Coronavirus 131 Gäste einer Hochzeitsgesellschaft in Quarantäne – Bussgeld für «Donald Duck» auf Gästeliste

Agenturen/red

29.9.2020

Das Wichtigste im Überblick

  • Das BAG meldet 225 neue Covid-19-Infektionen und zwei neue Todesfälle. Zehn Personen mussten hospitalisiert werden.
  • In einer repräsentativen Tessiner Studie über Corona-Antikörper liegen erste Ergebnisse vor: Demnach seien elf Prozent der Menschen zwischen 20 und 64 Jahren im Südkanton mit dem Virus in Kontakt gekommen.
  • Der Urner Kantonsrat hat am Dienstag 131 Gäste eines Hochzeitsfests in Schattdorf für zehn Tage in Quarantäne gesetzt. Einer der Hochzeitsgäste war positiv auf das Coronavirus getestet worden.
  • In diesem Jahr gibt es in Montreux VD keinen Weihnachtsmarkt in der üblichen Form. Die Organisatoren arbeiten aber an einer «Familien- und Regionalausgabe».
  • Die Ökonomen der Grossbank UBS rechnen in diesem Jahr mit einem etwas schwächeren Wirtschaftseinbruch als bisher. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) soll demnach in diesem Jahr noch um 4,5 statt wie vorher prognostiziert um 5,1 Prozent sinken.

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 52’871; davon gelten 42’700 als genesen. 2’069 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 33’469’217, dieZahl der Toten auf 1’003’791.

In elf EU-Staaten können Nutzer von Corona-Warn-Apps noch in diesem Herbst ihre Kontakt-Daten anonym länderübergreifend abgleichen und sich so vor möglichen Infektionen warnen lassen.

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen in Deutschland beschliessen Bund und Länder neue Regelungen. Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten mitteilt, sollen Privatfeiern begrenzt werden. Für falsche Personenangaben auf Kontaktlisten von Gaststätten soll ein Mindestbussgeld von 50 Euro gelten.

Grossbritannien erwartet wegen der Corona-Pandemie einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit – und will dieser mit einem Weiterbildungsprogramm für Erwachsene begegnen.

US-Präsident Donald Trump hat die Verteilung von 150 Millionen Coronavirus-Schnelltests durch seine Regierung angekündigt. 50 Millionen der Test-Kits sollen an Altenheime, Einrichtungen zum betreuten Wohnen und andere besonders durch das Virus gefährdete Institutionen ausgegeben werden.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.02 Uhr: IATA erwartet Rückgang bei Luftverkehr um 66 %

Die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung (IATA) hat am Dienstag ihre Prognose zum Luft-Verkehrsaufkommen 2020 nach unten korrigiert. Aufgrund eines «düsteren Endes der Sommerreisesaison» in der nördlichen Hemisphäre werde das Verkehrsaufkommen dieses Jahr 66 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen, erklärte IATA. Bisher rechnete der Branchenverband mit einem Rückgang von 63 Prozent. Ohne staatliche Hilfen stünden zudem hunderttausende Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Die Korrektur nach unten sei nötig gewesen, da im Monat August einige Länder wegen der Corona-Pandemie Reisebeschränkungen verhängt hätten. Der IATA zufolge nahm der Luftverkehr im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 75 Prozent ab. Es werde nun «mit einer viel langsameren Verbesserung» der Lage gerechnet, erklärte die Vereinigung.

IATA schätzt, dass der weltweite Luftverkehr nicht vor 2024 das Niveau wie vor der Corona-Pandemie erreichen wird.

20.43 Uhr: Drosten betont Zuverlässigkeit von PCR-Corona-Tests

Der Virologe Christian Drosten hat die Zuverlässigkeit der PCR-Tests auf das Coronavirus Sars-CoV-2 betont. Angesichts von Behauptungen in sozialen Medien, die Tests seien oft falsch positiv und wiesen mitunter nur Fragmente des Virus nach, sagte der Virologe der Berliner Charité am Dienstag: «Ohne ein volles Virus-Genom gibt es keine Virus-Reste.» Es gebe auch keine Verwechslungen mit sonstigen Viren wie etwa anderen Erkältungsviren und Coronaviren. «Die PCR ist da einfach zweifelsfrei.» Daten zur Validierung habe schon die erste Publikation zu dem PCR-Test im vorigen Januar enthalten.

«Unsere PCR war zwar die erste, die ist aber längst nicht mehr die einzige», sagte Drosten. «Die Labore sind eigentlich alle inzwischen dazu übergegangen, die Tests von Herstellern zu beziehen. Die haben unsere PCR zum Teil übernommen, zum Teil aber auch ein bisschen modifiziert. Und allen ist gemeinsam, dass die zusätzlich zu unserer Validierung noch mal wieder selber Validierungen gemacht haben.» Andernfalls dürfe man solche Tests nicht verkaufen. «Die muss man ja zertifizieren lassen.» Das PCR-Verfahren biete «eine sehr wasserdichte Diagnostik».

19.51 Uhr: 131 Gäste einer Urner Hochzeitsgesellschaft in Quarantäne

Der Urner Kantonsrat hat am Dienstag 131 Gäste eines Hochzeitsfests in Schattdorf für zehn Tage in Quarantäne gesetzt. Einer der Hochzeitsgäste war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Hochzeitsfest fand am Samstag statt, wie der Kanton Uri am Dienstagabend mitteilte. Die positiv getestete Person sowie 77 der 131 Gäste stammen aus dem Kanton Uri. Die Rückverfolgung der Kontakte sei intensiviert und die von der Quarantäne betroffenen Personen instruiert worden. Mit dem neuen Fall gebe es im Kanton Uri nun zwei positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestete Personen und 90 Kontaktpersonen, die in Quarantäne seien, schreibt der Kanton. Darunter seien auch solche, die von Reisen aus dem Ausland zurück gekehrt seien.

