Corona-Überblick 300 Personen demonstrieren in Bellinzona +++ Covid-Zertifikat kostet 9,5 Millionen Franken

Agenturen/red

19.9.2021

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19.9.2021

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 823’078 Personen. 11’000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 228’414’861, die Zahl der Toten auf 4’689’834.

Das Wichtigste aus der Schweiz in Kürze:

  • Das Interesse an einem alternativen Impfstoff ist gross: Über eine Million zögert wegen Bedenken bei mRNA-Vakzinen, würde sich aber etwa mit Johnson & Johnson impfen lassen.
  • Das Covid-Zertifikat kostzet bis Ende Jahr rund 9,5 Millionen Franken. 8 Millionen Franken sind für die Entwicklung und Implementierung angefallen.
  • Bei der Invalidenversicherung sind schon über 1000 Anträge von Long-Covid-Patienten eingegangen. Die ersten Entscheide dürften aber noch auf sich warten lassen.
  • Ein neu gegründeter Verein von Aargauer Lehrern will in der ganzen Schweiz gegen die Maskenpflicht in Schulen vorgehen.
  • Zum Semesterbeginn wollen am Montagmorgen Studierende in Zürich gegen die Zertifikatspflicht an den Hochschulen protestieren.
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  • 18.34 Uhr

    US-Empfehlung zu Auffrischungsimpfung nicht endgültig

    Der US-amerikanische Immunologe Anthony Fauci sieht in der Experten-Entscheidung gegen allgemeine Corona-Auffrischungsimpfungen in den USA keinen Rückschlag für US-Präsident Joe Biden. Die Bewertung der Experten könne sich künftig auch noch ändern, sagte der Präsidenten-Berater Fauci am Sonntag. Die US-Arzneimittelbehörde FDA empfahl den dritten Piks am Freitag doch nur für bestimmte Risikogruppen, nachdem die US-Regierung zuvor trotz der noch ausstehenden FDA-Entscheidung schon einen Impfstart für alle für diesen Montag (20. September) angekündigt hatte.

    US-Immunologe Anthony Fauci: «Es ist noch nicht vorbei. Ich denke, die Menschen müssen verstehen, dass dies nicht das Ende der Geschichte ist.»
    US-Immunologe Anthony Fauci: «Es ist noch nicht vorbei. Ich denke, die Menschen müssen verstehen, dass dies nicht das Ende der Geschichte ist.»
    Bild: KEYSTONE/SHAWN THEW

    «Ich glaube nicht, dass es verwirrend war, ein Datum zu nennen», sagte Fauci. Man habe einen Termin festlegen müssen, um sich vorbereiten zu können. Mit Blick auf die nun anderslautende Empfehlung der Arzneimittelbehörde FDA sagte er: «Ich denke nicht, dass sie einen Fehler gemacht haben.» Es würden weiter Daten geprüft. Die Menschen müssten sich im Klaren darüber sein, dass «buchstäblich täglich und wöchentlich neue Daten» einträfen. 

    Die US-Regierung hatte bereits Mitte August die Pläne vorgestellt, wonach die amerikanische Bevölkerung ab dem 20. September mit Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus versorgt werden soll. Die Regierung hatte jedoch betont, dies stünde noch unter Vorbehalt von Prüfungen der FDA. Ein Expertengremium der FDA empfiehlt nun aber nur für ältere Menschen und Risikogruppen die Auffrischungsimpfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer. Biden hatte sich hingegen für eine weitere Dosis für alle ausgesprochen, deren Zweitimpfung schon mehr als acht Monate her ist.

  • 17.35 Uhr

    300 Personen demonstrieren in Bellinzona

    Etwa 300 Personen haben am Sonntagnachmittag in Bellinzona gegen die Covid-19-Massnahmen demonstriert, vor allem gegen die Zertifikatspflicht, um in die Schweiz einzureisen. Regen und Wind trotzend durchquerten die Demonstrierenden die Stadt und skandierten «Freiheit, Wahrheit und kein grüner Pass».

    Die von der Tessiner Sektion der «Freunde der Verfassung» organisierte Demonstration verlief ruhig. Mehrere Redner ergriffen das Wort.

