Corona-Übersicht311 Neuinfektionen — Neuenburg führt Maskenpflicht in Läden ein
Agenturen/dor
19.8.2020
Das BAG meldet mit 311 Neuansteckungen einen starken Anstieg der Infektionszahlen. Auch der Kanton Neuenburg führt eine Maskenpflicht in Läden ein. Unterdessen müssen in Bulle FR 500 Personen nach Barbesuchen in Quarantäne. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 311 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Damit lag die Zahl so hoch wie seit vier Monaten nicht mehr.
Am Dienstag waren es noch 197 Neuansteckungen gewesen, am Montag 128, am Sonntag 200, am Samstag 253 und am Freitag 268. Nach den rekordhohen Neuansteckungszahlen von Anfang April - am 9. noch 785 innerhalb eines Tages — sank die Zahl ab dem 12. April kontinuierlich.
Am 19. April waren es 336 Ansteckungen. Und damit lag die Zahl der Neuinfektionen bis zum Mittwoch letztmals über 300. Ab dem 26. April sank die Zahl der Neuinfektionen schliesslich über längere Zeit unter die 200er-Marke.
500 Personen müssen nach Barbesuchen in Bulle FR in Quarantäne
Das Freiburger Kantonsarztamt hat am Mittwoch für 500 Personen eine Quarantäne verfügt. Dies, nachdem vier Menschen nach einem Besuch einer Bar in Bulle FR positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Wie die Direktion für Gesundheit und Soziales des Kantons Freiburg am Mittwoch mitteilte, besuchte eine dieser vier Personen später eine weitere Gaststätte. Zwei Tage später hielt sich eine andere, danach ebenfalls positiv getestete Person in diesen beiden Bars auf.
Die Quarantäne gegen die 500 Personen verfügte der Kanton Freiburg anhand von digitalen Listen, welche die beiden Betriebe aufgrund von QR-Code-Apps abliefern konnten. Die beiden Bars arbeiten mit dieser Handy-Applikation. In Quarantäne müssen auch einige Angestellte der beiden Betriebe. Sie alle erhalten eine Kurznachricht des Kantonsarztamts. Danach werden sie zur Bestätigung der Quarantäne telefonisch kontaktiert.
Auch Neuenburg führt Maskenpflicht in Läden ein
Nach Waadt, Genf und dem Jura gilt ab Freitag auch im Kanton Neuenburg eine Maskentragpflicht in den Läden. Die Massnahme gilt vorerst bis zum 30. September.
Ausserhalb der Läden wird das Tragen einer Maske in geschlossenen, öffentlichen Orten von den Neuenburger Behörden dringend empfohlen. In Bars, Restaurants und Diskotheken dürfen sich nur noch maximal 100 Personen aufhalten.
Seit dem 10. August stellten die Neuenburger Behörden eine Zunahme der Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen fest. Von anfänglich drei Fällen pro Tag wurde bis gegen Mitte des Monats ein Höchststand von bis zu sieben Fällen pro Tag registriert.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Auch Neuenburg führt die Maskenpflicht in Läden ein. Die Regel gilt ab Freitag bis zu 30. September.
500 Personen müssen nach Barbesuchen in Bulle FR in Quarantäne.
Weil die Balearen neu auf der Liste der Risikogebiete sind, fliegt Swiss Reisende mit einem Sonderflug in die Schweiz zurück.
Die Mitte Juli verhängten Massnahmen im Tessin bleiben noch bis 7. September bestehen.
Australiens Premierminister will eine Impfpflicht für sein Land, sobald ein Corona-Impstoff verfügbar ist.
Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hält eine Impfung gegen Covid-19 für erste Bevölkerungsgruppen bereits Anfang 2021 für möglich.
In der Schweiz sind in den vergangenen 24 Stunden 311 Neuinfektionen registriert worden, so viel wie seit April nicht mehr.
Papst Franziskus hat in seiner Generalaudienz Gerechtigkeit im Umgang mit der Pandemie gefordert.
21.54 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch
21.38 Uhr: Schweden hat die höchste Zahl an Todesfällen seit 150 Jahren
Schweden verzeichnet die höchste Todeszahl seit 150 Jahren. Dies teilte die Statistikbehörde des Landes mit. starben in Schweden bis Ende Juni rund 4500 Menschen an Covid-19. Demnach habe es in diese Jahr insgesamt 51'405 Todesfälle gegeben — mehr als in jedem anderem Jahr seit 1869.
Schweden hatte im Vergleich mit anderen Ländern deutlich mildere Beschränkungen erlassen und überwiegend auf Freiwilligkeit gesetzt. Die Wirtschaft brach jedoch trotzdem ein.
21.19 Uhr: Estland will am 1. September mit Präsenzunterricht starten
Der Schulbeginn in dem baltischen EU-Land solle «so normal wie möglich» erfolgen, sagte Bildungsminister Mailis Reps in Tallinn. Nach den pandemiebedingten Schulschliessungen und der Umstellung auf Fernunterricht im vergangenen Schuljahr soll wieder ein geregelter Unterricht angeboten werden. «Es besteht keine Notwendigkeit, mit digitalem Lernen fortzufahren», sagte Reps. Weiterhin seien aber Schutzmassnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus von entscheidender Bedeutung, hiess es in einer Mitteilung ihres Ministeriums.
Sollte erneut ein Übergang auf Fernunterricht nötig werden, soll dieser fallweise in einem bestimmten Gebäude, einer bestimmten Schule oder einer bestimmten Gegend erfolgen. «Die Regierung möchte in jedem Fall vermeiden, die Bildungseinrichtungen anzuweisen, komplett auf Fernunterricht umzustellen», sagte Reps. Jede Bildungseinrichtung in Estland und deren Leiter müssten Vorkehrungen treffen, um die Corona-Risiken zu minimieren. Dazu wurde vom Bildungsministerium ein Katalog mit Ratschlägen ausgearbeitet. Estland mit 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 2207 bestätigte Infektionen und 63 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
20.51 Uhr: Ständeratskommission will mehr Corona-Hilfe für Kultur
Zur Bewältigung der Corona-Krise verlangt die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (WBK) mehr Geld für die Kultur. Der Höchstbetrag für Leistungsvereinbarungen zur Unterstützung der Kulturunternehmen soll von 80 auf 100 Millionen Franken erhöht werden.
