Überblick Astrazeneca-Impfstoff in EU zugelassen +++ Tests und Quarantäne in Schweizer Schulen

Agenturen/red

29.1.2021 - 22:00

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet 1916 Coronavirus-Ansteckungen bei 29'362 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 6,5 Prozent.
  • Die bestätigten Infektionen mit mutierten Coronaviren sind in der Schweiz innert 24 Stunden um 126 neue Fälle auf 1674 gestiegen.
  • In der Schweiz ist die Zahl der positiv ausgefallenen Corona-Tests innert einer Woche um elf Prozent gesunken – trotz Mutationen.
  • Corona hat die Schulen erreicht: Die Schule Kilchberg im Kanton Zürich lässt nach mehreren Ansteckungen mit dem Coronavirus alle 650 Schüler testen. In St. Gallen sind 210 Schüler und 40 Lehrer der Schulgemeinde Wattwil-Krinau in Quarantäne.
  • Welt-Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery fordert ein Exportverbot des Impfstoffes von Astrazeneca aus der EU, weil der Pharmakonzern die Verträge mit der EU nicht einhalte. Die WHO kritisiert Impfstoff-Ausfuhrbeschränkungen.

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 521’320; davon gelten 317’600 Personen als genesen. 9353 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 101’803’875, die Zahl der Toten auf 2’198’644.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca in der EU empfohlen. Sie wurde von der EU-Kommission bestätigt.

Derweil eskaliert der Streit zwischen der EU und der Pharmafirma AstraZeneca um den Umfang der Impfstoff-Lieferungen. Die EU ordnete per Verordnung eine strenge Kontrolle von in der EU produzierten Corona-Impfstoffen an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ausfuhrbeschränkungen für Corona-Impfstoffe am Freitag kritisiert. Schliesslich bemüht sich der Hersteller Astrazeneca um versöhnliche Töne. Lieferketten sollen weiter aufgerüstet und «Material» nach Europa verlagert werden.

Die Impfstoff-Exportkontrolle der EU gilt nicht für die Schweiz: Der Export von Corona-Impfdosen aus der Europäischen Union (EU) in die Schweiz braucht keine Bewilligung.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

21.15 Uhr: Frankreich schliesst Grenzen für Nicht-EU-Länder

Im Kampf gegen die weiterhin hohen Corona-Zahlen schliesst Frankreich seine Grenzen für Länder ausserhalb der Europäischen Union. Die Einreise aus und Ausreise in Länder ausserhalb der Staatengemeinschaft sei ab Sonntag verboten, sagte Premierminister Jean Castex am Freitagabend nach der Sitzung eines sanitären Verteidigungsrats in Paris. Ausnahmen solle es nur bei triftigem Grund geben. Immer wieder war ein neuer Lockdown in den vergangenen Tagen ins Spiel gebracht worden. Castex kommentierte: «Wir können uns noch eine Chance geben, ihn zu verhindern.»

20.55 Uhr: Nordirland wirft EU «Akt der Feindschaft» vor

Nordirlands Regierungschefin Arlene Foster hat der EU einen «Akt der Feindschaft» im Zusammenhang mit dem Corona-Impfstoffstreit vorgeworfen. Mit der Kontrolle der Exporte von in EU-Ländern produzierten Impfstoffen schaffe die EU eine harte Grenze zwischen Nordirland und Irland, wie sie das Nordirland-Protokoll eigentlich verhindern solle, schrieb Foster am Freitagabend auf Twitter. Dies sei ein «unglaublicher Akt der Feindschaft» und ein «aggressives und beschämendes Vorgehen». Sie werde Premierminister Boris Johnson zum Handeln aufrufen.

Durch das von London und Brüssel ausgehandelte Nordirland-Protokoll ist der zu Grossbritannien gehörende Landesteil trotz des Brexits noch enger an die EU gebunden und folgt weiter den Regeln des EU-Binnenmarkts. Damit soll eine harte Grenze zwischen Nordirland und Irland vermieden werden, die zum Aufflammen alter, gewaltsamer Konflikte führen könnten. Exportkontrollen zwischen der EU und Nordirland würden dieser Regelung widersprechen.

Im Zuge des Streits um Lieferkürzungen des Impfstoffherstellers Astrazeneca hatte die EU am Freitag angekündigt, den Export von Impfstoffen künftig streng zu überwachen und gegebenenfalls auch zu stoppen. Pharmakonzerne, die auch mit der EU Lieferverträge geschlossen haben, müssen künftig Ausfuhrgenehmigungen beantragen.

20.32 Uhr: Tschechien schliesst Grenzen für Ausländer

Tschechien ermöglicht Ausländern die Einreise von Samstag an nur noch in notwendigen Fällen. Darauf wies das Aussenministerium in Prag am Freitagabend hin. Ausnahmen gelten unter anderem für Dienstreisen, unerlässliche Familienbesuche, die Teilnahme an Beerdigungen sowie unaufschiebbare Behördenbesuche, wie aus einem Regierungsbeschluss hervorgeht. Wer in Tschechien ein Ferienhaus besitzt, kann dieses vorerst nicht mehr zur Erholung nutzen. Die Ausreise bleibt möglich.

20.02 Uhr: US-Virologe – Impfungen für Kinder ab Sommer

Dr. Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases. (Archivbild)
Dr. Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/ALEX BRANDON

Der Virologe Anthony Fauci hat in den USA Corona-Impfungen für Kinder ab dem späten Frühling oder Frühsommer in Aussicht gestellt. In den nächsten Monaten würden Studien beginnen, um herauszufinden, ob bereits für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren zugelassene Impfstoffe auch für Jüngere sicher seien, sagte Fauci am Freitag.