    Sie verwiesen auf den 10. Verfassungsartikel, in dem es heisst: «Jeder Mensch hat das Recht auf persönliche Freiheit, insbesondere auf körperliche und geistige Unversehrtheit und auf Bewegungsfreiheit». Und sie kritisierten «Diskriminierungen und einen verschleierten Impfzwang».

    Sie protestierten gegen die ab Montag geltende Pflicht – ausser für Grenzgängerinnen und -gänger – bei der Einreise in die Schweiz ein Covid-Zertifikat vorzuweisen und ein elektronisches Passagier-Lokalisierungsformular auszufüllen. Ebenso protestierten sie gegen die Einführung der Zertifikatspflicht an der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI).

  • 15.15 Uhr

    Nach neuem Dekret: Mehr Impf-Anmeldungen in Italien

    Nach der Ankündigung eines neuen Corona-Dekrets wollen sich in Italien mehr Menschen als davor impfen lassen. Im Vergleich zur Vorwoche stiegen die Anmeldungen für eine Erstimpfung landesweit zwischen 20 und 40 Prozent. Das teilte der ausserordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, am Wochenende mit. Allein am Samstag hätten sich 35 Prozent mehr Menschen gemeldet als am Samstag davor, um sich impfen zu lassen. In Italien sind rund 75 Prozent der Menschen über zwölf Jahren durchgeimpft.

    Diese Entwicklung bei den Impf-Anmeldungen war von der Regierung um Ministerpräsident Mario Draghi erhofft worden. Das Kabinett hatte in der vorigen Woche beschlossen, dass vom 15. Oktober an alle Beschäftigten im privatwirtschaftlichen wie öffentlichen Sektor einen «Grünen Pass» haben, also geimpft oder getestet sein müssen. 

    Weil Tests nicht mehr kostenlos sind, hofft die Regierung, dass sich noch mehr Leute impfen lassen, um weiter zur Arbeit gehen zu können.
    Weil Tests nicht mehr kostenlos sind, hofft die Regierung, dass sich noch mehr Leute impfen lassen, um weiter zur Arbeit gehen zu können.
    Bild: KEYSTONE/Andrew Medichini
  • 14.23 Uhr

    Covid-Pandemie prägt auch 76. Uno-Generalversammlung

    Die Vereinten Nationen wagen eine behutsame Rückkehr zur Normalität: Staats- und Regierungschefs aus über 80 Ländern wollen diese Woche trotz Covid-19-Risiken an der Uno-Generaldebatte in New York teilnehmen. Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis setzen sich vor Ort für die Anliegen der Schweiz und insbesondere einen Sitz im Uno-Sicherheitsrat 2023/24 ein.

    Cassis will sich dafür einsetzen, dass der Uno wieder mehr Bedeutung zukommt. «Die Schweiz wird sich für die Reformen einsetzen, die nötig sind, um die Uno für dieses Jahrhundert fit zu machen», sagte Cassis der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir sind zudem in unserer klassischen Funktion als Brückenbauerin engagiert. Wir schauen, dass Länder, die kaum miteinander sprechen wollen, einen Weg der Verständigung finden.»

    Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird die Schweiz nächsten Juni für zwei Jahre in den Sicherheitsrat, das mächtigste Uno-Gremium, gewählt. In der Gruppe der westeuropäischen und anderen Ländern, zu der die Schweiz gehört, werden zwei Sitze frei, neben der Eidgenossenschaft bewirbt sich nur Malta, Gegenkandidaten gibt es bis jetzt keine.

    Dass der Schweiz aus einer Mitgliedschaft im Uno-Gremium, das über militärische Einsätze entscheiden kann, Neutralitäts-Probleme erwachsen könnten, befürchtet Cassis nicht. Das Land werde als Sicherheitsrats-Mitglied «verschiedene Leitungsrollen in humanitären, budgetären oder friedensrelevanten Bereichen einnehmen», hiess es in einem Communiqué des Aussendepartements zur Eröffnung der Uno-Generalversammlung in New York.