Dies teilten die Parlamentsdienste mit. Der Entscheid fiel mit 6 zu 4 Stimmen. Die Nationalratskommission stellt den gleichen Antrag. Die WBK verlange ausserdem, dass eine Lösung für die Frage der Unterstützung von Schaustellern gefunden werde, heisst es. Betroffene demonstrierten auf dem Bundesplatz und machten so auf ihre «missliche Lage» aufmerksam.
Bei der familienergänzenden Kinderbetreuung sieht die WBK aktuell keinen Handlungsbedarf. Es sei ihr aber ein Anliegen, dass Kitas und weitere Institutionen einer Verschlechterung der Lage erneut finanziell unterstützt werden könnten. Die Schwesterkommission geht weiter: Sie verlangt eine gesetzliche Grundlage für die Kita-Hilfe auch nach Ablauf der Corona-Notverordnung.
Für Diskussionen sorgten in der Ständeratskommission die Modalitäten einer Unterstützung der Fussball- und Eishockeyligen durch den Bund. Einstimmig hat sich die WBK für einen zusätzlichen Artikel ausgesprochen. Zudem will sie bei einem Modell der Darlehensvergabe zu bleiben.
Die zinslosen Darlehen sollen höchstens 25 Prozent des betrieblichen Aufwands der Clubs der Saison 2018/2019 betragen und sollen innert höchstens 10 Jahren zurückzuzahlen sein. Die dafür von den Clubs verlangten Sicherheiten sollen auf 25 Prozent gesetzt werden. Falls die Darlehen nicht innerhalb von drei Jahren zurückbezahlt werden, sollen die Löhne gekürzt werden.
20.27 Uhr: Drive-in-Gruselkabinett lässt Japaner in Corona-Zeiten erschaudern
Sich unter Einhaltung der Abstandsregeln mal so richtig gruseln — in Tokio ist das kein Problem. Die Produktionsfirma Kowagarasetai hat ein Horrorhaus gebaut, das genau das ermöglichen soll. Im Drive-in-Gruselkabinett attackieren als Zombies verkleidete Schauspieler Autos und beschmieren sie mit Kunstblut, während Besucher die Show sicher im Innern ihrer Fahrzeuge erleben.
Mit dem Drive-in hätten sie angefangen, weil sie wegen des Coronavirus im traditionellen Horrorhaus nicht nah genug an die Besucher herankönnten, sagt der Gruselkabinett-Darsteller Daichi Ono. «Aber der Abstand (zwischen Kunden und Künstlern) ist so tatsächlich kleiner geworden, weil nur ein Fenster zwischen ihnen ist.»
Da es keinen direkten Kontakt zwischen Zuschauern und Darstellern gibt, liegt das Risiko einer Virusübertragung während der 13-minütigen Horrorshow praktisch bei null. Zwei weitere Vorteile des Drive-in-Gruselkabinetts: In ihren Autos können die Besucher so laut schreien wie sie wollen. Und sobald der Horror vorbei ist, reinigen die «Zombies» auch noch die Autos, die sie kurz zuvor attackiert haben.
19.46 Uhr: Zahl der Corona-Toten im Iran auf mehr als 20'000 gestiegen
Im Iran hat die Zahl der Todesopfer durch die Corona-Pandemie die Schwelle von 20'000 Fällen überschritten. Seit den am 19. Februar registrierten ersten Ansteckungen im Land seien 20'125 Infizierte gestorben, teilte das iranische Gesundheitsministerium am Mittwoch in Teheran mit. In den vergangenen 24 Stunden seien 153 Corona-Tote registriert worden, führte Ministeriumssprecherin Sima Sadat Lari aus.
Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus stieg demnach um 2444 auf 350'279 Fälle. Seit Mai breitet sich das Coronavirus wieder stärker im Iran aus, seit Ende Juni ist die Zahl der täglichen Todesopfer deutlich angestiegen.
Am Freitag beginnt im Iran das Aschura-Fest, das in dem schiitischen Land eine große Bedeutung hat. Ministeriumssprecherin Lari rief die Bevölkerung dazu auf, dabei die Regeln zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzuhalten.
19.12 Uhr: Neuenburg führt Maskenpflicht in Läden ein
Nach Waadt, Genf und dem Jura gilt ab Freitag auch im Kanton Neuenburg eine Maskentragpflicht in den Läden. Die Massnahme gilt vorerst bis zum 30. September.
Ausserhalb der Läden wird das Tragen einer Maske in geschlossenen, öffentlichen Orten von den Neuenburger Behörden dringend empfohlen. In Bars, Restaurants und Diskotheken dürfen sich nur noch maximal 100 Personen aufhalten.
Seit dem 10. August stellten die Neuenburger Behörden eine Zunahme der Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen fest. Von anfänglich drei Fällen pro Tag wurde bis gegen Mitte des Monats ein Höchststand von bis zu sieben Fällen pro Tag registriert.
18.58 Uhr: Luken dicht: Fähre bleibt wegen Corona-Verdacht vorerst in Tunesien
Die tunesische Schifffahrtsgesellschaft hat die geplante Abfahrt einer Fähre aus dem Hafen der Hauptstadt Tunis aufgrund eines Corona-Verdachts innerhalb der Besatzung vorerst abgesagt. Das Schiff hätte heute Mittwoch mit 920 Passagieren in Richtung Italien aufbrechen sollen, teilte die Behörde mit. Bei gleich vier Mitgliedern der Besatzung bestehe jedoch der Verdacht einer Coronavirus-Infektion. Wann das Schiff gen Genua aufbrechen soll, blieb zunächst unklar. Bis die Corona-Tests der vier Besatzungsmitglieder negativ zurückkommen, soll das Schiff nach Angaben eines Zollbeamten aber im Hafen von Tunis vor Anker liegen. Die Besatzung sei ins Krankenhaus gebracht worden.
Die Fährstrecke zwischen der italienischen Hafenstadt Genua und der tunesischen Hauptstadt ist vor allem bei in Europa lebenden Tunesiern beliebt. Tunesien hat seine Grenzen seit dem 27. Juni wieder vollständig geöffnet. Auch internationale Flüge waren nach einer dreimonatigen Sperre und einem selbsterklärten Sieg über das Virus wieder aufgenommen worden. In dem nordafrikanischen Land, das auch bei Urlaubern aus Europa beliebt ist, wurden zuletzt vermehrt neue Corona-Infektionen gemeldet.