19.47 Uhr: Astrazeneca will Lieferungen an die EU möglichst schnell erhöhen

Im Impfstoffstreit mit der EU bemüht sich der Hersteller Astrazeneca um versöhnliche Töne. «Wir arbeiten 24/7 daran, die Kapazitäten zu erhöhen», sagte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot am Freitagabend in einer Videoschalte zu Journalisten. Man tue alles, um die Produktion des Vakzins zu beschleunigen und möglichst schnell viele Impfdosen nach Europa zu liefern. In den nächsten Tagen werde die erste Charge mit den ersten Millionen Dosen geliefert. Ausserdem sollten Lieferketten weiter aufgerüstet werden und «Material» nach Europa verlagert werden – Details wollte Soriot dazu jedoch nicht nennen. Anfängliche Probleme bezeichnete Soriot als «Kinderkrankheiten», die man bald gelöst haben werde.

Zwischen der EU-Kommission und Astrazeneca hatte sich in den vergangenen Tagen ein offener Streit zugespitzt. Wegen angeblicher Produktionsprobleme sollen grosse Mengen des Impfstoffes für Deutschland und andere EU-Länder erst Wochen oder Monate später geliefert werden, wie der Konzern angekündigt hatte. Die EU hatte insgesamt 400 Millionen Impfdosen geordert.

19.33 Uhr: Astrazeneca-Impfstoff in der EU zugelassen

Der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca darf nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU-Kommission erteilte eine Zulassung, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. Auch Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bestätigte am Freitagabend die Zulassung.

Die Brüsseler Behörde folgte damit einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Diese gilt für Personen ab 18 Jahren ohne Altersbeschränkung. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission allerdings die Vergabe nur an Erwachsene unter 65.

19.19 Uhr: Halbe Million Impfdosen in die Schweiz geliefert

Bislang sind über eine halbe Million Impfdosen in die Schweiz geliefert worden. Dies teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitagabend mit. In den Kantonen wurden bis am Mittwoch 262'081 Impfungen der beiden Hersteller Pfizer/Biontech und Moderna verabreicht.

Damit stieg der Anteil der geimpften Einwohnerinnen und Einwohner im Land bei der grössten Impfaktion der Schweizer Geschichte auf bislang 3,03 Prozent. Bis am Mittwoch wurden innerhalb des Landes 515'675 Impfdosen ausgeliefert.

Die Situation in den Kantonen stellte sich weiterhin unterschiedlich dar, wie den Zahlen des BAG zu entnehmen war. Am meisten impfte bisher der Kanton Nidwalden mit 7,47 Dosen für 100 Einwohner, gefolgt von Appenzell Innerrhoden (6,68 Dosen). Schlusslicht bildete weiter der Kanton Bern, der allerdings mit Impfbeginn am 11. Januar auch spät anfing. Bisher kamen dort laut BAG 1,93 Impfungen pro 100 Bewohner zustande.

17 Kantone lagen über dem Landesdurchschnitt. Unterdurchschnittliche Impfraten gab es neben Bern auch in der Waadt (2,84), in Freiburg (2,37), in Neuenburg (2,18), im Aargau (2,44), in Zürich (2,27), Thurgau (2,28), St. Gallen (2,5), Schwyz (2,57). Im Fürstentum Liechtenstein lag die Quote bei nur 1,66 Prozent.

Die Daten, welche das BAG zwei Mal pro Woche publiziert, basieren auf Informationen der Kantone, des Fürstentums Liechtenstein und der Armee. Geimpft sind bisher vor allem Personen über 75 Jahren sowie chronisch Kranke mit hohem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei einer Infektion.

19.10 Uhr: St. Gallen – 210 Schüler und 40 Lehrer in Quarantäne

Wegen mehrerer Corona-Fälle müssen 210 Schüler und 40 Lehrkräfte des Schulhauses Wis in Wattwil SG in Quarantäne. Das Kantonsarztamt will damit die Verbreitung des mutierten Virus vermeiden. Am Samstag beginnen im Kanton St. Gallen die Sportferien.

Bei zwei Schülerinnen und Schülern wurde eine Mutation des Coronavirus festgestellt, wie die St. Galler Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Die beiden Kinder befänden sich bereits seit zehn Tagen in Quarantäne. Die Ansteckung habe im Familienumfeld stattgefunden.

Im gleichen Schulhaus wurden in vier weiteren Klassen insgesamt zehn Schülerinnen und Schüler sowie eine Lehrperson positiv auf das Coronavirus getestet. Am Samstag werden alle Personen des Schulhauses Wis einen PCR-Spucktest machen.

Die Anzahl Fälle im Schulhaus sei nicht besorgniserregend, sagte Karen Peier, stellvertretende Leiterin des Kantonsarztamtes, auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Durch die Quarantäne des gesamten Schulhauses solle versucht werden, die Ausbreitung des mutierten Virus zu unterbrechen. «Wir wollen verhindern, dass die Schüler in die Skiferien reisen, bevor sie getestet sind», so Peier.

Nach dem Oberstufenschulhaus Engelwies sei die Primarschule Wis das zweite Schulhaus im Kanton St. Gallen, in dem eine Mutation des Coronavirus festgestellt worden sei, sagte Peier. Die erkrankten Kinder hätten nur leichte Symptome.

Im Schulhaus Engelwies in der Stadt St. Gallen war vor einer Woche eine Mutation des Coronavirus bei zwei Lehrpersonen sowie zwei Schülerinnen und Schülern festgestellt worden. Das Kantonsarztamt schickte zwei Klassen in Quarantäne.

18.45 Uhr: Ständeratskommission verlangt Bericht zu «Long Covid»

Die Gesundheitskommission des Ständerats (SGK-S) will wissen, wie es um die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion steht und wer Therapien finanziert. Sie hat ein entsprechendes Postulat eingereicht. Das teilten die Parlamentsdienste am Freitag mit. Stimmt der Ständerat dem Vorstoss zu, muss der Bundesrat einen Bericht zum Thema erarbeiten.