  • 14 Uhr

    Covid-Zertifikat kostet bis Ende Jahr 9,5 Millionen Franken

    Das Covid-Zertifikat soll in diesem Jahr rund 9,5 Millionen Franken kosten, berichtet die «SonntagsZeitung». 8 Millionen Franken seien für die Entwicklung und Implementierung angefallen. Für das kommende Jahr rechnet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit 3 Millionen Franken.

    Anfänglich ging das BAG von deutlich höheren Kosten aus – nämlich über 17 Millionen Franken für das laufende Jahr. Man sei davon ausgegangen, dass der Druck und Versand von Zertifikaten einen grösseren Aufwand bedeute. Die meisten Zertifikate werden aber elektronisch genutzt, so konnten mehrere Millionen gespart werden.

    Security kontrollieren ein Covid-Zertifikat vor einem Club in Lausanne.
    Security kontrollieren ein Covid-Zertifikat vor einem Club in Lausanne.
    Keystone
  • 11.10 Uhr

    1000 Long-Covid-Patienten warten auf IV

    Sie leiden auch Monate nach der Infektion an den Symptomen: Bisher haben sich über 1000 Personen mit Long Covid bei der Invalidenversicherung (IV) angemeldet. Das bestätigte das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) Nau.ch

    Die Arbeitgeber reagierten unterschiedlich auf Arbeitnehmer mit Long Covid. Einige seien verständnisvoll und unterstützen die Betroffenen, andere stellten sie einfach vor die Tür. Viele Patienten lebten von einem reduzierten Lohn oder von der Taggeldversicherung. Das reiche aber oft nicht aus, weshalb sie sich an die IV wandten.

    Es habe aber noch keine Rentenzusprachen gegeben und es sei kein Geld geflossen. Die Abklärungen und vor allem die Massnahmen benötigten Zeit, so das BSV. Definitive Entscheide werden gemäss Nau.ch auch in den nächsten Monaten nicht gefällt, denn das BSV rechnet mit weiteren Anträgen.

    Nach der akuten Phase leiden einige Covid-19-Betroffene noch monatelang an Atem-, Herz-, Haut-, psychischen, neuromuskulaeren, neurologischen, Nieren- und Stoffwechselproblemen. (Symbolbild)
    Nach der akuten Phase leiden einige Covid-19-Betroffene noch monatelang an Atem-, Herz-, Haut-, psychischen, neuromuskulaeren, neurologischen, Nieren- und Stoffwechselproblemen. (Symbolbild)
    KEYSTONE
  • 10.44 Uhr

    Studierende protestieren in Zürich gegen Zertifikatspflicht

    Zum Semesterbeginn wollen am Montagmorgen Studierende in Zürich gegen die Zertifikatspflicht an den Hochschulen protestieren. Studierende der Universität Zürich haben sich unter dem Namen «Studierende für Grundrechte» zusammengeschlossen, wie es in einer Mitteilung heisst.

    Die Demonstration sei bewilligt und werde in Begleitung von Polizeibeamten eingeschlagen. Der Verein fordert unter anderem einen «zertifikatsfreien Zugang zu Bildung, Forschung und Verpflegung». Man dürfe ungeimpfte Studierende und Mitarbeitende nicht diskriminieren.

  • 9.36 Uhr

    Was die Schweiz von Dänemark lernen könnte

    Die Schweiz könnte nach Ansicht von Experten wohl bei einer Impfquote von gegen 80 Prozent die Corona-Massnahmen aufheben. «Als Vorbild könnte uns Dänemark dienen», sagte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, der «NZZ am Sonntag». Dort sind 84 Prozent der Bevölkerung über 12 Jahre fertig geimpft. Das Land hob sämtliche Corona-Restriktionen auf.

    In der Schweiz sind gut 60 Prozent der Bevölkerung ab 12 Jahren doppelt geimpft. Epidemiologe Marcel Tanner geht laut der Zeitung davon aus, dass 70 bis 80 Prozent Geimpfte reichen, um neue Perspektiven zu schaffen, um mit dem Virus zu leben.

