Sonntagspresse Experten: Porno-Konsum erhöht die Gefahr sexueller Übergriffe

SDA/tafi

26.1.2020

Der Konsum von Gewaltpornografie könne strafbares Sexualverhalten fördern, sagen Experten.
Der Konsum von Gewaltpornografie könne strafbares Sexualverhalten fördern, sagen Experten.
dpa/Sebastian Willnow

In der Schweizer Botschaft im Iran brodelt es, erfolgreiche Frauen haben ein höheres Scheidungsrisiko und Guy Parmelin lobt die «Ambiance» beim WEF-Treffen mit Donald Trump: Das sind die wichtigsten Schlagzeilen der Sonntagspresse.

Warum Pornografie zum Gewaltproblem wird

Der Konsum von pornografischen Erzeugnissen erhöht laut der «NZZ am Sonntag» die Gefahr sexueller Übergriffe. Die Zeitung beruft sich dabei auf die wissenschaftliche Forschung und therapeutische Praxiserfahrungen. Besonders der Konsum von Gewaltpornografie könne strafbares Sexualverhalten fördern, sagte etwa der Leitende Arzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, Andreas Hill, zu der Zeitung.



Vom Mannebüro Zürich heisst es, dass die Organisation von Männern wisse, die Gewaltpornografie konsumierten und die entsprechenden Sexualpraktiken später anwenden würden. In der Schweiz sei zudem die Zahl der Männer in den vergangenen zehn Jahren um rund 70 Prozent gestiegen, die wegen illegaler Pornografie verzeigt worden seien, hiess es weiter.

Heftiger Streit im Wasser- und Gasverband

Beim Schweizer Wasser- und Gasverband (SVGW) ist laut der «SonntagsZeitung» ein Streit über eine Abstimmungsempfehlung ausgebrochen. Die Zeitung beruft sich auf eigene Recherchen. Durch die Pestizidskandale sei der Verband als Hüter des Trinkwassers in den Fokus der Öffentlichkeit geraten und die Vertreter der Wasserversorgungen sowie die Wasserexperten hätten im Verband drastischere Massnahmen zum Schutz des Wassers gefordert.


Einstimmig habe das höchste Wasser-Organ im Verband beschlossen, die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative zu unterstützen. Aber die Wasservertreter hätten die Rechnung ohne die Verbandsspitze gemacht. Der von der Gaslobby dominierte Vorstand habe die Wasserversorger übergangen und deren Forderung diskussionslos versenkt. Nun werde der Ruf laut, die Wasserversorgungen müssten einen eigenen Verband gründen.

Iran: Stimmung in Schweizer Botschaft brodelt

Die Stimmung unter den Angestellten in der Schweizer Botschaft in Teheran ist laut dem «SonntagsBlick» verbesserungsbedürftig. Die Zeitung beruft sich auf einen internen Bericht des Aussendepartements EDA, den die Zeitung über das Öffentlichkeitsgesetz habe einsehen können.

Demnach stellte der Bund 2019 fest, dass das Team der Schweizer Vertretung in Teheran zwar engagiert und kompetent arbeitet. Es wünsche sich aber mehr Wertschätzung und Gemeinschaftsgefühl.
In persönlichen Gesprächen mit den EDA-Inspektoren habe sich das Personal über die Arbeitsatmosphäre beschwert.



Das EDA zeige Verständnis für das Anliegen. Motivationsfördernde Massnahmen dürften keinesfalls unterschätzt werden und dies umso mehr in einem Gaststaat, «der derzeit nicht als Hort überschäumender Lebensfreude gilt». Das EDA habe den Missionschef in Teheran angewiesen, die Atmosphäre durch «institutionalisierte Zusammenkünft» zu verbessern.

Warum das Zwei-Grad-Ziel utopisch ist

Der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger William Nordhaus hält es für aussichtslos, die von der internationalen Klimapolitik ausgelobte Forderung zu erreichen, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad zu beschränken. Klimaexperte Nordhaus, der 2018 den Wirtschaftsnobelpreis gewann, sagte gegenüber der «NZZ am Sonntag», dass die Hälfte der existierenden Modellrechnungen zu diesem Schluss käme.



Grund dafür sei die Trägheit im System. «Selbst wenn wir die schnellstmögliche Wende in Richtung Nullemissionen schaffen, wird sich weiterhin CO2 in der Atmosphäre ansammeln, denn wir können nicht einfach unsere Wirtschaft stilllegen.»

Das Zwei-Grad-Ziel sei zudem gesetzt worden, ohne dass nach den Kosten zur Zielerreichung gefragt worden sei. Nordhaus sei zwar überzeugt, dass sich eine Klimakatastrophe noch verhindern lasse. «Viel haben wir gegen den Klimawandel jedenfalls noch nicht unternommen», erklärte der Wissenschafter aber gegenüber der «NZZ am Sonntag».

Parmelin schwärmt von Trump-Treffen

Ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Schweiz sei das wichtigste Thema beim Treffen der Bundesräte mit US-Präsident Donald Trump in Davos gewesen. Dies sagte Volkswirtschaftsminister Guy Parmelin gegenüber der «SonntagsZeitung». Verhandlungen über ein solches Abkommen seien trotz unterschiedlicher Positionen bei Landwirtschaftsprodukten nicht aussichtslos. «Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, für US-Produkte Kontingente zu vergeben», sagte Parmelin.



Insgesamt sei es in Davos eine sehr interessante Diskussion in einer sehr guten Ambiance gewesen, betonte er. Wertvolle Zeit sei auch nicht mit Gesprächen über das Klima vergeudet worden. «Wir waren vier Minister, weil die Themen unsere Bereiche betrafen: die Beziehungen mit dem Iran, den Handel, Steuern, Finanzen, Zölle und die Anschuldigung, die Schweiz sei ein Währungsmanipulator. Die Präsidentin wollte auch Aspekte einbringen, die ihr wichtig waren, wie Klima, Infrastruktur und Energie», erklärte Parmelin weiter.

Frauen: Bei Aufstieg Scheidung

Falls Frauen im Beruf aufsteigen, nimmt laut «SonntagBlick» ihre Scheidungsrate zu. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Studie aus Schweden. Steigen Frauen demnach an die Spitze von Unternehmen auf oder gewinnen die Wahl ins Parlament, erhöhe sich ihr Scheidungsrisiko.

Weibliche Führungspersonen hätten drei Jahre nach ihrer Beförderung ein mehr als doppelt so hohes Scheidungsrisiko wie ihre männlichen Kollegen.
Bei den Männern habe ein Aufstieg keinen Einfluss auf das Scheidungsrisiko, hiess es. Experten vermuten in der Zeitung, dass die Gesellschaft Frauen abwerte, die nicht dem traditionellen Rollenbild entsprächen.

Schweizer Forschungsgelder versickern

Die Schweiz hat laut der Zeitung «Le Matin Dimanche» von 2014 bis 2020 rund 225 Millionen Euro für die Atomforschung im Rahmen europäischer Programme gezahlt. Doch weder Bern noch Brüssel könnten sagen, wofür ein Teil dieser Mittel verwendet worden sei. Entsprechende Anfragen an die unterschiedlichsten Stellen in der Schweiz und an die EU seien nur unzureichend beantwortet worden. Das Parlament müsse in diesem Jahr aber über eine Verlängerung der Beiträge bis zum Jahr 2027 entscheiden, hiess es.

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