18.39 Uhr: Frankreichs Wirtschaftsleistung bricht ein

Frankreichs Wirtschaftsleistung ist im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise um 8,3 Prozent eingebrochen. Das berichtete das nationale Statistikamt Insee am Freitag in einer ersten Schätzung. 2019 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrössten Volkswirtschaft der Eurozone im Vorjahresvergleich noch um 1,5 Prozent gestiegen.

18.35 Uhr: WHO kritisiert Impfstoff-Ausfuhrbeschränkungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ausfuhrbeschränkungen für Corona-Impfstoffe am Freitag kritisiert. «Das ist ein Besorgnis erregender Trend», sagte Mariangela Simao, zuständig für Medikamente und Impfstoffe, am Freitag in Genf. «Das ist weder der öffentlichen Gesundheit noch irgendeinem Land zuträglich.» Vielfach kämen Bestandteile von Impfstoffen aus mehreren Ländern. Solche Beschränkungen könnten am Ende für alle Länder Nachteile bringen.

Nach dem Streit mit der Pharmafirma Astrazeneca über den Umfang der Impfstoff-Lieferung hat die EU am Freitag per Verordnung eine strenge Kontrolle von in der EU produzierten Corona-Impfstoffen angeordnet. Sie gilt ab diesem Samstag. Pharmakonzerne, die auch mit der EU Lieferverträge geschlossen haben, müssen künftig Ausfuhrgenehmigungen beantragen. Wenn Hersteller die EU bei Liefermengen unrechtmässig benachteiligen, könnten die Genehmigungen dann verweigert werden.

17.51 Uhr: Impfstoffstreit – Panne bei Veröffentlichung von Astrazeneca-Vertrag

Der EU-Kommission ist bei der Veröffentlichung ihres Rahmenvertrags mit dem Impfstoffhersteller Astrazeneca am Freitag eine schwere Panne unterlaufen. Die auf Wunsch des Unternehmens geschwärzten Passagen in dem Dokument waren in einer ersten Version über die Lesezeichen-Funktion des Acrobat Reader teilweise lesbar.

Es habe sich um einen technischen Fehler gehandelt, hiess es aus Kommissionskreisen. Die veröffentlichte Version wurde später ersetzt.

«Das ist sehr unglücklich und besorgniserregend», sagte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot in einer Videoschalte am Freitagabend. Allerdings könne man auch nicht viel mehr dazu sagen.

Die Kommission hatte auf Veröffentlichung des Vertrags gedrungen. Hintergrund ist der Streit um die von Astrazeneca angekündigte Kürzung bei der Lieferung von Corona-Impfstoff an die EU im ersten Quartal.

17.12 Uhr: Zürcher Primarschule lässt alle 650 Kinder testen

Die Schule Kilchberg im Kanton Zürich lässt nach mehreren Ansteckungen mit dem Coronavirus alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Mitarbeitenden auf eine Infektion testen. Betroffen sind 650 Kinder vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse.

Angefangen hat die Corona-Krise an der Schule mit der Infektion eines Kindes mit der mutierten englischen Variante des Virus, wie Informationen an die Eltern zu entnehmen ist. Um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden, schloss die Schule am 20. Januar und wechselte in den Fernunterricht. Viele Kinder und deren Angehörige mussten in Quarantäne.

Um zu verhindern, dass Kinder, ohne es zu merken, das Virus in sich tragen und andere anstecken, will die Schule einen Massentest durchführen. Getestet wird nächsten Dienstag in der Turnhalle des Gemeindeschulhauses.

Durchgeführt wird ein Speichel- und Spucktest. «Wir zählen auf die Solidarität aller und hoffen, dass alle Schülerinnen und Schüler zum Test erscheinen werden», schrieb die Schulleitung den Eltern. Die Schule will aber auch alle Lehrerinnen und Lehrer sowie alle weiteren Mitarbeitenden testen.

In Kilchberg ZH sollen alle 650 Schülerinnen und Schüler auf Corona getestet werden. Im Bild die Teilnehmerin eines freiwilligen Schul-Massentest in Graubünden Anfang Januar. (Archivbild)
In Kilchberg ZH sollen alle 650 Schülerinnen und Schüler auf Corona getestet werden. Im Bild die Teilnehmerin eines freiwilligen Schul-Massentest in Graubünden Anfang Januar. (Archivbild)
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

16.35 Uhr: EU-Behörde macht Weg für Astrazeneca-Impfstoff frei

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca in der EU empfohlen. Sie gelte für Personen ab 18 Jahren, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen – das gilt als Formsache.

Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hatte Ende vergangener Woche eine Zulassung des Coronavirus-Impfstoff von AstraZeneca «in den nächsten Wochen» in Aussicht gestellt. Es wäre nach den Produkten von Pfizer/Biontech und Moderna das dritte zugelassene Vakzin in der Schweiz. Der Bund hat davon bis zu 5,3 Millionen Dosen bestellt.

16.08 Uhr: EU akzeptiert Impfstoff-Lieferung in Schweiz 

Die Impfstoff-Exportkontrolle der EU gilt nicht für die Schweiz: Der Export von Corona-Impfdosen aus der Europäischen Union (EU) in die Schweiz braucht keine Bewilligung. Das gab die EU-Kommission am Freitag bei der Präsentation ihres neuen «Transparenz-Mechanismus» in Brüssel bekannt.

Auslöser für die Einführung dieses Mechanismus' ist der Streit mit dem Pharmakonzern Astrazeneca, der angekündigt hatte, weniger Impfstoff an die EU liefern zu können als vertraglich zugesichert. Die Brüsseler Behörde vermutet jedoch, dass in der EU produzierte Vakzine an Drittstaaten geliefert wurden.

