Corona-Übersicht405 Neuinfektionen in der Schweiz — Quarantänepflicht nun auch für Kroatien
Agenturen/red
4.9.2020
Infektionszahlen wie im April: Das BAG meldet 405 bestätigte Neuansteckungen. Trotz des Anstiegs spricht Stefan Kuster vom BAG nicht von einer zweiten Welle. Unterdessen kommt Kroatien auf die Risiko-Liste. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Erstmals seit Mitte April hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag über 400 neue Corona-Fälle an einem Tag gemeldet. Stefan Kuster vom BAG zeigte sich trotz des Anstiegs nicht beunruhigt.
Das BAG hatte zuvor 405 neue Fälle gemeldet. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um 2 auf 1732. Am Donnerstag waren 364 neue Fälle registriert worden, Mittwoch waren es 370, am Dienstag 216 und am Montag 163.
Im Lauf der Woche wurden rund 70'000 Tests durchgeführt. Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 43'532 laborbestätigte Fälle. 4584 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden.
Die Reproduktionszahl liege knapp unter 1, sagte der Leiter übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG) vor den Medien in Bern. Damit finde kein exponentielles Wachstum statt. Auch bei den Hospitalisationen und Todesfällen sei die Lage stabil.
«Wir sprechen im Moment nicht von einer zweiten Welle, wir sprechen von einem langsamen Anstieg der Infektionszahlen», sagte Kuster. Die Anstrengungen von Bevölkerung und Kantonen trügen Früchte.
Wie sich die Lage entwickelt, lässt sich laut Kuster aber nicht vorhersehen. Das hänge von Reiserückkehrern ab, von der Auswirkung der Zulassung von Grossanlässen, auch der Herbst könne einen Einfluss haben.
Alle sind gefordert
Um einen starken Anstieg der Fallzahlen zu vermeiden, seien alle gefordert: Bund, Kantone und jeder Einzelne, sagte Kuster. Das BAG arbeite daran, dass die Testresultate künftig 24 Stunden nach der Symptomerkennung bei den Betroffenen ankommen würden. Unter anderem hofft man dafür auf Schnelltests.
Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, sagte, man werde die neuen Schnelltests, auch jene von Roche, genau überprüfen müssen, um zu sehen, wo sie eingesetzt werden könnten. Wie lange die Labore und Swissmedic dafür brauchten, sei unklar. Wahrscheinlich sei es eine Frage von Wochen.v
Kroatien auf der Risiko-Liste
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Freitag die Liste der Länder mit erhöhtem Corona-Infektionsrisiko aktualisiert. Neu aufgenommen hat es Kroatien, gestrichen Belgien. Quarantänepflicht herrscht damit für 55 Staaten.
Die neue Liste tritt am Montag, 7. September, in Kraft, wie das BAG mitteilte. Wer aus einem der Risikoländer einreist, muss zehn Tage in Quarantäne. Am Freitag war das bei insgesamt 7633 Heimgekehrten der Fall. Bei der letzten Anpassung vom 20. August hatte das BAG 53 Staaten als Risikogebiete eingestuft.
Neu hat das Bundesamt insbesondere das als Ferienland beliebte Kroatien in die Liste aufgenommen. Daneben kam in Europa San Marino hinzu. Neu gelistet sind ebenfalls Französisch Polynesien, Libanon, Libyen, Trinidad und Tobago sowie Paraguay und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die Ereignisse des Tages im Überblick
Das Wichtigste in Kürze:
Frankreich hat mit fast 9000 bestätigten Neuinfektionen einen Rekord seit Beginn der Pandemie aufgestellt.
Kroatien steht neu auf der Risikoliste des Bundes, zusammen mit Libanon, Ukraine und wieben weiteren Ländern. Wer von dort einreist, muss ab Montag in Quarantäne. Belgien, Luxemburg und sechs weitere Staaten wurden gestrichen.
Das BAG meldet 405 neue Ansteckungen innert 24 Stunden bei 16'258 durchgeführten Tests; dies entspricht einer Positivitätsrate von 2,5 Prozent.
Frankreich hat erneut mehr als 7'000 neue Coronafälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet – Brasilien hat derweil die Marke von vier Millionen Coronafällen überschritten.
In Österreich startet heute ein Corona-Warnsystem in Form einer vierfarbigen Ampel.
21.37 Uhr: Biden wirft Trump Versagen in der Coronakrise vor
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump in der Corona-Krise «chaotisches Missmanagement» vorgeworfen. Trump verstehe immer noch nicht, dass sich die Wirtschaft nicht vollständig erholen könne, bis die Pandemie unter Kontrolle gebracht worden sei, sagte Biden. Solange es täglich Zehntausende Neuinfektionen und rund 1000 Todesfälle gebe, könne es keine «volle wirtschaftliche Erholung» geben, mahnte Biden vor Journalisten in Wilmington im Bundesstaat Delaware.
«Wenn der Präsident seinen Job gemacht hätte, hätte es nicht so schlimm werden müssen», sagte Biden weiter. Falls Trump die Bedrohung des Virus im Januar und Februar ernst genommen hätte oder zumindest im März und April entschlossen gehandelt hätte, wäre die Lage nie derart ausser Kontrolle geraten, sagte Biden. Bis heute sei der Präsident auch kein Vorbild, was das Tragen von Masken oder das Einhalten eines Sicherheitsabstands zum Eindämmen der Pandemie angehe. «Es ist fast so, als wäre es ihm egal», behauptete Biden. Er tritt bei der Wahl am 3. November gegen den Republikaner Trump an.
