Ein Prestigeprojekt für Erdogan: Am 29. Oktober will der türkische Präsident den Neuen Flughafen Istanbul eröffnen.
Der Flughafen soll einmal der grösste der Welt werden. Vor allem aber will Erdogan mit dem gigantischen Bauprojekt seine Spuren hinterlassen. So wie einige Staatschefs, die sich zu Lebzeiten Monumente setzten.
So leuchtend sieht er sich wohl selbst gern. Präsident Nursultan Nasarbajew regiert Kasachstan seit 1990. Zu seinen eigenen Ehren liess er die Hauptstadt nach Astana verlegen.
Dort liess er nicht nur einen gigantischen Präsidentenpalast erbauen, sondern auch Flughäfen und Universitäten nach sich benennen.
Georges Pompidou regierte Frankreich zwischen 1969 und 1974 regierte. An ihn erinnert ein riesiges Gebäude in Paris, das seinen Namen trägt.
Das nach Centre Pompidou ist heute weltbekanntes Zentrum für moderne Kunst.
Auch der französische Präsident François Mitterrand, hier 1989 mit dem damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl und dem Bundespräsidenten Jean-Pascal Delamuraz in Basel, hinterlies seinem Volk einige bauliche Erinnerungen.
Ein Touristenmagnet ist etwa die gläserne Pyramide, die Mitterand im Innenhof des weltberühmten Louvre in Paris errichten liess.
1989 verewigte sich Mitterand gar mit seinem einen Triumphbogen - dem «Grossen Bogen der Brüderlichkeit».
Der einstige senegalesische Präsident Abdoulaye Wade plante für sein Land viele Prestigeprojekte. Fertig gestellt wurde aber nur eines ...
In Dakar liess er eine gigantische bronzene Riesen-Plastik einer dreiköpfigen Familie aufstellen, das «Monument de la Renaissance africaine».
Der erste Präsident der Côte d'Ivoire, Félix Houphouët-Boigny, ernannte in den 80er-Jahren kurzerhand sein Heimatdorf zur Hauptstadt des Landes.
Für 300 Millionen Franken liess er in seinem Dorf Yamoussoukro die Notre-Dame de la Paix errichten, eine Replikation des Petersdomes in Rom.
Diese Staatschefs setzen sich Monumente zu Lebzeiten
Ein Prestigeprojekt für Erdogan: Am 29. Oktober will der türkische Präsident den Neuen Flughafen Istanbul eröffnen.
Der Flughafen soll einmal der grösste der Welt werden. Vor allem aber will Erdogan mit dem gigantischen Bauprojekt seine Spuren hinterlassen. So wie einige Staatschefs, die sich zu Lebzeiten Monumente setzten.
So leuchtend sieht er sich wohl selbst gern. Präsident Nursultan Nasarbajew regiert Kasachstan seit 1990. Zu seinen eigenen Ehren liess er die Hauptstadt nach Astana verlegen.
Dort liess er nicht nur einen gigantischen Präsidentenpalast erbauen, sondern auch Flughäfen und Universitäten nach sich benennen.
Georges Pompidou regierte Frankreich zwischen 1969 und 1974 regierte. An ihn erinnert ein riesiges Gebäude in Paris, das seinen Namen trägt.
Das nach Centre Pompidou ist heute weltbekanntes Zentrum für moderne Kunst.
Auch der französische Präsident François Mitterrand, hier 1989 mit dem damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl und dem Bundespräsidenten Jean-Pascal Delamuraz in Basel, hinterlies seinem Volk einige bauliche Erinnerungen.
Ein Touristenmagnet ist etwa die gläserne Pyramide, die Mitterand im Innenhof des weltberühmten Louvre in Paris errichten liess.
1989 verewigte sich Mitterand gar mit seinem einen Triumphbogen - dem «Grossen Bogen der Brüderlichkeit».
Der einstige senegalesische Präsident Abdoulaye Wade plante für sein Land viele Prestigeprojekte. Fertig gestellt wurde aber nur eines ...
In Dakar liess er eine gigantische bronzene Riesen-Plastik einer dreiköpfigen Familie aufstellen, das «Monument de la Renaissance africaine».
Der erste Präsident der Côte d'Ivoire, Félix Houphouët-Boigny, ernannte in den 80er-Jahren kurzerhand sein Heimatdorf zur Hauptstadt des Landes.
Für 300 Millionen Franken liess er in seinem Dorf Yamoussoukro die Notre-Dame de la Paix errichten, eine Replikation des Petersdomes in Rom.