Daher müssen Impfstoff-Produzenten künftig ihre Exporte in Drittstaaten bei den nationalen Behörden anmelden und genehmigen lassen. Diese wiederum muss dann mit der EU-Kommission Rücksprache nehmen.

Im Normalfall wird die Brüsseler Behörde innert 24 Stunden ihre Zustimmung geben. Bei Ungereimtheiten wird sich die EU-Kommission jedoch gegen Exporte aussprechen.

15.30 Uhr: Covid-19-Erkrankung könnte Spermienqualität beeinflussen

Bei Männern, die an Covid-19 erkranken, könnte sich die Qualität ihres Spermas verändern. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag im Fachmagazin «Reproductio» veröffentlichte Studie zweier Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität in Giessen, Deutschland.

Ob das Virus damit aber tatsächlich die Zeugungsfähigkeit der Betroffenen gefährdet, muss nach Einschätzung unabhängiger Experten durch weitere Studien untersucht werden. Gemäss früheren Studien kann das Coronavirus auch die Hoden befallen, die Entwicklung der Samenzellen beeinträchtigen und die Fortpflanzungshormone schädigen. Doch die Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit der Männer sind bis heute unklar.

Behzad Hajizadeh Maleki und Bakhtyar Tartibian von der Justus-Liebig-Universität analysierten für ihre Studie zwei Monate lang die Spermien von 84 Männern unter 40 Jahren, die mit dem Coronavirus infiziert waren und von denen die meisten an einer schweren Form von Covid-19 litten. Ihre Daten verglichen die Wissenschaftler mit den Daten von 105 gesunden Männern.

Bei den erkrankten Männern waren die Marker für Entzündungen und oxidativen Stress in Spermien im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich höher. Die Autoren entdeckten zudem eine «deutlich niedrigere» Konzentration und Mobilität der Spermien – sowie deutlich mehr veränderte Spermien.

Laut Maleki weist dies auf eine «geringere Qualität der Spermien» bei den Covid-Patienten sowie auf ein «reduziertes Fruchtbarkeitspotenzial» hin. Obwohl sich diese Auswirkungen mit der Zeit wieder zu bessern schienen, blieben die Werte bei den Betroffenen «deutlich und abnormal erhöht», erklärte er.

Unbeteiligte Experten begrüssten die Studie, warnten aber gleichzeitig, dass vor voreiligen Schlüssen weitere Untersuchungen notwendig seien. «Männer sollten nicht übermässig alarmiert sein», erklärte Alison Campbell von den CARE-Fruchtbarkeitskliniken in Grossbritannien. Noch stehe der Beweis aus, dass Covid-19 die Spermien dauerhaft schädige.

15.05 Uhr: Tessin: Impfkampagne der über 75-Jährigen verzögert sich

Im Tessin können wegen Lieferengpässen die über 75-Jährigen erst ab Ende Februar geimpft werden. Ursprünglich hätten sie bis Mitte Februar geimpft werden sollen, erklärte Paolo Bianchi, Leiter der Abteilung öffentliche Gesundheit, am Freitag vor den Medien.

Ausserdem könnten aus heutiger Sicht vorerst nur ein Viertel der Impfwilligen über 75 Jahre geimpft werden, hielt Bianchi fest.

Ein Pfleger zieht eine Spritze auf im Zivilschutzzentrum von Rivera, wo sich Seniorinnen und Senioren im Rahmen einer Massenimpfkampagne für über 85-Jährige gegen Covid-19 impfen lassen können.
Ein Pfleger zieht eine Spritze auf im Zivilschutzzentrum von Rivera, wo sich Seniorinnen und Senioren im Rahmen einer Massenimpfkampagne für über 85-Jährige gegen Covid-19 impfen lassen können.
Bild: KEYSTONE

14.46 Uhr: J&J-Impfstoff zeigt Wirksamkeit von 66 Prozent 

Der Covid-19-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson (J&J) hat einer weltweiten Studie zufolge eine Wirksamkeit von 66 Prozent. In einer Studie in den USA habe das Vakzin aber eine höhere Wirksamkeit von 72 Prozent gezeigt, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Die Studie umfasste rund 44'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf drei Kontinenten. Der Impfstoff soll den Vorteil bieten, dass von ihm nur eine Dosis verabreicht werden muss und nicht wie üblich zwei. J&J kündigte an, Anfang Februar eine Notfallzulassung in den USA beantragen zu wollen.

14.45 Uhr: Österreich verschärft Einreiseregeln auch für Pendler

Wegen der Ausbreitung verschiedener Mutationen des Coronavirus will auch Österreich die Einreiseregeln verschärfen. Für Pendler sind nun verpflichtende Tests bei der Einreise vorgesehen, wie aus dem der österreichischen Nachrichtenagentur APA vorliegenden Entwurf des Gesundheitsministeriums hervorgeht.

Sie müssten demnach ein ärztliches Zeugnis oder einen Testnachweis, der nicht älter als 72 Stunden ist, an der Grenze vorlegen. Dem Vernehmen nach ist der Rhythmus der Nachweispflicht noch unklar. Eine tägliche Attest-Vorlage gilt als unwahrscheinlich. Die Massnahme soll in frühestens einer Woche in Kraft treten.

In Österreich müssen – von Ausnahmen wie bisher Pendlern abgesehen – alle Einreisenden eine Selbstverpflichtung zur Quarantäne abgeben.

