Nicht unterschätzen45 Tote pro Jahr – die Schattenseite des Wander-Booms
Gil Bieler
18.10.2019
Die Gefahren des Wanderns nicht unterschätzen
Wandern ist in den letzten Jahren zum Volkssport geworden. Wie diese Gruppe in Melchsee-Frutt OW zieht es Schweizer allen Alters raus in die Natur.
Bild: Keystone
Doch viele überschätzen ihre Fitness – respektive unterschätzen, wie anspruchsvoll die gewählte Route ist. Die Rega muss jedes Jahr zwischen 600 und 1'100 Wanderer in Not retten.
Bild: Keystone
57 Personen kamen in der Schweiz 2018 beim Bergwandern ums Leben. Bergwanderwege sind anspruchsvoller als die «gewöhnlichen» – und weiss-rot-weiss signalisiert.
Bild: Keystone
Wichtig ist, sich vorab über die Wetterbedingungen und das Terrain auf der geplanten Wanderroute zu informieren. Denn, wie hier beim Aletschgletscher im Wallis, können Schnee und Bodenfrost zu einer gefährlichen Rutschpartie führen.
Bild: Keystone
Ebenfalls wichtig: regelmässig ausruhen, wie diese Wanderinnen auf der Rigi. Denn Müdigkeit erhöht das Risiko für Fehltritte, warnt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU).
Bild: Keystone
Wer umsichtig plant, seine Grenzen kennt und mit guter Ausrüstung loszieht, kann dem Ruf der Berge guten Gewissens folgen.
Bild: Keystone
Die Gefahren des Wanderns nicht unterschätzen
Wandern ist in den letzten Jahren zum Volkssport geworden. Wie diese Gruppe in Melchsee-Frutt OW zieht es Schweizer allen Alters raus in die Natur.
Bild: Keystone
Doch viele überschätzen ihre Fitness – respektive unterschätzen, wie anspruchsvoll die gewählte Route ist. Die Rega muss jedes Jahr zwischen 600 und 1'100 Wanderer in Not retten.
Bild: Keystone
57 Personen kamen in der Schweiz 2018 beim Bergwandern ums Leben. Bergwanderwege sind anspruchsvoller als die «gewöhnlichen» – und weiss-rot-weiss signalisiert.
Bild: Keystone
Wichtig ist, sich vorab über die Wetterbedingungen und das Terrain auf der geplanten Wanderroute zu informieren. Denn, wie hier beim Aletschgletscher im Wallis, können Schnee und Bodenfrost zu einer gefährlichen Rutschpartie führen.
Bild: Keystone
Ebenfalls wichtig: regelmässig ausruhen, wie diese Wanderinnen auf der Rigi. Denn Müdigkeit erhöht das Risiko für Fehltritte, warnt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU).
Bild: Keystone
Wer umsichtig plant, seine Grenzen kennt und mit guter Ausrüstung loszieht, kann dem Ruf der Berge guten Gewissens folgen.
Bild: Keystone
Hunderte Rettungseinsätze und Dutzende Todesfälle pro Jahr: Viele Schweizer unterschätzen die Gefahren beim Wandern. Dabei lässt sich das Risiko minimieren.
Man braucht verhältnismässig wenig Ausrüstung, kein dickes Portemonnaie, kommt raus in die Natur und kann erst noch tolle Fotos für den Facebook- oder Instagram-Account schiessen. Es gibt viele gute Gründe, weshalb das Wandern in der Schweiz seit einigen Jahren boomt. Wenn die Wetterbedingungen stimmen, herrscht auf hiesigen Wanderwegen Hochbetrieb – genauso wie im Luftraum darüber.
Die Rega-Helikopter retten jedes Jahr 600 bis 1’100 Wanderer, die in Notsituationen geraten sind. Die meisten davon aufgrund eines Unfalls, wie Rega-Sprecher Mathias Gehrig auf Anfrage erklärt. Und zwar nicht nur im Gebirge: Gut ein Drittel der im letzten Jahr geretteten Wanderer war im Mittelland unterwegs.
Zahlen zum laufenden Jahr gibt es zwar noch nicht. Doch der Schweizer Alpen-Club (SAC) veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht zu Bergnotfällen, in dem die Daten verschiedener Rettungsorganisationen zusammengefasst werden. Im vergangenen Jahr wurden 1'445 Notfälle von Bergwanderern gezählt, über 200 mehr als in den beiden Vorjahren. Jedoch herrschte 2018 auch besonders gutes Wanderwetter im Sommer und im Herbst.
Vorsicht vor Schnee und Bodenfrost
Was können Wanderer tun, damit sie unfallfrei nach Hause kommen? Eine gute Vorbereitung ist das A und O, wie Bruno Hasler, Bereichsleiter Ausbildung und Sicherheit beim SAC, sagt. Dazu gehört, sich über die Bedingungen auf der geplanten Wanderroute zu informieren: Gab es kürzlich Niederschläge? Und gibt es Stellen, wo bereits Schnee liegen könnte? «Gerade in dieser Jahreszeit ist das eines der Hauptprobleme», sagt Hasler. In den Morgenstunden sei der Boden teils noch gefroren, was Wanderer schnell einmal aus dem Tritt bringen könne.
