Hohe Corona-EntschädigungenMichael Elsener bekam vom Staat über eine halbe Million Franken
tafi
25.4.2023
Bis zu 640’000 Franken soll der Satiriker Michael Elsener im Rahmen von Corona-Entschädigungen vom Staat bekommen haben. Darüber sind laut eines Medienberichtes einige andere Kulturschaffende verärgert.
tafi
25.04.2023, 15:05
25.04.2023, 15:33
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die Firma von Satiriker Michael Elsener hat laut «Zentralplus» in den letzten Jahren mehr als eine halbe Million Franken öffentlicher Gelder erhalten.
In der Zuger Kulturszene beklagt man deswegen eine Ungerechtigkeit bei der Verteilung.
Elsener verteidigt den Zustupf: Er habe neue Ideen entwickeln und Kulturschaffenden Arbeit verschaffen wollen.
Satiriker Michael Elsener hat in den letzten Jahren nach Recherchen des Portals «Zentralplus» offenbar bis zu 640’000 Franken öffentliche Gelder erhalten. Die hohen Beträge findet man in Zuger Kulturszene befremdlich und beklagt eine Ungerechtigkeit in der Verteilung.
Laut «Zentralplus» habe Elseners Produktionsfirma zuletzt im Dezember 2022 vom Zuger Regierungsrat knapp 86’000 Franken aus Lotteriegeldern zugesprochen bekommen. Begründung: «Mit dem Transformationsprojekt soll das Entwickeln und Schreiben von TV-Komödien erlernt und umgesetzt werden.»
Zuvor war Elseners Firma schon im Mai 2021 eine Auszahlung von 87’336 Franken für ein erstes Transformationsprojekt bewilligt worden: um die Produktion von sechs politischen Erklärvideos zu fördern. Insgesamt habe Elsener für die Zeit während der Coronapandemie fast 190’000 Franken erhalten, um sich neu auszurichten.
Dies sei aber noch nicht die ganze finanzielle Unterstützung gewesen. Unter Berufung auf ein öffentliches Dokument berichtet «Zentralplus», er habe zudem im Zuge der Coronahilfen 570’000 Franken Ausfallentschädigung geltend gemacht. Bei der üblichen Bewilligungsrate von 60 bis 80 Prozent dürfte er einen Betrag zwischen 342’000 bis 456’000 (80 Prozent) Franken erhalten haben, was Elsener gegenüber «Zentralplus» bestätigte.
Zuger Künstler beklagen ungleiche Verteilung
Dass der Satiriker über eine halbe Million Franken Unterstützungsgelder bekommen hat, sorgt bei anderen Kulturschaffenden in Zug für Unverständnis. Von «Zentralplus» zitierte Quellen beklagen ein Ungleichgewicht bei der Verteilung der Mittel.
Als Beispiel führen sie eine Kleinkunstbühne an: Deren Umbau sei trotz positiver Signale im Vorfeld doch nicht finanziell unterstützt worden. Ein entsprechendes Gesuch wurde vom Regierungsrat ohne öffentliche Begründungen abgelehnt.
Elsener selbst verteidigt den öffentlichen Zustupf bei «Zentralplus». Er habe trotz angespannter Situation in der Kulturbranche mit neuen Ideen vorangehen und möglichst vielen Menschen im Kulturbereich eine Arbeit ermöglichen wollen. «Mein Kultur-KMU beschäftigt festangestellte Mitarbeiter:innen sowie Menschen, die auf Mandatsbasis arbeiten. Die genannten Projekte entstehen alle in Teamarbeit und über einen Zeitraum von drei Jahren.»