Kanton Luzern Arzt will Entzug seiner Bewilligung nicht akzeptieren

SDA

2.3.2021

Rund 350 Personen gingen am Montagabend, 1. März 2021, aus Solidarität mit dem Arzt in Luzern demonstrieren.
Rund 350 Personen gingen am Montagabend, 1. März 2021, aus Solidarität mit dem Arzt in Luzern demonstrieren.
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Der coronaskeptische Arzt aus Ebikon LU verurteilt den Entzug seiner Praxisbewilligung als unverhältnismässig. Er räumt aber ein, Patient*innen ohne Schutzmaske behandelt zu haben.

SDA

2.3.2021

Der Luzerner Arzt, der sich nicht an Corona-Schutzmassnahmen gehalten hatte und deshalb seine Praxisbewilligung verlor, akzeptiert diesen Entscheid des Kantons nicht: Er werde sich auf jeden Fall wehren, erklärte er in einem Video auf Youtube.

Der Arzt sagte, ihm sei am Montag die Bewilligung entzogen worden, weil er gemäss Kantonsarzt ein «Gefährder der öffentlichen Gesundheit» sei. Der Entzug sei zwar noch provisorisch, aber zeitlich unbefristet, und er würde damit wohl auch in einem anderen Kanton nicht mehr praktizieren können.

Der Mann räumte ein, dass er in gewissen Punkten angreifbar sei. Die vom Kanton Luzern erlassene Massnahme sei aber «völlig unverhältnismässig». Die vom Kantonsarzt gemachte Begründung reiche für den Entzug der Bewilligung nicht aus. Die Massnahme komme einer Vorverurteilung gleich.



Er habe zwar bis im Januar ohne Maske seine Patient*innen behandelt, doch gebe aber keine Beweise dafür, dass es deswegen zu Ansteckungen gekommen sei. Den Entzug seiner Praxisbewilligung führt er auf Medienberichte über sich zurück. 

Der vorsorgliche Entzug der Praxisbewilligung war am Montag von verschiedenen Medien gemeldet worden. Der Kanton Luzern informierte darüber nicht, weil es sich um ein laufendes Verfahren handle. Am Abend demonstrierten in Luzern 350 Personen für den Arzt aus Ebikon.