20.51 Uhr: Neuinfektionen in Spanien auf höchstem Stand seit Lockdown-Ende
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Spanien den höchsten Wert seit Ende des Lockdowns im Juni erreicht. Bei Tests, die innerhalb der letzten 24 Stunden durchgeführt worden seien, habe es 4503 neue positive Ergebnisse gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen sei allerdings wegen verspätet gemeldeter Fälle im Vergleich zum Vortag sogar um mehr als 10'000 auf fast 500'000 gestiegen, hiess es. Der bisherige Höchstwert der täglichen Neuinfektionen nach Ende des Lockdowns war vor genau einer Woche mit 3829 registriert worden.
Sorgen bereitet vor allem die Situation in der Region Madrid. Auf die Hauptstadt entfiel erneut der Löwenanteil der Neuinfektionen: 1462, etwa ein Drittel der Gesamtzahl. Dahinter folgen mit grossem Abstand das Baskenland mit 678 und die Kanarischen Inseln mit 363 neuen Fällen. In Katalonien, noch vor wenigen Wochen das spanische «Epizentrum» der Neuausbrüche, hat sich die Lage inzwischen deutlich verbessert. Für die Autonome Gemeinschaft im Nordosten des Landes wurden am Freitag nur noch 160 Neuinfektionen gemeldet.
Die Regionalregierung in Madrid gab derweil neue Einschränkungen bekannt, die am Montag in Kraft treten sollen. Die wichtigste Massnahme: Sowohl im öffentlichen wie im privaten Bereich werden ab nächster Woche nur noch Treffen von höchstens zehn Personen erlaubt sein, soweit diese nicht demselben Haushalt angehören. Das seien die Situationen, die für die meisten Neuausbrüche verantwortlich seien, sagte Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso. Zudem wird unter anderem die zugelassene Höchstzahl der Teilnehmer an Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Veranstaltungen wieder deutlich reduziert.
20.24 Uhr: Berlusconis Zustand «beruhigend»
Der 83-Jährige müsse nicht künstlich beatmet werden, sein klinischer Zustand sei «beruhigend», sagte der behandelnde Arzt Alberto Zangrillo vom Mailänder San Raffaele-Krankenhaus.
Laut dem Mediziner wurde die Lungenentzündung in einem frühen Stadium diagnostiziert. Wegen seines Alters und seiner Vorerkrankungen gelte Berlusconi jedoch als Risikopatient, weswegen er ins Krankenhaus gebracht worden sei. Dort werde der frühere Regierungschef voraussichtlich «einige Tage» bleiben.
«Berlusconis Laune ist nicht die Beste», räumte der Krankenhausarzt ein. Er habe den 83-Jährigen in der Nacht drängen müssen, einer Krankenhauseinlieferung zuzustimmen.
19.49 Uhr: Fast 9000 neue Fälle: Frankreich meldet Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen
Mit fast 9000 nachgewiesenen Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden hat Frankreich eine neue Rekordzahl seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht. Innerhalb eines Tages wurden bis Freitagabend nach Angaben der Gesundheitsbehörde 8975 Neuinfektionen gemeldet. Dies ist der höchste Stand seit dem ersten nachgewiesenen Corona-Fall in dem Land im März.
Binnen einer Woche wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde mehr als eine Million Corona-Tests vorgenommen. Der Anteil der positiven Tests stieg innerhalb einer Woche auf 4,5 Prozent.
Frankreich hat bereits seit einiger Zeit mit einem beunruhigenden Anstieg der Coronavirus-Infektionszahlen zu kämpfen. Mit fast 30.700 Todesopfern ist Frankreich eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.
19.18 Uhr: Forscher befürchten in den USA 410'000 Corona-Tote bis Jahresende
Forscher befürchten in den USA einem viel beachteten Modell zufolge bis zum Jahresende 410'000 Corona-Tote. Das wäre mehr als eine Verdoppelung der gegenwärtigen Opferzahl von 187'000 Toten. Das geht aus einer Aktualisierung des Modells der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor. Als Grund für den prognostizierten starken Anstieg der Opferzahlen führen die Experten geringere Vorsicht der Menschen in den USA sowie den Beginn der kalten Jahreszeit und Grippesaison an.
In den USA gibt es Daten der Universität Johns Hopkins zufolge bislang rund 6,2 Millionen bestätigte Infektionen. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann.
Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Todesopfer bis 1. Dezember mit rund 290'000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher.
Ende vergangener Woche hatten sie bis Dezember noch rund 317'v000 Tote befürchtet. Die Aktualisierung berücksichtigte den Zeitraum bis zum Jahresende. Im Dezember sollen demnach jeden Tag rund 2500 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 sterben. Derzeit sterben pro Tag rund 1000 Menschen.
Die Prognosen des Modells reichen weit in die Zukunft und können noch von vielen Faktoren beeinflusst werden. Sollte sich etwa die Verfügbarkeit wirksamer Behandlungsmethoden verbessern, oder noch vor Jahresende ein Impfstoff verfügbar werden, könnte die Opferzahl auch deutlich geringer ausfallen.
Die Zahl der täglichen Neuinfektion in den USA fiel zuletzt von mehr als 60'000 im Juli auf inzwischen etwa 40'000 bis 45'000. Das sind Experten zufolge aber immer noch so viele Infektionen, dass es unmöglich ist, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen.
18.53 Uhr: Wieder Testpanne in Bayern — 10'000 Betroffene
Im deutschen Bundesland Bayern hat es wieder eine Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen gegeben. Rund 10'000 Menschen sind betroffen.
Sie waren zwischen Samstag und Dienstag an bayerischen Flughäfen auf das Coronavirus getestet worden und bekamen nicht innerhalb der versprochenen Frist von 48 Stunden ein Ergebnis, wie ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums in München mitteilte. Grund sei ein EDV-Problem beim privaten Dienstleister Ecolog gewesen, der im Auftrag des Freistaats an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen die Tests vornimmt.
