Gastro Zürich fordert No-Show-Gebühren Wer trotz Reservation nicht auftaucht, soll bezahlen

Lea Oetiker

29.11.2024

Immer häufiger bleiben die reservierten Tische leer.
Immer häufiger bleiben die reservierten Tische leer.
IMAGO

Immer öfters bleiben die reservierten Plätze im Restaurant frei. Der Stadtzürcher Gastroverband will eine No-Show-Gebühr von 50 Franken pro Gast deshalb zum Standard machen.

Lea Oetiker

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Immer mehr Zürcher Restaurants führen No-Show-Gebühren ein, um dem Problem leerer reservierter Tische entgegenzuwirken.
  • Der Verband Gastro Zürich empfiehlt eine Gebühr von 50 Franken pro Person bei Nichterscheinen ohne rechtzeitige Absage, insbesondere für Gruppen ab sechs Personen.
  • In edlen Lokalen wird dies teils schon längst gemacht.

Reservierte Plätze in Zürcher Restaurants bleiben immer öfter leer. Einige Leute reservieren sogar mehrere Lokale für das Abendessen und entscheiden sich erst im letzten Moment, wo sie tatsächlich einkehren, sagt Florian Weber, Co-Geschäftsführer von Gastronom Michel Péclard, in der «NZZ». 

Als Reaktion darauf führen immer mehr Restaurants sogenannte No-Show-Gebühren ein. So auch die Péclard-Restaurants. Wer nicht erscheint, zahlt 50 Franken pro Person. Man nennt es auch die No-Show-Gebühr. In edlen Restaurants wie beispielsweise im Hotel Widder beträgt diese bis zu 200 Franken pro Gast.

50 Franken pro Person

Wenn es nach dem Vorstand von Gastro Zürich geht, soll diese Praxis in allen Betrieben der Stadt eingeführt werden. In einem Newsletter an die Mitglieder gibt der Verband Empfehlungen ab, wie Stornogebühren gehandhabt werden sollen.  So soll, wer eine Absagefrist von 24 Stunden nicht einhält, eine Gebühr von 50 Franken pro Person zahlen müssen – wenn für sechs Personen oder mehr reserviert wurde.

Marc Blickensdorfer vom Verband Gastro Stadt Zürich begründet diese Massnahme und erklärt, dass es nach der Pandemie und wegen des schlechten Sommers der städtischen Gastronomie nicht gut gehe. Es sei deshalb nötig, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, wo es nur gehe. Dazu gehöre auch das Verhindern von No-Shows.

In der gehobenen Gastronomie bereits etabliert

Das Konzept mit den Gebühren ist in der gehobenen Gastronomie bereits etabliert. In renommierten Restaurants wie dem Eleven Madison Park in New York oder The Restaurant im Zürcher Dolder wird der gesamte Betrag für Menü und Getränke im Voraus fällig, oft ohne Möglichkeit zur Rückerstattung.

Gemäss «NZZ» stösst das Modell vor allem bei jüngeren Gästen auf viel Verständnis, da sie ähnliche Praktiken bereits aus dem Ausland oder der Spitzengastronomie kennen.