In Istanbul ist ein neuer Flughafen eröffnet worden, der bald der weltgrösste sein soll – für Präsident Erdogan ein riesiges Prestigeprojekt. Es wäre nicht der erste Bau, mit dem sich ein Staatsmann zu Lebzeiten selbst ein Denkmal setzt.
Dass ein Staat seine grossen Politiker nach deren Tod ehrt, etwa indem Gebäude nach ihnen benannt werden, ist normaler Teil nationaler Erinnerungskultur. Etwas anders verhält es sich indes mit Staatschefs, die zu Lebzeiten Ehren-Bauten errichten lassen, um sich diese gewissermassen selbst zu widmen.
Aktuellstes Beispiel ist der türkische Machthaber Recep Tayyip Erdogan, der am 29. Oktober einen neuen Flughafen in Istanbul eröffnen wird. Das 2014 begonnene riesige Projekt, das aktuell noch den Namen «Neuer Flughafen Istanbul» trägt, soll einst der grösste Flughafen der Welt werden.
Die Idee für den Bau eines weiteren Grossflughafens wurde ins Auge gefasst, als sich Istanbul 2011 für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2020 bewarb. Ungeachtet des Zuschlags an Tokio soll der 9000 Hektar grosse Airport mit einmal jährlich 150 Millionen Passagieren den jetzigen Rekordhalter Atlanta übertreffen.
Ein Prestigebau für Erdogan
Für die Türkei ist es ein gigantisches Prestigeprojekt. Für Präsident Erdogan fast mehr als das. Ein «Monument des Sieges» nannte er den Bau bei der Grundsteinlegung. Wenn der Flughafen nun vier Jahre später eröffnet wird, entsteht damit auch ein Monument für den türkischen Machthaber.
Das sieht man allein daran, dass für den grossen Festakt in den Terminals bereits gigantische Porträts Erdogans hängen. Und dann wäre da ja noch die Sache mit dem offiziellen Namen des Flughafens, der erst zur Eröffnung enthüllt wird: «Warum nicht Recep-Tayyip-Erdoğan-Flughafen?», schlug Ex-Verkehrsminister Ahmet Arslan bereits vor.
Wirklich überraschend wäre eine solche Selbstwidmung nach den letzten Jahren türkischer Regierungspolitik nicht. Auch angesichts der Tatsache, dass es in der Geschichte Dutzende Staatsoberhäupter gab, die sich zu Lebzeiten selbst Denkmäler setzten.
Neuer Istanbuler Flughafen soll einmal der grösste der Welt werden
Neuer Istanbuler Flughafen soll einmal der grösste der Welt werden
In Istanbul hat der grosse Umzug des Flughafens innerhalb der Metropole begonnen – und dauert das ganze Wochenende. (Archivbild)
Unter dem Arbeitstitel «Neuer Flughafen Istanbul» entsteht 35 Kilometer nördlich der türkischen Metropole am Bosporus noch immer der Airport der Superlative.
Der Neue Flughafen Istanbul löst den bestehenden Flughafen Istanbul-Atatürk in seiner Funktion als bisher grössten türkischen Airport ab.
Mit einmal jährlich bis zu 200 Millionen Passagieren ...
... soll der 9000 Hektar grosse neue Airport den bisherigen weltgrössten Flughafen in Atlanta übertreffen.
Nach der endgültigen Fertigstellung soll der Flughafen über sechs Start- und Landebahnen verfügen.
So bestünde Bedarf an einem weiteren Flughafen zwischen den Airports von Dalaman und Antalya, da dort grosses touristisches Potenzial vorhanden sei.
Der Flughafen, dessen Grundsteinlegung im Juni 2014 erfolgte, soll rund 100'000 Arbeitsplätze schaffen.
Eine Stadt für den Herrscher
Manchmal sind diese Monumente sogar ganze Städte. So liess sich Kasachstans Staatsgründer und Präsident Nursultan Nasarbajew eine ganze Stadt errichten. Die Hauptstadt liess der Machthaber vor 20 Jahren verlegen, von Almaty ins heutige Astana.
Astana ist komplett auf das Staatsoberhaupt ausgerichtet: Eine Universität ist ebenso nach ihm benannt wie der Flughafen, eine gläserne Pyramide ehrt ihn genauso wie ein Aussichtsturm, auf dem man die Hand in den Handabdruck Nasabajews legen und auf dessen Präsidentenpalast blicken kann.
