeeinsturz in der nordwestsyrischen Stadt Dschinderis nahe der Grenze zur Türkei überlebt habe, sagte der Verwandte Ramadan Sleiman der Nachrichtenagentur AP.

    Rettungskräfte sollen das Mädchen am Montagnachmittag, mehr als zehn Stunden nach dem Erdbeben, gefunden haben. Eine Nachbarin durchtrennte die Nabelschnur, das Baby wurde in ein Kinderkrankenhaus in der nahe gelegenen Stadt Afrin gebracht, wo es in einen Brutkasten kam, wie der Arzt Hani Maaruf sagte. Das Neugeborene habe Prellungen, unter anderem am Rücken, befinde sich aber in stabilem Zustand. Das Kind sei vermutlich etwa drei Stunden nach der Geburt entdeckt worden.

    Dschinderis liegt in einer von Rebellen gehaltenen Enklave. Die Stadt wurde von dem Erdbeben der Stärke 7,8 am Montag sehr stark getroffen. Zahlreiche Gebäude stürzten ein.

    Auch am Montagabend gab es in Dschinderis eine aufsehenerregende Rettungsaktion. Dabei wurde ein Kleinkind lebend aus den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes gezogen. Auf Videoaufnahmen des örtlichen Rettungsdiensts der Weisshelme war zu sehen, wie eine Rettungskraft durch Betonteile gräbt und das Mädchen entdeckt wird. Das Kind schaut, noch zur Hälfte unter Trümmern begraben, verwirrt hoch. Jemand sagt zu ihm: «Papa ist da, hab keine Angst.»

  • 19.19 Uhr

    Abu Dhabi verspricht 100 Millionen Dollar Erdbebenhilfe an Syrien und die Türkei

    Die Vereinigten Arabischen Emirate haben nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei Hilfszahlungen in Höhe von 100 Millionen Dollar (rund 93 Millionen Franken) zugesagt. Präsident Scheich Mohammed bin Zajed al-Nahjan habe die Zahlungen für «die Betroffenen» angeordnet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM. Demnach sollen beide Länder jeweils 50 Millionen Dollar bekommen.

    Die Emirate hatten Syrien bereits 13,6 Millionen Dollar an Hilfen zugesagt. Ob diese in den 50 Millionen Dollar enthalten sind, blieb zunächst unklar. Das ölreiche Land steht an der Spitze der regionalen Hilfsbemühungen.

    Generalmajor Saleh al-Ameri vom Verteidigungsministerium erklärte, sein Land habe drei Militärflugzeuge mit Rettungsmannschaften an Bord in die Türkei gesandt. Diese hätten bereits ihre Arbeit vor Ort aufgenommen. Örtlichen Medien zufolge sind insgesamt sieben Flüge geplant, zwei davon nach Syrien.

    Der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge war am Dienstag bereits ein Flugzeug aus den Emiraten mit zehn Tonnen Lebensmittelhilfen in Damaskus gelandet.

  • 18.48 Uhr

    Al-Sisi telefoniert nach Erdbeben erstmals mit Assad

    Nach dem Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet hat der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi erstmals mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad telefoniert. Ein Sprecher des ägyptischen Präsidialamtes sagte, al-Sisi habe Assad in dem Telefonat sein Beileid ausgesprochen und die Solidarität Ägyptens mit Syrien zum Ausdruck gebracht. Er habe zudem angeordnet, «Syrien jede mögliche Hilfe zu leisten», sagte der Sprecher.

    Der syrische Machthaber Baschar al-Assad. (Archivbild)
    Der syrische Machthaber Baschar al-Assad. (Archivbild)
    Bild: Keystone/SANA

    Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, Assad habe al-Sisi für diese Haltung gedankt, welche «die brüderlichen Beziehungen» zwischen beiden Ländern widerspiegele.

    Nach Berichten ägyptischer Staatsmedien war es das erste Telefonat mit Assad seit al-Sisis Amtsantritt im Jahr 2014. Im Gegensatz zu einigen anderen arabischen Ländern, die die Beziehungen zu Damaskus abgebrochen haben, hat Kairo während des seit 2011 andauernden Bürgerkriegs in Syrien stets diplomatische Beziehungen zu Damaskus unterhalten.

    Kurz nach dem Erdbeben am Montag hatten bereits der ägyptische und der syrische Aussenminister telefoniert. Nach ägyptischen Angaben sagte Kairo Damaskus «humanitäre Soforthilfe» zu.

  • 18.43 Uhr

    Technisches Hilfswerk rechnet mit schwierigem Einsatz

    Das deutsche Technische Hilfswerk (THW) rechnet angesichts des Ausmasses der Zerstörungen und der Nachbebengefahr mit einem schwierigen und möglicherweise auch längeren Einsatz im Erdbebengebiet der Türkei. Das sagte THW-Präsident Gerd Friedsam vor dem Abflug eines 50-köpfiges Teams, das auf die Ortung und Rettung von verschütteten Menschen spezialisiert ist.

    Nach den Erfahrungen aus früheren Auslandseinsätzen bei anderen schweren Erdbeben weltweit gehe er davon aus, dass «wir noch zig Helferinnen und Helfer dorthin entsenden werden», sagte Friedsam der Deutschen Presse-Agentur am Flughafen Köln/Bonn. Der Abflug des Teams war nach neuen Angaben eines THW-Sprechers aus logistischen Gründen für die Nacht zum Mittwoch geplant.

    Je nach dem, wie sich der Einsatz entwickele, könnten zunächst Ablöse- oder Verstärkungskräfte erforderlich werden. Dann werde es um eine Überlebenshilfe für die Menschen gehen, etwa um Wasser oder andere benötigte Hilfsgüter wie Zelte, Decken, Schlafsäcke. «Das, wie gesagt, können wir zusätzlich noch liefern und einiges darüber hinaus bis zum Camp-Bau», sagte Friedsam weiter. Fokus und Umfang der Hilfen hingen auch von den Gegebenheiten und Möglichkeiten im jeweiligen Land ab. Beim fast zweijährigen Einsatz in Haiti etwa sei die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung ein Schwerpunkt gewesen.

    Die Einsatzkräfte in Erdbebenregionen müssten bei der schnellen Menschenrettung auch Vorsorgemassnahmen für Nachbeben treffen, die es immer noch geben könne. Beim Einsturz von Plattenbauten etwa könnten Hohlräume entstehen, in denen Menschen auf ihre Rettung warteten.

    Das 50-köpfige Team reist den Angaben des THW zufolge im Auftrag der Bundesregierung und auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes in das Erdbebengebiet der Türkei.

  • 18.24 Uhr

    Ukraine schickt 87 Rettungskräfte in die Türkei

    Die ukrainische Regierung schickt ein Team aus mehreren Dutzend Rettungskräften in die Türkei, um Überlebende des verheerenden Erdbebens zu versorgen. Die Regierung in Kiew kündigte auf ihrer Website an, insgesamt 87 Rettungskräfte, darunter zehn Personen als Flugpersonal, in die Türkei zu entsenden.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte per Telegram mit, er habe er dem türkischen Präsidenten Erdogan sein Beileid für die Tragödie bekundet. «Ukrainische Spezialkräfte haben relevante Erfahrungen in der Überwindung von Naturkatastrophen und werden in den betroffenen Regionen baldmöglichst eintreffen», sagte er.

    Die Türkei pflegt gute Verbindungen nach Moskau und nach Kiew und hat sich im Ukrainekrieg als Vermittler zwischen beiden Parteien angeboten.

    Die Ukraine hat keine Hilfen in das ebenfalls stark vom Erdbeben betroffene Syrien angekündigt. Moskau und Damaskus sind militärische Verbündete. Russland unterhält mehrere Militärbasen in Syrien.

  • 18.17 Uhr

    Zahl der Toten und Verletzten steigt erneut drastisch 

    Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist auf mehr als 6000 gestiegen. In der Türkei kamen bei der Katastrophe inzwischen mehr als 4500 Menschen ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad meldete. In Syrien starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weisshelme mehr als 1700 Menschen.

    Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien mehr als 30'000 Menschen verletzt. Nach Schätzungen des Pacific Disaster Centers, einer US-Organisation für Katastrophenhilfe, sind insgesamt rund 23 Millionen Menschen betroffen. Im Erdbebengebiet suchen Retter weiter unter grossem Zeitdruck nach Überlebenden unter den Trümmern eingestürzter Häuser.

  • 17.20 Uhr

    Zahl der Toten in der Türkei steigt auf mehr als 3700

    Die Erdbeben in der Türkei haben bereits Tausende Menschen das Leben gekostet - und es werden weiter mehr. Man habe bisher allein in dem Land 3703 Tote gezählt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstagabend die Katastrophenschutzbehörde AFAD. Es gebe 22'286 Verletzte.

    Damit steigt die Zahl der Toten in der Türkei und in Syrien auf insgesamt mehr als 5200.

    Auch etwa 40 Stunden nach dem ersten schweren Beben im Südosten der Türkei werden weiter Hunderte Menschen in den Trümmern vermutet. Noch immer wurden Orte bisher nicht von Helfern erreicht.

  • 15.49 Uhr

    Rettungskräfte bergen Kinder lebendig aus den Trümmern

    Dramatische Rettung unter Trümmern

    Dramatische Rettung unter Trümmern

    Einen Tag nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien gelingt es Rettern immer wieder, Überlebende zu bergen. Aber die Zahl der Toten steigt dennoch immer weiter. Schnee und Kälte erschweren die Lage.

    07.02.2023

  • 15.20 Uhr

    Unesco prüft Erdbebenschäden an Kulturstätten

    Die UN-Kulturorganisation verschafft sich einen Überblick über Erdbebenschäden an historischen Monumenten im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Besonders besorgt sei sie über die Lage in der Altstadt der nordsyrischen Stadt Aleppo, wo die Festung erheblich beschädigt und der Turm der Westmauer eingestürzt sei, teilte die Unesco am Dienstag mit. In der Türkei sie sehr betrübt über den Einsturz mehrerer Gebäude in der Festung der Stadt und Schäden an den zum Weltkulturerbe gehörenden Hevsel-Gärten.

  • 15.10 Uhr

    Schweizer Spezialisten rechnen sich gute Chancen aus, Überlebende zu finden 

    Spezialisten der Schweizer Rettungskette sind am Dienstagmorgen im vom Erdbeben betroffenen süd-türkischen Hatay eingetroffen. Sie begannen mit Such- und Rettungsaktivitäten, um Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Es bestünden momentan noch gute Chancen, Verschüttete lebend zu retten.

    Das sagte Alessio Marazza, Oberst im Generalstab bei der Schweizer Armee, am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ein erstes Team sei bei Trümmern im Einsatz, wo man noch lebende Verschüttete vermute, sagte der Stabsschef des Lehrverbands Genie, Rettung und ABC.