19.12 Uhr: Merkel will Restaurants bei Falschangaben in die Pflicht nehmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will bei Falscheinträgen in Gästelisten die Betreiber von Restaurants stärker in die Pflicht nehmen. Gastronomen, aber auch Friseursalons seien für die Einhaltung der Hygieneregeln verantwortlich und müssten darauf achten, dass die Angaben der Besucher auch stimmten, sagte Merkel am Dienstag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten. «Im Zweifelsfalle, also bei Donald Duck ist die Sache ja nicht schwierig (...), aber im Zweifelsfalle muss man sich eben dann auch noch mal den Ausweis zeigen lassen oder Fahrerlaubnis oder was auch immer.»

Ob die Betreiber nur eine Kontrollpflicht haben oder bei Falschangaben auch selbst zur Kasse gebeten werden, wurde in Merkels Ausführung jedoch nicht klar. Zunächst hatte es geheissen, die Besucher von Restaurants müssten bei Falschangaben mindestens 50 Euro zahlen. In Schleswig-Holstein beschloss die Regierung, dass Kunden bei vorsätzlichen Falschangaben 1'000 Euro zahlen müssen.

Merkel ergänzte, die Verschärfung der Regeln sei verhältnismässig und wichtig, um den Gesundheitsämtern beim Nachverfolgen von Infektionsketten langwierige Prozesse zu ersparen. Angesprochen auf Kritik an teils offen ausliegenden Listen, machte Merkel deutlich, dass Diskretion für die Besucher als «Kundenservice» angebracht sei. Zu Kritik an Zugriffen von Sicherheitsbehörden auf solche Listen, sagte Merkel, es gehe um einen eng umgrenzten Bereich. Änderungen an der Strafprozessordnung seien hierzu nicht geplant.

19.09 Uhr: Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel knapp unter kritischer Marke

Wie das Gesundheitsministerium am Dienstagabend mitteilte, wurden zuletzt 778 solcher Fälle registriert. Als kritische Marke für eine Überlastung des Gesundheitssystems hatten Experten zuletzt 800 Schwerkranke genannt.

Israel steckt mitten in einer zweiten Corona-Welle. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte Ende vergangener Woche mit fast 8'500 einen Rekordwert erreicht. Mit einem kompletten Lockdown will die Regierung die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems sichern.

Für den Montag wurden 1'151 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Tests fiel am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur sehr gering aus, allerdings wurden davon 15 Prozent positiv getestet. Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei insgesamt 235'465 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 1'523 Menschen sind in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben.

18.58 Uhr: Kleinerer Weihnachtsmarkt in Montreux

In diesem Jahr gibt es in Montreux VD keinen Weihnachtsmarkt in der üblichen Form. Die Organisatoren arbeiten aber an einer «Familien- und Regionalausgabe».

In diesem Jahr gibt es in Montreux VD keinen Weihnachtsmarkt in der üblichen Form. Die Organisatoren arbeiten aber an einer «Familien- und Regionalausgabe».
In diesem Jahr gibt es in Montreux VD keinen Weihnachtsmarkt in der üblichen Form. Die Organisatoren arbeiten aber an einer «Familien- und Regionalausgabe».
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Mit der Zunahme der Corona-Fälle sei es schwierig, eine solche Veranstaltung zu organisieren, sagte der Präsident und Direktor Yves Cornaro am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit eine Information von Radio Chablais und der Zeitung «24 heures». Es sei zudem unmöglich zu garantieren, dass dieser grosse Weihnachtsmarkt nicht zu einem Anstieg von Coronavirus-Fällen führen würde. Die Organisatoren wollen aber eine kleinere Veranstaltung durchführen. Sie soll bereits Ende November beginnen und weniger Marktstände haben – die Rede ist von 15 bis 20. In normalen Jahren sind am Weihnachtsmarkt in Montreux rund 170 Aussteller vor Ort. Im vergangenen Jahr lockte der Markt rund 600'000 Besucherinnen und Besucher an.

18.50 Uhr: Merkel und Länder einigen sich auf gemeinsame Schritte

Bund und Länder haben sich angesichts gestiegener Corona-Zahlen auf striktere Vorgaben für Feiern und Restaurantbesuche geeinigt und lehnen weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen vorerst ab.

Die steigenden Corona-Neuinfektionszahlen sind nach den Worten von Merkel ein Grund zur Beunruhigung. Ein erneuter Shutdown, also ein weitgehendes Herunterfahren des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens wie im Frühjahr, müsse unbedingt verhindert werden. Deshalb werde man regional und lokal zielgenau auf Ausbrüche reagieren.

Merkel betonte, dass komplette Schulschliessungen in der Corona-Krise künftig vermieden werden sollen. Schulen und Kitas wolle man «unbedingt betreiben». Es brauche eine Teststrategie für Lehrer und Kinder «und ein bestimmtes Verhalten, wenn ein Infektionsfall auftritt. Hier soll nicht eine ganze Schule geschlossen werden».

Vereinbart wurde bei den Gesprächen unter anderem, dass Feiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen auf maximal 50 Teilnehmer beschränkt werden sollen. Dies gelte, wenn in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen auf 100'000 Einwohner auftreten. In privaten Räumen soll es demnach keine Vorschriften zur Teilnehmerzahl geben. In dem Beschluss heisst es, es werde dringend empfohlen, in privaten Räumen keine Feierlichkeit mit mehr als 25 Teilnehmern durchzuführen.

Zudem müssen Bürgerinnen und Bürger, die in einem Restaurant oder anderen Gastwirtschaften falsche Angaben zu ihrer Person machen, künftig mit einem Mindestbussgeld von 50 Euro rechnen. «Falsche Personenangaben, das ist kein Kavaliersdelikt», sagte Merkel. In Schleswig-Holstein droht sogar ein Strafgeld von bis zu 1'000 Euro, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gleich nach der Konferenz ankündigte. Das dürfte auch auf Herbsturlauber an Nord- und Ostsee zielen.

