Dürre und Hitze Portugal kämpft gegen verheerende Waldbrände

dpa

10.7.2022 - 19:44

Wegen einer beispiellosen Hitzewelle hat Portugal mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen — wie hier in einem Wohngebiet nahe Lissabon.
Wegen einer beispiellosen Hitzewelle hat Portugal mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen — wie hier in einem Wohngebiet nahe Lissabon.
EPA/MARIO CRUZ/Keystone

Portugal hat infolge einer verheerenden Hitzewelle mit zahlreichen Waldbränden im ganzen Land zu kämpfen. Über 3000 Feuerwehrleute sind im Einsatz.

Inmitten einer schweren Dürre kämpft Portugal gegen mehrere Waldbrände. Nach Angaben des Zivilschutzes vom Sonntag waren landesweit mehr als 3000 Feuerwehrleute im Einsatz. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTP berichtete unter Berufung auf die Behörden von 29 Verletzten, darunter zwölf Feuerwehrleute. Zur Unterstützung der Löscharbeiten stellte die portugiesche Regierung nach eigenen Angaben 60 Flugzeuge bereit.

Die EU mobilisierte am Sonntag auf Antrag Portugals im Rahmen des Zivilschutzmechanismus ihre Flotte von Löschflugzeugen, um das Land bei der Bekämpfung der Waldbrände zu unterstützen. Nach Angaben des EU-Kommissars für Krisenschutz, Janez Lenarcic, sandte Spanien seinem iberischen Nachbarn unmittelbar zwei Löschflugzeuge. Angesichts der Waldbrände rief die Regierung am Samstag einen erhöhten Alarmzustand aus, der bis Freitag gelten soll.

Ministerpräsident António Costa verschob in dieser Woche einen geplanten Besuch in Mosambik. Zur Begründung erklärte sein Büro, die Wettervorhersagen deuteten auf eine «sehr ernste Verschlechterung» der Lage mit Blick auf die Brandgefahr in ländlichen Gebieten hin. Auch Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa verschob eine geplante Reise nach New York zum UN-Wirtschafts- und Sozialrat.

Bereits im Juni wurden 96 Prozent des Landes als unter schwerer oder extremer Dürre leidend eingestuft. Aktuell hat eine Hitzewelle Portugal erfasst, erwartet werden Temperaturen bis zu 43 Grad. Als besonders gefährdet geltende Wälder wurden für die Öffentlichkeit gesperrt, der Einsatz von schwerem landwirtschaftlichen Gerät und Feuerwerke wurden wegen der Brandgefahr verboten. «Dem Feuer vorzubeugen ist die beste Hilfe, die wir den Feuerwehrleuten geben können», twitterte Regierungschef Costa.