13.30 Uhr: BAG meldet 1916 Neuinfektionen und 50 Tote

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Freitag 1916 Coronavirus-Ansteckungen bei 29'362 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 6,5 Prozent. 50 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 110 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Freitag vor einer Woche waren dem BAG innerhalb von 24 Stunden 2156 neue Coronavirus-Ansteckungen, 62 neue Todesfälle und 92 Spitaleintritte gemeldet worden. Am (gestrigen) Donnerstag waren es 1699 positive Tests, 52 Todesfälle und 94 Spitaleinweisungen gewesen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 9,8 Prozent (PCR-Tests) beziehungsweise 8,1 Prozent (Antigen-Schnelltests). Im selben Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 293,29 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 19. Januar bei 0,86.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 4'295'607 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 521'320 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Laborantinnen während der Corona-Pandemie am Universitätsspital (CHUV) in Lausanne (Archiv)
Laborantinnen während der Corona-Pandemie am Universitätsspital (CHUV) in Lausanne (Archiv)
Bild: Keystone

12.58 Uhr: Novartis produziert Impfstoff für Biontech-Pfizer

Novartis hat sich mit einem ersten Hersteller eines Covid-19-Impfstoffs auf Produktionshilfen geeinigt. Als erster Konzern werde Biontech die Produktionskapazitäten von Novartis in Stein AG nutzen, teilte der Basler Konzern am Freitag mit.

Vorbehaltlich einer endgültigen Vereinbarung plant Novartis laut Mitteilung, die Produktion des Pfizer-BioNTech Covid-19-Impfstoffs im zweiten Quartal 2021 in Stein aufzunehmen. Die erste Lieferung des fertigen Produkts werde für das dritte Quartal erwartet.

In Stein verfügt Novartis über aseptische Produktionsanlagen. Im Rahmen der Vereinbarung wird Novartis den mRNA-Wirkstoff von Biontech übernehmen und unter aseptischen Bedingungen in Fläschchen abfüllen. Diese würden dann an Biontech zurückgeschickt, um sie dann an Kunden im Gesundheitswesen auf der ganzen Welt zu verteilen.

Weitere Aufträge könnten folgen. Man befinde sich mit verschiedenen Impfstoffherstellern in ähnlichen Gesprächen, erklärte Novartis. Denkbar seien etwa die Produktion von mRNA, therapeutischen Proteinen oder Rohstoffen für Covid-Impfstoffe und -Therapeutika.

Impfstoff-Ampullen des Produkts von Biontech-Pfizer. (Archiv)
Impfstoff-Ampullen des Produkts von Biontech-Pfizer. (Archiv)
Bild: Keystone

12.57 Uhr: Astrazeneca-Vertrag mit der EU veröffentlicht 

Im Impfstoffstreit hat die EU-Kommission am Freitag ihren Rahmenvertrag mit dem Pharmakonzern Astrazeneca veröffentlicht. Wichtige Passagen des Dokuments vom August 2020 wurden allerdings unter Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse geschwärzt.

Darunter sind auch die für das erste Quartal vorgesehenen Liefermengen, um die seit Tagen ein heftiger Streit tobt. Die EU-Kommission begrüsste gleichwohl die Bereitschaft des Unternehmens zu mehr Transparenz.

Dies sei wichtig, um Vertrauen der Europäer aufzubauen und sicherzustellen, dass sie sich auf Wirksamkeit und Sicherheit der Corona-Impfstoffe in der EU verlassen könnten. Die Kommission hoffe, alle Verträge mit Impfstoffherstellern veröffentlichen zu können.

12:45 Uhr: Frühchen übersteht Blutvergiftung und Covid

Kolibakterien-Infektion, Blutvergiftung, Corona: Die aussergewöhnliche Krankheitsgeschichte eines kämpferischen Frühchens sorgt in Grossbritannien für Aufsehen. Der kleine Archie kam Medienberichten zufolge 15 Wochen zu früh auf die Welt und wog bei seiner Geburt Anfang Dezember lediglich 765 Gramm.

Mit fünf Wochen infizierte er sich mit dem Darmkeim Escherichia coli und die Infektion führte zu einer Blutvergiftung, wie der Sender BBC online schrieb. Eine Woche später erfuhren seine Eltern demnach, dass ihr Sohn positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Er sei zehn Tage lang isoliert worden. Seine Mutter beschreibt ihn als «unseren kleinen Kämpfer». Die Corona-Diagnose habe sie sehr erschreckt, sagte die 21-Jährige aus der nordenglischen Grafschaft Lancashire dem Sender.

Als sie ihn nach zehn Tagen endlich wieder habe halten können, habe sie sich gefühlt wie im siebten Himmel. Inzwischen wiege der Junge 1,3 Kilogramm und es gehe ihm besser als jemals zuvor. «Ich könnte platzen vor Freude, so stolz bin ich auf ihn», zitierte der Sender Archies Mutter (Donnerstag).

12.27 Uhr: Massentest bei Schülern und Lehrern in Näfels GL

In einem Oberstufenschulhaus Näfels im Glarnerland müssen sich Schüler- und Lehrerschaft - insgesamt 250 Personen – einem Corona-Massentest unterziehen. Zudem findet eine Mutations-Abklärung statt.

Der Grund für diese Abklärung ist, dass im nahen Umfeld einer positiv getesteten Schülerin zwei Personen positiv auf die britische Variante des Coronavirus getestet worden waren. Bis zum Erhalt der Proben müssen sich Schülerschaft und Lehrerschaft in Quarantäne begeben, wie die Glarner Behörden informierten.

Die Tests werden im Verlaufe des Freitags durchgeführt. Zur Anwendung kommt ein PCR-Test mit Speichelprobe. Die Behörden wollen weiter informieren, sobald die Testresultate vorliegen.