18.34 Uhr: RKI soll vor Ausweisung neuer Risikogebiete vorwarnen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert vom Robert Koch-Institut künftig eine rechtzeitige Vorwarnung vor der Ausweisung neuer internationaler Corona-Risikogebiete. Derzeit würden neue Gebiete quasi über Nacht benannt, sagte Söder am Dienstag nach einer Schaltkonferenz der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Da wäre aber eine Vorwarnung extrem wichtig, sagte der CSU-Chef, er sprach von einem Zeitraum von etwa zwei Tagen.

Söder wandte sich strikt gegen neue Grenzschliessungen: «Zu den Prioritäten sollte auch gehören, dass die Grenzen offen bleiben.» Der Bayer kündigte zudem ein Treffen mit Österreichs Kanzler Sebastian Kurz an, um alle aktuellen bilateralen Corona-Fragen zu besprechen. Unter anderem das direkt an Bayern grenzende österreichische Bundesland Tirol war vom RKI vor wenigen Tagen zum Corona-Risikogebiet erklärt worden.

17.53 Uhr: Trump will 150 Millionen Corona-Schnelltests verteilen lassen

US-Präsident Donald Trump hat die Verteilung von 150 Millionen Coronavirus-Schnelltests durch seine Regierung angekündigt. 50 Millionen der Test-Kits sollen an Altenheime, Einrichtungen zum betreuten Wohnen und andere besonders durch das Virus gefährdete Institutionen ausgegeben werden, wie Trump mitteilte.

Die übrigen 100 Millionen Test-Kits sollten an US-Bundesstaaten und andere Regionalbehörden gehen, um ihnen die Aufhebung von Restriktionen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens zu erleichtern, kündigte der Präsident an. Jeder Testsatz kostet die US-Bundesregierung fünf US-Dollar (4,60 Franken).

Die Schnelltests stammen vom US-Pharmakonzern Abbott Laboratories. Sie liefern Ergebnisse innerhalb von 15 Minuten bis 30 Minuten. Trump hat den Schnelltest wiederholt gerühmt, er wird auch im Weissen Haus selber angewendet. Trump strebt vor der Präsidentschaftswahl am 3. November eine möglichst weitgehende Rückkehr zum normalen Alltagsleben im Land an.

Abbott Laboratories hat Kritik aus der Fachwelt zurückgewiesen, dass der Schnelltest eine hohe Fehlerquote habe. Die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA hatte den Test im August im Rahmen eines Eilverfahrens für Notlagen zur allgemeinen Nutzung zugelassen.

17.38 Uhr: Deutschland beschränkt Feiern in öffentlichen Räumen auf 50 Teilnehmer

Deutschland will angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen Feiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen auf maximal 50 Teilnehmer beschränken. Dies gelte, wenn in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen auf 100'000 Einwohner auftreten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag von Teilnehmern des Treffens von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder.

In privaten Räumen soll es demnach keine Vorschriften zur Teilnehmerzahl geben. In dem Beschluss heisst es nach dpa-Informationen, es werde dringend empfohlen, in privaten Räumen keine Feierlichkeit mit mehr als 25 Teilnehmern durchzuführen.

Wenn es in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner gibt, seien weitere Massnahmen zu erlassen. Insbesondere solle die Teilnehmerzahl auf höchstens 25 in öffentlichen oder angemieteten Räumen festgelegt werden.

In privaten Räumen werde dringend empfohlen, in diesem Fall keine Feierlichkeiten mit mehr als zehn Teilnehmern durchzuführen. Ausnahmen könne es für angemeldete Feiern mit vom Gesundheitsamt abgenommenen Hygieneplänen geben.

17.30 Uhr: Wirtschaft bricht laut UBS weniger stark ein

Die Ökonomen der Grossbank UBS rechnen in diesem Jahr neu mit einem etwas schwächeren Wirtschaftseinbruch als bisher. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) soll demnach in diesem Jahr noch um 4,5 statt wie vorher prognostiziert um 5,1 Prozent sinken. Grund dafür ist die am Montag präsentierte Daten-Revision des Bundes.

2019 entwickelte sich das BIP etwas schwächer als ursprünglich geschätzt. Das widerspiegle sich in einem positiven Basiseffekt, teilte die UBS am Dienstag mit. Zudem werde neu Kleinunternehmen in den Erhebungen mehr Rechnung getragen. Insgesamt fielen mit der Revision die Quartalszahlen für das laufende Jahr etwas weniger düster aus als bislang. In der ersten Jahreshälfte schrumpfte die Wirtschaft demnach um 5,3 statt um 6,1 Prozent.

Davon ausgehend erhöht die UBS ihre Prognose für 2020 und senkt die Schätzung für 2021 geringfügig auf 3,9 von bisher 4,0 Prozent. Die Aussicht einer graduellen Erholung der Schweizer Wirtschaft bleibe damit unverändert intakt, schreiben die Ökonomen der Grossbank.

Die Corona-Pandemie hat die Schweizer Wirtschaft in eine Rezession gestürzt, die gemäss UBS aber weniger stark ausfällt, als bislang angenommen. (Symbolbild)
Die Corona-Pandemie hat die Schweizer Wirtschaft in eine Rezession gestürzt, die gemäss UBS aber weniger stark ausfällt, als bislang angenommen. (Symbolbild)
KEYSTONE/TI-PRESS/ALESSANDRO CRINARI

17 Uhr: Prostitution in Brüssel wegen Coronavirus verboten

Die Stadt Brüssel hat zur Eindämmung des Coronavirus die Prostitution bis auf Weiteres verboten. Die Behörden schlossen drei Hotels, in denen Sexarbeiterinnen untergebracht waren, weil Massnahmen zum Abstand halten nicht befolgt wurden, wie eine Sprecherin des Brüsseler Rathauses, Wafaa Hammich, der Nachrichtenagentur AP am Dienstag mitteilte.