18.35 Uhr: Vier Monate altes Baby in Portugal stirbt nach Corona-Infektion
In Lissabon ist ein vier Monate altes Baby an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das kleine Mädchen litt von Geburt an an einer schweren Herzerkrankung, wie die portugiesischen Gesundheitsbehörden mitteilten. Infolge der Corona-Infektion zog sich das Baby demnach eine Herzmuskelentzündung zu und starb letztlich an einem septischen Schock.
Kinder sterben nur selten an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. In Portugal haben sich insgesamt bislang mehr als 54'700 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert, mehr als 1780 starben daran.
18.11 Uhr: Griechenland führt Maskenpflicht für Mykonos und Chalkidiki ein
Griechenland verschärft wegen eines Anstiegs der Coronavirus-Infektionen die Schutzmassnahmen für zwei Urlaubsgebiete: Von Freitag an gilt eine Maskenpflicht auf der Insel Mykonos und der Halbinseln Chalkidiki, wie der griechische Zivilschutz am Mittwoch mitteilte. Die Maskenpflicht gilt bis Ende August im Innen- wie auch im Aussenbereich.
Bis zum 31. August sind auch Konzerte, Feiern, religiöse Zeremonien, Märkte und Zusammenkünfte von mehr als neun Personen in den beiden Touristengebieten untersagt. Restaurant-Betreiber müssen darauf achten, dass pro Tisch nur vier Gäste Platz nehmen — oder sechs bei Familienmitgliedern. Ähnliche Massnahmen waren in der Vergangenheit auf Inseln wie Paros und Antiparos ergriffen worden.
Wegen der Corona-Pandemie müssen Bars und Restaurants seit einigen Tagen auf Touristeninseln wie Mykonos und in Regionen wie Athen zwischen Mitternacht und 7.00 Uhr morgens (Ortszeit) schliessen. Die Gegenden sind im Vergleich zum Rest des Landes stärker von der Corona-Pandemie betroffen.
Griechenland ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bisher besser durch die Pandemie gekommen. Seit Februar wurden in Griechenland 7472 Coronavirus-Infektionen bei 232 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert. Zuletzt bereitete den griechischen Behörden ein Anstieg bei den Neuinfektionen jedoch Sorgen. Zuletzt wurden mehr als 200 Neuinfektionen pro Tag verzeichnet.
17.39 Uhr: 500 Personen müssen nach Barbesuchen in Bulle FR in Quarantäne
Das Freiburger Kantonsarztamt hat am Mittwoch für 500 Personen eine Quarantäne verfügt. Dies, nachdem vier Menschen nach einem Besuch einer Bar in Bulle FR positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Wie die Direktion für Gesundheit und Soziales des Kantons Freiburg am Mittwoch mitteilte, besuchte eine dieser vier Personen später eine weitere Gaststätte. Zwei Tage später hielt sich eine andere, danach ebenfalls positiv getestete Person in diesen beiden Bars auf.
Die Quarantäne gegen die 500 Personen verfügte der Kanton Freiburg anhand von digitalen Listen, welche die beiden Betriebe aufgrund von QR-Code-Apps abliefern konnten. Die beiden Bars arbeiten mit dieser Handy-Applikation. In Quarantäne müssen auch einige Angestellte der beiden Betriebe.
Sie alle erhalten eine Kurznachricht des Kantonsarztamts. Danach werden sie zur Bestätigung der Quarantäne telefonisch kontaktiert.
16.40 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen in Kroatien gestiegen
Kroatien hat so viele Corona-Neuinfektionen registriert wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. 219 Infektionen seien in den vergangenen 24 Stunden erfasst worden, teilte der nationale Krisenstab am Mittwoch in Zagreb mit.
Der bisherige Höchstwert wurde in dem EU-Land an der Adria demnach am 14. August registriert und lag bei 208 Neuinfektionen. Kroatien hat rund 4,19 Millionen Einwohner und derzeit 1'520 registrierte aktive Fälle.
Kroatien ist für viele Reisende in Europa eine beliebte Feriendestination. Zuletzt kehrten viele deutsche Touristen von dort zurück, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Unter ihnen waren hauptsächlich junge Menschen, die angaben, dass sie an Strandpartys teilgenommen hatten.
Österreich hatte bereits mit einer Reisewarnung auf das verstärkte Infektionsgeschehen in Kroatien reagiert. Auch in Italien müssen sich Einreisende und Urlaubs-Rückkehrer aus dem Land auf das Coronavirus testen lassen. Medienberichten zufolge erwog auch das Nachbarland Slowenien, seine Bürger vor Reisen nach Kroatien zu warnen, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA am Mittwoch meldete.
15.50 Uhr: Tessin – Massnahmen bleiben bis zum 7. September in Kraft
Im Tessin bleiben die Mitte Juli verhängten Corona-Massnahmen bis zum 7. September in Kraft: Dies hat der Tessiner Regierungsrat entschieden.
Mitarbeitende von Restaurants und Bars müssen seit dem 16. Juli Masken tragen, sofern sie mit Gästen in Kontakt kommen. Wer als Gast ein Restaurant besucht, muss seine Kontaktdaten hinterlegen. Ausserdem dürfen Restaurants und Bars pro Abend maximal 100 Gäste bewirten.
Für spontane Versammlungen in der Öffentlichkeit gilt die Obergrenze von maximal 30 Personen. Wer Symptome wie Husten oder Fieber hat und einen Arzt aufsuchen möchte, ist im Tessin verpflichtet, sich vorgängig auf der Hotline des Kantons (0800 144 144) zu melden.
Die verhängten Massnahmen zeigen nach Einschätzung der Tessiner Regierung bereits Wirkung, wie sie in einer am Mittwochnachmittag verschickten Mitteilung festhält. Die positiven Effekte zeigten sich in erster Linie in der epidemiologischen Entwicklung des laufenden Monats.
Die Regierung zeigt sich überdies zufrieden mit dem Verhalten der Tessiner Bevölkerung. Diese respektiere die Schutzmassnahmen und lasse Vorsicht walten, heisst es im Communiqué weiter.
Der Südkanton ist einer der am stärksten von der Pandemie betroffenen Kantone. Am 25. Februar war erstmals in der Schweiz eine Person positiv auf das Coronavirus getestet worden. Beim Patient «Nummer 1» handelte es sich um einen 70-jährigen Tessiner, der zehn Tage vor Bestätigung der Infektion in der Gegend von Mailand eine Versammlung besucht und sich höchstwahrscheinlich mit dem Virus infiziert hatte. Insgesamt haben sich bis dato 3'486 Personen im Tessin mit dem Coronavirus angesteckt. 350 Menschen verloren ihr Leben.
