Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen bei ihrem Umzug am Bahnhof Bern.
Die Spitalgasse in Bern wurde mit Polizeifahrzeugen abgesperrt.
Grossaufgebot der Polizei verhindert Corona-Demo vor dem Bundeshaus - Gallery
Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen bei ihrem Umzug am Bahnhof Bern.
Die Spitalgasse in Bern wurde mit Polizeifahrzeugen abgesperrt.
Mehrere Hundert Gegner der Corona-Massnahmen haben sich am Donnerstagabend in Bern zu einer weiteren unbewilligten Kundgebung versammelt. Sie zogen durch die Gegend rund um den Bahnhof. Den Zugang zur Innenstadt versperrte ihnen die Polizei mit einem Grossaufgebot.
In jüngster Zeit versammeln sich in Bern regelmässig Corona-Massnahmengegner zu unbewilligten Kundgebungen. Auch heute haben sich wieder Aktivisten zu einer solchen illegalen Demo getroffen.
Brisant im Vorfeld: Im Bundeshaus in der Innenstadt tagte gleichzeitig am Abend der Nationalrat. Das Parlamentsgebäude sahen die Demonstrierenden allerdings nur aus der Ferne, als die Umzugs-Route nebenan im Park der kleinen Schanze vorbeiführte. In Sprechchören und mit Pfiffen kritisierten sie insbesondere das Covid-Zertifikat.
Ausschreitungen wie bei früheren Demos blieben aus. Mehrere Hundert Ordnungshüter in Kampfmontur sowie Absperrgitter riegelten zahlreiche Wege ab. Der Zugang zum Areal des Bundeshauses blieb ebenfalls gesperrt. Auch ein Wasserwerfer wurde in Stellung gebracht.
Personen mit Glocken abgeführt
Der Umzug begann kurz nach 19:30 Uhr auf dem Bahnhofplatz. Die Polizei erklärte in Durchsagen, dass Teilnehmende der unbewilligten Demo mit Kontrollen und Festnahmen rechnen müssten. Mehrere Personen wurden weggewiesen, wie die Berner Kantonspolizei im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Später endete der Umzug im Bahnhof Bern.
Am Rande der Demo stoppten die Ordnungshüter laut eigenen Angaben eine Menschengruppe mit Glocken und führte diese ab. In der Innenstadt blieb es am Abend ruhig, zumal keine Busse und Trams verkehren konnten.
Vor zwei Wochen war es rund um den Bundesplatz zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Der Stadtberner Polizeidirektor Reto Nause sprach damals von einem verhinderten Sturm auf das Bundeshaus und machte klar, dass er solches Treiben nicht mehr dulden werde.
Auch am vergangenen Donnerstag eskalierte eine unbewilligte Demonstration. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen Randalierer ein. Danach kursierte in den sozialen Medien ein Aufruf, sich jeden Donnerstag in Bern zur Kundgebung zu versammeln.
Polizei sichert Bundeshaus mit besonderen Massnahmen
«Wie sich in den vergangenen Wochen gezeigt hat, ist keine Deeskalation spürbar», teilte die Kantonspolizei Bern nun mit. Man werde wieder mit einem Grossaufgebot im Einsatz stehen.
Für die Beamten wurde vorsorglich für Donnerstag und Freitag eine Freisperre verhängt, die meisten Polizeiwachen sind geschlossen. Geöffnet sind lediglich die Wachen in Bern-Waisenhaus, Biel, Moutier, Interlaken und Thun.
Die Kantonspolizei hatte nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen bereits im Laufe des Tages damit begonnen, das Bundeshaus einzuzäunen. «Der Umstand, dass sich das Sessionsprogramm des Nationalrats heute in die späten Abendstunden ziehen dürfte, fliesst in die Lagebeurteilung mit ein», wird eine Sprecherin beim Nachrichtenportal Nau zitiert. Zu besonderen Sicherheitsmassnahmen wolle sie aber keine Aussagen machen, um deren Wirksamkeit nicht zu gefährden.
Mit Material der SDA.