Um das Verbot zu überwachen, würden Polizeikontrollen verstärkt. Brüssel hatte entschieden, für Bars zeitliche Beschränkungen zu verhängen. Seit Anfang der Woche müssen alle Bars und Cafés zwischen 23 Uhr und 6 Uhr geschlossen bleiben. Andere Lokale, in denen Getränke oder Essen angeboten werden, müssen um 22 Uhr schliessen.

In der belgischen Hauptstadt ist die Zahl der neuen Coronavirus-Infektionen zuletzt gestiegen.

16.20 Uhr: Grossbritannien plant grosses Umschulungsprogramm für Erwachsene 

Grossbritannien erwartet wegen der Corona-Pandemie einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit – und will dieser mit einem Weiterbildungsprogramm für Erwachsene begegnen. «Während alte Formen der Arbeit wegfallen, eröffnen sich neue Möglichkeiten mit atemberaubender Geschwindigkeit», sagte Premierminister Boris Johnson am Dienstag im britischen Exeter bei der Ankündigung eines neuen Programms zur Umschulung und Weiterbildung von Erwachsenen. Die Pandemie habe den Trend zum Online-Shopping und zu neuen Formen der Kommunikation massiv beschleunigt.

Die Massnahmen richten sich vor allem an Menschen ohne Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss. Für sie soll es ab April kostenlose, vom Staat finanzierte College-Kurse geben, in denen Qualifikationen für die Arbeitswelt nach der Pandemie gelernt werden können. Bislang haben in Grossbritannien nur Menschen unter 23 Jahren das Anrecht auf eine kostenlose Bildung. Auch betriebliche Ausbildungen sollen mit dem neuen Programm gestärkt werden.

In Folge der Corona-Pandemie erwartet das Land einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Einzelhandel, in der Gastronomie oder der Luftfahrtbranche wurden massive Stellenstreichungen bekannt. Drastische weitere Auswirkungen werden erwartet, wenn Ende Oktober das bisherige staatliche Unterstützungsprogramm ausläuft, das bislang viele Jobs sicherte.

15.45 Uhr: Berner Ferienmesse fällt 2021 aus, Zürcher Fespo findet statt

Die Ferienmesse Bern fällt 2021 aus. Wegen der Corona-Pandemie und deren wirtschaftlichen Folgen soll die älteste Tourismusmesse der Schweiz erst 2022 wieder durchgeführt werden.

Das teilte die Veranstalterin Bernexpo am Dienstag mit. Sie will mit dem frühzeitigen Entscheid «Transparenz und Planungssicherheit gegenüber den Ausstellenden schaffen». Diese seien von den Reisebeschränkungen besonders hart betroffen. Die Messe findet traditionell im Januar statt und zieht stets rund 35'000 Besucher an.

Die Durchführung der Ferienmesse in einer reduzierten Version kommt für die Veranstalter nicht in Frage. «Das wäre sowohl für die Aussteller als auch für die Besucher keine zufriedenstellende Basis, weder wirtschaftlich noch inhaltlich», erklärte Messeleiter Mario Kovacevic im Communiqué.

Festgehalten wird hingegen an der «Fespo – World of Travel» in Zürich, die ebenfalls von der Bernexpo Groupe durchgeführt wird. Die Veranstalterin setzt nach eigenen Angaben alles daran, die Messe wie geplant vom 14. bis 17. Januar zu veranstalten. Die Situation werde aber fortlaufend beurteilt.

15.10 Uhr: Südafrikas Corona-Restriktionen drängen Millionen in Arbeitslosigkeit

Während einer der weltweit striktesten Corona-Beschränkungen haben in Südafrika rund 2,2 Millionen Menschen ihre Arbeitsplätze verloren. Die offizielle Arbeitslosenquote für diese Zeit ging im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal zwar von 30,1 auf nun 23,3 Prozent zurück, teilte die Statistikbehörde Stats SA am Dienstag mit. Der Grund dafür liegt in der Definition der Quote: Sie bezieht sich auf Menschen, die aktiv eine Arbeitsstelle suchen – was zeitweise unmöglich war.

Die zweitgrösste Volkswirtschaft Afrikas erlebt zurzeit verheerende Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Wirtschaft, die sich schon vor der Virus-Krise in der Rezession befand. Millionen Menschen kämpfen ums Überleben, die Armut ist in wenigen Wochen dramatisch angewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im Vergleich zum Vorquartal um mehr als 16 Prozent, hatte Stats SA zuvor bereits mitgeteilt.

14.42 Uhr: EU-Länder tauschen Daten ihrer Corona-Warn-Apps aus

In elf EU-Staaten können Nutzer von Corona-Warn-Apps noch in diesem Herbst ihre Kontakt-Daten anonym länderübergreifend abgleichen und sich so vor möglichen Infektionen warnen lassen. Eine entsprechende Schnittstelle für Smartphones in einer ersten Staatengruppe sei seit Anfang dieser Woche aktiv, hiess es am Dienstag aus Kreisen der Europäischen Kommission in Brüssel. Das Gateway soll am 17. Oktober mit den Datenbeständen der jeweiligen nationalen Corona-Warn-Apps verbunden werden.

Man habe das neue System zunächst mit sechs Ländern getestet – Ziel sei es, bis Mitte oder Ende Oktober dann elf EU-Mitglieder in einer «ersten Welle» dabei zu haben. Dazu gehören den Angaben zufolge Deutschland, Österreich, Tschechien, Dänemark, Estland, Irland, Italien, Lettland, die Niederlande, Polen und Spanien. Anwender müssen dazu ihre Apps aktualisieren und dem Datenaustausch auf EU-Ebene explizit zustimmen.

Frankreich, wo die Ansteckungen mit dem Coronavirus zuletzt wieder besonders stark zugenommen hatten, ist vorerst nicht darunter, weil sich die Verantwortlichen für ein anderes technisches Konzept entschieden haben.

14.15 Uhr: Jeder zehnte Tessiner hatte das Virus bereits

Erste Ergebnisse der Tessiner Studie über Corona-Antikörper im Blut der Bevölkerung zeigen, dass elf Prozent der Menschen zwischen 20 und 64 Jahren mit dem Virus bereits in Kontakt waren. Das teilte die Fachhochschule der italienischen Schweiz (Supsi) am Dienstag mit.