    «Wenn es kalt ist, dehydriert man weniger und lebt länger unter Trümmern als im Sommer», sagte Marazza. Es sei sogar möglich, drei bis vier Tage zu überleben. Insgesamt sind 29 Angehörige der Schweizer Armee in der Türkei im Einsatz.

  • 14.38 Uhr

    Schweizer Retter richten in Südtürkei ihre Operationsbasis ein

    Spezialisten der Schweizer Rettungskette sind am Dienstag im süd-türkischen Hatay eingetroffen. Sie begannen mit Such- und Rettungsaktivitäten, um Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Die 80 Spezialistinnen und Spezialisten richteten in Hatay auch ihre Operationsbasis ein.

    Am Dienstagvormittag habe ein erstes Briefing mit den lokalen Behörden stattgefunden, um die genauen Bedürfnisse und die Einsatzorte zu definieren, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag auf seiner Webseite.

    Laut EDA fällt die Erdbebenkatastrophe in Syrien in eine Situation, die bereits im ganzen Land äusserst prekär ist. Hier sei eine mittelfristige Reaktion nötig. Das humanitäre Büro in Damaskus und die Schweizer Vertretungen in der Region würden momentan die Bedürfnisse ermitteln.

    Die bereits in Syrien tätige Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) plane, einen Teil ihrer Aktivitäten an die «neuen Bedürfnisse» anzupassen. Auch eine personelle Verstärkung aus den Schweizer Vertretungen in der Region werde in Betracht gezogen. Ausserdem wolle die Deza auf internationale Hilfsgesuche, insbesondere der Uno, reagieren, sobald diese offiziell veröffentlicht werden.

  • 14.18 Uhr

    Erdogan ruft nach Beben Ausnahmezustand in zehn Provinzen aus

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ruft nach der Erdbebenkatastrophe in der Südosttürkei einen Ausnahmezustand in zehn betroffenen Provinzen aus.

    «Um sicherzustellen, dass die Such- und Rettungsarbeiten und die anschliessenden Arbeiten schnell durchgeführt werden, habe ich beschlossen, auf der Grundlage der mir durch Artikel 119 der Verfassung übertragenen Befugnisse den Ausnahmezustand auszurufen», sagte Erdogan am Dienstag.

    Die Verfassung gibt dem Präsidenten das Recht, unter anderem im Falle von Naturkatastrophen einen Ausnahmezustand von einer Dauer von bis zu sechs Monaten auszurufen. Die Entscheidung dazu muss im Amtsblatt veröffentlicht und dem Parlament zur Zustimmung vorgelegt werden. Die Massnahme werde in zehn Provinzen für drei Monate gelten, kündigte Erdogan an. Man werde die entsprechenden Prozeduren einleiten.

    Das Kabinett unter Erdogan kann nach dem Gesetz zum Ausnahmezustand unter anderem beschliessen, Ausgangssperren zu verhängen, der Fahrzeugverkehr kann ausserdem zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Gegenden verboten werden, und Versammlungen und Demonstrationen können untersagt werden.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ruft den Notstand in mehreren betroffenen Provinzen aus. 
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ruft den Notstand in mehreren betroffenen Provinzen aus. 
    IMAGO/APAimages

    Die Zahl der Todesopfer allein in der Türkei sei inzwischen auf 3549 gestiegen, sagte Erdogan. Mehr als 22'000 Menschen seien verletzt worden. Mehr als 8000 Verschüttete seien gerettet worden. Mehr als 50'000 Rettungskräfte arbeiteten rund um die Uhr, immer mehr ausländische Helfer kämen hinzu. «Das ist eine der grössten Katastrophen unserer Region und der Welt, nicht nur der Geschichte unserer Republik», sagte Erdogan.

  • 12.38 Uhr

    Zahl der Todesopfer steigt auf rund 5000 an

    Die Zahl der Toten im Erdbebengebiet an der türkisch-syrischen Grenze steigt – und nach wie vor werden viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Insgesamt liegt die Zahl der Toten nach Angaben vom Dienstagvormittag inzwischen bei rund 5000.

    Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien zudem mehr als 23'500 Menschen verletzt. Tausende Gebäude stürzten ein. 

    Viele Menschen können nicht in ihre Häuser zurückkehren, weil sie eingestürzt sind oder eine Rückkehr wegen der Nachbeben zu gefährlich wäre. «Dieses Erdbeben hat 13,5 Millionen unserer Bürger direkt betroffen», sagte der türkische Städteminister Murat Kurum am Dienstag. Strassen und Wege seien nicht zugänglich, man arbeite daran, sie wieder passierbar zu machen.

    «Der Schmerz ist unbeschreiblich», sagte der Minister. Jede Stunde sei wertvoll. Er betonte, dass bei vergangenen Beben Menschen auch noch nach 100 Stunden gerettet worden seien. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, in der südtürkischen Stadt Antakya seien zwei Frauen nach rund 30 Stunden unter Trümmern lebend geborgen worden.

  • 12.34 Uhr

    Unicef befürchtet Tausende Kinder unter Todesopfern

    Das UNO-Kinderhilfswerks Unicef befürchtet, dass in der Türkei und Syrien mehrere Tausend Kinder getötet worden sein könnten. Es gebe zwar noch keinen genauen Überblick, aber davon müsse man angesichts der Gesamtzahl der Opfer ausgehen, sagte ein Unicef-Sprecher am Dienstag in Genf.

    Alle Hilfsorganisationen der UNO seien bei der Hilfe für die Erdbeben-Opfer stark engagiert. Bisher seien zwölf internationale Rettungsteams im Katastrophengebiet angekommen. «Wir erwarten im Laufe des Tages und morgen weitere 27 Teams», sagte der Sprecher des UNO-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke.

    Zu den Problemen bei der Bergung gehörten die beschädigten Strassen und ein Mangel an Lastwagen. In Syrien käme hinzu, dass Elektrizität und Kraftstoffe nicht ohne Weiteres verfügbar seien.

  • 12.06 Uhr

    Schweizer Armeeangehörige nehmen Suche auf

    Im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien bestehen momentan noch gute Chancen, Verschüttete lebend zu retten. «Wenn es kalt ist, dehydriert man weniger und lebt länger unter Trümmern als im Sommer», sagte Alessio Marazza, Oberst im Generalstab bei der Schweizer Armee, am Dienstag auf Anfrage. Es sei sogar möglich, drei bis vier Tage zu überleben.

    Marazza erklärte, wie der Einsatz der 29 Schweizer Armeeangehörigen angelaufen ist. Sie seien im Einsatzgebiet angekommen, erste Erkundungen seien im Gang. Ein erstes Team sei bei Trümmern im Einsatz, wo man noch lebende Verschüttete vermute, sagte der Stabsschef des Lehrverbands Genie, Rettung und ABC.

    Die Ankunft am Flughafen im türkischen Adana sei gut verlaufen. Eine erste Herausforderung sei das Verladen und Transportieren des Materials gewesen, darunter auch Baumaschinen wie Betonschneider und Bohrhammer. Mithilfe dieser und anderer Maschinen sollen die Verschütteten aus den Trümmern geholt werden. Dies sei die primäre Aufgabe der 20 Durchdiener des Kommandos Katastrophenhilfebereitschaftsverband, sagte Marazza.

    Ein Teil der neun Berufsmilitärs, die dabei sind, sei für die Sicherheit der 20 Retter zuständig. Ein weiterer Teil helfe, die internationale Hilfe zusammen mit Personal der Uno zu koordinieren, so Marazza weiter.

    Die 29 Armeeangehörigen sind ein Teil der insgesamt 80 Personen der Schweizer Katastrophenhilfe, die am Montagabend von Zürich nach Adana in der Türkei abgeflogen waren.

  • 11.59 Uhr

    Verzweifelte Suche nach Vermissten in Aleppo

    Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hält die Suche nach Vermissten weiter an. In Aleppo gelang es einem Syrer, telefonischen Kontakt zu verschütteten Verwandten aufzunehmen. Die internationale Hilfe läuft derweil erst schleppend an.

    Verzweifelte Suche nach Vermissten in Aleppo

    Verzweifelte Suche nach Vermissten in Aleppo

    Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hält die Suche nach Vermissten weiter an. In Aleppo gelang es einem Syrer, telefonischen Kontakt zu verschütteten Verwandten aufzunehmen. Die internationale Hilfe läuft schleppend an.

    07.02.2023

  • 11.52 Uhr

    Polizei nimmt vier Personen wegen Online-Kommentaren fest

    Die türkische Polizei hat vier Menschen wegen Kommentaren in Online-Netzwerken zum Erdbeben festgenommen. Die Festnahmen seien im Zusammenhang mit der Entdeckung von Nutzerkonten erfolgt, die «provokative Posts, die auf Angst und Panik abzielen,» verbreitet hätten, erklärte die Polizei am Dienstag. Nähere Angaben zum Inhalt der Posts machte sie jedoch nicht.

    In Online-Netzwerken in der Türkei verbreiten sich seit dem Beben am Montag massenhaft Nachrichten, in denen Menschen Mängel bei den Rettungsarbeiten und der Suche nach Verschütteten anprangern. Die Kritik bezieht sich vor allem auf die Lage in der an Syrien angrenzenden Provinz Hatay.

    Die türkische Polizei erklärte, in sozialen Medien werde auch zu weiteren Inhalten ermittelt. Gleichzeitig versicherte sie, «Adressen und Standortinformationen von Bürgern, die um Hilfe bitten», würden «sofort überprüft» und entsprechende Tätigkeiten koordiniert.

  • 10.30 Uhr

    Weiteres Erdbeben mit der Stärke 5,7 verzeichnet

    Laut der europäischen Erdbebenwarte EMSC hat in der Türkei die Erde ein weiteres Mal gebebt. Das Beben der Stärke 5,7 ereignete sich demnach im Osten des Landes. Dabei handle es sich um das 33 registrierte Erdbeben in den letzten 33 Stunden.

  • 10.05 Uhr

    Glückskette hat bereits über eine Million Franken gesammelt

    Die Glückskette hat seit ihrem Spendenaufruf für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien über eine Million Franken an Spenden erhalten. Die Betroffenheit bei der Schweizer Bevölkerung über die Katastrophe mit mindestens 5000 Toten sei sehr gross.

    Der Betrag, der seit Montag zusammengekommen sei, sei aber bisher nicht vergleichbar mit den Spenden für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine oder den Flutopfern nach dem Tsunami 2004 in Südostasien. Dies sagte Glückskette-Sprecherin Judith Schuler am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Die Glückskette hatte 2022 mit 154 Millionen Franken den zweithöchsten Jahres-Spendenbetrag ihrer Geschichte verzeichnet.

