Gotthard-Basistunnel Dieses gebrochene Rad liess den Güterzug entgleisen

smi

28.9.2023

SUST

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust hat ihre Bericht zum entgleisten Güterzug im Gotthard-Basistunnel vorgelegt. Trotz gebrochenem Rad ist der Zug noch 4 Kilometer weiter gefahren. 

smi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Grund für die Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnels ist eine gebrochene Radscheibe, wie die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust in ihrem Bericht schreibt.
  • Trotz gebrochenem Rad und zunehmen schräg stehender Achse fuhr der Güterzug noch rund 4 Kilometer weiter. 
  • Schliesslich zerstörte die schräg stehende und herunterhängende Achse am 11. Wagen eine Weiche, was alle folgenden Wagen entgleisen liess.

Am Ursprung des Zugunglücks im Gotthard-Basistunnels ist ein gebrochenes Rad. Während der Güterzug weiterfuhr, fiel diese immer stärker auseinander. Dadurch stand eine Achse des 11. Wagens zunehmend schräg, wie die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust in ihrem heute veröffentlichten Bericht schreibt.

Rund 4 Kilometer fuhr der Zug mit dem zerfallenden Rad und der schrägen Achse weiter. Bis dahin finden sich kaum Spuren an der Infrastruktur. 17 Kilometer nach der Tunneleinfahrt bei der «Multifunktionsstelle Faido», zu der eine Weiche gehört, brach das letzte Fragment der Radscheibe weg. 

Ab diesem Zeitpunkt schlug die Achse auf die Bahnschwellen aus Beton. Dabei zerstörte sie alle Antriebe der Weiche. Darauf entgleisten die folgenden 16 Wagen, einige kippten zudem um. 

Zug auseinandergerissen

Der Güterzug wurde dadurch zwischen dem 13. und dem 14. Wagen auseinandergerissen, und einige Wagen gerieten nach der Weiche auf ein Nebengeleise. 

Seit dem Unfall am 10. August kann der Gotthard-Basistunnel nur noch sehr eingeschränkt befahren werden. Bislang passieren nur Güterzüge die längste Bahnröhre der Welt. Reparatur-Teams arbeiten im 24-Stunden-Betrieb sieben Tage die Woche daran, die wichtige Nord-Süd-Achse wieder vollständig für den Bahnbetrieb instand zu stellen.