Für die Studie «Corona Immunitas Ticino» wurden 8'000 Tessinerinnen und Tessinern seit Juli 2020 nach und nach Blut abgezapft. Die Zahlen sind laut Supsi repräsentativ für den gesamten Kanton. Demnach seien von den rund 210'000 im Tessin lebenden Erwachsenen bis heute rund 23'000 mit dem Virus in Kontakt gekommen.

Die verschiedenen Regionen im Kanton Tessin unterscheiden sich dabei. Während in Locarno knapp 15 Prozent der Menschen Antikörper im Blut aufweisen, beträgt der Anteil in Bellinzona 10 Prozent. In den übrigen Gebieten liegt der Anteil zwischen diesen beiden Zahlen. Zudem zeigt die Studie, dass Frauen zwischen 20 und 35 Jahren häufiger in Kontakt mit dem Virus kamen (18 Prozent) als erwachsene Frauen und Männer zwischen 50 und 64 Jahren (10 Prozent).

Eine Person nutzt in Lugano die SwissCovid Contact Tracing App auf dem Smartphone.
Eine Person nutzt in Lugano die SwissCovid Contact Tracing App auf dem Smartphone.
Bild: Keystone

13.50 Uhr: 100 Millionen weitere Impfdosen für arme Länder

Die Impfallianz Gavi hat den indischen Impfstoff-Produzenten Serum Institute of India (SII) mit der Herstellung von 100 Millionen weiteren Dosen eines künftigen Wirkstoffs gegen das Coronavirus für ärmere Länder beauftragt. Damit habe sich die Zahl der bei SII bestellten Impfdosen verdoppelt, kündigte das Impfbündnis am Dienstag an, das dabei mit der Bill and Melinda Gates Foundation zusammenarbeitet.

Gavi und die Gates Foundation hatten SII bereits im August mit der Produktion von 100 Millionen Dosen eines künftigen Impfstoffs beauftragt. Gavi stellt demnach dem indischen Grossproduzenten im voraus Geld zur Verfügung, um die Produktionskapazitäten auszuweiten.

Sollte ein geeigneter Impfstoff bald die behördliche Zulassung erhalten, könnten die Dosen dann bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 hergestellt werden. Verteilt wird der Impfstoff dann über die von Gavi, WHO und der Forschungsallianz Cepi betriebenen Impfstoffplattform Covax.

Zwei Kandidaten, die vom britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca und vom US-Unternehmen Novovax entwickelten Impfstoffe, wurden nun ausgewählt. Laut Gavi sollen die Mittel zum Preis von maximal drei Dollar pro Dosis an bis zu 92 Länder verteilt werden. «Kein Land, ob reich oder arm, sollte in der Schlange hinten anstehen, wenn es um Covid-19-Impfstoffe geht», erklärte Gavi-Chef Seth Berkley.

Die Impfallianz Gavi hat will weitere 100 Millionen Impfdosen für die ärmeren Länder. 
Die Impfallianz Gavi hat will weitere 100 Millionen Impfdosen für die ärmeren Länder. 
Bild: dpa

13.45 Uhr: Swiss fliegt ab Oktober wieder mehr Ziele an

Die Swiss fliegt ab Oktober neu wieder nach Boston und Johannesburg. Auch München und Wroclaw in Polen werden wieder in den Flugplan aufgenommen. Dagegen werden die afrikanischen Städte Nairobi in Kenia und Daressalam in Tansania im Winter 2020/21 nicht angesteuert.

Insgesamt hat die Swiss 85 Prozent der ursprünglichen Destinationen im Programm, wie sie am Dienstag mitteilte. Dabei werden ab Zürich 67 Ziele angeflogen, ab Genf 21. Allerdings wird dieser Flugplan mit deutlich weniger Flügen als eigentlich geplant umgesetzt. Aufgrund der Vielzahl der Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen liegt er bei 30 bis maximal 40 Prozent des Vorjahres, wie die Swiss bereits in der vergangenen Woche angekündigt hatte.

Zuvor hatte die Swiss gehofft, auf 50 Prozent zu kommen. Der Flugplan habe nun aber deutlich nach unten korrigiert werden müssen und sehe nunmehr erst gegen Ende des Winters das ursprünglich bereits für Oktober geplante Flugvolumen vor, schreibt die Fluggesellschaft. Sie will sich weiterhin für die Einführung von Corona-Schnelltests stark machen, um Reisen wieder sinnvoll ermöglichen zu können.

13.30 Uhr: Fälle auf Kreuzfahrtschiff offenbar Fehlalarm

Bei den angeblichen Corona-Infektionen auf dem Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 6» handelt es sich nach Angaben der deutschen Reederei TUI Cruises möglicherweise um Fehlalarm. Ein Test der griechischen Behörden stehe noch aus.

12.41 Uhr: 225 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag 225 Coronavirus-Ansteckungen bei 5'959 gemachten Tests innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 3,8 Prozent. Zudem registrierte das Amt zwei neue Todesfälle. Zehn Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Montag hatte das BAG die Zahlen für das ganze Wochenende und den Freitag bekannt gegeben. Insgesamt waren für die drei Tage 782 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet worden. Am Freitag der vergangenen Woche waren 372 Fälle registriert worden, am Donnerstag 391 und am Mittwoch 437 Fälle.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 52'871 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Dienstag weiter mitteilte. Seit Anfang der Pandemie mussten 4855 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg gemäss BAG auf 1'782.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'355'118 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Gegenüber Montag wurden dem BAG 5959 neue Tests gemeldet. Bei 4,6 Prozent aller Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Dienstag nach Angaben des BAG 3'300 Personen in Isolation und 6'569 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 10'530 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