In einem Schulhaus in Näfels GL werden die gesamte Schüler- und Lehrerschaft auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild)
In einem Schulhaus in Näfels GL werden die gesamte Schüler- und Lehrerschaft auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.11 Uhr: WHO-Team inspiziert Spital in Wuhan

Ein Team der Weltgesundheitsorganisation hat das chinesische Spital besucht, in dem die ersten Covid-19-Patienten überhaupt behandelt worden sein sollen. Die Mitglieder der Gruppe hätten zunächst mit chinesischen Experten gesprochen und dann im Krankenhaus genaue Daten angefordert, teilte die WHO am Freitag mit. Die WHO-Leute wollten ausserdem mit Mitarbeitern und einigen ihrer damaligen Corona-Patienten sprechen. Geplant war auch ein Besuch auf dem Fischmarkt, mit dem viele der ersten Fälle in Verbindung standen.

Die WHO untersucht die Herkunft des Virus. In dem Krankenhaus in Wuhan waren am 27. Dezember 2019 nach offiziellen Angaben die ersten Fälle einer «Lungenentzündung unbekannter Herkunft» registriert worden. Die Untersuchung ist politisch aufgeladen, weil China vermeiden möchte, dass ihm Schuld an Fehlern zu Beginn des Virusausbruchs gegeben wird. Das WHO-Team wollte auch das Institut für Virologie in Wuhan und Labors des Seuchenkontrollzentrums in der Stadt inspizieren.

Peter Ben Embarek (Mitte) vom WHO-Expertenteam auf seinem Weg in das Spital in Wuhan, in dem die ersten Covid-Patienten behandelt wurden. 
Peter Ben Embarek (Mitte) vom WHO-Expertenteam auf seinem Weg in das Spital in Wuhan, in dem die ersten Covid-Patienten behandelt wurden. 
Bild:  Keystone

11.28 Uhr: Fünf Personen nach unerlaubter Silvesterparty verhaftet 

Nachdem in der Silvesternacht über hundert Personen an einer unbewilligten Veranstaltung in einem leerstehenden Industriegebäude in Volketswil feierten, hat Kantonspolizei nach «aufwändiger Ermittlungsarbeit» nun fünf Personen ermittelt, die «die als Organisatoren der Veranstaltung in Frage kommen», wie sie mitteilt

Verhaftet worden seien zwei Schweizer im Alter von 21 und 29 Jahren, ein 33-jähriger Österreicher, ein 24-jähriger Iraner sowie eine 25-jährige Schweizerin. Man habe diese Personen bei der Staatsanwaltschaft See/Oberland zur Anzeige gebracht, hiess es weiter. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung bestehe jedoch die Unschuldsvermutung.

11.12 Uhr: Keine Sicherheitsprobleme bei Pfizer-Impfstoff

Gut einen Monat nach Start für den Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech hat die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) keine Sicherheitsprobleme festgestellt. Die gemeldeten allergischen Reaktionen und Nebenwirkungen zeigten keine Auffälligkeiten, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit.

Gemeldete Todesfälle hätten nichts mit dem Impfstoff zu tun. Die Daten entsprächen dem zuvor bekannten Sicherheitsprofil, so die Behörde. «Neue Nebenwirkungen wurden nicht identifiziert.»

Der Impfstoff des US-Herstellers Pfizer und des Mainzer Unternehmens Biontech war am 21. Dezember in der EU zugelassen worden. Allergische Reaktionen und mögliche Nebenwirkungen werden aber weiterhin in der EU überprüft. Auch Verdachtsfälle würden weiterhin gemeldet und bewertet, wie die EMA mitteilte. Sicherheitsberichte sollen monatlich veröffentlicht werden.

10.49 Uhr: Russlands Bevölkerung schrumpft erheblich

In Russland ist die Einwohnerzahl erstmals seit 15 Jahren wieder geschrumpft. Sie sank nach Angaben der Statistikbehörde Rosstat im vergangenen Jahr um etwa eine halbe Million, wie die Zeitung «Nesawissimaja Gaseta» am Freitag berichtete.

Demnach lebten im flächenmässig grössten Land der Erde rund 146,2 Millionen Menschen. Experten sehen den Hauptgrund für den Rückgang in der Corona-Pandemie. Nach Angaben des Statistikamtes starben allein von Januar bis November 2020 rund 229'700 Menschen mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einer Übersterblichkeit von mehr als 13 Prozent.

10.14 Uhr: 126 neue Ansteckungen mit mutierten Viren 

Die bestätigten Ansteckungen mit mutierten Coronaviren sind in der Schweiz im Vergleich zum Vortag um 126 neue Fälle auf 1674 gestiegen. Die Mehrheit sind keiner der bekannten Mutationen aus Grossbritannien und Südafrika klar zuzuschreiben.

Im Vergleich zum Vortag sind gemäss Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vom Freitag 126 neue Ansteckungen bestätigt. Von den 1674 laborbestätigten Fällen konnten deren 663 der britischen Variante zugeordnet werden, 35 der südafrikanischen. In 976 Fällen war keine Zuordnung zu einer der beiden Varianten möglich.

Das BAG betont erneut, die Zahlen seien nicht repräsentativ, weil sie starke Unterschätzungen in Kantonen seien, aus denen nur wenig oder gar kein Material sequenziert worden sei. Numerisch die meisten nachgewiesenen Mutationen meldete bisher der Kanton Genf (256), gefolgt von den Kantonen Zürich (244) und Bern (208).

In einem Labor wird eine Coronavirus-Probe auf eine Mutation hin untersucht. (Symbolbild)
In einem Labor wird eine Coronavirus-Probe auf eine Mutation hin untersucht. (Symbolbild)
Bild: Keystone

9.50 Uhr: Impfungen in Aargauer Apotheken geplant 

Im Kanton Aargau können vom 1. März an auch Apotheken eine Covid-19-Impfung anbieten. Das hat der Regierungsrat beschlossen. Der tatsächliche Impfstart in den Apotheken ist jedoch von der Verfügbarkeit des Impfstoffes abhängig.