  • 9.54 Uhr

    Experte warnt: «Das war vermutlich nicht das letzte starke Erdbeben in dieser Region»

    Nach dem grossen Erdbeben am frühen Montagmorgen im Südosten der Türkei und Regionen in Syrien könnten es in nächster Zeit ähnlich grosse Beben in nahen Regionen geben. «Das war vermutlich nicht das letzte starke Erdbeben in dieser Region.

    Weitere können folgen, insbesondere in Richtung Nordosten weiter ins Landesinnere», sagte Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. Ursache seien Spannungsumlagerungen an der Plattengrenze infolge des Bebens vom Montag. «Die Gefahr ist für die Region leider nicht gebannt.»

    Lediglich für die Stelle des Hauptbebens sei davon auszugehen, dass die Spannung dort erst mal weg sei, sagte Bohnhoff. Auch die Wahrscheinlichkeit für Nachbeben sinke. «Die Nachbebenaktivität ist am stärksten unmittelbar nach dem Hauptbeben.»

    Das Beben betraf demnach die sogenannte Ostanatolische Verwerfungszone zwischen der Anatolischen und der Arabischen Erdplatte. Sie habe schon lange als stark erdbebengefährdet gegolten, weil es dort über viele Jahrhunderte seismisch ruhig gewesen sei, während sich an der Plattengrenze immer mehr Spannung aufgebaut habe. An der Stelle sei ein grosses Erdbeben daher überfällig gewesen.

  • 9.45 Uhr

    Wetterdienst erwartet Kälte, Regen und Schnee für Erdbebengebiete

    Der türkische Wetterdienst hat für die vom Erdbeben betroffenen Gebiete niedrige Temperaturen und teils Schneefall und Regen vorhergesagt.

    In den südöstlichen Provinzen Mardin und Diyarbakir werde Schnee erwartet, teilte die die Meteorologische Generaldirektion am Dienstag mit. In den Provinzen Malatya und Hatay soll es regnen. Winde könnten bis zu 50 Stundenkilometer erreichen. Am Kältesten werde es voraussichtlich in der Provinz Kahramanmaras, dem Epizentrum des Bebens. Die niedrigste dort zu erwartende Temperatur für Dienstag sei fünf Grad minus, die höchste ein Grad.

    Menschen wärmen sich in der Nacht auf Dienstag an einem Feuer auf. Der Wetterdienst rechnet mit anhaltender Kälte, Schnee und Regen. 
    Menschen wärmen sich in der Nacht auf Dienstag an einem Feuer auf. Der Wetterdienst rechnet mit anhaltender Kälte, Schnee und Regen. 
    Keystone/Erdem Sahin
  • 9.12 Uhr

    Grossbrand nach Erdbeben im Hafen von Iskenderun

    Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei ist im Hafen von Iskenderun ein Feuer ausgebrochen. Fernsehbilder vom Dienstag zeigten brennende Container und dichten schwarzen Qualm über dem Mittelmeerhafen. Ein Schiff der Küstenwache helfe beim Löschen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Berichten zufolge brach der Brand aus, nachdem während des Erdbebens Container umgestürzt waren.

    Fernsehbilder zeigen am Dienstagmorgen dichten Rauch über der Stadt Iskenderun in der Südostürkei. Der Hafen steht in Flammen. 
    Fernsehbilder zeigen am Dienstagmorgen dichten Rauch über der Stadt Iskenderun in der Südostürkei. Der Hafen steht in Flammen. 
    Keystone

    Wegen der Erdstösse im Südosten der Türkei und im Norden Syriens sind nach Regierungsangaben aus beiden Ländern etwa 4600 Menschen ums Leben gekommen.

  • 8.50 Uhr

    UNHCR: Erdbeben trifft viele ohnehin schon schutzlose Syrer*innen

    In Syrien haben die verheerenden Erdbeben nach UN-Angaben vor allem Menschen getroffen, die ohnehin schon schutzlos unter desaströsen Bedingungen leben. Viele Binnenflüchtlinge, die vor der Katastrophe in baufälligen Unterkünften wohnten, mussten die Nacht bei Schnee und eisigen Temperaturen im Freien verbringen, wie eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagmorgen sagte. «Bei den vielen Nachbeben und Erschütterungen hatten die Menschen Angst, in ihren Häusern zu bleiben.»

    Einige der betroffenen Gebiete seien zudem abgelegen und nur schwer erreichbar. Es gebe unter anderem nicht genügend Notunterkünfte, Decken und warme Kleidung für die Erdbebenopfer. In dem Bürgerkriegsland leben rund 6,8 Millionen Binnenvertriebene.

  • 8.30 Uhr

    Opferzahl in Türkei und Syrien nach Erdbeben steigt auf rund 4600

    Die Zahl der Toten in Syrien und der Türkei nach den verheerenden Erdbeben vom Montag ist auf etwa 4600 gestiegen. Das ging in der Nacht zum Dienstag aus Angaben aus den beiden Ländern hervor.

    Nach Angaben der türkischen Behörden wurden in zehn Provinzen des Landes mindestens 3381 Menschen getötet und mehr als 20'000 verletzt. In von der Regierung gehaltenen Gebieten Syriens stieg die Zahl der Todesopfer nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf mindestens 769 – bei etwa 1450 Verletzten. Im von Rebellen gehaltenen Nordwesten Syriens erklärten dort aktive Gruppen, es habe mindestens 450 Tote und viele Hundert Verletzte gegeben.

  • 8.26 Uhr

    Zahl der Toten in Syrien steigt nach Erdbeben auf 1561

    In Syrien werden nach den verheerenden Erdbeben weiterhin viele Tote geborgen. Das Land hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weisshelme bis Dienstagmorgen mindestens 1561 Tote gezählt. Mehr als 3500 Menschen wurden in dem Bürgerkriegsland zudem verletzt. Laut der Weisshelme sind bislang mehr als 210 Gebäude vollständig eingestürzt und 441 teilweise zerstört worden.

    Ein erstes Beben hatte den Südosten der Türkei und Regionen in Syrien am frühen Montagmorgen erschüttert. Mittags folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in der Region. Der türkische Katastrophenschutz Afad verzeichnete bis Dienstagmorgen Hunderte Nachbeben.

    Mitarbeiter des syrischen Zivilschutzes und Sicherheitskräfte durchsuchen die Trümmer eingestürzter Gebäude in Aleppo, Syrien.
    Mitarbeiter des syrischen Zivilschutzes und Sicherheitskräfte durchsuchen die Trümmer eingestürzter Gebäude in Aleppo, Syrien.
    Keystone

    Retter in Syrien vermuten, dass sich noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Die Suche über Nacht sei aufgrund von Sturm und fehlender Ausrüstung nur «sehr langsam» verlaufen, hiess es von den Weisshelmen, die in den von Rebellen gehaltenen Gebieten Syriens aktiv sind. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien zudem auch Mediziner überfordert und könnten nicht allen Verletzten das Leben retten.

    In der Türkei gibt es nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad bislang mindestens 3381 Todesopfer und mehr als 20'000 Verletzte.

  • 8.15 Uhr

    Zahl der Toten in Türkei steigt auf mehr als 3000

    Die Zahl der Todesopfer in der Türkei nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist auf 3381 gestiegen. Mehr als 20'000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad am Dienstag mit. Mehr als 5700 Gebäude seien eingestürzt. Orhan Tatar, Chef der Abteilung für Erdbeben und Risikoverminderung, rief die Menschen dazu auf, sich von beschädigten Gebäuden fernzuhalten.

    Rettungskräfte suchen in den Trümmern in Iskenderun in der Nacht auf Dienstag nach Überlebenden. 
    Rettungskräfte suchen in den Trümmern in Iskenderun in der Nacht auf Dienstag nach Überlebenden. 
    KEYSTONE/ERDEM SAHIN

    Die Wetterbedingungen seien sehr schlecht, sagte Tatar. Die Meteorologische Generaldirektion meldete für die betroffenen Regionen teils starken Schneefall, Platzregen und starke Winde. Die Temperaturen liegen teils um den Gefrierpunkt.

    Für Kahramanmaras etwa, dem Epizentrum des Bebens, meldete die Behörde Schnee und Wind. In der südosttürkischen Metropole Diyarbakir regnete es, im Tagesverlauf wird Schneefall vorausgesagt.

  • 7.20 Uhr

    Rettungsarbeiten in Türkei gehen weiter – Menschen verzweifelt

    Nach den schweren Erdbeben in der Südosttürkei gehen die Rettungsarbeiten weiter – die Situation ist dramatisch. Im südtürkischen Hatay sei der Strom ausgefallen, berichtete eine Augenzeugin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Hilfe werde dringend benötigt. Die Tankstellen hätten kein Benzin mehr und es gebe kein Brot zu kaufen. Auch in der Nachbarprovinz Osmaniye sei der Strom ausgefallen, sagte eine Reporterin des Senders CNN Türk.

    In der südosttürkischen Metropole Diyarbakir verbrachten viele Menschen die Nacht draussen, in Schulen oder Moscheen, wie ein dpa-Mitarbeiter berichtete. «Die Menschen haben Angst, in ihre Häuser zurückzukehren», sagte er. Mehrere Nachbeben seien zu spüren gewesen und es sei bitterkalt. Die Zelte der Katastrophenschutzbehörde Afad seien nicht beheizt und reichten nicht aus.

    Viele Einwohner Diyarbakirs versuchten, in die Dörfer zu gelangen. Die Häuser dort sind in der Regel einstöckig und gelten daher als sicherer. «Es herrscht Anspannung, die Menschen wissen wirklich nicht, was sie machen sollen», sagte er.

    Trauer und Verzweiflung nach Erdbeben in der Türkei

    Trauer und Verzweiflung nach Erdbeben in der Türkei

    Sie mussten die Nacht im Freien verbringen. Und das bei eisigen Temperaturen. Familien in der türkischen Stadt Kahramanmaras, mitten im Katastrophengebiet, versammelten sich um ein Lagerfeuer und versuchten, sich warmzuhalten.

    07.02.2023

  • 6.31 Uhr

    Israelische Hilfsdelegation in der Türkei angekommen

    Eine israelische Hilfsdelegation ist in die Türkei gereist, um dort nach dem schweren Erdbeben bei der Suche nach Verschütteten zu helfen. Die Delegation mit rund 150 Mitgliedern sei am Morgen gelandet, sagte eine israelische Militärsprecherin. Zwei Drittel davon sind den Angaben zufolge Mitglieder einer Such- und Rettungseinheit der Armee, die mit hochmoderner Ausrüstung im Einsatz ist.

    Israel sei bereit, zusätzliche humanitäre Hilfe zu leisten, wenn die Türkei dies wünsche, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Montagabend. Vorerst habe Ankara aber nur um eine Sucheinheit gebeten. «Wir sind uns bewusst, dass es weitere Erdbeben geben könnte», sagte der Sprecher. «Wir werden sofort nach der Landung mit der Arbeit beginnen.»

    Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit: Die kritische Überlebensgrenze für Verschüttete liegt normalerweise bei 72 Stunden – so lange kann ein Mensch in der Regel ohne Wasser überleben.

    Die israelische Einheit habe bereits nach einem Erdbeben 1999 in der Türkei Hilfe geleistet, sagte Hecht. Damals hatten die israelischen Rettungskräfte noch rund 100 Stunden nach einem schweren Erdbeben in Cinarcik an der türkischen Westküste ein neunjähriges israelisches Mädchen lebend aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses geborgen. Der Fall hatte für grosses Aufsehen gesorgt.

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte am Montag auch Hilfe für Opfer des Erdbebens in Syrien an, obwohl beide Länder sich offiziell im Kriegszustand befinden. Israelische Regierungsvertreter bestätigten, es sollten für sie Medikamente, Decken und Zelte geschickt werden.

  • 5.48 Uhr

    Katastrophenschutz: Bisher über 240 Nachbeben

    In der türkisch-syrischen Grenzregion hat es bisher 243 Nachbeben gegeben. Das teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad am Dienstag mit. Die Zahl der Todesopfer nach den verheerenden Erschütterungen vom Montagmorgen war zuletzt auf mehr als 4200 gestiegen. Der Afad-Vorsitzende, Yunus Sezer, gab in der Nacht zum Dienstag die Zahl der Toten in der Türkei mit 2921 an. Ausserdem seien 15'834 «unserer Bürger» verletzt. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weisshelme von Montagabend mindestens 1300 Menschen ums Leben.

    Das endgültige Ausmass der Katastrophe war weiter unklar, zahlreiche Menschen wurden unter Trümmern vermisst. Angehörige und Rettungskräfte suchten auch in der Nacht zum Dienstag weiter nach Verschütteten.

  • 5 Uhr

    Gouverneur: Zahlreiche Helfer reisen von Istanbul in Erdbebenregion

    Nach Angaben des türkischen Gouverneurs von Istanbul, Ali Yerlikaya, haben sich zahlreiche Helfer vom städtischen Flughafen aus auf den Weg in die von Erdbeben verheerend getroffene Südtürkei gemacht. «Wir sind dankbar». Um 06.00 Uhr (Ortszeit) seien bereits 12'752 Mitarbeiter und Freiwillige der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad mit 73 Flugzeugen aus Istanbul in die Erdbebenregion geschickt worden, teilte Yerlikaya in der Nacht zum Dienstag auf Twitter mit.

    Er teilte ausserdem ein Video, das zeigen soll, wie Hunderte von Helfern am Flughafen Istanbul dicht gedrängt auf ihre Abfertigung warten. Die Personen, die orangene Helme oder Leibchen tragen, seien auf dem Weg ins syrisch-türkische Grenzgebiet. Dort sind nach der Erdbebenkatastrophe weiterhin zahlreiche Menschen unter Trümmern vermisst. Angehörige und Rettungskräfte suchten auch in der Nacht zum Dienstag weiter nach Verschütteten.

  • 3.57 Uhr

    Australien und Neuseeland senden Hilfe

    Nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet senden Australien und Neuseeland Millionenhilfen. Sein Land werde umgerechnet 6,4 Millionen Franken als Soforthilfe über das Internationale Rote Kreuz schicken, sagte der australische Premierminister Anthony Albanese am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem neuseeländischen Amtskollegen Chris Hipkins in Canberra. «Australiens Hilfe wird auf die Bedürftigsten abzielen», betonte Albanse.

    Sicherheitskräfte und Mitglieder der Syrian Civil Defense suchen am Montag in den Trümmern eingestürzter Gebäude in Aleppo nach Überlebenden.
    Sicherheitskräfte und Mitglieder der Syrian Civil Defense suchen am Montag in den Trümmern eingestürzter Gebäude in Aleppo nach Überlebenden.
    Bild: Keystone/AP Photo/Omar Sanadiki

    Neuseeland will umgerechnet 877'000 Franken spenden. «Unsere Herzen sind bei den Betroffenen. Neuseeland wird auch zu den internationalen Bemühungen beitragen», erklärte Hipkins. Das Geld soll Teams des Roten Kreuzes dabei helfen, wichtige Hilfsgüter wie Lebensmittel, Zelte, Decken, Medikamente und psychologische Unterstützung ins Erdbebengebiet zu bringen.

  • 3.10 Uhr

    Mehr als 4200 Tote in Syrien und Türkei

    Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 4200 gestiegen. Der Vorsitzende der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad, Yunus Sezer, gab in der Nacht zum Dienstag die Zahl der Toten im eigenen Land mit 2921 an. Ausserdem seien 15'834 «unserer Bürger» verletzt. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weisshelme von Montagabend mindestens 1300 Menschen ums Leben.

    Das endgültige Ausmass der Katastrophe war weiter unklar, zahlreiche Menschen wurden unter Trümmern vermisst. Angehörige und Rettungskräfte suchten auch in der Nacht zum Dienstag weiter nach Verschütteten.

  • 2.22 Uhr

    UN machen Angaben zu zerstörten Gebäuden im Nordwesten Syriens

    Nach den Erdbeben mit Tausenden Toten in der Türkei und Syrien haben die Vereinten Nationen eine erste Einschätzung von Sachschäden in Syrien getroffen. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte, 224 Gebäude im Nordwesten des Landes seien zerstört und mindestens 325 weitere beschädigt worden, darunter auch Lagerhäuser für Hilfsgüter für das kriegsversehrte Land. Die UN hatten in Syrien monatlich etwa 2,7 Millionen Menschen mit grenzüberschreitenden Hilfslieferungen unterstützt, die in Folge der Erderschütterungen ins Stocken geraten könnten.

  • Dienstag, 0.55 Uhr

    Rettungskräfte in Türkei suchen nach Überlebenden

    Nach der Erdbebenkatastrophe haben Angehörige und Rettungskräfte bis spät in die Nacht nach Verschütteten gesucht. Das Gesundheitsministerium habe 4200 Helfer in das Katastrophengebiet entsandt, teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am späten Montagabend auf Twitter mit. Diese Zahl steige weiter. Zudem sind nach Angaben Kocas 813 Rettungswagen sowie 227 UMKE Teams - eine dem Gesundheitsministerium angegliederte Katastrophenhilfe - im Einsatz. Auch diese Zahl steige an. Verletzte und kranke Erdbebenopfer würden zunächst in Zelten medizinisch versorgt und anschliessend in Spitäler verlegt, so Koca in einem weiteren Tweet. Mit aller Kraft sei man vor Ort, um das Leid zu lindern.

    Auf einem Video der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu war zu sehen, wie eine Person in der Dunkelheit aus den Trümmern eines sechsstöckigen Gebäudes in Sanliurfa gerettet wurde. Dutzende Helfer sind inmitten der Trümmer am Unglücksort versammelt. Der Staatssender TRT teilte ein Video, auf dem zu sehen war, wie in der Stadt Malatya die Feuerwehr und Rettungskräfte der Polizei ein Kleinkind aus den Trümmern retten. Ein Helfer gibt dem Jungen aus Freude über den Rettungserfolg einen Kuss. Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay teilte am späten Montagabend mit, dass bereits 7840 Verschüttete gerettet worden seien.

    US-Präsident Joe Biden sicherte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan persönlich Unterstützung zu. Die beiden hätten am Montag telefoniert, teilte das Weisse Haus mit. In dem Gespräch habe Biden versichert, dass die USA dem Nato-Verbündeten Türkei «jede erforderliche Unterstützung» zur Bewältigung der Tragödie zukommen liessen. Rettungsteams aus den USA würden schnell in die Türkei entsandt, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten in dem Erdbebengebiet zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen.

    Eines der am schwersten vom Erdbeben betroffenen Gebiete war die Region Idlib in Syrien, die von Rebellen gehalten wird. Dies dürfte dort die staatliche Nothilfe erschweren. Nach mehr als elf Jahren Bürgerkrieg in Syrien kontrollieren Regierungstruppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad wieder rund zwei Drittel des Landes.

  • Montag, 23.05 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Montag

  • 23 Uhr

    Fast 8000 Menschen aus Trümmern gerettet

    Am späten Montagabend teilte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay mit, dass 7840 Menschen bereits aus den Trümmern gerettet worden seien.

  • 22.44 Uhr

    Ukraine bietet der Türkei Hilfe an

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Türkei Hilfe seines Landes bei der Bewältigung der Folgen des schweren Erdbebens angeboten. In seiner täglichen Videoansprache sagte Selenskyj am Montagabend, dass die Ukraine bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten helfen wolle. Er sprach von «traurigen Nachrichten» aus der Türkei und Syrien.

    Gleichzeitig sprach Selenskyj dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan angesichts der vielen Todesopfer sein Beileid aus. Dies gelte auch «für die Menschen in der syrischen Gesellschaft».

  • 22.40 Uhr

    Engere Zusammenarbeit auf EU-Ebene

    Als Reaktion auf die verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet wird auf EU-Ebene noch enger zusammengearbeitet. Der Krisenreaktionsmechanismus (IPCR) der Staatengemeinschaft sei durch die schwedische EU-Ratspräsidentschaft ausgelöst worden, hiess es in einer Mitteilung vom Montagabend. Dadurch sollen etwa Informationen schneller ausgetauscht werden.

    Grundsätzlich soll der Mechanismus in schweren und komplexen Krisen schnelle und koordinierte politische Entscheidungen ermöglichen, etwa im Fall von Terroranschlägen oder Gesundheitskrisen wie der Corona-Pandemie. Dabei kommen die EU-Institutionen, die EU-Staaten und andere Betroffene zusammen.

  • 22.37 Uhr

    Schweizer Helfer ins Erdbebengebiet abgeflogen

    Die Schweiz hat nach den schweren Erdbeben noch am Montagabend 80 Personen zur Katastrophenhilfe in die Türkei geschickt, darunter Spezialisten der Schweizer Armee für Genie und Rettung. Der Verein für Such- und Rettungshunde Redog flog mit zehn Personen und sechs Hunden ebenfalls in Zürich ab.

    Bereits am Nachmittag entsandte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ein Vorausdetachement mit zehn Spezialistinnen und Spezialisten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) ins Erdbebengebiet. Sie sollen die Bedürfnisse vor Ort abklären und sorgen für die reibungslose Einreise der Rettungskette Schweiz.

    Mehr dazu hier.

    Schweizer Experten und Rettungskräfte am Montagabend am Flughafen Zürich. 
    Schweizer Experten und Rettungskräfte am Montagabend am Flughafen Zürich. 
    Bild: Keystone/Michael Buholzer
  • 21.46 Uhr

    Schon 3600 Tote

    Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist auf mehr als 3600 gestiegen. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gab die Zahl der Toten im eigenen Land am Montagabend mit 2316 an. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weisshelme von Montagabend mindestens 1300 Menschen ums Leben.