Eine Jungendliche lässt sich am 24. September bei ihrer Hausärztin in Zürich auf Covid-19 testen. (Symbolbild)
Eine Jungendliche lässt sich am 24. September bei ihrer Hausärztin in Zürich auf Covid-19 testen. (Symbolbild)
Bild: dpa

12.35 Uhr: Berlusconi feiert 84. Geburtstag in Quarantäne

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat seinen 84. Geburtstag am Dienstag wegen seiner Corona-Infektion in Heim-Quarantäne gefeiert. Berlusconi verbrachte den Tag gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in seiner Villa Arcore bei Mailand, wie ein Sprecher von Berlusconis Partei Forza Italia bestätigte. Die 30 Jahre alte Marta Fascina hatte sich ebenso mit dem Virus infiziert wie Berlusconi. Der Politiker war nach seiner Covid-19-Erkrankung vor gut zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Seitdem befindet sich der Unternehmer in Isolation in seiner Villa. Berlusconi war insgesamt zehn Tage im Krankenhaus San Raffaele in Mailand behandelt worden. Wegen einiger Vorerkrankungen und seines Alters galt er als Risikopatient. «Das Härteste waren die ersten drei Tage im Krankenhaus. Ich hatte überall Schmerzen, ich konnte nicht länger als eine Minute in der gleichen Position bleiben. Ich hatte Angst, es nicht zu schaffen», sagte er über seine Infektion.

11.55 Uhr: Wirtschaftsstimmung in Eurozone erneut besser

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im September weiter von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Allerdings hat das Tempo der Erholung abgenommen. Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg zum Vormonat um 3,6 Punkte auf 91,1 Zähler, wie die Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte.

In der Europäischen Union hellte sich die Wirtschaftsstimmung ebenfalls weiter auf. Laut Kommission hat das Konjunkturbarometer etwa 70 Prozent seines Einbruchs in der Krise wettgemacht. Im März und April war der Indikator drastisch gesunken, da die europäischen Länder massive Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ergriffen.

Nicht nur die Wirtschaftsstimmung, auch der Beschäftigungsindikator stieg weiter an. Allerdings verläuft die Erholung auch hier langsamer als in den Vormonaten.

11.35 Uhr: US-Zahnärzte registrieren mehr Risse in Zähnen

Die Corona-Pandemie führt bei vielen Menschen zu Stress – und der kann sich etwa in Migräne oder chronischer Erschöpfung äussern. Oder auch in stärker verschlissenen Zähnen, wie US-amerikanische Zahnärzte gegenüber dem TV-Sender «CNN» berichten.

«Wir sehen in den letzten sechs Monaten immer mehr brüchige Zähne», sagte der Zahnmediziner Dr. Paul Koshgerian aus San Diego dem Sender. Nach seiner Beobachtung habe sich die Zahl der Patienten mit solchen Problemen während der Pandemie etwa verdoppelt – eine Einschätzung, die ein weiterer Zahnmediziner gegenüber CNN bestätigte.

«Covid-19 macht die Zähne nicht zerbrechlicher», erklärte Koshgerian. Aufgrund des Stresses durch die Pandemie und andere Ereignisse in den USA würden viele gestresste Menschen ihre Kiefer jedoch stärker zusammenpressen und mit den Zähnen knirschen. Das Zahnmaterial und auch Füllungen würden deshalb stärker beansprucht und gingen häufiger kaputt.

Zahnärzte in den USA beobachten während der Corona-Pandemie mehr Verschleiss der Zähne. (Symbolbild)
Zahnärzte in den USA beobachten während der Corona-Pandemie mehr Verschleiss der Zähne. (Symbolbild)
Bild: dpa

10.45 Uhr: Fast jeder Zweite arbeitete im Lockdown zuhause

Der Lockdown während der Corona-Pandemie hat die Arbeit im Home Office boomen lassen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Entwicklung nun in Zahlen abgebildet. Demnach haben 44,2 Prozent aller Angestellten in der Schweiz zwischen April und Juni wenigstens teilweise von zu Hause aus gearbeitet. Im Vorjahr seien es laut BFS zur selben Zeit lediglich 29,2 Prozent der Angestellten in Heimarbeit gewesen.

Fast komplett im Home Office arbeiteten im zweiten Quartal des Jahres Angestellte aus den Bereichen Information und Kommunikation, Kredit- und Versicherungsgewerbe und Erziehung und Unterricht. Sie erreichten eine Quote zwischen 77 und 87 Prozent.

10.40 Uhr: Banken stellten während Krise mehr Personal ein

Die Schweizer Banken haben im ersten Halbjahr 2020 trotz Coronakrise den Personalbestand leicht ausgebaut. Für das zweite Halbjahr planen rund drei Viertel der Finanzinstitute, die Zahl ihrer Angestellten unverändert zu belassen. Im Jahr 2019 hatte sich der Personalbestand noch rückläufig entwickelt, wie das am Dienstag publizierte «Bankenbarometer 2020» der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) zeigt.

2019 hatte sich die Zahl der Stellen im Inland noch um 1,2 Prozent auf 89'531 Personen (Vollzeitäquivalente) zurückgebildet. Wie bereits in den Vorjahren sei ein Teil des Rückgangs damit zu erklären, dass Stellen in Konzerneinheiten verlagert wurden, die nicht von der Bankenstatistik erfasst werden, heisst es. Seit dem Jahr 2011 mit gut 108'000 Personen ist der Inland-Personalbestand rückläufig.

Gemäss der im Bankenbarometer veröffentlichten SBVg-Umfrage haben die Banken den Personalbestand im Inland allerdings von Januar bis Juni 2020 um 0,2 Prozent erhöht. Den Personalbestand im Ausland erhöhten die Schweizer Institute derweil mit einem Plus von 1,7 Prozent etwas kräftiger. Die Umfrage umfasst laut SBVg Banken, die 97,3 Prozent des gesamten Personalbestands in der Schweiz repräsentieren.