Dass sich mächtige Männer gern verewigen, ist auch in Afrika keine Seltenheit. So machte der erste Präsident der Côte d'Ivoire, Félix Houphouët-Boigny, in den 80er-Jahren kurzerhand sein Heimatdorf zur Hauptstadt des Landes. Damit der winzige Ort Yamoussoukro präsidialer wirkte, liess er dort die Notre-Dame de la Paix bauen, eine Replikation des Petersdomes in Rom. Über 300 Millionen Franken kostete das Wahnsinnsprojekt.
Wesentlich verbreiteter sind die vergleichsweise bescheidenen Skulpturen-Denkmäler, mit denen sich Staatsoberhäupter gern ewige Monumente schaffen. So wie der einstige senegalesische Präsident Abdoulaye Wade, der in Dakar eine gigantische bronzene Riesen-Plastik einer dreiköpfigen Familie aufstellen liess, das «Monument de la Renaissance africaine». Höhe: knapp 50 Meter. Wie viele Skulpturen in Afrika stammen sie aus einer Fabrik in Nordkorea.
Frankreichs mächtige Bauherren
Wer nun glaubt, Europas Staatsoberhäupter wären vor derlei gigantomanischen Anfällen gefeit, liegt falsch. Man schaue nur auf den ehemaligen französischen Präsidenten Georges Pompidou, der das Land zwischen 1969 und 1974 regierte. Das nach ihm benannte, kunterbunte Centre Pompidou in Paris ist heute weltbekanntes Zentrum für moderne Kunst.
Auch einer seiner Nachfolger, François Mitterrand, klotzte lieber statt nur zu kleckern. Paris verdankt ihm nicht nur die Glas-Pyramide im Hof des Louvre, sondern mit dem 1989 errichteten «Grossen Bogen der Brüderlichkeit» auch einen eigenen Triumphbogen.
Das Rennen um den höchsten Wolkenkratzer
Wer wagt noch mehr? Das Rennen um den höchsten Wolkenkratzer
Zwar schlägt das «Zhongguo Zun», wie der seiner Vollendung harrende Wolkenkratzer (Mitte) in Peking offiziell heisst, keine weltweiten Rekorde, er wird aber das höchste Gebäude in Chinas Hauptstadt sein.
Mit 528 Metern Höhe wird der Zun-Turm sich immerhin in den Top Ten der höchsten Hochhäuser weltweit auf Platz neun wiederfinden - vorläufig, denn die Rekordjagd geht andernorts weiter.
Das «Taipei Financial Center» (Taipeh 101) in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh war mit 508 Metern und 101 Etagen zwischen 2004 und 2007 das höchste Gebäude der Welt.
Die Baukosten für das Bürohochhaus betrugen umgerechnet rund 1,8 Milliarden Franken.
Zu Ehren des 2016 verstorbenen thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej, dem neunten aus der Chakri-Dynastie, wird in Bangkok der «Grand Rama 9 Tower» hochgezogen. Seine Fertigstellung wird für 2022 erwartet. Mit 616 Metern Höhe und 125 Etagen steigt damit Thailand in die Top Ten ein.
Einen langen Schatten wirft der «Burj Khalifa in Dubai in den Vereinten Arabischen Emiraten.
Die Gebäudespitze des höchsten Bauwerks der Welt (828 Meter) lässt sich bei klarer Sicht in dem Wüstenstaat aus über 100 Kilometern Entfernung erkennen.
Saudi-Arabien will mit dem «Jeddah Tower» in der gleichnamigen Hafenstadt die Kilometermarke knacken. Ende 2019 soll das Hochhaus fertiggestellt werden und 1007 Meter weit in die Höhe ragen.
Das «One World Trade Center» steht am Ort des am 11. September 2011 durch einen Terroranschlag zerstörten World Trade Centers mit seinen chrakteristischen Zwillingstürmen in Manhattan. Mit 541 Metern ist es der höchste Wolkenkratzer der westlichen Welt.
Der Shanghai Tower in der gleichnamigen südchinesischen Metropole wurde 2015 fertiggestellt. Mit 632 Metern ist er der zweithöchste Wolkenkratzer der Welt. Die höchste Aussichtsplattform in der 121. Etage auf 561 m ist höher als die auf dem Burj Khalifa (555,70 m).
Der Glockenturm von Mekka überragt die Kaaba, die heiligste Stätte des Islam. Das mit 601 Metern dritthöchste Gebäude der Welt ist ein Hotel und kann bei Vollbelegung bis zu 30'000 Menschen beherbergen.
Aus dem Stadtbild der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ragt der «Lotte World Tower» mit seinen 555 Metern deutlich hervor.
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