15.30 Uhr: Corona-Leichtsinn? RTL verteidigt sich wegen Kritik an neuer Show
Die Macher der RTL-Musikshow «I Can See Your Voice» haben sich gegen Kritik verteidigt, man gehe zu leichtsinnig mit der Gefahr durch das Corona-Virus um. Viele Zuschauer, die die Sendung am heimischen Bildschirm verfolgten, hatten in sozialen Netzwerken ihr Unverständnis geäussert. Dabei ging es in erster Linie um den Abstand innerhalb des Saalpublikums und um die Frage, warum keiner im Studio während der Show mit einer Maske zu sehen gewesen sei. Viele stellten die Frage, wer die Veranstaltung in der Form genehmigt hat.
Auf «rtl.de» versicherte ein Sprecher der zuständigen Produktionsfirma Tresor, dass die Corona-Regeln zu jeder Zeit eingehalten worden seien: «Zu unserem Produktionszeitpunkt durften maximal 150 Leute zusammensitzen, solange die Rückverfolgbarkeit gegeben war. Während des Check-ins und dem Einlass mussten jederzeit 1,5 Meter Abstand gehalten werden und es gab Maskenpflicht im Foyer.»
Johlendes Publikum mit null Abstand. Wenn die Show tatsächlich Ende Juli aufgezeichnet wurde, ist das der Fernsehskandal des Jahres und RTL der größte Asi-Sender aller Zeiten. #ICSYV
Der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, Johannes Niessen, erklärte auf dpa-Anfrage, er habe zu der Show kein eigenes Hygienekonzept vorliegen. Ein solches sei lediglich für die Vox-Sendung «Grill den Henssler» in dem Studio abgestimmt worden. Grundsätzlich könne unter den geltenden Corona-Regeln aber «auf den Mindestabstand am Platz verzichtet werden, sofern die besondere Rückverfolgbarkeit gewährleistet ist. Gleichfalls darf am Sitzplatz der Mund-Nasen-Schutz abgelegt werden.»
15.13 Uhr: Corona-Entwarnung bei finnischer Regierungschefin Marin
Erneute Entwarnung in Finnland: Ministerpräsidentin Sanna Marin ist nicht mit dem Coronavirus infiziert. Ihr Corona-Test sei negativ ausgefallen, teilte die 34 Jahre alte Regierungschefin am Mittwoch via Twitter mit.
Da ihre Atemwegsbeschwerden anhielten, werde sie aber weiterhin aus der Distanz arbeiten. Die Symptome seien jedoch mild.
Bereits im April hatte sich Marin zum Arbeiten in ihren Dienstwohnsitz Kesäranta zurückgezogen. Grund war damals ein Corona-Fall im Umfeld eines Mitarbeiters gewesen. Bereits damals war Marin negativ auf das Coronavirus getestet worden.
14.47 Uhr: Papst fordert gleichen Zugang zu Corona-Impfstoff
Papst Franziskus hat Gerechtigkeit im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie gefordert. Ein Impfstoff müsse allen zugänglich sein, nicht nur den Wohlhabenden, sagte der Papst am Mittwoch in seiner wöchentlichen Generalaudienz. Die Pandemie sei eine Krise, aus der die Menschheit entweder besser oder schlechter hervorgehen werde. «Wir müssen besser herauskommen», forderte er. «Wie traurig wäre das, wenn bei der Covid-19-Impfung die Reichsten Vorrang hätten?», fragte er.
Der Papst sagte, es müsse zwei Reaktionen auf die Pandemie geben. Ein Impfstoff gegen den winzigen Krankheitserreger sei unverzichtbar. Aber: «Wir müssen (auch) ein grosses Virus behandeln – das der sozialen Ungerechtigkeit, ungleicher Chancen, der Ausgrenzung und des fehlenden Schutzes für die Schwächsten.»
Es braucht eine zweifache Antwort auf die Pandemie: Wir müssen eine Behandlung gegen ein kleines Virus finden, das die ganze Welt in die Knie zwingt, und wir müssen ein großes Virus behandeln, nämlich die soziale Ungerechtigkeit. #Generalaudienz
Franziskus sagte, die Pandemie habe die schwierige Lage der Armen und die herrschende Ungleichheit offengelegt, sie aber auch verschärft. In seinen Augen wäre es ein Skandal, wenn die grösstenteils aus öffentlichen Geldern stammende Wirtschaftshilfe jetzt Industrien belebe, die den Armen nicht helfen und der Umwelt schaden.
14.35 Uhr: Feiern trotz Corona-Krise – Hausparty in Manchester aufgelöst
Die britische Polizei hat in Manchester eine wegen der Coronavirus-Pandemie illegale Hausparty mit etwa 200 Gästen aufgelöst.
Um zu dem Fest zu gelangen, waren etliche Besucher über den Gartenzaun geklettert. Als die Polizei die Feier beenden wollte, warfen die Gäste Gegenstände auf die Einsatzkräfte. Die Party war von einer 27 Jahre alten Frau organisiert worden. «Dies war ein besonders abscheulicher Bruch der Covid-19-Restriktionen», sagte ein Vertreter der Stadt.
Die Polizei veröffentlichte ein mit einer Wärmebildkamera aufgenommenes Video, auf dem das Ausmass der Party vom Samstagabend zu erkennen ist. Die illegale Party hat Folgen: Die 27-Jährige darf drei Monate lang keinen Besuch mehr in den Räumlichkeiten empfangen. Bei Verstössen droht ihr dem Richter zufolge eine Gefängnisstrafe. Die Frau musste zudem 100 Pfund Strafe (etwa 111 Euro) zahlen. Sie berichtete lokalen Medien, dass ihr die Party aus dem Ruder gelaufen sei.
14.15 Uhr: Nach Explosion im Libanon starker Anstieg der Zahl der Corona-Fälle
Die Zahl der Corona-Fälle ist im Libanon infolge der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stark gestiegen.
Das Land registrierte nach Angaben der Regierung in den vergangenen sieben Tagen mehr als 2'600 Infizierungen. In den ersten sechs Monaten der Pandemie seien zuvor insgesamt nur rund 5'000 Fälle aufgetreten, hiess es am Mittwoch aus dem libanesischen Gesundheitsministerium. Die Zahlen seien vor allem in der Hauptstadt Beirut und im Norden hoch.