Ziel der Covid-19-Impfstrategie im Kanton sei eine hohe Durchimpfungsrate der Bevölkerung, teilte die Staatskanzlei am Freitag mit. Aktuell dürften diese Impfungen einzig in Impfzentren sowie in Arztpraxen durchgeführt werden.

Mit der Anpassung der Aargauer Heilmittel- und Betäubungsmittelverordnung (HBV) können die Impfapotheken neu in ihren Räumlichkeiten auch Covid-19-Impfungen für gesunde Erwachsene anbieten. Die Verordnung tritt am 1. März 2021 in Kraft. Ob bereits zum genannten Zeitpunkt eine Impfung in den Impfapotheken möglich sein werde, hänge von der Verfügbarkeit des Impfstoffes ab, hält die Staatskanzlei fest.

Auch in Aargauer Apotheken werden Covid-19-Impfungen möglich sein – frühestens ab Anfang März. (Symbolbild)
Auch in Aargauer Apotheken werden Covid-19-Impfungen möglich sein – frühestens ab Anfang März. (Symbolbild)
Bild: Keystone

9.29 Uhr: Konjunkturaussichten werden deutlich schlechter

Die Aussichten der Schweizer Wirtschaft haben sich wegen der Corona-Pandemie wieder deutlich eingetrübt. Das KOF-Konjunkturbarometer ist im Berichtsmonat Januar deutlich gesunken und notiert damit erstmals seit Juli wieder unter seinem langjährigen Durchschnitt.

Konkret sank das Barometer im Berichtsmonat um 7,6 auf 96,5 Punkte und damit unter den Durchschnittswert von 100 Punkten, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich am Freitag mitteilte. Der Vormonatswert wurde derweil leicht nach unten revidiert. Von AWP befragte Ökonomen hatten sich viel optimistischer gezeigt und einen Wert im Bereich von 100,0 bis 103,5 Punkten prognostiziert.

Verantwortlich für den Rückgang seien insbesondere die Indikatoren für das Gastgewerbe und die übrigen Dienstleistungen, heisst es. Bekanntlich wurden wegen der zweiten Pandemiewelle die Restaurants und viele Einkaufsläden wieder geschlossenen. Aber auch die Perspektiven für das Verarbeitende Gewerbe, die Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie für die Nachfrage der privaten Konsumenten seien ungünstiger als bisher, schreibt die KOF.

Geschlossene Geschäfte und wenig Passanten in Genf, nachdem die Schweiz am 18. Januar in den Lockdown ging: Die Aussichten der Schweizer Wirtschaft haben sich wieder deutlich verschlechtert. (Symbolbild)
Geschlossene Geschäfte und wenig Passanten in Genf, nachdem die Schweiz am 18. Januar in den Lockdown ging: Die Aussichten der Schweizer Wirtschaft haben sich wieder deutlich verschlechtert. (Symbolbild)
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9.05 Uhr: Von der Leyen mahnt Astrazeneca

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die Corona-Impfstrategie der Europäischen Union verteidigt und den Hersteller Astrazeneca zu klaren Lieferzusagen gedrängt. «Was ich verlange, ist Transparenz und Planungssicherheit», sagte von der Leyen am Freitag im Deutschlandfunk.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern habe vor einer Woche sehr überraschend und ohne plausible Erklärung eine Lieferkürzung angekündigt. Dabei seien die Bestellungen der EU verbindlich und nicht mit Einschränkungen versehen. «Der Vertrag ist glasklar», sagte von der Leyen. Um das zu zeigen, wolle man das Dokument an diesem Freitag veröffentlichen.

Vorwürfe an ihre Adresse wies von der Leyen zurück. Die EU-Kommission habe den Vertrag mit Astrazeneca rechtzeitig abgeschlossen. Dass Grossbritannien früher bestellt habe, spiele für die Lieferpflichten des Unternehmens keine Rolle. «Das ist nicht wie beim Bäcker, wo man Schlange steht», sagte sie.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen weist Vorwürfe im Impfstoffstreit zurück. (Archiv)
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen weist Vorwürfe im Impfstoffstreit zurück. (Archiv)
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8.35 Uhr: Neun indigene Kinder in Brasiliens vermutlich an Covid gestorben

Seit Anfang Januar sollen in der  nordbrasilianischen Amazonasregion Roraima mindestens neun Kinder indigener Völker an Covid-19 gestorben sein. Vertreter der Yanomami und Yekuana überreichten den Behörden am Donnerstag entsprechende Unterlagen. Demnach starben in der Gemeinde Waphuta vier Kinder im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion, 25 weitere befanden sich in Lebensgefahr. Aus Kataroa wurden fünf tote Kinder gemeldet, die mutmasslich an Covid-19 gelitten hatten.

Die Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren hatten den Angaben zufolge alle hohes Fieber und Atemprobleme gehabt. In Waphuta leben 816 Menschen, in Kataroa 412. Die Nichtregierungsorganisation Survival International hatte bereits zuvor von einem drohenden «Völkermord» an den Yanomami durch das Coronavirus gesprochen.

7.08 Uhr: Mexiko nun mit den drittmeisten Covid-Toten

Mexiko hat Indien als Land mit den drittmeisten offiziell registrierten Toten infolge der Coronavirus-Pandemie abgelöst. Mexikos Gesundheitsministerium verkündete am Donnerstag (Ortszeit), dass in den vergangenen 24 Stunden 1506 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet worden seien. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 155'145. Indien kommt bislang auf 153'847 Tote. Das südasiatische Land hat rund 1,3 Milliarden Einwohner – zehnmal so viele wie Mexiko, das an zehnter Stelle der bevölkerungsreichsten Länder liegt.