Das kann fatale Folgen haben: So haben sich im langjährigen Schnitt pro Jahr 45 tödliche Unfälle beim Bergwandern ereignet. Das zeigen SAC-Zahlen für die Jahre 1984 bis 2018. Im vergangenen Jahr starben 57 Personen auf Bergwanderungen.
Zur Klärung: Bergwanderwege sind weiss-rot-weiss markiert und anspruchsvoller als die «gewöhnlichen» Wanderwege, die nur mit gelben Tafeln signalisiert sind. Routen mit blau-weisser Signalisation schliesslich sind Alpinwanderwege und damit am anstrengendsten.
Für die Planung empfiehlt Hasler neben den lokalen Wetterprognosen auch einen Blick auf die Webcams der Wandergebiete. Doch dieser kann trügen: «Ein Hang auf der Sonnenseite kann völlig schneefrei sein, doch auf der Schattenseite hinter der Passhöhe können ganz andere Bedingungen herrschen.» Man sollte daher immer auch beachten, welche Passagen der Wanderung sonnenexponiert sind (tendenziell eher südliche Lage) und welche schattig (tendenziell eher nördliche Lage). Der SAC hat auf seiner Website Ratschläge für die Vorbereitung zusammengestellt.
PEAK-Methode empfohlen
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) hat eine Kampagne lanciert, die vor den Gefahren bei Bergwanderungen warnt. Dabei wird Wanderern die PEAK-Methode empfohlen:
- P wie Planung: Route, Zeitbedarf und -reserven sowie Ausweichmöglichkeiten planen. Anforderungen, Wegverhältnisse und Wetter sollten berücksichtigt werden. Der Abstieg verdient besonderes Augenmerk, denn hier nimmt das Ausrutsch- und Absturzrisiko laut BfU zu: «Der Bewegungsablauf ist körperlich anspruchsvoll und die Müdigkeit oft erhöht.»
- E wie Einschätzen: «Bergwanderwege sind teilweise steil, schmal und exponiert und erfordern Trittsicherheit», heisst es in der Kampagne. Die eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen und schwierige Touren nicht allein unternehmen.
- A wie Ausrüstung: Feste Wanderschuhe mit Profilsohle sind ein Muss, ebenso sollte man Sonnen- und Regenschutz sowie warme Kleidung mitnehmen – im Gebirge kann das Wetter rasch umschlagen. Taschenapotheke und Handy für Notfälle nicht vergessen.
- K wie Kontrolle: Müdigkeit kann die Trittsicherheit stark beeinträchtigen. Regelmässig trinken, essen und rasten, um leistungsfähig und konzentriert zu bleiben. Wenn nötig, müsse man auch bereit sein, umzukehren.
Die Empfehlungen der BfU gibt's auch im Video.
Video: Youtube
«Man muss Ziele haben, man muss aber auch verzichten können – gerade im Alter», sagt alt Bundesrat Adolf Ogi, der als Kampagnenbotschafter amtet. Die Statistik gibt ihm recht: Bei den 50- bis 60-Jährigen gab es im vergangenen Jahr am meisten tödliche Wanderunfälle zu beklagen: 33 Personen in dieser Altersgruppe kamen ums Leben.
Twinigstrasse, Binntal, VS: Als die Engländer im 19. Jahrhundert die Reize des abgeschiedenen Binntals entdeckten, musste der alte Saumpfad durch die gefährliche Twingischlucht für Karren befahrbar gemacht werden. In den 1930er Jahren folgte die Postautostrasse, der heutige Wanderweg. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Länge: 8,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Canal d'Entreroches, VD: Eine schiffbare Wasserstrasse zwischen dem Mittelmeer und der Nordsee: Ein Traum, der im 17. Jahrhundert im Waadtland beinahe Realität geworden wäre. Die Wanderung führt entlang der Spuren dieses schliesslich nicht zu Ende gebrachten Bauvorhabens. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Dauer: 9,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Le Doubs, un paysage culturel, JU: Die Transportwege von den Dörfern auf dem Freiburger Hochplateau zu den Ufern des tief in den Jurakalk eingefressenen Flusses zeugen von frühindustriellen Produktionsbetrieben, die mit dem Aufkommen der Dampfmaschine an Wichtigkeit verloren. Dauer: 3 Stunden 30 Minuten; Länge: 12,5 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Pilgerweg nach Mariastein, BL/S0: Mariastein erfreut sich als zweitwichtigster Marienwallfahrtort der Schweiz ungebrochener Anziehungskraft über die Religionsgrenzen hinweg. Der historische Pilgerweg zur Felsenkapelle gibt Aufschluss über die Glaubensvorstellungen verschiedener Epochen. Dauer: 3 Stunden, Länge: 10.9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Obere Hauensteinlinie, BL: Die Tour im wilden Baselbiet führt entlang dem Bahnwanderweg von Läufelfingen nach Sissach bis zum Nordportal des Hauensteintunnels. Zu entdecken sind die pionierhaften Bauwerke für die einst äussert wichtige und anspruchsvolle Eisenbahnstrecke. Dauer: 2 Stunden 50 Minuten; Länge: 10,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alte Schollbergstrasse, SG: Als der Rhein noch ungezähmt durchs Tal floss, reichten seine