9.35 Uhr: Labore ärgern sich über das BAG

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will die Testkapazitäten weiter steigern und mittelfristig bis zu 40'000 Coronatests täglich durchführen lassen. Zugleich sollen die Labore in der Schweiz weniger Geld pro Test bekommen. Das sorgt für Ärger bei den Laboratorien, wie SRF berichtet.

Viele Kollegen hätten wenig begeistert über das Ansinnen reagiert, sagte Willi Conrad, Präsident des Verbandes der medizinischen Laboratorien der Schweiz, zu SRF. Dafür gebe es vor allem zwei Gründe. So müssten die Laboratorien einerseits mit hohem Preisdruck auskommen und andererseits sei entsprechendes Material auf dem Markt knapp: «Das heisst, dass im Moment weniger Tests in die Schweiz geliefert werden, als wir aktuell produzieren müssen.»

Laut dem Bund gebe es derzeit genug Testkapazitäten, man gehe hier allerdings davon aus, dass der Bedarf im Winter steigen wird. Auf Anfrage erklärte das BAG dem Bericht zufolge, dass man in Kontakt mit den Herstellern stehe, um mehr Material in die Schweiz geliefert zu bekommen.

Besonders viel zu testen, sei unter den gegebenen Umständen aber nicht das Richtige, meint Conrad. Er fordert eine andere Strategie für den Winter. Solange man nur beschränkte Testkapazitäten habe, sei es vor allem sinnvoll, diese «denjenigen Patienten zugutekommen» zu lassen, «die sie wirklich am nötigsten brauchen».

Das BAG teilte SRF dazu mit, dass man auf verschiedenen Wegen zu vermeiden versuche, dass Tests zur Mangelware würden. Auch sehe man in den neuen Schnelltests eine Option, die Kapazitäten zu erhöhen.

Corona-Tests in einem Labor. (Symbolbild)
Corona-Tests in einem Labor. (Symbolbild)
Bild: dpa

8.25 Uhr: Obergrenze für private Feiern in Deutschland? 

Die deutsche Regierung will am heutigen Bund-Länder-Gipfel strengere Regeln für Feiern im privaten Raum durchsetzen. Das geht aus dem Entwurf einer Beschlussvorlage des Bundes hervor.

Demnach sollen private Feiern nur noch mit maximal 25 Personen stattfinden, im öffentlichen Raum soll die Anzahl auf maximal 50 Personen reduziert werden. Diese Regeln sollen in jenen Landkreisen gelten, in denen es mehr als 35 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in sieben Tage gibt. Bei noch höheren Infektionszahlen solle die Länder die Regeln weiter verschärfen. Etwa soll der Alkoholausschank für kurze Zeit verboten werden können. Über die Details soll am heutigen Gipfel noch verhandelt werden.

7.45 Uhr: Mögliche Covid-19-Fälle auf Kreuzfahrtschiff

Das Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 6» mit mehreren Corona-Infizierten an Bord hat am frühen Dienstagmorgen in der griechischen Hafenstadt Piräus angelegt. Sofort gingen Experten der Gesundheitsbehörde (Eody) an Bord, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Alle Reisenden und Crewmitglieder sollen einen Coronavirus-Test machen.

Die ersten Schnelltests seien negativ gewesen, berichtete das Staatsfernsehen. Die 922 Urlauber und die 666 Besatzungsmitglieder müssten bis auf Weiteres an Bord bleiben.

Am Montag war bekannt geworden, dass zwölf Crewmitglieder an Bord positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Sie seien auf dem Schiff isoliert worden, teilte die Reederei Tui Cruises mit. Das Schiff war am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen.

Das Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 6». (Archiv)
Das Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 6». (Archiv)
Bild: Keystone

7.20 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Grafik: dpa

6.15 Uhr: Mehr als eine Million Corona-Tote weltweit

Seit Beginn der Coronapandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Montagabend (Ortszeit) aus Daten der Johns Hopkins University in Baltimore hervor. Mehr als 33,2 Millionen Infektionen wurden nachgewiesen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Rund ein Fünftel aller erfassten Todesfälle beklagt die USA, wo mehr als 205’000 Menschen starben. In Brasilien sind mehr als 142’000, in Indien mehr als 95’000 Menschen gestorben.

Die Opferzahl in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns Hopkins University zufolge rund 63 Menschen pro 100’000 Einwohner, in Grossbritannien liegt dieser Wert ein wenig höher. In Spanien kommen 67 Tote auf 100’000 Einwohner, in Deutschland 11.

Die Webseite der Johns Hopkins University wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Der WHO erfasste bis Montag mehr als 996’000 Todesfälle und gut 33 Millionen bekannte Infektionen.

Die Coronavirus-Pandemie begann um den Jahreswechsel in China. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann.

Arbeitende in Schutzanzügen bringen im Juni in Santiago, Chile, Särge von Corona-Opfern zu einem Krematorium. 
Arbeitende in Schutzanzügen bringen im Juni in Santiago, Chile, Särge von Corona-Opfern zu einem Krematorium. 
Bild: Keystone/AP Photo/John Minchillo

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Zahl von mehr als einer Million Toten als «qualvollen Meilenstein». «Es ist eine betäubende Zahl», sagte Guterres laut Mitteilung in der Nacht zum Dienstag in New York. «Trotzdem dürfen wir nie die einzelnen Leben aus dem Blick verlieren: Es waren Väter, Mütter, Ehefrauen, Ehemänner, Brüder, Schwestern, Freunde und Kollegen.»

Guterres rief die Menschen weltweit auf, sich weiter an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten sowie Masken anzuziehen. «Wir können diese Herausforderung überwinden.» Dafür brauche es verantwortungsbewusste Führungsstärke, Wissenschaft und weltweite Zusammenarbeit.

5.25 Uhr: ETH-Forscherin geht bei Impfung neue Wege

Wissenschaftler sind sich einig: Coronaviren könnten uns in den nächsten Jahren begleiten – und möglicherweise weitere Krankheiten auslösen. Eine ETH-Forscherin versucht nun eine Impfung zu entwickeln, die allgemein gegen Coronaviren wirksam wäre, berichtet die SRF-Sendung «Puls».