Mit 1'825'519 bestätigten Infektionen liegt das nordamerikanische Land weltweit an 13. Stelle. Indien hat mit gut 10,7 Millionen die zweitmeisten bestätigten Fälle nach den USA. 

Dass die Zahl der Fälle in Mexiko vergleichsweise niedrig ist, liegt vor allem daran, dass dort extrem wenig auf das Coronavirus getestet wird. Experten gehen auch davon aus, dass die wahre Zahl der Corona-Toten in Mexiko deutlich höher ist als die offizielle – allein bis zum 12. Dezember starben im vergangenen Jahr nach Regierungsangaben knapp 275'000 mehr Menschen in Mexiko als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2018.

In Mexiko-Stadt wird Mitte Januar ein Covid-Patient in Spital eingeliefert. (Archiv)
In Mexiko-Stadt wird Mitte Januar ein Covid-Patient in Spital eingeliefert. (Archiv)
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6.55 Uhr: Mehr als 14'000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 14'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 14'022 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2'192'850.

Nach Angaben des RKI wurden zudem 839 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 55'752.

4.35 Uhr: Ärztechef fordert EU-Exportverbot für Astrazeneca

Welt-Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat den Coronavirus-Impfstoffhersteller Astrazeneca wegen seiner Liefer-Politik scharf kritisiert. Gleichzeitig forderte er ein Exportverbot des Impfstoffes aus der EU.

«Das Verhalten von Astrazeneca ist unterirdisch», sagte Montgomery dem «Redaktionsnetzwerk Deutschland» (RND) in der Nacht auf Freitag. «Es kann nicht sein, dass das Unternehmen seine Lieferzusagen für Grossbritannien genau einhält, für die EU aber nur einen Bruchteil der zugesagten Impfdosen liefert», kritisierte Montgomery und forderte eine harte Reaktion der EU.

«Wenn der Impfstoff auf kontinentaleuropäischem Boden produziert wird, muss man dem Unternehmen verbieten, ihn ausserhalb der EU auszuliefern», hiess es weiter.

Der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca ist der Stolz von Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson. Ein Teil des begehrten Serums wird aber in der EU produziert, und immer mehr EU-Vertreter fordern ein Exportverbot, weil Astrazeneca weniger an die EU liefere als vertraglich abgemacht. (Archivbild) (Stefan Rousseau/Pool Photo via AP)
Der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca ist der Stolz von Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson. Ein Teil des begehrten Serums wird aber in der EU produziert, und immer mehr EU-Vertreter fordern ein Exportverbot, weil Astrazeneca weniger an die EU liefere als vertraglich abgemacht. (Archivbild) (Stefan Rousseau/Pool Photo via AP)
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2.34 Uhr: UN-Generalsekretär Guterres geimpft – und mahnt

UN-Generalsekretär António Guterres ist gegen das Coronavirus geimpft worden. «Ich bin glücklich und dankbar, die erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten zu haben», twitterte der portugiesische Politiker. Die Impfung bekam der 71-Jährige in einer Schule im New Yorker Stadtteil Bronx. In New York, wo die Vereinten Nationen ihren Sitz haben, dürfen derzeit unter anderem Menschen ab 65 Jahren geimpft werden.

Gleichzeitig forderte Guterres einen fairen Zugang zu Corona-Impfstoffen auch für arme Länder. Mehr als 70 Millionen Dosen seien mittlerweile verabreicht worden, doch seien davon weniger als 20'000 auf den afrikanischen Kontinent entfallen, sagte Guterres am Donnerstag. Zwar habe jedes Land die Pflicht, die eigene Bevölkerung zu schützen, aber: «Kein Land kann es sich leisten, den Rest der Welt zu vernachlässigen.»

Ein «Vakzin-Nationalismus» sei sowohl ein moralisches als auch ein ökonomisches Versagen, kritisierte Guterres. Not tue eine globale Impfkampagne, um einer globalen Pandemie Herr zu werden.

Wenn das Coronavirus weiter im globalen Süden zirkuliere, werde es unweigerlich mutieren, warnte Guterres. Neue Varianten könnten tödlicher und ansteckender sein und die Wirksamkeit bestehender Impfstoffe schmälern. Damit liefe die Welt Gefahr, dass die Pandemie erheblich länger dauere. Daher sei die Impfstoff-Verteilung eine Angelegenheit von «globaler Dringlichkeit», so Guterres.

«Ich bin glücklich und dankbar, die erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten zu haben», twitterte der 71-jährige UN-Generalsekretär António Guterres.
«Ich bin glücklich und dankbar, die erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten zu haben», twitterte der 71-jährige UN-Generalsekretär António Guterres.
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1.15 Uhr: Mit Novavax ist ein weiterer Impfstoff in Sicht

Ein Corona-Impfstoffkandidat des US-Pharmakonzerns Novavax schützt offenbar zu 89 Prozent vor Covid-19. Dies geht aus einer vorläufigen Analyse der dritten und letzten Testphase für das Präparat hervor, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab.



Laut der britischen Studie wirkt das Mittel auch gegen in Grossbritannien und in Südafrika erstmals aufgetauchte Varianten des Virus – wenn auch nicht ganz so gut.

1 Uhr: Infektionen in der Schweiz sinken trotz Mutationen

Die Zahl der positiv ausgefallenen Corona-Tests in der Schweiz ist in der Woche vom 18. bis 24. Januar im Vergleich zur Vorwoche um elf Prozent gesunken. Die Lage bleibt laut dem neuesten Wochenbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) trotzdem schwer einzuschätzen.



Vor Wochenfrist hatte das BAG noch einen Rückgang an positiven Tests von über 31 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gemeldet. Die zunehmend entdeckten Fälle mit den Sars-CoV-2-Varianten würden nach wissenschaftlichen Erkenntnissen erhöhte Zahlen erwarten lassen, schreibt das BAG.

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