Ticketpreis-Entschädigung Nach Häufung von Zugausfällen –SBB sollen bei Verspätungen zahlen

gusi

14.8.2019

Künftig sollen die SBB bei Verspätungen einen Viertel des Ticketpreises zurückerstatten müssen.
Künftig sollen die SBB bei Verspätungen einen Viertel des Ticketpreises zurückerstatten müssen.
Keystone

Die Häufung von Verspätungen und Zugausfällen sorgt bei den Passagieren der SBB immer wieder für rote Köpfe. Das soll jetzt für das Unternehmen Konsequenzen haben. So will es der Bundesrat.

Eine neue Entschädigungsregel könnte den zunehmenden Frust von Bahnkunden bald besänftigen. Wie SRF News berichtet, sollen Passagiere künftig mindestens ein Viertel des Ticketpreises zurückbekommen, wenn sie zu spät an ihrem Ziel ankommen. So sieht es eine Idee der Landesregierung vor.

Diese basiert auf einer erstmals durchgeführten Berechnung der ÖV-Organisation ch-direct. Gemäss dieser Aufstellung würden bei den Transportunternehmen jährlich Mehrkosten von einem einstelligen Millionenbetrag anfallen.

Zunächst hatte der Bundesrat mit nur einer halben Million gerechnet. In einem ersten Schritt waren keine Entschädigung für GA-Besitzer vorgesehen.

Unnötige Bürokratie?

Klar ist, die neue Entschädigungsregel verursacht für die Transportunternehmen eine Mehrarbeit. So heisst es bei den SBB: «Der Aufwand wird sich sowohl für die Kunden wie für die SBB gegenüber der aktuellen Kulanz-Lösung der SBB mit ‹Sorry›-Bons erhöhen.» Denn schon heute verteilt das Unternehmen bei Verspätungen freiwillig Gutscheine direkt im Zug.

Mit der neuen Regelung allerdings müssen die Passagiere zuerst einen Antrag auf Entschädigung einreichen. Wie und auf welchem Weg das genau funktionieren soll, wird derzeit abgeklärt.

Die feste Absicht sei dabei, dass nicht die Passagiere am Ende die Leidtragenden seien, stellt das Bundesamt für Verkehr als Aufsichtsbehörde klar. Es liegt nun an den Transportunternehmen, diese Regelung so einfach und unbürokratisch wie möglich zu formulieren.

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