    Das endgültige Ausmass der Katastrophe in der Grenzregion war weiter unklar, zahlreiche Menschen wurden unter Trümmern vermisst. Mehr als 15’000 Menschen wurden nach bisherigen Informationen verletzt.

  • 20.45 Uhr

    Aufräumarbeiten nach Erdbeben werden laut Welthungerhilfe langwierig

    Nach dem schlimmen Erdbeben in Syrien und der Türkei mit mehr als 3000 Toten rechnen Hilfsorganisationen mit langen Aufräumarbeiten. «Das ist so eine grosse Katastrophe, das wird dauern, bis das behoben ist», sagte Jesco Weickert von der Welthungerhilfe in der türkischen Provinzhauptstadt Gaziantep am Montagabend dem deutschen Sender ZDF.

    Die Stadt mit 2,5 Millionen Einwohnern habe viele mehrstöckige Apartmentgebäude. «Die Leute heizen mit Gas. Sie können sich vorstellen, was das für ein Aufwand ist, nur sicherzustellen, dass diese Gebäude nicht zusammenfallen, zu gucken, dass es keine Gasexplosionen gibt. Das wird sich alles noch sehr, sehr lange hinziehen», sagte Weickert. «Ich habe so etwas noch nie erlebt.»

    Nach seinen Angaben halten sich die Menschen nach den Beben zum Teil in Autos und Bushaltestellen auf – und «trauen sich einfach nicht in ihre Wohnungen rein». Die Türkei habe aber eine gute Nothilfestruktur.

  • 20.37 Uhr

    Mehr als 3000 Tote in Syrien und Türkei

    Nach der Erdbeben-Katastrophe in Syrien und der Türkei ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 3000 gestiegen. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weisshelme von Montagabend mindestens 1300 Menschen ums Leben. In der Türkei stieg die Zahl der Toten auf 1762, wie die Katastrophenschutzbehörde Afad meldete.

    Das tatsächliche Ausmass der Katastrophe war zunächst nicht absehbar, immer noch wurden zahlreiche Menschen unter Trümmern vermisst. Mehr als 15 000 Menschen wurden nach bisherigen Informationen in der Türkei und in Syrien verletzt.

    Diese Trümmer liegen in der türkischen Stadt Adana.
    Diese Trümmer liegen in der türkischen Stadt Adana.
    Bild: KEYSTONE

    Afad warnte unterdessen vor weiteren Nachbeben. Ein Vertreter der Rettungsorganisation forderte Menschen in den betroffenen Regionen dazu auf, von beschädigten Gebäuden fernzubleiben, wie der Sender CNN Türk berichtete. Mehr als 5600 Gebäude seien bei dem Beben bereits eingestürzt. Auch in Syrien stürzten mehr als 200 Häuser ein.

    Dem türkischen Katastrophendienst zufolge hatte das Hauptbeben am Morgen mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras eine Stärke von 7,7. Mittags erschütterte ein Beben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie in Istanbul die Erdbebenwarte Kandilli meldete. Afad verzeichnete insgesamt 185 Nachbeben.

  • 20.01 Uhr

    Pakistan schickt Hilfsteams in die Türkei

    Pakistan schickt nach dem schlimmen Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion Hilfsmannschaften in die Türkei. «Teams aus Ärzten, Sanitätern und Rettungskräften werden heute in die Türkei entsandt, um bei den laufenden Rettungsmassnahmen zu helfen», schrieb Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif am Montagabend auf Twitter. «Ein Flugzeug mit Medikamenten und anderen wichtigen Hilfsgütern wird ebenfalls bald auf den Weg gebracht.»

    Bereits am Nachmittag hatte der Regierungschef des südasiatischen Landes, das in der Vergangenheit selbst von verheerenden Erdbeben betroffen war, Unterstützung angeboten, um den «türkischen Brüdern und Schwestern in dieser schwierigen Zeit zu helfen». Mehr als 2500 Menschen kamen bei der Katastrophe in Syrien und der Türkei bis zum Montagabend ums Leben, rund 13 500 wurden verletzt.

  • 19.51 Uhr

    Syrien fordert internationale Staatengemeinschaft zur Hilfe auf

    Nach der Erdbeben-Katastrophe hat die syrische Regierung die internationale Staatengemeinschaft zur Hilfe aufgerufen. Das Aussenministerium in Damaskus richtete seinen Appell an die UN-Mitgliedsstaaten und internationale Hilfsorganisationen, um die Bemühungen «zur Bewältigung dieser menschlichen Katastrophe» zu unterstützen, wie die Staatsagentur SANA am Montag berichtete.

    Bei den Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet fürchten Retter immer noch zahlreiche Menschen unter den Trümmern. Im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind in beiden Ländern Tausende obdachlos geworden - und das bei eisigem Wetter.

  • 19.12 Uhr

    Rettungshündin Merida fliegt zu ihrem ersten Einsatz

    14 Rettungshunde fliegen am Montagabend in die Türkei. Einer davon ist Merida. Für die fünfeinhalbjährige Golden-Retriever-Hündin ist es ihr erster Einsatz.

    Merida ist spezialisiert darauf, verschüttete Personen zu finden, wie ihre Hundeführerin Silvia Dummermuth von Redog kurz vor dem Abflug erklärte. Redog ist der Schweizerische Verein für Such- und Rettungshunde.

    Ist Merida dann vor Ort im Einsatz kann sie rund 20 Minuten arbeiten, dann braucht sie etwa 10 Minuten Pause, um sich zu erholen. Dann geht die Suche weiter.

    Die Ausbildung eines Rettungshundes ist aufwändig und dauert lang – rund 4 bis 5 Jahre. Nur die ganz schnellen schaffen es in 3 Jahren, wie Dummermuth sagt. Im Einsatz sind die Hunde dann bis zu einem Alter von 5 Jahren.

  • 19.09 Uhr

    Erdogan ruft nach Erdbeben einwöchige Staatstrauer aus

    Nach der verheerenden Erdbeben-Katastrophe hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Flaggen aller Vertretungen im In- und Ausland sollen dafür bis Sonntag auf halbmast wehen, wie es auf dem Twitter-Account des Präsidenten am Montagabend hiess. Die Staatstrauer endet demnach am 12. Februar nach Sonnenuntergang.

    Erdogan hatte die Katastrophe als grösste Erdbeben seit 1939 bezeichnet. Nach Angaben von EU-Vertretern war es eines der stärksten in der Region in mehr als 100 Jahren. In Syrien und der Türkei kamen bisher mehr als 2500 Menschen ums Leben.

  • 18.48 Uhr

    Mehr als 2500 Todesopfer

    Nach der Erdbeben-Katastrophe in Syrien und der Türkei ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 2500 gestiegen. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weisshelme vom Montagabend mindestens 936 Menschen ums Leben. In der Türkei stieg die Zahl der Toten auf 1651, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

  • 18.38 Uhr

    Schneefall behindert Rettungseinsätze in Syrien

    Ein drohender Schneesturm könnte die Situation in den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien nach Einschätzung der Hilfsorganisation Care deutlich verschärfen. Aktuell befinden sich unzählige Menschen aufgrund von Warnungen vor Nachbeben oder, weil ihre Häuser und Unterkünfte eingestürzt sind, im Freien - trotz eisiger Kälte, wie Care am Montag im deutschen Bonn mitteilte.

    Die Hilfsarbeit werde durch das extreme Wetter und den Schneefall stark beeinträchtigt, weil viele Strassen nicht passierbar seien und man zahlreiche Lagerhäuser und Vorräte nicht erreichen könne. Care-Partnerorganisationen versuchten gleichwohl, die Menschen mit Decken, Lebensmitteln, Matratzen und Zelten zu versorgen. Mehr als 60 Prozent der 4,6 Millionen Einwohner Nordwestsyriens seien Binnenflüchtlinge. Sie fürchteten, durch die Erdbeben nun erneut vertrieben zu werden.

  • 18.36 Uhr

    Schweiz hat bereits Vorausdetachement entsandt

    Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) hat bereits am Montagnachmittag ein Vorausdetachement für die Hilfe im Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien entsandt. Es besteht aus zehn Spezialistinnen und Spezialisten, welche die Bedürfnisse vor Ort abklären.

    Dieses Detachement besteht vor allem aus Mitglieder des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH). Drei SKH-Experten sind bereits in der Türkei und unterstützen die nationale Behörde für Katastrophen- und Notfallmanagement des türkischen Innenministeriums.

    Auch für die Betroffenen in Syrien bereitet die Deza humanitäre Unterstützung vor, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montagabend weiter mitteilte. Die Bedürfnisse der Bevölkerung klärte der Bund ab.

    Das Hilfswerk Caritas teilte mit, es stehe mit den Partnerorganisationen vor Ort in Kontakt. Neben Hilfsgütern sicherte die Caritas bereits finanzielle Hilfe zu. Die Massnahmen fokussieren sich auf Syrien, wo die Caritas in Aleppo, Hama, Homs und Idlib bereits vor Ort ist.

    Die neun Mitarbeitenden unterstützen die lokalen Partner bei Nothilfeprogrammen. In erster Linie geht es dabei um die Verteilung von lebensnotwendigen Gütern wie Medikamenten und sauberem Wasser sowie Decken, Zeltplanen und Hygieneartikel. Ausserdem hilft die Caritas bei der Trümmerräumung.

    Die Glückskette lancierte einen Spendenaufruf. Sie steht in engem Kontakt mit ihren Schweizer Partnerorganisationen, welche bereits seit Jahren in der Nähe des Erdbebengebiets tätig sind.

  • 18.11 Uhr

    Mitsotakis und Erdogan sprechen wieder miteinander

    Die verheerenden Erdbeben in der Türkei sind Anlass eines ersten direkten Kontakts zwischen dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan seit Monaten. «Im Namen des griechischen Volkes habe ich mein tief empfundenes Beileid ausgesprochen», twitterte Mitsotakis nach dem Telefongespräch mit dem türkischen Präsidenten.

    Athen sei bereit weitere Hilfe zu leisten, fügte er hinzu. Wie es aus Mitsotakis Büro hiess, habe sich Erdogan bedankt.

    Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis drückte sein Beileid aus.
    Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis drückte sein Beileid aus.
    Bild: KEYSTONE

    Der türkische Präsident hatte vor fast zehn Monaten erklärt, er werde nicht mehr mit Mitsotakis reden. Hintergrund waren schwere Spannungen zwischen den beiden Nachbarstaaten im östlichen Mittelmeer. Griechenland hatte am Montagmorgen als eins der ersten Länder Hilfe für die Menschen in der Erdbebenregion der Türkei geleistet. Eine erste Rettungsmannschaft mit Spürhunden flog bereits ins Katastrophengebiet, wie die Regierung in Athen mitteilte.

