Mehr als jeder zehnte Zug aus Deutschland wurde im ersten Quartal dieses Jahres an der Schweizer Grenze gestoppt und durfte nicht weiterfahren. Grund dafür waren Verspätungen der deutschen ICE. Die SBB wollen mit der Massnahme die Pünktlichkeit im eigenen Netz gewährleisten.
Das geht aus einer Antwort des deutschen Bundesverkehrsministeriums in Deutschland hervor, über die die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. Demnach wurden elf Prozent der Züge auf der Strecke München–Zürich an der Weiterfahrt gehindert – eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. 2023 waren nur zwei Prozent der Züge betroffen. Auf der Strecke Freiburg–Basel mussten sogar 12,4 Prozent der Züge wieder umkehren.
Aus vorübergehend wird dauerhaft
Bereits im Juli 2022 haben die SBB in Absprache mit der Deutschen Bahn die Regelung eingeführt. Damals als «vorübergehende Massnahme» eingeführt, gilt diese mittlerweile dauerhaft.
Den Eurocity-Zügen auf der Strecke München–Zürich gewähren die SBB einen Puffer von zehn Minuten, bevor sie ihre Trasse neu vergeben, bei den ICE Freiburg–Basel sind es sogar 15 Minuten.
Warum die Praxis aus Schweizer Sicht nötig ist, verdeutlicht eine weitere Zahl: 2023 erreichten 92,5 Prozent aller Züge in der Schweiz pünktlich ihr Ziel, im deutschen Fernverkehr lag dieser Wert nur bei 64 Prozent.
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