Der Sprecher ging davon aus, dass im Laufe des Freitags alle in dem Zeitraum getesteten Menschen ihre Ergebnis-Benachrichtigungen erhalten werden.
Am Donnerstagabend hatte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) die Verzögerungen bei den Teststationen an Flughäfen eingestanden. Grund sei «ein Schnittstellenproblem in der Datenverarbeitung» bei Ecolog.
Schon in der Vergangenheit hatte es Probleme bei der Übermittlung an mehreren Teststellen in Bayern gegeben. Mitte August war bekannt geworden, dass Zehntausende Menschen tagelang auf das Ergebnis ihres Corona-Tests gewartet hatten — darunter auch mehr als 900 positiv Getestete.
18.21 Uhr: Höchster Wert seit Anfang Mai: Über 1700 neue Infektionen in Italien
In Italien ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf über 1700 und damit auf den höchsten Wert seit Anfang Mai gestiegen. Die Behörden in Rom verzeichneten 1733 neue Corona-Fälle in 24 Stunden und 11 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Zuletzt hatte es am 2. Mai mit 1900 neuen Fällen höhere Zahlen bei den Neuinfektionen gegeben. Insgesamt haben sich in Italien 274'644 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 35'518 Menschen sind nach einer Infektion gestorben.
Am 22. August war in Italien erstmals wieder die Marke von 1000 neuen Fällen pro Tag nach Monaten mit deutlich niedrigeren Werten überschritten worden. Danach sanken die Neuinfektionen wieder unter die Marke von 1000, stiegen in den vergangenen drei Tagen aber wieder kontinuierlich an. Das verstärkt in dem Land, das im Februar besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffen worden war, die Angst vor einer zweiten Infektionswelle.
18.04 Uhr: Schweiz begrüsst EU-Kriterien für Reisebeschränkungen
Im Kampf gegen den Wirrwarr bei Corona-bedingten Reisebeschränkungen hat die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten konkrete Vorschläge für gemeinsame Kriterien und Schwellenwerte für die Einführung von Reisebeschränkungen vorgelegt. Die Schweiz begrüsst die Koordinierungsbemühungen.
Zudem schlägt die Brüsseler Behörde die Erstellung einer EU-Risikogebietskarte und einheitliche Regeln für Reisen in Risikogebiete vor. Bislang gibt es beispielsweise für Reiserückkehrer sehr unterschiedliche Test- und Quarantänepflichten.
Ob und wenn ja, wann die Vorschläge umgesetzt werden, ist jetzt Sache der Mitgliedsstaaten. Nach Angaben aus EU-Kreisen will Deutschland das Thema im Rahmen seiner derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft in den kommenden Wochen intensiv vorantreiben.
Bislang entscheidet jedes Land selbst und nach eigenen Kriterien, welche anderen EU-Länder oder -Regionen es als Risikogebiete einstuft.
Das Staatssekretariat für Migration (Sem) schreibt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keytstone-SDA: «Die Schweiz begrüsst die Bemühungen zur besseren Koordinierung und zur Etablierung gemeinsamer Standards.» Dies komme potentiell der weiteren Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in Europa ebenso zugute wie dem Funktionieren des Schengen-Raumes.
Die Kommissionsvorschläge würden nun von den EU-Mitgliedsstaaten unter Einbeziehung der Schweiz und der weiteren assoziierten Schengen-Staaten diskutiert, heisst es weiter. Und: «Die letztendlichen Regeln lassen sich derzeit also noch nicht abschätzen.»
Gemeinsame Standards und Regeln werde die Schweiz aber nur soweit übernehmen, wie sie ihren eigenen Bedürfnissen entsprechen, präzisiert das Sem.
17.30 Uhr: Finanzkommission stimmt Corona-Krediten zu
Die Finanzkommission des Nationalrats hat keine Einwände gegen die neue Tranche von Corona-Krediten. Der Bundesrat beantragt dem Parlament insgesamt 770 Millionen Franken zur Bewältigung der Krise.
Davon sind 288,5 Millionen Franken für Tests vorgesehen, 221,3 Millionen Franken für eine zusätzliche Einlage in den Bahninfrastrukturfonds und 150 Millionen Franken für die Rekapitalisierung von Skyguide. Insgesamt handelt es sich um 13 Nachtragskredite. Die Kommission stimmte der Vorlage mit grosser Mehrheit zu, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.
Zu reden gab insbesondere der Kredit für Skyguide. Die Kommission diskutierte darüber, ob es sinnvoll sei, Rahmenbedingungen für die Kreditverwendung festzulegen. Ein Antrag auf Streichung der Mittel für Kulturunternehmen wurde abgelehnt, ebenso die Forderung nach einem Massnahmenpaket zur Unterstützung des Schaustellergewerbes.
Die Kredite werden von beiden Räten in der Herbstsession behandelt. Die Ständeratskommission hat ebenfalls keine Einwände dagegen.
16.40 Uhr: Berner Messehotels für zwei Wochen geschlossen
Nach Coronafällen beim Personal schliessen die Hotels Novotel, Ibis und Ibis Budget für zwei Wochen. Bis am Freitagmittag wurden neun Mitarbeitende positiv getestet, bei zehn Personen steht das Resultat noch aus. Wie die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion mitteilte, wird die Ansteckungsgefahr für Gäste des Hotels als gering eingestuft.
Das Personal habe in den öffentlichen Räumen Masken getragen und sich an alle weiteren gängigen Präventionsmassnahmen gehalten. Die Hotelleitung habe von sich aus entschieden, die betroffenen Hotels bis maximal 20. September zu schliessen, um Ansteckungsketten zu unterbrechen. Die Gäste wurden gebeten abzureisen und hätten die Hotels grösstenteils bereits verlassen.