    Die beiden Nato-Mitglieder hatten sich bereits gegenseitig bei schweren Erdbeben in der Türkei und Griechenland im Jahr 1999 geholfen. Diese Hilfe, die unter dem Namen «Erdbebendiplomatie» bekannt ist, leitete damals eine Phase der Entspannung ein.

    Athen und Ankara streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. In den vergangenen Monaten hatte der türkische Präsident wiederholt mit einer Invasion auf griechische Inseln gedroht.

  • 18 Uhr

    Glückskette sammelt für Opfer

    Die Glückskette hat am Montag einen Spendenaufruf für die von den Erdbeben betroffenen Menschen in der Türkei und Syrien gestartet. «Das Erdbeben, welches die Türkei und Syrien am 6. Februar erschütterte, ist das stärkste Erdbeben in der Türkei seit dem 17. August 1999» schreibt die Organisation in einer Mitteilung. Eine grosse Anzahl Menschen sei noch immer unter Trümmern eingeschlossen, starker Schneefall und tiefe Temperaturen würden die Bergungsarbeiten behindern. 

    Die Glückskette kläre mit Partnerorganisationen vor Ort, welche Form der Hilfe am dringendsten benötigt werde. «Derzeit konzentrieren sich alle Anstrengungen auf die Suche nach verschütteten oder vermissten Personen sowie auf die Bereitstellung von Nahrung, Wasser und Notunterkünften für die Überlebenden, die alles verloren haben», heisst es weiter.

    Spenden können direkt unter Glueckskette.ch platziert werden.

  • 17.46 Uhr

    Schweigeminute in der UNO-Vollversammlung

    Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York hat am Montag eine Schweigeminute für die Opfer des schweren Erdbebens in Syrien und der Türkei abgehalten. UNO-Mitarbeitende seien bereits vor Ort, um den Hilfsbedarf abzuschätzen und Hilfe zu leisten, erklärte UNO-Generalsekretär António Guterres.

    «Wir zählen auf die internationale Gemeinschaft, um den tausenden von Familien zu helfen, die von dieser Katastrophe betroffen sind, von denen viele in schwer zugänglichen Regionen bereits dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen waren», fügte Guterres hinzu.

  • 17.30 Uhr

    Rettungsteams aus den USA sind auf dem Weg

    Nach den verheerenden Erdbeben schicken auch die USA Hilfe ins Krisengebiet. Präsident Joe Biden teilte am Montag mit, erste Rettungsteams machten sich bereits auf den Weg, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten in dem Erdbebengebiet zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen. Man stimme sich eng mit den türkischen Behörden ab, um jegliche benötigte Hilfe zur Verfügung zu stellen, sagte Biden.

    Ausserdem unterstützten die USA humanitäre Partner in Syrien, die auf die Zerstörung dort reagierten, hiess es. Der Präsident sprach den Betroffenen der Katastrophe sein Beileid aus.

    Auch Aussenminister Blinken sagte, man sei entschlossen, alles Mögliche zu tun, um den von dem Erdbeben betroffenen Menschen in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten zu helfen.

  • 17.02 Uhr

    EU beruft Krisentreffen zur Koordinierung von Hilfe nach Erdbeben ein

    Die EU-Reaktion auf die verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet soll bei einem Krisentreffen koordiniert werden. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft berief für diesen Montagabend ein Sondertreffen auf Expertenebene ein. Ziel sei, die EU-Unterstützung in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission abzustimmen, teilte der Ratsvorsitz mit.

    Die sogenannte Integrierte Regelung für die politische Reaktion auf Krisen wird in schweren und komplexen Krisen genutzt, etwa bei Terroranschlägen oder Gesundheitskrisen wie der Coronapandemie. Sie soll etwa den schnellen Austausch von Informationen ermöglichen.

  • 16.45 Uhr

    Schweiz schickt noch heute Helfer ins Erdbebengebiet 

    Die Schweiz will nach den schweren Erdbeben noch am Montagabend 80 Personen zur Katastrophenhilfe in die Türkei schicken, darunter Spezialisten der Schweizer Armee für Genie und Rettung. Der Verein für Such- und Rettungshunde Redog plant zudem, sich mit mehreren Teams an den Rettungsaktionen zu beteiligen.

    Nach dem internationalen Hilfsaufruf der türkischen Behörden bereite die Humanitäre Hilfe des Bundes (Teil der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza) derzeit die Entsendung der Rettungskette Schweiz in die Katastrophengebiete der Türkei vor, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten mit.

    Der Start des Flugzeugs mit den 80 Helferinnen und Helfer ist für 21 Uhr am Flughafen Zürich vorgesehen. Das EDA stellte für den Montagabend weitere Informationen in Aussicht.

    Ein Mitglied des Schweizer Redog-Suchhundeteams mit seinem Spürhund. Sechs Personen reisen am Montag in die Türkei, um die türkischen Rettungsorgansiation GEA bei der Suche nach Überlebenden zu unterstützen. (Archivbild)
    Ein Mitglied des Schweizer Redog-Suchhundeteams mit seinem Spürhund. Sechs Personen reisen am Montag in die Türkei, um die türkischen Rettungsorgansiation GEA bei der Suche nach Überlebenden zu unterstützen. (Archivbild)
    Bild: Keystone 

    Bereits eine halbe Stunde früher, um 20.30 Uhr, will das Flugzeug mit Redog-Suchhundeteams starten. Die zehn Personen und sechs Hunde sollen gemeinsam mit der türkischen Rettungsorgansiation GEA Einsätze durchführen, wie Redog-Mediensprecherin Dagmar Wurzbacher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

  • 16.30 Uhr

    Zahl der Toten steigt auf mindestens 2300

    In der Türkei und in Syrien sind infolge der starken Erdbeben mindestens 2300 Menschen getötet worden. Der türkische Katastrophenschutz gab am Montagabend bekannt, dass im Südosten des Landes bisher 1498 Menschen Opfer des Erdbebens geworden seien. In Syrien stieg die Zahl der Toten auf mehr als 850, wie das Gesundheitsministerium sowie die Rettungsorganisation Weisshelme mitteilten. In dem Bürgerkriegsland seien bei der Katastrophe mehr als 2300 Menschen verletzt worden. In der Türkei sind bisherigen Erkenntnissen zufolge 8533 Menschen verletzt worden.

    Ein Bild der Zerstörung zeigt sich in Diyarbakır, Türkei, nach dem Erdbeben am 6. Februar 2023. 
    Ein Bild der Zerstörung zeigt sich in Diyarbakır, Türkei, nach dem Erdbeben am 6. Februar 2023. 
    Keystone/Refik Tekin 

    Es werden etliche weitere verschüttete Menschen unter den Trümmern vermutet. Den Menschen in den Katastrophenregionen steht laut Wetterbericht eine kalte Nacht, teilweise mit Minusgraden, bevor.

  • 16.10 Uhr

    Russland sagt Türkei und Syrien nach Erdbeben Hilfe zu

    Nach den verheerenden Erbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion hat Russland beiden Ländern Hilfe zugesagt. In den kommenden Stunden sollen Rettungskräfte vom russischen Zivilschutz nach Syrien geflogen werden, wie der Kreml am Montagnachmittag mitteilte. Präsident Wladimir Putin habe bereits mit seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad telefoniert. Auch der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan wolle die russische Hilfe annehmen, hiess es aus dem Kreml etwas später.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zusammen mit Kreml-Chef Wladimir Putin. Putin sagt der Türkeim und Syrien seine Unterstützung zu. 
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zusammen mit Kreml-Chef Wladimir Putin. Putin sagt der Türkeim und Syrien seine Unterstützung zu. 
    IMAGO/Vyacheslav Prokofyev

    Im Bürgerkriegsland Syrien gilt Russland als einer der wichtigsten Verbündeten von Machthaber Assad. Auch Moskau und Ankara haben – trotz einiger aussenpolitischer Differenzen – ein enges Verhältnis. Unter anderem unter türkischer Vermittlung kam etwa im vergangenen Juli ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über einen Korridor im Schwarzen Meer zustande. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war der Getreidetransport zuvor monatelang blockiert gewesen.

    Im Bürgerkriegsland Syrien gilt Russland als einer der wichtigsten Verbündeten von Machthaber Assad. Auch Moskau und Ankara haben – trotz einiger aussenpolitischer Differenzen – ein enges Verhältnis. 

    Amtskollegen unter sich: Syriens Machthaber Baschar al-Assad und Kreml-Chef Wladimir Putin haben ein enges Verhältnis. 
    Amtskollegen unter sich: Syriens Machthaber Baschar al-Assad und Kreml-Chef Wladimir Putin haben ein enges Verhältnis. 
    imago images/Mikhail Klimentyev
  • 15.30 Uhr

    Mehr als 1900 Tote nach Erdbebenkatastrophe

    Nach mehreren schweren Erdbeben am Montag in der türkisch-syrischen Grenzregion ist die Zahl der Toten auf mehr als 1900 gestiegen. Rund 10'000 Menschen in der Türkei und in Syrien wurden nach bisherigen Informationen verletzt.

    Nach Angaben von EU-Vertretern war das Erdbeben in der Nacht zum Montag eines der stärksten in der Region in mehr als 100 Jahren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach vom schwersten Beben seit 1939.

    In der Türkei seien 1121 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutzdienst Afad am Montagnachmittag mit. Mehr als 7500 Menschen seien verletzt worden. Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten waren völlig zerstörte Strassenzüge zu sehen.

    In Syrien stieg die Zahl der Toten auf etwa 800. Das teilten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weisshelme mit. In dem Bürgerkriegsland seien bei der Katastrophe mehr als 2200 Menschen verletzt worden. Angesichts vieler Verschütteter werde die Totenzahl noch steigen.

  • 13.55 Uhr

    Türkischstämmiger Nationalrat Atici zu den schweren Erdbeben

    «Das schreckliche Erdbeben in der Türkei betrifft viele von uns ganz direkt. Wir haben Freunde und Familie in der Region und sind schmerzlich betroffen. Wir sind schockiert und sehr traurig. Ich hoffe sehr, dass die Betroffenen jetzt schnell und genug Unterstützung bekommen.»

    Der Basler SP-Nationalrat Mustafa Atici äussert sich schwer betroffen von den folgenschweren Erdbeben.
    Der Basler SP-Nationalrat Mustafa Atici äussert sich schwer betroffen von den folgenschweren Erdbeben.
    Keystone

    Der Basler SP-Nationalrat Mustafa Atici zu den folgenschweren Erdbeben in der Türkei. Er wurde 1969 in der Stadt Elbistan im Südosten der Türkei geboren und stammt aus einer elfköpfigen Familie.

  • 13.45 Uhr

    Darum kommt es in der Türkei immer wieder zu schweren Beben

    Kaum ein Land ist häufiger von schweren Erdbeben betroffen als die Türkei. Sie liegt auf der kleinen Anatolischen Platte, die zwischen der nordwärts driftenden Arabischen Platte und der eurasischen Platte nach Westen verschoben wird.