Durch den Transport sehr vieler Verwundeter ohne Schutzmassnahmen in Krankenhäuser sei das Coronavirus nach der Explosion unter dem medizinischen Personal und anderen Menschen verbreitet worden, hiess es weiter. Zudem seien bei der Detonation auch Corona-Patienten verwundet worden und im Chaos in Kontakt mit anderen gekommen.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war am Montag mit 456 auf ein Rekordhoch gestiegen. Insgesamt registrierte das Land am Mittelmeer bislang mehr als 9'700 Fälle und mehr als 100 Tote.
Als Reaktion auf den starken Anstieg beschloss die Regierung am Dienstag erneut strikte Ausgangsbeschränkungen, die am Freitag in Kraft treten und zwei Wochen gelten sollen. Unter anderem gibt es von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr eine Ausgangssperre. Der Libanon hatte schon vor der Pandemie unter einer schweren Wirtschaftskrise gelitten. Die Verbreitung des Coronavirus und die Explosion verschärfen die Lage.
13.30 Uhr: Einschränkungen für griechische Ferieninseln
Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen Einschränkungen auch für die Urlaubsregion der Halbinsel Chalkidiki und die Jetset-Insel Mykonos angeordnet. Feiern, Partys, religiöse Feierlichkeiten und Wochenmärkte werden von diesem Freitag an bis zum 31. August verboten.
Zudem sind Versammlungen von mehr als neun Personen untersagt. Alle Bars und Tavernen müssen um Mitternacht schliessen. Maskenpflicht gilt auch im Freien, wie der griechische Zivilschutz mitteilt. Die Regierung in Athen verhängte diese neuen Einschränkungen, nachdem am Vortag ein Rekord von 269 Neuinfektionen registriert worden waren. Zahlreiche Fälle davon wurden in den beiden Urlaubsregionen festgestellt.
Bereits vergangene Woche hatte die griechische Regierung die Schliessung der Tavernen und Bars aller Art in Athen, Piraeus und Thessaloniki sowie auf den Inseln Paros und Antiparos um Mitternacht angeordnet. Zudem sind Versammlungen von mehr als 50 Personen im ganzen Land verboten.
12.50 Uhr: 311 neue Infizierte innerhalb von 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 311 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Damit lag die Zahl so hoch wie seit vier Monaten nicht mehr.
Am Dienstag waren es 197 gewesen, am Montag 128, am Sonntag 200, am Samstag 253 und am Freitag 268. Nach den rekordhohen Neuansteckungszahlen von Anfang April – am 9. noch 785 innerhalb eines Tages – sank die Zahl ab dem 12. April kontinuierlich. Am 19. April waren es 336 Ansteckungen. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen bis am Mittwoch letztmals über 300. Ab dem 26. April sank die Zahl der Neuinfektionen über längere Zeit unter die 200er-Marke.
Die beiden Pharmakonzerne Roche und Regeneron üben im Kampf gegen Covid-19 den Schulterschluss. Die beiden Unternehmen werden zusammen Regenerons Antikörper-Cocktail «REGN-COV2» entwickeln, herstellen und auf der ganzen Welt vertreiben, wie Roche am Mittwoch mitteilte.
Bei einer Zulassung soll die Herstellkapazität deutlich erhöht werden. REGN-COV2 wird derzeit in zwei klinischen Phase-II/III-Studien zur Behandlung der Infektionskrankheit und in einer Phase-III-Studie zur Prävention bei Haushaltskontakten infizierter Personen untersucht. Im Falle einer behördlichen Zulassung werde Regeneron den Vertrieb in den USA übernehmen, Roche im Rest der Welt.
Im Rahmen der Zusammenarbeit planen die Partner, die Versorgung mit REGN-COV2 auf mindestens das Dreieinhalbfache der aktuellen Kapazität zu erhöhen. Die Behandlung könnte nach Darstellung von Roche eine dringend benötigte Behandlungsmöglichkeit für Menschen bieten, die bereits Symptome von Covid-19 aufweisen. Sie habe zudem das Potenzial, die Ausbreitung der globalen Pandemie zu verlangsamen.
10.40 Uhr: Schweizer reisen früher von Balearen heim
Hunderte Schweizer Touristen auf den Balearen haben vorzeitig ihre Rückreise gebucht. Sie wollen damit die Quarantäne vermeiden. Die spanischen Ferieninseln im Mittelmeer stehen ab Donnerstag auf der Liste der Corona-Risikoländer.
Swiss holt am Mittwoch über 300 Touristen aus Palma de Mallorca zurück, wie die Medienstelle sagt. Die Fluggesellschaft setzt dafür ein grösseres Flugzeug als ursprünglich geplant ein. Die Maschine des Typs Boeing 777 mit 340 Sitzplätzen, die sonst für Langstreckenflüge eingesetzt wird, sei praktisch ausgebucht. Der Flug ist für den Nachmittag vorgesehen. Ursprünglich war eine Airbus A321 mit 219 Sitzplätzen vorgesehen.
Die Swiss werde die Entwicklung der Nachfrage in den nächsten Tagen genau beobachten und allenfalls die Kapazitäten weiter anpassen. Kunden hätten die Möglichkeit, Flugtickets einmalig kostenlos umzubuchen. Wenn der ursprüngliche Tarif nicht mehr verfügbar sei, könne es jedoch zu einem Preisunterschied kommen, so Mediensprecherin Maike Fuhlrott.
9.45 Uhr: Finnland schränkt Einreise wieder ein
Finnland führt seine Beschränkungen für Reisende aus Deutschland und einigen weiteren europäischen Ländern wieder ein. Darunter sind neben Deutschland auch Griechenland, Malta sowie Norwegen, Dänemark und Island. Die Schweiz befindet sich schon länger auf der finnischen Liste von Ländern mit Einreisebeschränkungen.
Wie die finnische Regierung mitteilt, gelten die Reisebeschränkungen wegen der steigenden Corona-Zahlen von kommendem Montag, 24. August, an. Das bedeutet, dass Finnland für diese Länder wieder Grenzkontrollen einführt und Reisende aus diesen Staaten aufgerufen werden, für 14 Tage in Quarantäne zu gehen und Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden. Erweiterte Einreisekontrollen gibt es für Touristen aus Zypern, Irland, San Marino und Japan.