Einen positiven Coronafall gab es zudem in der Café Bar Mokka Thun. Die am Donnerstag positiv getestete Person hatte sich am letzten Wochenende im Mokka Thun aufgehalten. Nach Abklärungen ordnete das Kantonsarztamt lediglich für zwei Personen eine Quarantäne an. Die positiv getestete Person habe glaubhaft über ihre direkten Kontakte Auskunft erteilt, so dass nicht alle rund 150 Barbesucher sowie das Personal in die Quarantäne müssten.
Die Betreiber des Café Bar Mokka informierten dennoch alle Gäste des vergangenen Wochenendes über den Coronafall. Die Kantonsbehörden rufen alle Personen, die sich entweder in den Messehotels in Bern oder im Café Bar Mokka aufgehalten hatten, auf, sehr genau auf ihren Gesundheitszustand und allfällige Krankheitssymptome zu achten. Diese könnten auch leicht sein.
16.15 Uhr: Auch Prag mit Maskenpflicht beim Shoppen
Vom kommenden Mittwoch an gilt in Prag eine Maskenpflicht in Geschäften und Einkaufszentren. Die Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens in der tschechischen Hauptstadt sei «alarmierend», begründete die Leiterin des zuständigen Gesundheitsamts, Zdenka Jagrova. Bars, Gaststätten und Klubs bleiben ab dann in der Moldau-Metropole zudem in der Zeit von Mitternacht bis sechs Uhr morgens geschlossen.
Für Prag gilt auf der regionalen «Corona-Ampel» des tschechischen Gesundheitsministeriums als einzige Gegend die Warnstufe «Gelb». Dies bedeutet eine «beginnende Übertragung innerhalb der Gemeinschaft». Derzeit muss landesweit in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Behörden, auf der Post sowie in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen ein Mundschutz getragen werden.
Unterdessen erreichte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in ganz Tschechien abermals einen Rekordwert. Innerhalb von 24 Stunden wurden 680 weitere Fälle registriert, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Seit Beginn der Pandemie starben 426 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.
15.45 Uhr: 22 Schulen in Frankreich geschlossen
Wenige Tage nach dem Wiederbeginn des Unterrichts sind in Frankreich und einem Überseedépartement bereits 22 Schulen wegen der Corona-Epidemie geschlossen worden. Zwölf der betroffenen Einrichtungen seien in Frankreich selbst, die übrigen zehn auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion im Indischen Ozean, sagte Bildungsminister Jean-Michel Blanquer am Freitag im Radiosender Europe 1.
Nach den Sommerferien hatten die Schulen am Dienstag den Unterricht wiederaufgenommen. Es gibt in Frankreich rund 60 000 Schulen. Die Schüler müssen ab elf Jahren eine Maske tragen und die Abstandsregeln einhalten. Frankreich wurde von der Pandemie schwer getroffen, es gab mehr als 30 500 Tote in Verbindung mit Covid-19. Strenge Ausgangssperren im Frühjahr schränkten das öffentliche und wirtschaftliche Leben massiv ein. Zuletzt stieg die Zahl der Neuinfektionen wieder deutlich an.
15.25 Uhr: Überraschende Entspannung am US-Arbeitsmarkt
In den USA hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt trotz Zuspitzung in der Corona-Krise weiter entspannt. Im August fiel die Arbeitslosenquote von 10,2 Prozent im Vormonat auf 8,4 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten für August im Mittel nur einen Rückgang der Quote auf 9,8 Prozent erwartet. Im August wurden in den USA 1,4 Millionen neue Jobs geschaffen, wie das Ministerium mitteilte. Im Juli hatte diese Zahl bei 1,8 Millionen gelegen.
Im April hatte die Arbeitslosenquote wegen der Corona-Krise mit 14,7 Prozent den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht. Seitdem ist die Quote den vierten Monat in Folge gesunken. Vor der Pandemie hatte die Quote in der grössten Volkswirtschaft der Welt noch bei 3,5 Prozent gelegen. Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt aber trotz einer sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung sehr angespannt.
Gut 29 Millionen Menschen beziehen eine Form von Arbeitslosengeld, wie das Arbeitsministerium mitteilte. In der Woche bis einschliesslich 29. August stellten demnach knapp 900'000 Menschen einen Neuantrag auf Arbeitslosenhilfe. Die Anträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider. Vor der Zuspitzung der Pandemie im März war die Zahl der Neuanträge nur sehr selten über 100'000 gestiegen.
Im Durchschnitt werden in den USA täglich gut 40'000 Neuinfektionen gemeldet. Derzeit gibt es insgesamt gut 6,1 Millionen Fälle und mehr als 186'000 Todesopfer. In vielen Bundesstaaten gelten daher weiter Beschränkungen des Wirtschaftslebens, etwa für den Besuch von Restaurants und Bars. Deswegen sind etwa im Dienstleistungsbereich viele Stellen gestrichen und bislang nicht wieder besetzt worden.
15 Uhr: Bekanntes Kölner Grossbordell muss schliessen
Das Kölner Pascha, das von sich selbst behauptet, das grösste Bordell Europas zu sein, schliesst seine Pforten: Am Dienstag hat das Etablissement Insolvenz angemeldet, berichtet der Kölner «Express». «Irgendwie unvorstellbar», findet das Geschäftsführer Armin Lobscheid. «Wir sind am Ende.»
Schuld sei das Corona-Regime in Deutschland. «Man hat uns alle 14 Tage auf weitere zwei Wochen vertröstet. So können wir nicht planen.» Noch nicht mal die Zusage, dass er nächstes Jahr wieder öffnen könne, habe Lobscheid bekommen. Vor dem Lockdown hatten bis zu 120 Frauen im Pascha angeschafft.