    Die entstehenden Spannungen entladen sich regelmässig in Beben. Eine Auswahl der schwersten in der Region:

    Oktober 2020: Bei einem Erdbeben der Stärke 7,0 kommen in der westtürkischen Stadt Izmir mehr als 100 Menschen ums Leben. Auf der benachbarten griechischen Insel Samos sterben zwei Jugendliche. Mehr als 1000 Menschen werden verletzt und viele Häuser zerstört.

    Januar 2020: Ein Beben der Stärke 6,7 erschüttert die osttürkische Provinz Elazig. 41 Menschen sterben, Hunderte Häuser werden zerstört.

    Oktober/November 2011: Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert die Provinz Van im Südosten des Landes. Dabei sterben mindestens 600 Menschen. Fast 2300 Häuser werden zerstört. Rund zwei Wochen danach kommen bei einem Beben in der gleichen Region etwa 40 Menschen ums Leben.

    August 1999: Bei einer der schwersten Naturkatastrophen in der Geschichte der Türkei sterben mehr als 17 000 Menschen. Mindestens 24 000 werden verletzt. Das Epizentrum des Bebens liegt in der westtürkischen Stadt Izmit rund 100 Kilometer östlich von Istanbul.

  • 12.45 Uhr

    Erdogan: 45 Länder haben der Türkei Hilfe angeboten

    Die Türkei hat nach den schweren Erdbeben in der Region Hilfsangebote von rund 45 Ländern bekommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Montag in einer Fernsehansprache, in der Türkei seien 912 Menschen ums Leben gekommen. Rund 5400 seien verletzt und etwa 2470 aus zerstörten Gebäuden gerettet worden. Die Zahl der eingestürzten Gebäude gab er mit etwa 3000 an.

    «Da die Beseitigung der Trümmer in vielen Gebäuden im Erdbebengebiet noch andauert, wissen wir nicht, wie hoch die Zahl der Toten und Verletzten sein wird», sagte Erdogan. «Unsere Hoffnung ist, dass wir uns von dieser Katastrophe mit möglichst wenig Verlusten an Menschenleben erholen.» Er bete dafür, dass Gott die Türkei und die ganze Menschheit vor solchen Naturkatastrophen schütze. Hilfsangebote an die Türkei kamen unter anderem aus den USA, Griechenland, der Ukraine, Bulgarien, den Niederlanden und Israel.

  • 12.30 Uhr

    Erste Erdbebenwellen erreichten Zürich sechs Minuten nach Beben

    Das schwere Erdbeben in der südlichen Zentraltürkei ist auch in der Schweiz registriert worden. Erste Erdbebenwellen hätten die Messstation in Zürich rund sechs Minuten nach dem Beben erreicht, teilte der Schweizerische Erdbebendienst der ETH Zürich (SED) am Montag mit.

    Das Beben ereignete sich um 02.17 Uhr Schweizer Zeit in der Nähe der Stadt Gaziantep in der südlichen Zentraltürkei, rund 45 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Es hatte eine Stärke von 7,8. Elf Minuten später folgte ein Nachbeben der Stärke 6,7 rund 30 Kilometer nördlich des vorangegangenen Bebens.

    Die schweren Beben waren gemäss dem SED bis Nordkroatien spürbar. Sie haben in der Region zu schweren Schäden geführt. Hunderte Menschen sind ums Leben gekommen. In den kommenden Tagen und Wochen muss in der Region mit weiteren auch starken Nachbeben gerechnet werden, wie es in der Mitteilung hiess.

    Erdplatten um mehrere Meter verschoben

    Die folgenschweren Erdbeben ereigneten sich laut den Zürcher Erdbebenforschern in einer seismisch aktiven Region. In dieser treffen sich die sogenannte Anatolische, Arabische und die Afrikanische Platte. Nach bisherigen Erkenntnissen lag das Beben auf der Südwest-Nordost verlaufenden Ostanatolischen Störung.

    Ein Beben dieser Stärke versetze die Erdplatten innerhalb von 30 bis 40 Sekunden entlang einer Strecke von 180 bis 200 Kilometern um mehrere Meter, teilte der SED mit.

    Das Beben vom frühen Montag war eines der stärksten bekannten Beben in der Region. Die bisher grössten historischen Beben mit Magnituden von gegen 7,0 haben in den Jahren 1138 und 1822 die Stadt Aleppo in Syrien komplett verwüstet. Das Beben von 1822 forderte einige zehntausend Opfer.

    Seit 1970 sei es in der Region verhältnismässig ruhig. Es seien nur drei Beben mit Magnituden 6,0 oder mehr registriert worden. Das grösste davon habe die Region am 24. Januar 2020 mit einer Magnitude von 6,7 erschüttert.

  • 12.10 Uhr

    Schweiz sendet 80 Spezialisten in die Türkei

    Die Schweiz will nach dem schweren Erdbeben 80 Spezialisten zur Katastrophenhilfe in die Türkei senden. Die Abreise sei für Montagabend geplant, teilten die Bundesbehörden am Montag mit.

    Nach dem internationalen Hilfsaufruf der türkischen Behörden bereite die Humanitäre Hilfe des Bundes derzeit die Entsendung der Rettungskette Schweiz in die Katastrophengebiete der Türkei vor, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag mit.

    Die Schweizer Vertretungen in Ankara und Istanbul stünden in Kontakt mit den Behörden vor Ort. Dem EDA lägen derzeit keine Informationen über Schweizer Opfer in der Türkei vor. Die Schweizer Staatsangehörigen vor Ort seien gehalten, den Anweisungen der lokalen Behörden zu folgen.

    Auch in Bezug auf Syrien, das ebenfalls vom Erdbeben betroffen war, liegen dem EDA keine Informationen über Schweizer Opfer vor, wie es in der Stellungnahme weiter heisst. Aufgrund der prekären Sicherheitslage in Syrien riet EDA ohnehin von Reisen und Aufenthalten jeglicher Art in diesem Land ab.

  • 12.00 Uhr

    Schweizer Suchhundeteams in Erdbebengebiet entsendet

    Schweizer Redog-Suchhundeteams reisen am Montagabend ins Erdbebengebiet. Geplant sind Einsätze gemeinsam mit der türkischen Rettungsorganisation GEA sowie mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza).

    Am Einsatz zusammen mit der türkischen Rettungsorganisation GEA sind von Redog zehn Personen und sechs Hunde beteiligt, wie Redog-Mediensprecherin Dagmar Wurzbacher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag sagte.

    Am Deza-Einsatz würden weitere zwölf Personen und acht Hunde teilnehmen. Die Flüge der Helfer sollen noch am Montagabend in Zürich zwischen 19 Und 20 Uhr starten. Wann die Helfer mit ihren Hunden vor Ort zum Einsatz kommen werden, hängt laut Wurzbacher von der Situation vor Ort und allfälligen Nachbeben ab und wird aufgrund der Gefahren vor Ort entschieden.

    Der Schweizerische Verein für Such- und Rettungshunde (Redog) hilft unter anderem Menschen, die unter Trümmern verschüttet sind.

  • 11.52 Uhr

    Weiteres Beben der Stärke 7,5 erschüttert Südosttürkei

    Ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 hat die Südosttürkei erschüttert. Das Epizentrum habe in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag.

  • 10.31 Uhr

    Erdogan: 912 Tote bei Erdbeben in Türkei

    Die Zahl der Toten nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ist auf über 1000 gestiegen. Allein in der Türkei kamen 912 Menschen ums Leben.

    Mehr als 5300 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag. Mehr als 2400 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden.

    In Syrien stieg die Zahl der Todesopfer auf mehr als 380 Tote. Rund 1300 Menschen wurden verletzt, berichteten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Hilfsorganisation SAMS, die in von Rebellen kontrollierten Gebieten des Landes arbeitet.

    Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei blieben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep, sagte Vizepräsident Fuat Oktay am Montagmorgen. Der Sender CNN Türk zeigte Bilder von einem tiefen Riss in einer Landebahn am Flughafen Hatay.

    Hilfsorganisationen und Gemeinden in den betroffenen Regionen riefen neben Blutspenden auch zu Sachspenden auf und baten etwa um Decken, Heizer, Winterkleidung, Essenspakete und Babynahrung.

  • 11.10 Uhr

    Erste europäische Rettungskräfte unterwegs in betroffene Gebiete

    Gemäss dem Zentrum für Katastrophenhilfe der EU, seien erste Teams aus den Niederlanden und Rumänien in die betroffenen Gebiete unterwegs.

    Auch Führungskräfte der Europäischen Ländern zeigen sich erschüttert über das Unglück. EU-Komissions-Präsidentin Ursula von der Leyen schreibt auf Twitter: «Wir Trauern mit den Familien und Opfern.»

  • 10.50 Uhr

    Stromnetze in Syrien repariert

    In den Städten Aleppo, Latakia, Tartus und Hama würden die zuständigen Werkstätten dafür mit den notwendigen Werkstoffen ausgestattet, teilte das Elektrizitätsministerium am Montag mit. Welches Ausmass die Schäden haben und ob es etwa grossflächige Stromausfälle gibt, war zunächst unklar. Die Temperaturen fallen derzeit in einigen Orten nachts auf unter null Grad.

    In dem Bürgerkriegsland kommt es regelmässig zu Stromausfällen. Wegen einer schweren Wirtschaftskrise und internationaler Sanktionen herrscht Treibstoffmangel. Die Strom-Infrastruktur ist zudem immer wieder Ziel von Angriffen.

    In Syrien stürzten der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge in zahlreichen Städten Gebäude ein. Rettungsteams versuchten in der Nacht und im Morgengrauen, Menschen aus den Trümmern zu ziehen.

  • 10.41 Uhr

    Auch die Schweiz sichert Soforthilfe zu

    Die Schweiz ist bereit, nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien Soforthilfe zu leisten, wie Bundespräsident Alain Berset und Aussenminister Ignazio Cassis am Montag in Tweets erklärten.

    «Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Türkei und in Syrien, die von dem tragischen Erdbeben betroffen sind. Wir sprechen den Familien der Opfer unser Beileid aus und wünschen allen Verletzten gute Besserung», twitterte Berset weiter.

    Aussenminister Cassis stellte seinerseits auf Twitter fest, dass er nach dem schrecklichen Erdbeben in der Türkei und in Syrien seinem türkischen Amtskollegen Mevlut Cavusoglu das aufrichtige Beileid der Schweiz ausgesprochen habe. Die Schweiz stehe an der Seite der Türkei und bietet humanitäre Hilfe an.

    Dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) liegen derzeit keine Informationen über Schweizer Opfer vor, wie das EDA auf Anfrage gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

    Abklärungen dazu seien im Gang. Die Schweizer Vertretungen in Ankara und in Istanbul stünden in Kontakt mit den zuständigen Behörden vor Ort. Schweizer Staatsangehörige vor Ort seien angehalten, die Anweisungen der lokalen Behörden zu befolgen.