Menschen aus den finnischen Grenzgebieten zu Schweden und Norwegen können sich dagegen künftig freier über die Grenze bewegen, auch wenn die Infektionszahlen dieser Länder die finnischen Schwellenwerte überschreiten. Details dazu blieben zunächst jedoch offen.
8.40 Uhr: Deutschland verzeichnet höchsten Wert seit Mai
Das Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1'510 neue Corona-Infektionen gemeldet.
Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 1. Mai mit 1'639 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6'000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: «Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet.»
8.10 Uhr: Australiens Premier will Impfpflicht
Der australische Premierminister Scott Morrison will eine Corona-Impfpflicht für alle Bürger, sobald es einen Wirkstoff gibt. Die Impfung solle für die 25 Millionen Menschen im Land «so obligatorisch wie möglich sein», sagte in einem Radiointerview. Ausnahmen seien nur aus medizinischen Gründen möglich, «aber das sollte die einzige Grundlage sein», so Morrison. «Wir sprechen von einer Pandemie, die die Weltwirtschaft zerstört und Hunderttausende auf der ganzen Welt das Leben gekostet hat.» Eine offizielle Entscheidung über eine solche Regel gibt es aber noch nicht.
Den Plänen zufolge soll die Impfung für alle Australier kostenlos sein. Die Regierung hatte zuvor eine Vereinbarung mit einem Pharmakonzern in Grossbritannien geschlossen und sich einen möglichen Covid-19-Impfstoff gesichert, der derzeit von der Oxford University entwickelt wird. «Natürlich wird es erst einen freiwilligen Aufruf geben, und ich bin sicher, dass es für die Impfung lange Warteschlangen geben wird», sagte der Oberste Gesundheitsbeamte Paul Kelly.
6.15 Uhr: Swiss holt Mallorca-Reisende zurück
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Dienstag unter anderem die Balearen neu als Gebiete mit erhöhtem Infektionsrisiko mit dem Coronavirus definiert. Wer also von Balearischen Inseln wie Mallorca oder Ibiza in die Schweiz einreist, muss danach zehn Tage in Quarantäne. Die Änderung tritt am morgigen Donnerstag in Kraft. Um davor möglichst viele Ferienreisende heimholen zu können, fliegt die Swiss heute mit einem Grossraumjet vom Typ Boeing 777 statt wie gewohnt mit dem kleineren Airbus A320 von Zürich nach Mallorca. «Die sichere und zeitnahe Heimkehr» der Gäste liege der Swiss am Herzen, sagte die Fluggesellschaft dem Onlineportal «Watson». Aus diesem Grund würden auch Zusatzflüge geprüft.
Beim Reiseveranstalter Tui seien laut einer Sprecherin noch keine Anfragen für eine frühzeitige Rückreise eingegangen, schreibt «Watson». Zurzeit sollen sich rund 100 Kundinnen und Kunden auf Mallorca befinden.
5.37 Uhr: Bis zu zwölf deutschen Regionalairports droht Aus
Infolge der Coronavirus-Krise könnten in Deutschland mehrere subventionierte Regionalflughäfen vor der Pleite stehen. Dies geht aus einem Zeitungsbericht hervor. Auf kurze Sicht sei die Existenz von sieben der untersuchten 14 Regionalflughäfen bedroht, warnte eine Studie, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft für die Umweltorganisation Bund erstellt hat und über welche die «Süddeutschen Zeitung» am Mittwoch berichtet. Auf mittlere Sicht drohte sogar zwölf der Flughäfen, die auf substanzielle staatliche Beihilfen angewiesen seien, das Aus, hiess es weiter.
Besonders kritisch stuft die Studie die Aussichten für die Flughäfen Frankfurt-Hahn, Kassel-Calden, Niederrhein-Weeze, Paderborn/Lippstadt, Rostock-Laage, Erfurt-Weimar und Saarbrücken ein. Die Studie wird am Mittwoch vorgestellt.
Die Coronavirus-Krise sei dabei nur Teil des Problems: Mit 24 Hauptverkehrsflughäfen, darunter die Regionalflughäfen, seien in Deutschland im Luftverkehr massive Überkapazitäten aufgebaut worden, heisst es in dem Papier weiter. Höchstens 100 Bahnminuten lägen die grossen internationalen Verkehrsflughäfen des Landes von den kleineren Standorten entfernt.
Das System der Regionalflughäfen sei ökonomisch nicht nachhaltig, nicht bedarfsgerecht und klimapolitisch bedenklich, ist die Schlussfolgerung der Analyse der Umweltorganisation. Die Autoren fordern von Deutschland nunmehr ein Flughafenkonzept und die Definition von nur noch acht Airports, die wirklich gebraucht würden – ein Drittel der heutigen Zahl.
4.20 Uhr: Corona-Forschung fehlen Milliarden
Für das weltweite Solidaritätsprojekt zur Erforschung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Coronavirus und die Krankheit Covid-19 fehlt jede Menge Geld. Im Rahmen des im Mai gestarteten Projekts ACT Accelerator wurden erst 2,5 Milliarden Dollar (2,1 Mrd. Euro) fest zugesagt, sagte eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Deutschen Presse-Agentur in Genf. Die WHO hatte den Bedarf auf 31,3 Milliarden Dollar für zwölf Monate geschätzt.
Das Projekt ist für die drei Säulen Entwicklung und Verteilung von Tests, Medikamenten und Impfstoffen sowie die gerechte Verteilung und Stärkung der Gesundheitssysteme in ärmeren Ländern gedacht. Die 2,5 Milliarden Dollar sind für Projekte in den drei Säulen zugesagt. Über den Einsatz einer weiteren Milliarde Dollar Spendengelder werde mit Gebern noch verhandelt, sagte die WHO-Sprecherin. «Wir gehen aber davon aus, dass nur ein relativ kleiner Anteil schlussendlich an ACT-A-Partner gehen wird», so die WHO. ACT steht für «Access to Covid-19-Tools» (etwa: Zugang zu Covid-19-Instrumenten).
Abgesehen davon haben Länder nach WHO-Angaben zusammen 14 Milliarden Dollar für andere Töpfe zur Corona-Bekämpfung sowie nationale Forschungsprogramme bereitgestellt.
Das ACT Accelerator-Projekt war im Mai bei einer Geberkonferenz in Brüssel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzlerin Angela Merkel gestartet worden. Merkel hatte 525 Millionen Euro für die Entwicklung eines Impfstoffes und von Medikamenten zugesagt.