Seine Kritiker verweist Lobscheid auf die Alternative zu einem Bordell wie seinem: «Jeder in der Branche weiss, dass das Geschäft mit dem käuflichen Sex munter weitergeht. Allerdings so, wie es keiner wirklich begrüssen wird, nämlich in der Anonymität und vorbei am Finanzamt.»
14.30 Uhr: Stichwort Reproduktionszahl
Die Reproduktionszahl liege knapp unter 1, sagte Kuster in Bern. Damit finde kein exponentielles Wachstum statt. Auch bei den Hospitalisationen und Todesfällen sei die Lage stabil. «Wir sprechen im Moment nicht von einer zweiten Welle, wir sprechen von einem langsamen Anstieg der Infektionszahlen.» Die Anstrengungen von Bevölkerung und Kantonen trügen Früchte.
14 Uhr: Quarantänepflicht nun auch für Kroatien
Das Bundesamt für Gesundheit hat die neue Risikoliste mit den Ländern, bei denen nach einer Einreise die Quarantänepflicht gilt, veröffentlicht.
Neu darauf ist allen voran Kroatien, doch auch für Reisende aus der Ukraine, Libanon oder den Vereinigten Arabischen Emiraten gelten neue Bestimmungen. Wer ab kommendem Montag von dort einreist, muss zehn Tage zu Hause in Quarantäne. Zugleich werden unter anderem Belgien und Luxemburg von der Liste gestrichen. Wer von dort einreist, muss ab Montag also nicht mehr in Quarantäne.
13.55 Uhr: Quarantäne bleibt bei zehn Tagen
Der Bund belässt die Dauer der Quarantäne vorerst bei zehn Tagen, eine Verkürzung sei derzeit nicht vorgesehen, so Masserey vom BAG. Über die Hälfte der Leute, die in Quarantäne erkrankten, zeigten erst nach dem fünften Tag Symptome. Damit Endet die Medienkonferenz.
13.47 Uhr: Swissmedic prüft Schnelltests
Sollten sich wieder mehr ältere Menschen mit Covid-19 anstecken, dürfte auch die derzeit tiefe Zahl von Hospitalisierungen wieder ansteigen, sagt Kuster auf die Frage eines Journalisten. Allerdings könne er keine Stellung nehmen zu Zahlen aus einzelnen Kantonen.
Schnelltests, wie sie jetzt beispielsweise von Roche herausgebracht werden, müsste man vor dem Einsatz genau überprüfen, sagt Masserey. Das würden die Labors von Swissmedic übernehmen, was seine Zeit brauche.
13.45 Uhr: Prävention weiter wichtig
Nach Kuster spricht Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit. Sie betont, dass die Prävention weiterhin wichtig sei: Die Epidemie könne nur dann kontrolliert werden, wenn die Fallzahlen gering blieben. Darum sei es weiterhin angezeigt, die Zahl der Begegnungen tief zu halten und Körperkontakt zu vermeiden. Masserey ruft dazu aus, sich bei Symptomen umgehend testen zu lassen.
13.43 Uhr: Lob für Kantone und neue Test-Strategie
Die Entwicklung der Zahlen sei von verschiedenen Faktoren wie Reiserückkehrern, Grossveranstaltungen, aber auch dem Herbstbeginn abhängig und daher kaum vorhersehbar. «Um einen heftigen Anstieg zu verhindern, sind wir alle gefordert», sagt Kuster.
Das BAG arbeite eng mit den Kantonen zusammen, um eine neue Test-Strategie zu entwickeln. «Im Idealfall sollen Betroffene innert 24 Stunden wissen, ob sie sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben» sagt Kuster. Die Kanton würden ihre Sache gut machen, lobt Kuster.
13.40 Uhr: Regionale Unterschiede
Kuster betont, dass es regionale Unterschiede gebe In den Kantonen Waadt, Aargau und Bern sei ein leichter Anstieg zu verzeichnen. In den Kantonen Tessin und in St. Gallen verzeichen man weniger Fälle. «Die Altersverteilung ist anders als bei der ersten Welle. Dreiviertel der Fälle sind bei Personen unter 40 Jahren, 25 Prozent über 40 Jahre. Bei der ersten Welle war das noch umgekehrt» so Kuster.
13.30 Uhr: Pressekonferenz: Das sagt BAG-Kuster
Stefan Kuster vom BAG eröffnet die Pressekonferenz. Er äussert sich zu den Fallzahlen. Die Hospitalisationen seien stabil, es seien zwischen 30 und 50 Fälle. «Der Anstieg ist langsamer als in der ersten Welle. Aber er ist kontinuierlich.»
Aber: «Es muss nicht viel gemacht werden, damit wir die Situation unter Kontrolle haben» so Kuster. Die Reproduktionsrate pendle zwischen leicht über eins und unter eins. «Wenn sie konstant unter dem Wert von eins liegt, sind wir auf gutem Weg.»
12.08 Uhr: 405 neue Infizierte innerhalb von 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Freitag innerhalb eines Tages 405 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Damit wurde erstmals seit Mitte April die Vierhundertermarke überschritten.
Am Donnerstag waren 364 bestätigte Fälle registriert worden, Mittwoch waren es 370, am Dienstag 216 und am Montag 163. Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 43'532 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mitteilte.
Im Vergleich zum Vortag kam es zu 14 weiteren Spitaleinweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4'584 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um 2 auf 1'732.
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'070'910 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 16'258 neue Tests gemeldet.
Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich am Freitag nach Angaben des BAG 1'412 Personen in Isolation und 4'032 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 7'633 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.
11.45 Uhr: Dutzende Fälle an israelischer Offiziersschule
An einer Offiziersschule in Israel sind nach Angaben des Militärs rund 30 Corona-Infektionen entdeckt worden. Dutzende Soldaten seien in Quarantäne geschickt worden, teilte die Armee am Freitag bei Twitter mit. Die Soldaten seien getestet worden, nachdem auf dem Stützpunkt zwei Fälle bekanntgeworden seien.