  • 10.20 Uhr

    Viele Nachbeben

    Es gab eine grosse Zahl von Nachbeben. Das Beben der Stärke 7,4 hat am frühen Montagmorgen die Südosttürkei erschüttert. Das Epizentrum lag nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad in der Provinz Kahramanmaras nahe der syrischen Grenze. Ein weiteres Beben der Stärke 6,6 sei kurz danach in der Provinz Gaziantep gemessen worden.

  • 10.10 Uhr

    Erdbeben in Nachbarländern spürbar

    Auch im Libanon, der an Syrien grenzt, war das Erdbeben zu spüren. In der Hauptstadt Beirut verliessen Anwohner teils fluchtartig ihre Häuser. Zu spüren war das Beben auch in Israel. Nach Angaben der israelischen Polizei gab es aber keine Verletzten oder Schäden.

  • 10.00 Uhr

    Jahrhundertealte Burg von Gaziantep nach dem Beben schwer beschädigt

    Der amerikanische Nachrichtensender CNN meldet, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Burg von Gaziantep in der Türkei wurde schwer beschädigt, nachdem ein starkes Erdbeben und Nachbeben am Montagmorgen den Süden des Landes erschüttert hatten.

    Die Burg von Gaziantep gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Die türkische Stadt war das Epizentrum der jüngsten Erdbeben.
    Die Burg von Gaziantep gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Die türkische Stadt war das Epizentrum der jüngsten Erdbeben.
    Imago

    Archäologischen Ausgrabungen zufolge wurde die Burg zunächst als Wachturm in der römischen Epoche im II. bis IV. nachchristlichen Jahrhundert errichtet und im Laufe der Zeit erweitert. Ihre heutige Form erhielt sie zwischen 527 und 565 n. Chr. während der Zeit des byzantinischen Kaisers Justinian I., so die Türkischen Museen, die offizielle Website der Museen und archäologischen Stätten des Landes. 

    In der Türkei stürzten mindestens 1700 Gebäude ein. Das Beben sei in zehn Provinzen zu spüren gewesen, sagte Vize-Präsident Oktay. Unter den eingestürzten Gebäuden sei neben Wohnhäusern auch ein Spital in der Stadt Iskenderun.

  • 9.12 Uhr

    Nato-Partner mobilisieren nach Erdbeben Unterstützung für Türkei

    Die Türkei bekommt nach dem schweren Erdbeben Hilfe von ihren Nato-Partnern. Alliierte seien dabei, Unterstützung zu mobilisieren, schrieb Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montagmorgen über den Kurznachrichtendienst Twitter.

    Er selbst sei in Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Aussenminister Mevlut Cavusoglu. Über seine Nachricht setzte Stoltenberg die Worte: «Uneingeschränkte Solidarität mit unserem Verbündeten Türkei nach diesem schrecklichen Erdbeben.»

  • 9.00 Uhr

    Schlechtes Wetter erschwert Rettungsarbeiten

    In der betroffenen Region herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt, zudem liegt an vielen Orten noch Schnee.

    Regen und Kälte erschwerten die Einsätze zusätzlich. «Wir brauchen dringend die Hilfe der internationalen Gemeinschaft», sagte Basel Termanini, Vorsitzender der Syrian American Medical Society (SAMS), der dpa. Die Lage sei «katastrophal».

    In der betroffenen Region herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt, zudem liegt an vielen Orten noch Schnee.

  • 8.30 Uhr

    Nach Israel kündigt auch Griechenland Unterstützung an

    Griechenland ist trotz der schweren Spannungen mit der Türkei bereit, Rettungsmannschaften in das Erdbebengebiet zu schicken. «Griechenland wird sofort helfen», erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis.

    Griechenland verfügt über Rettungsmannschaften (Emak) mit grosser Erfahrung in von Erdbeben heimgesuchten Regionen, da das Land – wie auch die Türkei – immer wieder Beben erlebt.

  • 8.00 Uhr

    Über 90 weitere Tote nach Beben – mehr als 300 Opfer allein in Syrien

    Bei dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion sind in Syrien nach Angaben der Hilfsorganisation SAMS mindestens 91 weitere Menschen ums Leben gekommen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer allein in Syrien auf mehr als 300.

    Hunderte seien zudem verletzt worden, sagte deren Vorsitzender, Basel Termanini, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Syrian American Medical Society (SAMS) arbeitet vor allem im Nordwesten des Bürgerkriegslandes und betreibt in den von Rebellen kontrollierten Gebieten etwa die Hälfte der Spitäler.

    In von der Regierung beherrschten Gebieten in Syrien kamen nach offiziellen Angaben zudem mindestens 237 Menschen ums Leben. Mehr als 600 Menschen seien verletzt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh dem Staatsfernsehen.

  • 7.50 Uhr

    Türkischer Präsident Erdogan verspricht rasche Hilfe

    Via Kurznachrichtendienst Twitter meldet sich der türkische Präsident Rcep Tayyip Erdogan in den frühen Morgenstunden zu den verheerenden Erdbeben. Er spricht allen betroffenen Bürgern sein Beileid aus. Such- und Rettungsteams seien unmittelbar in die Erdbeben-Region entsandt worden. Man hoffe, diese Katastrophe, gemeinsam und rasch, überstehen zu können.

    Der syrische Präsident Bashar al-Assad hat sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht öffentlich geäussert.

  • 7.45 Uhr

    Israel: «Bereit, jede notwendige Hilfe zu leisten»

    Israel will der Türkei nach dem schweren Erdbeben humanitäre Hilfe leisten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant wies Armee und Verteidigungsministerium am Montag an, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. «Unsere Sicherheitskräfte sind bereit, jegliche notwendige Hilfe zu leisten», sagte Galant. Israel habe Erfahrung mit Notfällen und dem Retten von Menschenleben.

    Der israelische Rettungsdienst Zaka teilte mit, man bereite die Entsendung einer Hilfsdelegation vor. Diese solle bei der Suche in eingestürzten Häusern helfen. Der israelische Aussenminister Eli Cohen sprach der Türkei angesichts des schweren Erdbebens sein aufrichtiges Beileid aus und kündigte ebenfalls Hilfe seines Ministeriums an.

  • 7.40 Uhr

    Tsunamiwarnung für Italien herabgestuft

    Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die in der Nacht für Italien eingegangene Tsunamiwarnung bereits wieder herabgestuft werden konnte.

  • 7.35 Uhr

    Über 230 Tote allein in Syrien

    Allein in Syrien seien nach offiziellen Angaben mehr als 230 Personen ums Leben gekommen. Und mehr als 600 Personen seien zudem in mehreren Provinzen in der türkisch-syrischen Grenzregion verletzt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Syriens, Ahmed Dhamirijeh zum Staatsfernsehen. 

  • 7.10 Uhr

    Opferzahlen steigen rasant

    Zwei heftige Erdbeben der Stärke 7,4 und 7,9 haben kurz nacheinander am frühen Montagmorgen den Südosten der Türkei und den Norden Syriens erschüttert. Dabei sind mehr als 170 Menschen ums Leben gekommen. In der Türkei starben mindestens 76 Menschen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad berichtete. Mindestens 440 Menschen seien verletzt worden. In Syrien seien zudem mindestens 99 Menschen ums Leben gekommen, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Gesundheitsministerium.

    Zahlreiche Menschen seien verletzt worden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur DHA am Montag unter Berufung auf lokale Behörden.

  • 6:30 Uhr

    Stärkstes Beben in Syrien seit 1995

    Laut Sana stürzten in zahlreichen Städten Gebäude ein. Fotos zeigten, wie Rettungsteams Menschen auf Tragbahren wegtrugen. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums Raed Ahmed sagte laut Sana, dies sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995.

    Rettungskräfte versuchen nach einem Erdbeben am Montagmorgen Verschütteten in einem eingestürzten Gebäude in Diyarbakir in Südostanatolien zu helfen.
    Rettungskräfte versuchen nach einem Erdbeben am Montagmorgen Verschütteten in einem eingestürzten Gebäude in Diyarbakir in Südostanatolien zu helfen.
    Bild: Keystone/AP Photo/Mahmut Bozarsan

    In der Provinz Sanliurfa seien mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, berichtete DHA unter Berufung auf den Gouverneur Salih Ayhan. Der Gouverneur der Provinz Malatya, Hulusi Sahin, meldete demnach 23 Tote.

    Bei dem schweren Erdbeben nahe der Grenze zu Syrien wurden 200 Menschen in den Provinzen Aleppo, Hama und Latakia verletzt, wie der stellvertretende syrische Gesundheitsminister Ahmed Dhamiriyeh der staatlichen Nachrichtenagentur Sana sagte.

    Die Rettungsorganisation Weisshelme sprach ihrerseits von Dutzenden Toten. «Wir reagieren mit allem, was wir können, um diejenigen zu retten, die unter den Trümmern liegen», sagte der Leiter der Gruppe, Raed Al Saleh. «Die Lage ist sehr tragisch», sagte ein Mitglied der Gruppe.

    Die Epizentren der Erdbeben am frühen Montagmorgen lagen nahe der Stadt Gaziantep, unweit der Grenze zu Syrien.
    Die Epizentren der Erdbeben am frühen Montagmorgen lagen nahe der Stadt Gaziantep, unweit der Grenze zu Syrien.
    Bild: Keystone/AP Graphics

    Das Epizentrum lag nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam in beiden Fällen nahe der Stadt Gaziantep, unweit der Grenze zu Syrien. Demnach ereigneten sich die Beben gegen 4.17 Uhr (Ortszeit/2.17 Uhr MEZ) und 4.28 Uhr (Ortszeit/2.28 Uhr MEZ) in einer Tiefe von 10 Kilometern.

  • 5.55 Uhr

    Internationale Hilfe nötig

    Der türkische Innenminister Süleyman Soylu sagte am Montagmorgen, dass Rettungsteams aus dem ganzen Land zusammengezogen würden. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten. Es sei zu insgesamt 22 teils starken Nachbeben gekommen.

    Ein Reporter der Nachrichtenagentur DHA berichtete, Menschen in der Provinz Kahramanmaras hätten in Panik ihre Häuser verlassen. Im Südosten der Türkei ist es zurzeit sehr kalt, teilweise liegt Schnee.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter: «Wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen.»

  • 5.30 Uhr

    Immer wieder schwere Erdbeben in Türkei

    Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der grössten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der grösste Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr.

    Ein Mann in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes in Diyarbakir in Südostanatolien. (6. Februar 2023)
    Ein Mann in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes in Diyarbakir in Südostanatolien. (6. Februar 2023)
    Bild: Keystone/Depo Photos via AP

Agenturen/red.