Wasser bis an die Felswände des Schollbergs. Die eidgenössische Tagsatzung beschloss 1490, die Schlüssestelle zwischen Vild und Obertrübbach durch eine Strasse besser passierbar zu machen. Dauer: 2 Stunden 45 Minuten, Länge: 10,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Römerweg, Filzbach, GL: Der Panoramaweg entlang des Kerenzerbergs bieter spektakuläre Aussichten über den Walensee und auf die Churfirsten. Per Schiff geht es über den einst bedeutenden Wasserweg nach Weesen, das vor der Eröffnung der Autobahn 1986 ein wichtiger Hafenort war. Dauer: 3 Stunden 30 Minuten, Länge: 11,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Rigibahnen, LU/SZ: Der Panoramaweg entlang der 1931 stillgelegten Bergbahnstrecke von Kaltbad zur Scheidegg lässt nachvollziehen, wie geschäftstüchtige Innerschweizer im 19. Jahrhundert die «Königin der Berge» über ein Gesamtpaket von Bahn und Hotel vermarketet. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Länge: 7,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alter Brünigweg, OW/BE: Der Passweg über den Brünig könnte bereits in der Antike begangen worden sein. Die Wanderung startet in der katholischen Zentralschweiz und führt auf dem alten Saumpfad ins reformierte Berner Oberland, parallel zur Golden-Pass-Linie Richtung Haslital. Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, Länge: 5,1 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Auf den Grimsel, BE: Vom Transportweg zur Energielandschaft: Wie ein alpines Tal von tatkräftigen Menschen über Jahrhunderte überwunden und nutzbar gemacht wurde, lässt sich auf dem alten Saumpfad auf den Grimsel erleben. Dauer: 3 Stunden, Länge: 8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alte Averserstrass, GR: Die 1895 eröffnete Kunststrasse brachte den abgelegenen Dörfern im Hochtal die erste fahrbare Verbindung nach Andeer. Kühne Bogenbrücken begleiten den Weg zu den einsamen Walsersiedlungen, die bereits im 13. Jahrhundert entstanden sind. Dauer: 3 Stunden 30 Minunten, Länge: 12,4 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Madonna del Sasso, TI: Das Konzept des «Heiligen Berges» stammt aus der Zeit der Gegenreformation, als die Katholische Kirche mit neuen Strategien um Gläubige kämpfte. Die Rundwanderung führt zur Wallfahrtskirche Madonna del Sassound und bietet grandiose Aussichten über Locarno. Dauer: 1 Stunden, Länge: 2,3 Kilometer.
Schiffsbesatzung nach Brückeneinsturz in Baltimore wohlauf
Ein dramatischer Vorfall erschüttert die US-Stadt Baltimore: Ein Containerschiff rammt einen der Stützpfeiler einer Autobrücke und bringt sie zum Einsturz. Zumindest die Besatzung des Schiffes «Dali» bleibt bei dem Vorfall aber unverletzt, heisst es in einer Mitteilung, die der «New York Times» vorliegt.
26.03.2024
«War natürlich ein riesiger Schock»: Prinzessin Kate macht Krebserkrankung öffentlich
London, 22.03.2024: Es ist eine Schock-Nachricht: Die britische Prinzessin Kate hat Krebs. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie. Sie meldet sich mit einer Videobotschaft.
O-Ton Prinzessin Kate
«Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei. Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung. Das war natürlich ein riesiger Schock.»
William und sie hätten alles getan, was sie konnten, um das im Interesse der jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen.
O-Ton Prinzessin Kate
«Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»
Die Familie brauche jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre, während Kate ihre Behandlung abschliessen könne.
O-Ton Prinzessin Kate
«Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren. (...) Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.»
22.03.2024
Prinzessin Kate hat Krebs und bekommt Chemotherapie
London, 22.03.2024: Nachdem die Spekulationen aus dem Ruder gelaufen sind, meldet sich Prinzessin Kate nun überraschend selbst zu Wort. Ihre Diagnose ist ein Schock:
Bei der Prinzessin ist nach ihrer Bauch-Operation Krebs diagnostiziert worden. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie, das sagte sie in einer veröffentlichten Videobotschaft. Das sei natürlich ein grosser Schock gewesen, so die 42-Jährige. Zuvor hatte es wochenlang Spekulationen um ihren Gesundheitszustand gegeben.
Die Schwiegertochter von König Charles III., der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, nimmt seit Längerem keine öffentlichen Termine wahr. Nach Angaben des Palasts war Kate Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Eine Diagnose wurde nicht genannt, es hiess damals lediglich, dass es keine Krebserkrankung sei.
22.03.2024
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