Israel veröffentlicht die Zahl seiner Soldaten aus Sicherheitsgründen nicht. Sie wird auf rund 170'000 aktive Soldaten und 445'000 Reservisten geschätzt.
Die Anzahl der täglichen Neuinfektionen war in Israel in den vergangenen Tagen auf immer neue Rekordwerte gestiegen. Am Mittwoch wurde erstmals die Marke von 3'000 neuen Fällen an einem Tag überschritten.
11.15 Uhr: Zofinger Schulklassen in Quarantäne geschickt
Wegen Corona-Fällen sind in Zofingen AG an der der Bezirks- und der Realschule je zwei Klassen und zwei Lehrkräfte in Quarantäne geschickt worden, wie die Stadtkanzlei Zofingen am heutigen Freitag mitteilte.
Die betroffenen Klassen würden laut der Mitteilung aus der Ferne unterrichtet. Für die anderen Schülerinnen und Schüler finde der Unterricht normal statt.
Bereits am vergangenen Wochenende war ein Schulkind in Zofingen positiv auf Covid-19 getestet worden. Inzwischen seien es laut der Schulleitung je zwei positive Fälle von Schülerinnen und Schülern und ein bestätigter Fall bei einer Lehrkraft.
Bereits am Mittwochabend stellte der Kanton zwei Klassen unter Quarantäne. Am Donnerstagmorgen kamen nochmals zwei Klassen der Bezirksschule und der Realschule dazu. Wie es hiess, seien aber nicht weitere Infektionen der Grund, sondern gemeinsame Klassenkontakte.
10.45 Uhr: Erster Todesfall in Neuseeland seit Monaten
Erstmals seit mehr als drei Monaten ist in Neuseeland wieder ein Todesfall durch das neuartige Coronavirus registriert worden. Bei dem Opfer handele es sich um einen Mann Mitte 50, der in einem Krankenhaus in Auckland gestorben sei, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Der Todesfall steht demnach im Zusammenhang mit einem Infektionsherd in der Grossstadt.
Insgesamt starben in Neuseeland seit Beginn der Pandemie damit 23 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Den letzten Todesfall durch das Coronavirus hatten die Behörden in der Südpazifik-Nation am 24. Mai gemeldet.
Er verstehe, wenn die Neuseeländer sich angesichts des jüngsten Todesfalls nun Sorgen machten, erklärte der Chef der Gesundheitsbehörde, Ashley Bloomfield. «Wir haben immer gewusst, dass weitere Tote durch Covid-19 möglich sind», fügte er an. Der neue Fall zeige, welche «sehr ernsthaften Folgen das Virus haben» könne.
10.35 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder
10.15 Uhr: Heime fordern Abgeltung für Aufwand
Die Behörden sollen Alters-, Pflege- und andere Heime als systemrelevant anerkennen. Deshalb soll die öffentliche Hand ihnen auch den Mehraufwand in der Covid-19-Pandemie abgelten.
Die Alters-und Pflegeheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sowie für Kinder und Jugendliche hätten in der Corona-Krise Beträchtliches für den Gesundheitsschutz geleistet, teilten die Heimverbände Curaviva und Insos am Freitag mit. Während der ausserordentlichen Lage hätten sie strenge Schutzmassnahmen umsetzen müssen.
Das schlug sich in ungedeckten Zusatzkosten nieder. Diese müssen gemäss den Verbänden abgegolten werden. Bei Krisenvorbereitung und - bewältigung wollen die Verbände einbezogen werden. Im weiteren hat die Coronacirus-Pandemie für die beiden Organisationen bewiesen, dass die Pflege- und anderen Heime systemrelevant seien. Die Politik müsse das anerkennen.
Insos Schweiz vertritt als nationaler Dachverband nach eigenen Angaben die Interessen von 800 Institutionen für Menschen mit Behinderung, Curaviva Schweiz die von über 2600 Institutionen für Menschen mit Unterstützungsbedarf.
9.35 Uhr: Berlusconi im Spital
Italiens ehemaliger Premierminister Silvio Berlusconi ist nach Angaben seiner Partei wegen seiner Corona-Infektion mit Symptomen ins Krankenhaus gekommen.
Der 83-jährige Unternehmer und konservative Politiker «wurde nach einigen Symptomen vorsorglich in das Krankenhaus San Raffaele in Mailand gebracht. Das klinische Bild gibt keinen Anlass zur Sorge», teilte ein Sprecher der Forza Italia am Freitag mit.
Der Oppositionspolitiker hatte seine Corona-Infektion am 2. September publik gemacht. Danach zog er sich auf seinen Wohnsitz in Arcore in der Lombardei in die Corona-Isolation zurück. Der Forza-Italia-Chef hatte angekündigt, dass er von dort weiter Wahlkampf für die Regional- und Kommunalwahlen am 20. und 21. September machen werde.
Noch am Donnerstag hatte sich der Ex-Ministerpräsident mit einer Telefon-Botschaft bei einer Wahlkampfveranstaltung in Genua zu Wort gemeldet. Es wird vermutet, dass Berlusconi sich bei einem Aufenthalt auf der Ferieninsel Sardinien mit Sars-CoV-2 angesteckt hatte.
8.35 Uhr: Schweizer Hotels fehlen die Gäste aus dem Ausland
Weil die Schweizer Hotels aufgrund der Coronakrise kaum mehr Gäste aus dem Ausland begrüssen können, lag die Zahl der Übernachtungen im Juli 26,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Dies zeigen die jüngsten Zahlen des Bundesamts für Statistik, die am Freitag veröffentlicht wurden.