4 Uhr: Japans Exporte fallen schon wieder zweistellig
Mangelnde US-Nachfrage und trübe Investitionsaussichten infolge der Coronavirus-Krise lassen die japanischen Exporte weiter fallen. Die Ausfuhren im Juli gegenüber dem Vorjahr gingen um 19,2 Prozent zurück und schrumpften damit den fünften Monat in Folge zweistellig, wie Regierungsdaten am Mittwoch zeigten. Analysten hatten allerdings mit einem Rückgang um 21,0 Prozent gerechnet.
Im Juni verzeichneten die japanischen Exporte bereits einen Rückgang um 26,2 Prozent. Die Lieferungen in die USA – Japans Schlüsselmarkt – gingen im Jahresvergleich um 19,5 Prozent zurück. Die Exporte nach China, Japans grösstem Handelspartner, stiegen dagegen um 8,2 Prozent, während die Exporte nach Asien um 8,2 Prozent schrumpften.
Analysten gehen davon aus, dass eine Erholung im laufenden Quartal bescheiden ausfallen werde, da ein erneutes Auftreten von Coronavirus-Infektionen die Nachfrage im In- und Ausland wahrscheinlich beschränken werde.
3.30 Uhr: Streit um US-Post vor Wahl dauert an
Trotz eines Einlenkens von Post-Chef Louis DeJoy geht der Streit um die Briefwahl und Ausstattung der amerikanischen Post vor der Präsidentschaftswahl im November weiter. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, teilte am Dienstag mit, DeJoys Ankündigung sei «ein notwendiger, aber unzureichender erster Schritt zur Beendigung der Kampagne der Wahlsabotage des Präsidenten» Donald Trump. DeJoy hatte zuvor mitgeteilt, Wahlpost werde «pünktlich und innerhalb unserer gut etablierten Servicestandards» zugestellt. Reformen, die er angestossen habe, würden vorerst gestoppt. «Um auch nur den Anschein einer Auswirkung auf die Wahlpost zu vermeiden, setze ich diese Initiativen bis nach der Wahl aus», so DeJoy. Der 63 Jahre alte Geschäftsmann ist ein wichtiger Spender für die Republikanische Partei. Er ist seit Juni im Amt und zählt zu den Trump-Vertrauten.
Postmaster General DeJoy’s announcement today only halts a limited number of his changes, does not reverse damage already done, and alone is not enough to ensure voters will not be disenfranchised by the President this fall. #DontMessWithUSPS#DeadlineWHpic.twitter.com/YmS4pe12wh
Trump hatte am vergangenen Donnerstag offen davon gesprochen, der Post die notwendigen Mittel vorzuenthalten, um Abermillionen Briefwahlzettel fristgerecht zu befördern. Demokraten sahen darin einen Versuch des republikanischen Amtsinhabers, die Wahlbeteiligung zu seinen Gunsten gering zu halten. Trump hat dagegen wiederholt erklärt, dass Briefwahl das Fälschungsrisiko deutlich erhöhe – ohne dafür Belege vorzulegen. Die Demokraten setzen sich dafür ein, dass wegen der anhaltenden Coronapandemie möglichst vielen Wählern die Abstimmung per Briefwahl ermöglicht wird.
Die Lage bei der Post war in den vergangenen Tagen ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Angesichts der Coronapandemie wird erwartet, dass viele Amerikaner auf Briefwahl zurückgreifen und nicht ins Wahllokal gehen werden. Die Post hatte fast alle Bundesstaaten gewarnt, sie könne nicht garantieren, dass Stimmzettel rechtzeitig ankommen – während sie Sortiermaschinen und Briefkästen abbaute.
DeJoy teilte nun mit, von Oktober an würden zusätzliche Ressourcen in Bereitschaft gehalten, um «unvorhergesehener Nachfrage» gerecht werden zu können. Die Öffnungszeiten von Postämtern würden nicht geändert. Sortiermaschinen und Briefkästen würden nicht abgebaut. Überstunden würden, wo nötig, genehmigt. Die pünktliche Zustellung von Wahlunterlagen geniesse bis zum Wahltag höchste Priorität. DeJoy wurde im Juni vom Aufsichtsrat der Post zu deren Chef ernannt.
Pelosi kritisierte, mit den Massnahmen werde der bislang angerichtete Schaden nicht wieder gutgemacht. Sie kündigte an, dass das Repräsentantenhaus wie geplant an diesem Samstag über ein Gesetz abstimmen werde, das verbieten solle, dass die Post weniger Dienstleistungen als zu Jahresbeginn anbietet. Das Gesetz sieht zudem eine Finanzspritze von 25 Milliarden Dollar für die Post vor. Der Senat – der von Trumps Republikanern kontrolliert wird – müsste dem Gesetz noch zustimmen, der Präsident müsste es unterzeichnen.
3.25 Uhr: AstraZeneca soll Australien mit Impfstoff eindecken
Der britische Arzneimittelhersteller AstraZeneca hat mit der australischen Regierung einen Vertrag über seinen vielversprechenden Coronavirus Impfstoffkandidaten AZD1222 abgeschlossen. Der Pharmahersteller werde genügend Dosen für die rund 25 Millionen Einwohner Australien herstellen.
Dies erklärte der australische Premierminister Scott Morrison am Mittwoch. AstraZeneca gab im vergangenen Monat bekannt, dass grossangelegte Studien am Menschen zu seinem Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 erfolgversprechend seien.
Australians will be among the first in the world to receive a #COVID19 vaccine, if it proves successful, through an agreement announced today. Under this deal, every Australian will get a free coronavirus vaccine dose ➡️ https://t.co/8cT7oeJMfEhttps://t.co/0x8SaUI9Ik
AZD1222 wurde von der britischen Universität Oxford entwickelt und an AstraZeneca lizenziert. In den vergangenen Tagen ist die australische Regierung unter Druck geraten, weil selbst Staaten wie Indien bereits Vereinbarungen über die Lieferung eines Coronavirus-Impfstoffes getroffen hatten – Australien dagegen nicht einen Vertrag vorweisen konnte.