4.10 Uhr: Massnahmen in Washington weiter gelockert

In der US-Hauptstadt Washington werden die Corona-Restriktionen in den kommenden Tagen weiter gelockert. So wird das Washington Monument, der berühmte Riesenobelisk in der Nähe des Weissen Hauses, ab Donnerstag wieder für Besucher geöffnet, wie die für Monumente zuständige Behörde National Park Service mitteilte. Auch einige von Washingtons staatlichen Schulen sollen am 13. Oktober wieder öffnen, wie Bürgermeisterin Muriel Bowser ankündigte.

In Washington sind bereits seit Monaten Corona-Restriktionen in Kraft. Mehrere der berühmten Museen der Hauptstadt öffneten zuletzt jedoch bereits wieder, für die Besucherzahlen gelten jedoch Begrenzungen. Die Theater bleiben hingegen weiter geschlossen und in Restaurants dürfen nur die Hälfte der Plätze besetzt werden. In der Stadt sind seit Ausbruch der Pandemie laut den amtlichen Zahlen mehr als 600 Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben. Die Corona-Massnahmen sind in den USA je nach Stadt und Region unterschiedlich.

3.22 Uhr: Fauci kritisiert Falschaussagen von Trump-Berater

Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci steht dem Chef der Corona-Taskforce des Weissen Hauses, Scott Atlas, kritisch gegenüber. Er sei besorgt darüber, dass die Informationen des neuen Beraters an der Seite des US-Präsidenten Donald Trump «entweder aus dem Zusammenhang gerissen oder tatsächlich falsch» seien, sagte Fauci dem Sender CNN. Atlas verteidigte seine Ratschläge an den Präsidenten. «Alles, was ich gesagt habe, stammt direkt von den Daten und der Wissenschaft», hiess es in einer Erklärung des Weissen Hauses. Fauci ist der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten.

Der Radiologe Atlas wurde für das Herunterspielen der Wichtigkeit von Gesichtsmasken zur Eindämmung des Virus und seinen Ansichten zur Herdenimmunität zuletzt auch von der medizinischen Fakultät der Stanford University und anderen Gesundheitsexperten scharf angegangen. Bereits am Freitag hatte sich der Direktor des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Robert Redfield, kritisch über Atlas geäussert. «Alles, was er sagt, ist falsch», habe Redfield in einem Telefongespräch geäussert, berichtete NBC.



2 Uhr: Trump: Regierung baut Testkapazität deutlich aus

Rund fünf Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA baut die Regierung von Präsident Donald Trump die Testkapazität in der anhaltenden Coronapandemie deutlich aus. Trump sagte am Montag (Ortszeit) im Weissen Haus, in den kommenden Wochen werde seine Regierung 150 Millionen Coronavirus-Schnelltests verteilen, die binnen 15 Minuten ein Ergebnis lieferten. In der vergangenen Woche hätten die USA den hundertmillionsten Coronavirus-Test seit Beginn der Pandemie ausgeführt – «viel mehr als jedes andere Land», behauptete der Präsident.

Trump sagte, 50 Millionen der 150 Millionen neuen Schnelltests sollten bedrohten Bevölkerungsgruppen etwa in Alten- oder Pflegeheimen direkt zugutekommen. 100 Millionen Tests würden den Teilstaaten zur Verfügung gestellt. Damit sollten Bemühungen unterstützt werden, die Wirtschaft und Schulen in den Bundesstaaten schnellstmöglich wieder zu öffnen und auch offenzuhalten. «Die Unterstützung meiner Regierung würde es beispielsweise jedem Bundesstaat ermöglichen, jeden Lehrer, der das benötigt, in sehr regelmässigen Abständen zu testen», sagte der Präsident. Er behauptete weiter: «In kurzer Zeit hat meine Regierung das fortschrittlichste Testsystem der Welt aufgebaut.»

Trump sagte, mit der Zunahme der Tests würden auch mehr Infektionen festgestellt werden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass bald ein Impfstoff zur Verfügung stehen würde. Vier Impfstoffe seien in der letzten Testphase. «Mehr als 100 Millionen Dosen werden vor dem Jahresende zur Verfügung stehen.» Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci hatte kürzlich gesagt, er rechne damit, dass bis Jahresende Klarheit über einen Impfstoff herrschen werde und dass Impfungen vermutlich Anfang kommenden Jahres beginnen könnten.



Trump ist im Wahlkampf wegen seines umstrittenen Krisenmanagements in der Coronapandemie unter Druck geraten. In den USA sind seit Beginn der Pandemie mehr als 200'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus ums Leben gekommen.

1.20 Uhr: Cuomo besorgt wegen Hotspots im Staat New York

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hat sich alarmiert über etliche Coronavirus-Ausbrüche im US-Staat gezeigt. Bei jüngsten Virustests habe sich gezeigt, dass ein Viertel der Neuinfektionen auf nur zehn Postleitzahlgebiete zurückgehe, teilte Cuomo am Montag mit. In den vergangenen zwei Wochen hat der Staat New York mehr als 11’500 neue Corona-Fälle gemeldet. Eine unverhältnismässig hohe Zahl von Neuinfektionen gibt es in einer Reihe von Gemeinden im Norden von New York City. Cuomo warnte, dass seine Verwaltung Schulen in Gebieten schliessen könnte, in denen zu viele Leute positiv auf Sars-CoV-2 getestet würden. Demnach hat der Staat 200 Schnelltestgeräte zur Verfügung.

0.10 Uhr: Keine einheitliche Obergrenze für private Feiern in Deutschland

Keine weiteren Lockerungen, aber vorerst keine Verschärfung der Obergrenzen für private Feiern: Bund und Länder wollen bei der Bekämpfung der Coronapandemie vor allem auf bekannte Massnahmen setzen. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die dem «Spiegel» vorliegt und die heute beschlossen werden soll.

Zurück zur Startseite