8.15 Uhr: Roche erhält US-Zulassung für neuen Test
Der Pharmakonzern Roche kann in den USA einen vollautomatisierten Test lancieren, mit dem gleichzeitig Corona- wie auch Influenzaviren festgestellt werden können. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe eine entsprechende Notfallzulassung für solch einen kombinierten Test erteilt, teilte Roche am Freitag mit.
Gerade mit dem Start der normalen Grippesaison seien die Symptome bei Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und der Influenza-Viren A/B schwer zu unterscheiden. Der nun zugelassene Test ermögliche eine gleichzeitige Prüfung auf diese beiden Virengruppen. Diese Test-Systeme könnten innerhalb von acht Stunden 384 bzw. 1'056 Ergebnisse liefern. Der Test sei auch in Märkten mit der CE-Kennzeichnung verfügbar.
7.35 Uhr: Australien verlängert Reisesperre um drei Monate
Australien hat seine internationale Corona-Reisesperre um weitere drei Monate verlängert. Gesundheitsminister Greg Hunt kündigte am späten Donnerstagabend an, dass die Grenzen bis mindestens 17. Dezember für Besucher aus dem Ausland geschlossen bleiben. Die Regierung reagiere damit auf den Rat des Komitees für Gesundheitsschutz AHPPC: Die Behörde habe festgestellt, dass «die internationale und nationale Covid-19-Situation weiterhin ein inakzeptables Risiko für die öffentliche Gesundheit» darstelle, hiess es in einer Mitteilung. Die Verlängerung der Reisesperre sei «eine angemessene Reaktion auf dieses Risiko».
Die Grenzen Australiens sind wegen der Pandemie seit März dicht, auch Menschen mit ständigem Wohnsitz in Australien dürfen das Land nur in Ausnahmefällen verlassen. Die Opposition kritisierte die Ankündigung und erinnerte an 23'000 Australier, die im Ausland gestrandet seien und nun weiter nicht ins Land könnten.
In Australien wurden bislang rund 26'000 Infektionsfälle bestätigt, etwa 700 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne. In der Millionenstadt war Anfang Juli ein neuer Lockdown verhängt worden, der noch bis mindestens Mitte September dauern soll.
6.30 Uhr: In Zollikon muss ganze Klasse in Quarantäne
Weil zwei Sekundarschüler in Zollikon (ZH) positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, muss eine gesamte dritte Sekundarklasse des Schulhauses Buechholz in Quarantäne, berichtet die «Zürichsee-Zeitung». Betroffen seien 18 Schülerinnen und Schüler, inklusive Lehr- und Betreuungspersonen, heisst es weiter. Es ist offenbar nicht der einzige Fall im Schulhaus. Auch ein dritter Schüler einer Parallelklasse wurde positiv getestet und befinde sich in Quarantäne. Es ist möglich, dass weitere Klassen geschlossen werden müssen. «Wir wissen schlicht nicht, wo sie sich angesteckt haben», sagte die Schulpräsidentin der «Zürichsee-Zeitung». Die betroffenen Schüler würden Grippesymptome aufweisen.
5.30 Uhr: Premierminister steht kurz vor Wahlsieg in Jamaika
Premierminister Andrew Holness steht kurz vor einem Wahlsieg in Jamaika: Seine konservative Arbeiterpartei JLP holte bei der Parlamentswahl auf der Karibikinsel 49 der 63 Abgeordnetenmandate, wie die Wahlkommission am Donnerstag (Ortszeit) nach der vorläufigen Auszählung von rund 98,9 Prozent der Stimmen mitteilte. Die oppositionelle sozialdemokratische Nationale Volkspartei (PNP) lag mit 14 Parlamentssitzen aussichtslos weit zurück.
Damit könnte Amtsinhaber Holness Jamaika für weitere fünf Jahre regieren. Er hatte vor allem mit seinen wirtschaftlichen Erfolgen für sich geworben. So sank die Arbeitslosenquote laut Weltbank im vergangenen Jahr auf den historischen Tiefststand von sieben Prozent. Die PNP warf Holness hingegen vor, nicht genug gegen die weit verbreitete Kriminalität zu tun. Parteichef Peter Phillips kündigte für den Fall einer Niederlage bereits seinen Rücktritt von der Parteispitze an.
Mitten in der Coronapandemie fand die Wahl unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. In Jamaika haben sich bislang rund 2'800 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, über 20 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Wegen der Pandemie war der Wahlkampf stark eingeschränkt.
4.21 Uhr: Österreich startet «Corona-Ampel»
In Österreich startet heute ein Corona-Warnsystem in Form einer vierfarbigen Ampel. Die Infektionslage in jeder Region soll wöchentlich bewertet werden und im Internet in einer Farbstufe von Grün (niedriges Risiko) über Gelb und Orange bis Rot (sehr hohes Risiko) erscheinen. Für jede Stufe sollen konkrete Massnahmen gelten.
Ein Kriterium ist dabei wie bei der Corona-Obergrenze in Deutschland die Entwicklung der Fallzahlen in den vorherigen sieben Tagen, zusätzlich wird aber die Auslastung der Krankenhäuser, die Nachverfolgbarkeit der Ansteckungsketten und das Verhältnis durchgeführter Tests zur Zahl der positiven Nachweise berücksichtigt. Nachdem eine Expertenkommission wöchentlich die Lage bewertet, soll die tatsächliche Entscheidung über die Ampelfarbe aber bei der Regional- und Bundespolitik liegen.
Welche Massnahmen konkret durch die jeweiligen Farbstufen ausgelöst werden sollen, blieb bis vor dem Start der Ampel offen. Mit der ersten Veröffentlichung der «Corona-Ampel» heute sollen auch die entsprechenden Regeln angezeigt werden. Die gesetzliche Grundlage für Massnahmen wie etwa Betretungsverbote kann jedoch erst Ende September vom Parlament beschlossen werden, nachdem das Verfassungsgericht die Corona-Verordnung aus dem Frühjahr teils kassierte hatte.