2.54 Uhr: Institut – Erste Impfungen Anfang 2021 möglich
Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hält eine Impfung gegen Covid-19 für erste Bevölkerungsgruppen bereits Anfang 2021 für möglich. Vielversprechende Impfstoffe könnten nach Angaben des Instituts zu Jahresbeginn zugelassen sein. Aktuell zeigten die Daten aus Prüfungen der ersten und zweiten Phase, dass einige der derzeit vielversprechenden Impfstoffe eine Immunreaktion gegen das Virus auslösten. «Wenn die Daten in den Phase-III-Prüfungen die Wirksamkeit und Sicherheit von Impfstoffprodukten belegen, könnten erste Impfstoffe zu Jahresbeginn zugelassen sein, womöglich mit Auflagen», sagte Institutspräsident Klaus Cichutek den Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe vom Mittwoch. Aufgrund der von den Herstellern gemachten Zusagen werde es zu diesem Zeitpunkt auch schon erste Dosen für Verbraucher etwa in Deutschland geben, gemäss Priorisierung durch die Ständige Impfkommission, ergänzte Cichutek.
Trotz aller Brisanz der Coronavirus-Krise werde es keine unüberlegten Abweichungen von den Standards der Impfstoffzulassung geben. Sollte es zu einer Zulassung kommen, sei dies der am schnellsten zugelassene Impfstoff der Geschichte Europas.
2 Uhr: USA und China verdoppeln Streckenverbindungen
Die USA und China genehmigen eine Verdopplung der Flugkapazitäten zwischen den beiden Ländern. Die bisher vier wöchentlichen Flüge der chinesischen Passagierfluggesellschaften, die in die USA fliegen, können auf acht wöchentliche Hin- und Rückflüge verdoppelt werden. Dies gab das US-Transportministerium am Dienstag (Ortszeit) bekannt. China hatte zuvor zugestimmt, dass US-Fluggesellschaften ihre Flüge nach China verdoppeln können.
United Airlines erklärte, dass ihre Streckenverbindung nach China ab San Francisco vom 4. September auf vier Flüge pro Woche ausgedehnt werde. Nach Angaben des US-Ministeriums ist auch Delta Air Lines berechtigt, ihren Flugplan von zwei- auf viermal pro Woche zu erweitern.
Der Flugbetrieb zwischen den beiden Nationen war infolge der Coronakrise sowie wegen der getroffenen Massnahmen fast zum Erliegen gekommen.
1.45 Uhr: CureVac nimmt bei IPO 363 Millionen Dollar ein
Der Coronavirus-Impfstoffentwickler CureVac hat im Zuge seines Börsengangs an der US-Technologiebörse Nasdaq insgesamt rund 363 Millionen Dollar eingenommen. Alle rund 15,33 Millionen Aktien, einschliesslich der Platzierungsreserve, seien zu je 16 Dollar verkauft worden. Dies teilte CureVac in Tübingen in der Nacht auf Mittwoch mit. Gleichzeitig kaufte Mehrheitsaktionär Dietmar Hopp zum gleichen Preis, wie angekündigt, Aktien für 100 Millionen Euro.
Die CureVac-Papiere sind seit der Erstnotiz am vergangenen Freitag bis auf 85 Dollar geschnellt. Am Dienstag gaben sie allerdings um 15 Prozent nach. Konzernchef Franz-Werner Haas hatte bei dem Börsengang von einem «Höhepunkt monatelanger Arbeit des gesamten CureVac-Teams» gesprochen.
0.14 Uhr: USA sagen Handelsgespräche mit China ab
Die USA haben Gespräche mit China zur Überprüfung der Fortschritte seit dem Abschluss eines Teilhandelsabkommen im Januar abgesagt. Dies erklärte US-Präsident Donald Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt in der Stadt Yuma im Bundesstaat Arizona. Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie, die ihren Ursprung um den Jahreswechsel in China genommen hatte, sagte Trump: «Ich will jetzt nicht mit ihnen verhandeln. Nach dem, was sie diesem Land und der Welt angetan haben, will ich jetzt nicht mit China sprechen.»
Auf die Frage, ob er die bestehende Vereinbarung zum Handel mit der Volksrepublik China kündigen werde, sagte der Republikaner, man werde sehen.
Die ursprünglich für das vergangene Wochenende angesetzten Gespräche sollten unter anderem prüfen, inwieweit sich die Vertragspartner an die von ihnen im Januar gemachten Zusagen halten. Peking hatte in dem Abkommen eine deutliche Erhöhung seiner Importe aus den USA versprochen, unter anderem von landwirtschaftlichen Produkten. Beobachtern zufolge hat Peking seine Ziele bisher nicht erfüllt, unter anderem wohl auch wegen der Coronavirus-Krise.
Die Beziehung der beiden Länder hat infolge der Pandemie – die in den USA eine schwere Wirtschaftskrise ausgelöst hat und Trumps Wiederwahl im November gefährden könnte – einen neuen Tiefststand erreicht.
0.01 Uhr: Irland verschärft Corona-Auflagen
Die irische Regierung hat die Corona-Auflagen wegen gestiegener Infektionszahlen in einigen Regionen verschärft. Regierungschef Micheál Martin sagte am Dienstag, Irland habe durch seine anfänglichen Massnahmen das Virus unter Kontrolle gebracht, die Lockerungen hätten die Infektionszahlen wieder steigen lassen. Künftig sollen sich noch sechs Menschen treffen können, bisher lag die Grenze bei 50 Menschen. Bei Hochzeiten sollen aber weiter bis zu 50 Menschen zusammenkommen können. Bei Sportveranstaltungen wurde die maximale Zuschauerzahl von 200 auf 15 gesenkt. Die neuen Regeln gelten mindestens bis 13. September.
Das irische Gesundheitsministerium meldete am Dienstag 190 Neuinfektionen, die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf 27’499. 1'775 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.
0 Uhr: Möglicher Impfstoff: Pakistan billigt letzte Testphase
In Pakistan startet die dritte und letzte Testphase eines möglichen Corona-Impfstoffs. Die Zulassungsbehörde für Arzneimittel habe eine Bewilligung für fortgeschrittene klinische Studien erteilt, gab das staatliche Gesundheitsinstitut am Dienstag bekannt. Erprobt werde ein Mittel, das von CanSinoBio produziert wurde, einem in China ansässigen Vakzin-Entwickler. Beteiligt an der Entwicklung war auch das Pekinger Institut für Biotechnologie.
Zuletzt gingen die Zahl der Neuinfektionen in Pakistan offiziellen Angaben zufolge stetig zurück. Seit Februar hat das Land 289’832 Fälle und 617 Tote in Verbindung mit Covid-19 gemeldet.