    Die dänische Epidemiologin Lone Simonsen sagte dem «SonntagsBlick», die Welt könne einiges von Dänemark lernen. Dass sich so viele Däninnen und Dänen auch ohne Impfpflicht haben impfen lassen, erklärte sie so: «Durch Vertrauen und richtige Anreize. Wir hatten nie eine Impfpflicht. Aber wir hatten rundum eine gesunde Debatte über den Sinn des Impfens und der Hygienemassnahmen. Zudem gab es genaue Untersuchungen darüber, was die Bevölkerung besorgt. Die Regierung hat entsprechend gehandelt und stets sehr klar informiert.»

  • 9.16 Uhr

    Eine Million will mRNA-Alternative

    Die Schweiz könnte die Durchimpfung der Bevölkerung mit dem Angebot eines alternativen Impfstoffs zu den mRNA-Wirkstoffen von Pfizer und Moderna beschleunigen. Diesen Schluss lässt eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo vom Juli zu, über die die «SonntagsZeitung» berichtet.

    Weit über eine Million bislang noch ungeimpfter Schweizer*innen würden sich demnach eine Spritze geben lassen, wenn der Bund einen alternativen Impfstoff zur Verfügung stellen würde. 72 Prozent der noch nicht Geimpften nannten als Grund für ihr Zuwarten, Angst vor den mRNA-Impfstoffen. Nur 31 Prozent lehnten hingegen die Impfung grundsätzlich ab.

    In der Schweiz liegt seit März die Zulassung für einen alternativen Impfstoff von Johnson & Johnson vor. Der Bund verzichtete bislang auf einen Kauf. Zuletzt waren Verhandlungen am Laufen. Offiziellen Angaben zufolge geht es um eine «kleinere Menge», die vorwiegend für Menschen gedacht sei, die aus medizinischen Gründen auf mRNA-Impfungen verzichten müssten.

  • 8.59 Uhr

    Lehrernetzwerk will gegen Maskenpflicht vorgehen

    Vor einer Woche wurde in Suhr AG das Lehrernetzwerk Schweiz gegründet. Der Verein will gegen die Maskenpflicht an Volksschulen vorgehen, wie CH Media berichtet. In zwei Wochen seien von 500 Personen über 40'000 Franken an Spenden reingekommen.

    Zwei Aargauer Lehrer hatten in einem Aufruf um Unterstützung gebeten, um eine Klage gegen einen Entscheid der Kantonsregierung einzureichen. Dies soll in Kürze erfolgen. Wegen dem grossen Zuspruch gründeten sie schliesslich einen Verein. Dieser versteht sich als Stimme jener Eltern und Lehrer, die den Massnahmen an Schulen kritisch gegenüberstehen.

    Im Aargau und in Luzern gilt momentan ab der 5. Primarklasse eine Maskenpflicht, in anderen Kantonen ab der Oberstufe oder in Gymnasien und Berufsschulen. Dagegen will das Lehrernetzwerk den Widerstand koordinieren und organisiert Protestschreiben an die zuständigen Stellen in der ganzen Schweiz.

    Die Maskenpflicht für Schüler ist umstritten.
    Die Maskenpflicht für Schüler ist umstritten.
    KEYSTONE
  • 8.25 Uhr

    Weniger Teilnehmer bei Protesten in Frankreich

    Deutlich weniger Teilnehmer als am Wochenende zuvor sind am Samstag in Frankreich gegen die Corona-Massnahmen auf die Strasse gegangen. Nach Angaben des Innenministeriums demonstrierten landesweit rund 80'000 Menschen, davon mehr als 6000 in Paris. Eine Woche zuvor hatte die Zahl der Demonstranten noch bei 121'000 gelegen.

    Die allwöchentlichen Proteste richten sich gegen die Corona-Impfpflicht für Beschäftigte des Gesundheitssektors sowie gegen die als Gesundheitspass bezeichnete Regelung, wonach für den Zugang zu zahlreichen öffentlichen Orten ähnlich wie in Deutschland der Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung, einer Genesung von Covid-19 oder eines negativen Coronatests vorgelegt werden muss.