Eine rote Ampel soll dabei nach Aussage von Gesundheitsminister Rudolf Anschober nicht automatisch einen weiteren Lockdown zur Folge haben. Der Grünen-Politiker kündigte an, dass erst die Regierung und der Hauptausschuss des Parlaments herangezogen werden sollen. Das Bildungsministerium hatte bereits verschiedene Massnahmen in den Schulen je nach Ampelfarbe angekündigt: So soll bei einer roten Ampel etwa auf Heimunterricht umgestellt werden.
Die Corona-Zahlen in Österreich sind zuletzt deutlich gestiegen. Am Donnerstag wurde mit 403 erfassten Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 seit dem Vortag ein neuer Höchststand seit dem Sommer erreicht. Rund 3'500 Menschen gelten als aktiv erkrankt. «Diese Zahl ist zu früh zu hoch», warnte Anschober am Montag.
Frankreichs Nationaltorwart Steve Mandanda hat sich nach Angaben des französischen Verbandes mit dem Coronavirus infiziert und fehlt der Nationalmannschaft daher im Nations-League-Spiel in Schweden am Samstag. Der Verband FFF machte das Testergebnis am späten Donnerstagabend öffentlich und nannte auch den Namen des Torhüters von Olympique Marseille, der am Freitag aus dem Quartier der Equipe tricolore abreisen sollte. Mandandas Test auf Covid-19 sei zweimal positiv ausgefallen, hiess es in der Mitteilung.
Zuvor hatte bereits Paul Pogba von Manchester United seine Teilnahme an den Nations-League-Partien in Sölna und drei Tage später im Stade de France gegen Kroatien wegen einer Coronavirus-Infektion absagen müssen. Auch beim französischen Fussball-Meister Paris Saint-Germain waren zuletzt sechs Corona-Infektionen festgestellt und kommuniziert worden. Namen nannte der Club von Trainer Thomas Tuchel aber nicht.
2.07 Uhr: Mehr als vier Millionen Infektionen in Brasilien
Brasilien hat die Marke von vier Millionen Coronafällen überschritten. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Donnerstag (Ortszeit) hervor. Im Vergleich zum Vortag waren demnach 43’773 Neuinfektionen hinzugekommen, womit die Gesamtzahl seit dem ersten bestätigten Fall in Brasilien Ende Februar auf 4’041’638 stieg. Es kamen zudem 834 Todesfälle hinzu – demnach sind im grössten Land Lateinamerikas bislang offiziell 124'614 Menschen gestorben. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet.
Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen und Todesfälle in Brasilien liegt schon seit geraumer Zeit in der jetzigen Grössenordnung. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so gross wie Deutschland.
Präsident Jair Bolsonaro, der sich wie weitere Familienmitglieder selbst infiziert hatte, hatte das Coronavirus als «leichte Grippe» bezeichnet und sorgte so für Verwirrung in der Bevölkerung. Auch lehnte er Einschränkungen und Schutzmassnahmen aus wirtschaftlichen Gründen ab. Das oberste Gericht übertrug die Kompetenzen für den Anti-Corona-Kampf an Gouverneure und Bürgermeister. Nachdem diese teilweise strikte Massnahmen erlassen hatten, wurden die Einschränkungen vielerorts inzwischen wieder gelockert. Bolsonaro forderte am Donnerstag, die Geschäfte wieder zu öffnen.
1.32 Uhr: Whitney Museum nach Corona-Pause wieder offen
Nach fast sechsmonatiger Schliessung wegen der Coronakrise hat das New Yorker Whitney Museum für amerikanische Kunst seine Türen wieder für Besucher geöffnet. Zahlreiche Menschen nutzten direkt am Donnerstag die Chance für einen Besuch in dem renommierten Museum in Südwesten Manhattans. Tickets müssen nun vorab online gebucht werden, ausserdem werden weniger Menschen gleichzeitig in die Ausstellungsräume hinein gelassen – und es gelten Hygiene-, Abstands- und Maskenregeln.
Seit der vergangenen Woche dürfen Museen in New York, die fast alle seit März geschlossen hatten, offiziell unter strengen Auflagen wieder öffnen – tun dies jedoch nur nach und nach. Vor dem Whitney Museum hatten unter anderem bereits das Museum of Modern Art (MoMA) und das Metropolitan Museum ihre Türen wieder geöffnet. Das Guggenheim-Museum will am 3. Oktober nachziehen. Die Coronakrise trifft die Kulturbranche der Stadt, die im Frühjahr eines der weltweiten Epizentren der Epidemie war, seit Monaten hart.
1.10 Uhr: Frankreich mit mehr als 7'000 Neuinfektionen
Frankreich hat erneut mehr als 7'000 neue Coronafälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Wie die nationale Gesundheitsbehörde am Donnerstag mitteilte, wurden 7'157 Neuinfektionen bestätigt. Den dritten Tag in Folge stieg zudem die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten.
Insgesamt lagen am Donnerstag in Frankreich 464 Patienten mit der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 auf Intensivstationen. Von dem am 8. April erreichten Höhepunkt, als 7'148 Menschen auf Intensivstationen behandelt worden waren, ist das Land jedoch noch weit entfernt.
Frankreich hat bereits seit einiger Zeit mit einem beunruhigenden Anstieg der Coronavirus-Infektionsraten zu kämpfen. Bereits am Mittwoch sowie am Freitag vergangener Woche lag die Zahl der verzeichneten Neuansteckungen bei mehr als 7'000.
Seit Mittwoch starben nach Angaben der Behörden 21 Menschen an den Folgen der Viruserkrankung, was die Zahl der Corona-Toten im Land auf insgesamt 30'706 erhöhte. Frankreich ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.